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Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen (ICD10 F92,8)

 
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Okergirl
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.10.2004
Beiträge: 30
Wohnort: Braunschweig

BeitragVerfasst am: 21.10.04, 11:34    Titel: Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen (ICD10 F92,8) Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

meine allerbeste Freundin, hat eine psychische Störung (siehe Threadtitel). Sie war vor gut 1,5 Jahren in der geschlossenen Jugendpsychatrie, weil akute Selbstgefährdung bestand. Nach den zwei Wochen ging es besser und sie hatte auch wieder Lebensmut gefasst.
Zwischenzeitlich hatte sie noch ein paar Tiefs, die aber meistens nach 1-2 Tage überwunden waren und sie danach wieder zu der Hochform und der Lebensfreude aufgelaufen ist, die ich so von ihr kennen und an ihr schätze.
Nun hat sie sich in den Kopf gesetzt, nächstes Jahr, wenn wir die Schule verlassen haben, unbedingt Krankenschwester lernen zu wollen. Ich bin mir aber nicht sicher und sie auch nciht wirklcih, ob sie überhaupt zugelassen wird, da sich in ihrer Krise geritzt hat und man die Narben halt noch sieht udn wahrscheinlcih immer sehen wird, auch wenn sie schon ziemlich stark verblasst sind. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie ermutigen soll, ihren Weg zu gehen und das durchzuziehen, wie sie es immer macht und bis jetzt eigetnlich immer trotz Blockaden ihren Weg gefunden hat, oder ob ich ihr lieber abraten sollte und sie ermutigen etwas anders zu finden.
Was meinen Sie/ihr dazu? Ist es mit so einer Störung möglich den Beruf der Krankenschwester auszuüben oder hat sie von vornerein keien Chancen?

Viele liebe Grüße
sarah
_________________
Okergirl, 19 Jahre, Krankenpflegeschülerin& ehrenamtliche Sanitäterin
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Gast






BeitragVerfasst am: 25.10.04, 09:15    Titel: Antworten mit Zitat

Warum sollte sie nicht Krankenschwester werden können, nur, weil es ihr irgendwann mal nicht so gut ging?
Wer von uns ist denn wirklich sicher davor, morgen nicht krank zu werden?
Das heißt, inwieweit unterscheidet sie sich eigentlich von anderen Beweberinnen?
Für Deine Freundin ist es sicher besser das zu tun, wofür sie sich interessiert, als von vornherein und immer zu befürchten, dass ihr ihre frühere Störung ewig "anhängt".
Es ist schlimm genug, dass sowas oft hinderlich ist, sobald es "rauskommt" - einfach deswegen weil viele Menschen grundlos Vorbehalte gegen Meinschen haben, die irgendwann einmal psychiatrsicher Behandlung bedurften.
Ich finde es nicht gut, daran mitzuwirken.
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Gast






BeitragVerfasst am: 25.10.04, 09:37    Titel: Re: Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen (ICD10 F9 Antworten mit Zitat

Anonymous hat folgendes geschrieben::

Es ist schlimm genug, dass sowas oft hinderlich ist, sobald es "rauskommt" - einfach deswegen weil viele Menschen grundlos Vorbehalte gegen Meinschen haben, die irgendwann einmal psychiatrsicher Behandlung bedurften.
Ich finde es nicht gut, daran mitzuwirken.



Ich finds auch nicht gut. Aber das ist nun mal das was mit der Psychiatrisierung der Gesellschaft angestrebt wird. Dabei geht es bei weitem nicht nur um Geld.
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Gast






BeitragVerfasst am: 25.10.04, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

normalerweise gibt es keinen Grund, dass sie diesen Beruf nicht erlernen sollte. Ich denke bei der Bewerbung um einen Schulplatz guckt niemand wirklich auf die "Ritznarben". Wenn Sie Menschen helfen will und es ihr vielleicht dadurch besser geht, ist das auch in Ordnung. Frage natürlich, ob ihr psychisches Problem ein andauerndes oder eher ein ein- bis zweimaliges ist.
Schwierig wird es auf jeden Fall in jedem Beruf werden, wenn sie phasenweise immer wieder Fehlzeiten aufgrund des Problems haben wird.
Daher wäre eine gute Psychotherapie nebenher sehr wichtig.
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Gast






BeitragVerfasst am: 25.10.04, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Anonymous hat folgendes geschrieben::
Hallo,

normalerweise gibt es keinen Grund, dass sie diesen Beruf nicht erlernen sollte. Ich denke bei der Bewerbung um einen Schulplatz guckt niemand wirklich auf die "Ritznarben". Wenn Sie Menschen helfen will und es ihr vielleicht dadurch besser geht, ist das auch in Ordnung. Frage natürlich, ob ihr psychisches Problem ein andauerndes oder eher ein ein- bis zweimaliges ist.


mit dem letzten Satz wird deine vorherige plakative Freizügigkeit auf einmal zur puren Stigmatisierung.



