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Blutdruck-Probleme mit Alphablocker

 
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Barry
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.06.2005
Beiträge: 10
Wohnort: Bonn

BeitragVerfasst am: 23.06.05, 18:20    Titel: Blutdruck-Probleme mit Alphablocker Antworten mit Zitat

Hallo Männer!

Der behandelnde Urologe hat bei mir eine chronische abakterielle Prostatitis diagnostiziert. Er hat mir einen Alphablocker verschrieben: Tamsulosin (den Markennamen nenne ich bewußt nicht, weil die Forum-Betreiber dies aus juristischen Gründen nicht wünschen).

Eine unerfreuliche Nebenwirkung dieses Medikamentes ist die Senkung des Blutdrucks. Wer unter Bluthochdruck leidet, dem kann das wohl recht sein. Ich hingegen habe von Natur aus eher niedrigen Blutdruck und neige zu ortostatischer Dysregulation (Schwindelgefühle beim Aufstehen oder Hinsetzen). Außerdem nehme ich im Rahmen einer Psychotherapie ein Benzodiazepin, welches ja auch den Blutdruck weiter senkt.

Kurzum: Ich nehme den Alphablocker zwar erst seit zwei Tagen, aber ich fühle mich so was von schlapp, als sei ich 80. Bin aber erst 41.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich überlege nämlich, den Alphablocker wieder abzusetzen. Aber was dann?

Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank! Smilie

Barry
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Marten
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 15.10.2004
Beiträge: 2
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: 23.06.05, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Barry,
ich hatte das selbe Problem. Hatte zunächst Alfuzosin in Retardtabletten verschrieben bekommen. Angeblich sollen diese Tabletten besonders schonend sein. Am nächsten morgen ging es mir allerdings so schlecht, daß ich ganze zwei Stunden gebraucht habe aufzustehen. Mir ist dauernd schwarz vor Augen und schwindlig geworden. Nur im liegen war es auszuhalten. Ich habe die Tabletten sofort abgesetzt. Nach einem Gespräch mit meinem Urologen hat dieser mir dann Terazosin verschrieben. Hier fängt man zunächst mit der 1mg Startpackung an und erhöht dann später auf 2mg oder mehr. Hiermit habe ich viel weniger Probleme gehabt (lediglich verstopfte Nase). Alphablocker habe ich fast ein halbes Jahr genommen. Man sollte, laut Urologe, mindestens 3 Monate durchhalten um wirklich abschätzen zu können ob es wirkt.

Leider ist bei mir eine positive Wirkung ausgeblieben. Aber einen Versuch ist es auf jedenfall Wert. Probier doch einfach ein anderes Präparat aus.

Gruß,
Marten
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Barry
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.06.2005
Beiträge: 10
Wohnort: Bonn

BeitragVerfasst am: 23.06.05, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marten,

vielen Dank für deine rasche Antwort!

Besonders wichtig an deinem Posting ist für mich, dass du schreibst, dass die erwünschte Wirkung ausgeblieben ist. Wenn ich sicher wäre, dass ein Alphablocker bei mir wirkt, dann würde ich die Nebenwirkungen vielleicht einige Monate aushalten. Aber so?

Es ist ja nicht nur der niedrige Blutdruck. Weitere Nebenwirkungen sind "trockene" Ejakulation und Erektionsprobleme, wie mir der Urologe sagte.

Ich werde ihn beim nächsten Termin nach dem Terazosin fragen, oder aber auch nach pflanzlichen Produkten.


Gute Besserung!

Barry
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AndreasL
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2004
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 23.06.05, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Barry

Ich hatte zuerst Terazosin verschrieben bekommen.
Während dieser Zeit hatte ich dauernd das Gefühl, dass ich einen
viel zu niedrigen Blutdruck habe, dauernd wurde mir schwarz vor Augen.
Ich hatte mich genauso schlapp wie du gefühlt.
Dann hat mir ein anderer Urologe Alfuzosin (Retard) gegeben. Dieser Wirkstoff
hatte keinerlei Nebenwirkungen mehr (im Gegensatz zu der Schilderung von Marten),
ich hatte mich wirklich bestens gefühlt.
Die Alphablocker hatte ich verschrieben bekommen, weil ich Startschwierigkeiten
beim Wasser lassen hatte, mein eigentlicher Harnfluss war okay. Allerdings hatten
die Alphablocker wahrscheinlich eher einen Placeboeffekt bei mir. Der Harnstrahl war
zwar noch besser, aber die Startschwierigkeiten blieben.
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Bodo
Interessierter


Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 24.06.05, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Barry

ich nehme zur Zeit auch Alphablocker (gleicher Wirkstoff) und habe ab und zu (selten) morgens ein leichtes Schwindelgefühl gehabt, vor allem zu Beginn der Behandlung, wie auch die leicht verstopfteNase. Das hat sich aber nach einigen Wochen komplett gegeben (Gewöhnungseffekt?). Insofern würde ich schon 4-5 Wochen durchhalten, ggf. mit einem anderen Präparat. Langsam scheint sich bei mir eine Wirkung abzuzeichnen (siehe Posting unten); auch andere Leute hier haben mit Alphablockern durchaus positive Erfahrungen gemacht!

wobei: was nicht geht, geht nicht; bei zu heftigen Nebenwirkungen weg damit!
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Johannes
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 13.02.2005
Beiträge: 79
Wohnort: Mainz

BeitragVerfasst am: 25.06.05, 08:48    Titel: Tamsulosin Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich habe mit derselben Diagnose (vor Jahren) das bekannteste Präparat mit dem Wirkstoff Tamsulosin einige Monate genommen.

1. Keine Linderung
2. Einzige Nebenwirkung: retrograde Ejakulation (reversibel nach Absetzen)

Gruß

Johannes
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Barry
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.06.2005
Beiträge: 10
Wohnort: Bonn

BeitragVerfasst am: 25.06.05, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andreas, Bodo und Johannes!

Vielen Dank für eure hilfreichen Rückmeldungen.

Ich habe den Alphablocker abgesetzt und fühle mich wieder fit, was den Kreislauf betrifft.

Ob ich bei einem anderen Urologen eine Zweitmeinung einholen sollte?

Das Wasserlassen ist nicht das primäre Problem, sondern die durch die abakterielle Entzündung geschwollene Prostata. Unangenehmes bis manchmal schmerzhaftes Gefühl bei längerem Sitzen, und die Beschwerden strahlen in den gesamten Unterleib aus.

Ist eine abakterielle chronische Prostatitis überhaupt heilbar? Oder muß man lernen, damit zu leben?

Irgendwo im Internet habe ich gelesen, dass häufigerer Sex die Beschwerden lindern soll. Wäre ja nicht die schlechteste Therapie. Winken

Barry
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Johannes
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 13.02.2005
Beiträge: 79
Wohnort: Mainz

BeitragVerfasst am: 26.06.05, 07:17    Titel: heilbar? Antworten mit Zitat

Hallo Barry,

ich habe schon Widersprüchliches gehört (von Urologen) zum Thema häufiger Sex/häufige Ejakulation. Der eine empfiehlts, der andere nicht. Ich selbst bemerke bei beiden "Startegien" keine Effekte.

Um zu beantworten, ob abakterielle Prostatitis heilbar ist, müsste man erstmal wissen, was dahintersteckt und ob überhaupt alle Betroffenen wirklich eine Erkrankung aus diesem Formenkreis haben. Es werden viele Ursachen diskutiert - wie Du hier ja erlesen kannst - und viele therapeutische Interventionen.

Immer mal wieder berichtet jemand, dass es ihm viel besser geht, mit den verschiedensten Maßnahmen, siehe auch

http://www.chronicprostatitis.com/forum/viewforum.php?f=5&sid=8868bc1ebf486b9bfa4c1c66b0ebc852

Wie vielfältig und schwer abgrenzbar das Phänomen ist zeigt das Papier:

European Association of Urology - Guidelines on urinary and male genital tract infections:
http://www.uroweb.org/files/uploaded_files/uti_mgti.pdf

Mein persönlicher Eindruck ist, dass durchaus einige Betroffene Wege gefunden haben, Ihre Beschwerden zu lindern. Die Maßnahmen sind u.a. Ernährung, TCM, Antibiose, OPs an Nerven, Harnwegen oder Prostatata, Psychotherapie... Auch Spontanremission werden berichtet. Ein seriöser Königsweg glaubhaft langjährig Betroffener ist mir in den letzten Jahren nicht begegnet, aber viel Aktionismus und Klugscheißerei, bei Ärzten/Therapeuten wie Betroffenen.