Anonymous hat folgendes geschrieben::
Schwierig wird es auf jeden Fall in jedem Beruf werden, wenn sie phasenweise immer wieder Fehlzeiten aufgrund des Problems haben wird.


so ist es bei jeder Kranheit die zu wiederholten Fehlzeiten führt. Ist das schon genug Grund für ein stigmatisierendes Berufsverbot und deinen Rat
Anonymous hat folgendes geschrieben::
Daher wäre eine gute Psychotherapie nebenher sehr wichtig.
Bei einem andauerndem psychischen Problem sollte man vielleicht an Sterilisation denken? Das wäre dann nur konsequent. Ganz sicher auch im Sinne der psychiatrischen Bio-Erbhygieniker.

woher willst du denn wissen daß eine sehr gute Psychotherapie wichtig ist. Begründe diese klare Online-Diagnose. Brauchst du selbst eine oder unterstützt du nur - naiv (dumm!) wie alle Hobby-Küchenpsychologen - die Psychiatrisierung der Gesellschaft.
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Joachim Wagener
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 864

BeitragVerfasst am: 25.10.04, 15:29    Titel: Zu bedenken... Antworten mit Zitat

Liebe LeserInnen,

das einzige, was wirklich sicher ist und deshalb bedacht werden muss, ist, dass die Erteilung zur Führung der Berufsbezeichnung bedingt ist und widerrufen werden kann:


Zitat:
KrPflG § 2 Voraussetzungen für die Erteilung der Erlaubnis
(1) Eine Erlaubnis nach § 1 Abs. 1 ist auf Antrag zu erteilen, wenn die Antragstellerin oder der Antragsteller
1. die durch dieses Gesetz vorgeschriebene Ausbildungszeit abgeleistet und die staatliche Prüfung bestanden hat,
2. sich nicht eines Verhaltens schuldig gemacht hat, aus dem sich die Unzuverlässigkeit zur Ausübung des Berufs ergibt, und
3. nicht in gesundheitlicher Hinsicht zur Ausübung des Berufs ungeeignet ist.


Die Erlaubnis kann widerrufen werden, wenn nachträglich die Voraussetzung nach Absatz 1 Nr. 3 weggefallen ist.

Also: Der Wunsch nach einem Beruf im Gesundheitswesen ist nicht die einzige Voraussetzung.

M. f. G;
_________________
Joachim Wagener
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Okergirl
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.10.2004
Beiträge: 30
Wohnort: Braunschweig

BeitragVerfasst am: 25.10.04, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Schöne Diskussionen, die sie hier führen.
Hat mir in dem Sinne reichlcih wenig geholfen, das Krankenpflegegesetzt ist mir durchaus geläufig, danke Joachim.
Ansonsten bin ich jetzt immer noch nicht sicher, was ich ihr raten soll, sie fragt mich halt als ihre Freundin, was ich davon halte. Ich traus mri aber irgendwie nicht zu das zu beurteilen.
Ich mein, so wie ich sie im Moment und auch schon länger erlebe, mausert sie sich gerade ziemlich, sehr zum positiven hin bzw. wieder zurück.
Bzg. öftere Fehlzeiten: ich habs noch nicht erlebt, dass sie wegen psychischen Problemen in der Schule gefehlt hat (ausser halt als sie in der Psych war), da hat sie schon einen enormen Ehrgeiz in sich und wenn sie etwas zugesagt hat bzw. verpflichtet ist, zieht sie das auch durch. Es ist bei ihr nicht so, dass sich total depressiv zurück zieht. Depressionen hat sie nach eigenen Angaben wohl keine, ist eher, dass sie zuviel Energie hat, mit der sie öfters nicht weiß wohin und deswegen übersprudelt. Naja, nun joggt sie, vllt. hilft es ja.

Bleibt die Frage, ob sie mit ihren Narben eine Chance hat. Ich mein, die wird sie immer behalten, auch wenn die Seele sich lange lange wieder gefangen hat, sit die Frage ob die Pflegeschulen/der Betriebsartzt das auch so sieht.

Hat jemand erfahrungen?

liebe grüße
okergirl
_________________
Okergirl, 19 Jahre, Krankenpflegeschülerin& ehrenamtliche Sanitäterin
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Joachim Wagener
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 864

BeitragVerfasst am: 25.10.04, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Okergirl hat folgendes geschrieben::
Schöne Diskussionen, die sie hier führen.
Hat mir in dem Sinne reichlcih wenig geholfen, das Krankenpflegegesetzt ist mir durchaus geläufig, danke Joachim.


Hallo Okergirl,

vielleicht hätten sie vorher klarstellen sollen, was sie schon alles kennen und was sie eigentlich hier erwarten; auch wenn die einzelnen Meinungen hier von einander abweichen, hat sich doch jeder Mühe gegeben.


... Winken sollten sie vielleicht bedenken?!?

Alles Gute!
_________________
Joachim Wagener
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Elisabeth D
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 120

BeitragVerfasst am: 26.10.04, 08:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich persönlich würde niemandem zu diesem Beruf raten, wenn er selbst bei dieser Vorgeschichte sich nicht sicher ist. Der Beruf der Krankenschwester ist ein Beruf der viel mit sozialen Aspekten und vor allem emotional sehr belastend sein kann.

Vielleicht hilft ihrer Freundin ein Praktikum bei der Entscheidung zur Berufswahl. Ein freiwilliges soziales Jahr hat schon manchem Einblicke in unser Berufsbild eröffnet, die er vorher nicht geahnt hat.

Zu den Narben ist zu sagen: warum schauen sie soviel darauf? Ist ihre Freundin nur Narben an den Armen? Der ganze Mensch ist doch wichtig. Wenn ich verhindern will, dass die Narben zu sehen sind und ich der Meinung bin, dass ein falsches Bild entstehen könnte, dann bedecke ich sie. Ich erlebe eigentlich stets, dass dann "Makel" (wer ist schon ohne) später nicht mehr als so wichtig wahrgenommen werden.

Elisabeth

PS Übrigens erstaunt es schon sehr, dass sie noch nach 1,5 jahren als Freundin die ICD10 Bezeichnung der Erkrankung wissen und diese zur Beschreibung eines Krankheitsbildes nutzen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Problem nach einem einzigen 14tägigen Krankenhausaufenthalt ohne weitere Therapie ausgeheilt ist.
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Gast






BeitragVerfasst am: 26.10.04, 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Okergirl,

mich erstaunt es auch ein wenig, dass Sie sich so intensiv um Ihre Freundin kümmern. Einen Rat kann man als Freundin geben, mehr aber nicht. Und was erwarten Sie hier in einem Forum von Fremden?
Es ist schon von einem Gast richtig beschrieben worden, daß die Narben überhaupt kein Kriterium für eine Einstellungsvorraussetzung sind. Es weiß doch niemand woher die Narben stammen. Man lehnt in einer Krankenpflegeschule doch auch niemanden mit Aknenarben ab. Warum versteifen Sie sich so auf die Narben?
Wichtig ist, und dazu hilft der Gesetzestext wirklich, ob Ihre Freundin die Prüfung schafft und wie sie sich letztendlich in dem Beruf macht. Ihr Aussehen ist doch unwichtig. Die Patienten sehen auch nicht immer toll aus.
Sie und auch sonst kein Mensch wird aber wissen, wie Ihre Freundin sich auf Dauer bei Ihrem Arbeitsplatz macht. Da hilft auch keine frage in einem medizin. Forum.
Nur den zynischen Beitrag von dem Gast, der sich wahrscheinlich selbst auf den Schlips getreten fühlte und eine Psychiatrisierung beklagt hat, den können Sie getrost vergessen.
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Gast






BeitragVerfasst am: 26.10.04, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sarah!

Ich kann Dir zu Deinem Problem ein paar Erfahrungen schildern: Ich selbst bin früher öfters in psychische Verzweiflungszustände geraten und habe mir dabei die Arme aufgeschnitten. Die Narben sind nach wie vor sichtbar und ich kann mich auch nicht mit einem Unfall herausreden, weil es eindeutige Narben sind. Trotzdem habe ich ein Hochschulstudium abgeschlossen und bin jetzt in einer sehr verantwortungsvollen Position berufstätig. Ich trage lange Ärmel bei der Arbeit und erzähle niemandem von meiner Vorgeschichte. An Deiner Stelle würde ich Deiner Freundin unbedingt zuraten ihren Weg zu gehn, wie sie ihn sich vorstellt. Aber ich wäre an ihrer Stelle sehr vorsichtig damit, wem sie was erzählt. Leider ist es nach wie vor so, daß ein Aufenthalt in der Psychiatrie eine stigmatisierende Wirkung hat.

Viele Grüße
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