Gruß

Johannes


Zuletzt bearbeitet von Johannes am 26.06.05, 10:57, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Olaf Urban
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 24.11.2004
Beiträge: 1191
Wohnort: HH

BeitragVerfasst am: 26.06.05, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Barry,
die durchschnittlichen Therapiechancen werden von Wissenschaftlern oft mit 60- bis 80% beziffert - es handelt sich dabei um Schätzwerte, die aus Gründen, die Johannes bereits angedeutet hat, mit Unsicherheiten behaftet sind. Einfach nur abfinden, sollte man sich mit einem chronischem Beckenschmerzssyndrom (CPPS) vor diesem Hintergrund nicht. Da es kein Patentrezept gibt und Kenntnisstand und Interesse an CPPS in der medizinischen Praxis nur schwach ausgeprägt sind, ist der Weg zu einer Besserung aber meist mühevoll.

Ein Therapieversuch mit Alphablockern bei CPPS entspricht dem Stand der Wissenschaft. Du solltest deinen Urolgen über die Nebenwirkungen in deinem Fall informieren.
Gruß
Olaf
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Barry
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.06.2005
Beiträge: 10
Wohnort: Bonn

BeitragVerfasst am: 30.06.05, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Johannes, Olaf,

danke für eure Antworten.

Ich denke nicht, dass ich CPPS habe. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist eine abakterielle chronische Prostataentzündung etwas anderes.

Fakt ist:
Auf dem Ultraschallbild ist eindeutig zu erkennen, dass meine Prostata geschwollen ist. Es sind ferner mehrere kleine Knötchen zu sehen, nach Auskunft meines Urologen die Folge jahrelang nicht behandelter Entzündung.

Auch mein Urologe kann nur vermuten, woher eine solche Entzündung kommt. Seine Theorie ist, dass sie von Urin stammt, der in das Prostatagewebe eingedrungen ist.
Im Internet habe ich eine andere Theorie gelesen. Danach ist die Entzündung die Folge einer altersbedingten Vergrößerung der Prostata.

Ich hatte jetzt erst einmal eine Woche Pause eingelegt, um etwas Distanz zu dieser Erkrankung zu bekommen. Nächste Woche werde ich wieder zu meinem Urologen gehen und ihm berichten, dass ich die Alphablocker nicht vetrage. Dann werde ich weitersehen. Eine zweite Meinung einzuholen ist eine Option, die ich mir offenhalte.

Gute Besserung!

Barry
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Olaf Urban
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 24.11.2004
Beiträge: 1191
Wohnort: HH

BeitragVerfasst am: 30.06.05, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Barry,
der Begriff CPPS schließt eigentlich alle schmerzhaften Symptome im Bereich des Beckens, die nicht schlüssig erklärt werden können ein - eine rätselhafte Entzündung der Prostata auch(siehe http://www.medizin-forum.de/prostatitis/newdef-d.html , http://www.medizin-forum.de/prostatitis/prostdef-d.html ). Die von dir beschriebenen Symptome sind typisch für CPPS. In Deutschland ist die Kenntnis dieses Begriffs nicht weit verbreitet. Häufig wird anstatt Prostatitis diagnostiziert oft aber auch nur Harnwegsinfekt. Gängige Erklärungsmodelle für CPPS/Prostatitis haben wir u.a. hier zusammengestellt:
http://www.medizin-forum.de/prostatitis/causes-d.html
http://www.medizin-forum.de/prostatitis/tensiondisorder-d.html
http://www.medizin-forum.de/prostatitis/triggerpoints-d.html
http://www.medizin-forum.de/prostatitis/muscle-d.html
http://www.medizin-forum.de/prostatitis/psychosoma-d.html
http://www.medizin-forum.de/prostatitis/mastcells-d.html
http://www.medizin-forum.de/prostatitis/fungal-d.html
http://www.medizin-forum.de/prostatitis/stricture-d.html
Epidemiologische Untersuchungen in USA/Kanada haben ergeben, daß der durchschnittliche CPPS- Leidende 35 Jahre alt ist. CPPS wird daher nicht als altersbedingte Krankheit betrachtet.
Deine weitere Vorgehensweise halte ich für angemessen. Neuere Erkenntnisse über CPPS deuten darauf hin, daß Streß, "Angst im weiteren Sinne" unbewußt zu Verspannungszuständen im Beckenbereich führen, die vielfältige CPPS- Symptome verursachen. "Etwas Abstand zu gewinnen" könnte daher einen positven Effekt haben .
Gruß
Olaf
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