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Sjögren Syndrom

 
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Wolfgang1
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 17.09.2004
Beiträge: 34

BeitragVerfasst am: 25.11.04, 17:08    Titel: Sjögren Syndrom Antworten mit Zitat

Nachdem ich jetzt auch rheumatologisch untersucht wurde, hat man bei mir ein SJÖGREN SYNDROM festgestellt. Da bei mir auch die GOT & GPT-Werte erhöht sind, werde ich in den nächsten Tagen auch nach einer autoimmunen Hepatitis untersucht.

Kann meine Augensymtomatik (feuchte/glasige Augen, teils lichtempfindlich und laut SCHIRMERTEST eine "deutliche Tränendysfunktion") mit dem Sjögren Syndrom zu tun haben ????

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie hoch sind die Erfolgsaussichten ???

Liebe Grüße

Wolfgang
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Martin Stadler
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.10.2004
Beiträge: 3329

BeitragVerfasst am: 26.11.04, 05:39    Titel: Re: Sjögren Syndrom Antworten mit Zitat

Hallo!

Feuchte Augen passen nach wie vor nicht zu einem pathologischen Schirmertest, der lediglich eine zu geringe Tränenproduktion anzeigt.
Trockene brennende Augen jedoch sind durchaus typisch im Rahmen eines Sjögren-Syndroms (auch Sicca-Syndrom genannt, wegen der Störung der Tränendrüse und Speicheldrüsen).
Das Sjögren-Syndrom (SS) ist eine rheumatische Systemerkrankung mit vorwiegend chronischer Entzündung der Tränen- und Speicheldrüsen mit entsprechend 2 Leitsymptomen: Trockenes Auge (Xerophthalmie) und trockener Mund (Xerostomie).
Neben der primären Form (Ursache unklar) gibt es sekundäre (symptomatische) Formen, das heißt als Bestandteil oder Folge einer anderen Erkrankung: z. B. rheumatoide Arthritis, Kollagenosen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), primär-biliäre Leberzirrhose (PBC), Hepatitis C bzw. Autoimmunhepatitis.
Besteht das SS isoliert (pimäre Form), so kann nur symptomatisch behandelt werden und der Verlauf ist chronisch, aber bis auf Ausnahmen gutartig. Symptomatisch kann versucht werden durch Kaugummikauen die Speichelproduktion etwas anzuregen, ggf. künstlicher Speichel, falls trockener Mund besteht. Bzgl. des Auges Augentropfen oder künstliche Tränenflüssigkeit. Wichtig ist in beiden Fällen eine hohe Flüssigkeitszufuhr.
Ggf. wirkt Bromhexin oder Salagen sekretionsfördernd auf die betroffenen Drüsen. Hydroxychloroquin sollte nur bei sekundären Formen und nur kurzzeitig angewendet werden, um irreversible Nebenwirkungen (v. a. Netzhaut) zu vermeiden.
Zusätzlich muß bei den symptomatischen Formen des SS die Grundkrankheit behandelt werden, und diese bestimmt auch die Prognose des SS.
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Wolfgang1
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 17.09.2004
Beiträge: 34

BeitragVerfasst am: 26.11.04, 15:22    Titel: Sjögren Syndrom Antworten mit Zitat

Hallo Herr Stadler,

mein Immunologe sagte mir, dass der Mund nach dem Test (auf einem Stück Stoff gekaut) nicht trocken ist. Nach der Klärung einer autoimmunen Hepatitis (GPT & GOT erhöht - Untersuchung erst im Januar), soll ich dann ein Therapie bekommen. Ein Medikament, was sonst gegen Malaria eingesetzt wird. Wenn das nicht hilft, soll ein Medikament eingesetzt werden, dass die z.B. Tränendrüse anregt !!!

Bisher habe ich nur starke Probleme mit den Augen. Zum Beispiel der Mund und die Haut (außer einen Hautausschlag) sind nomal. Ich bin nur wegen der Augen zum Immunologen gekommen, um eine Ursache dafür zu finden.

Beschwerden: glasige Augen, Lichtempfindlichkeit. Das größte Problem ist, dass die Augen bei WÄRME (im Auto durch Sonneneinstahlung oder Heizung und in geheizten Räumen) richtig glühen (sehr glasig) sind. Mein Arzt meine, dass kommt durch die Entzündung. Dafür würde er mir im Januar nach Klärung der autoimmunen Hepatitis ein Medikament verschreiben, dass diese Entzündung stoppt !!!

Die Augen normalisieren sich nur, wenn ich eine Weile an der kühlen frischen Luft bin !!! Wie kommt das ????

Kann man durch die Therapie mit Medikamenten meine Augenbeschwerden wieder normalisieren ???

Liebe Grüße

Wolfgang
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Martin Stadler
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.10.2004
Beiträge: 3329

BeitragVerfasst am: 26.11.04, 20:32    Titel: Re: Sjögren Syndrom Antworten mit Zitat

Hallo Wolfgang!

Wenn Sie bei Wärmeeinwirkung glasige und feuchte Augen entwickeln, dann spricht das in der Tat für eine Entzündungsreaktion im Bereich des Auges, trotz eingeschränkter (nicht aber fehlender) Tränenproduktion. So würde ich ein sekundäres SS vermuten im Rahmen einer rheumatischen Grundkrankheit, welches z. B. zu einer begleitenden Konjunktivitis (Bindehautentzündung) oder Uveitis (Lederhautentzündung) führt, die bei entzündungsfördernden Einflüssen (Wärme) sich akut verstärkt.
Mit Malariamittel sind hier vor allem das schon von mir genannte Hydroxychloroquin und Chloroquin gemeint. Wie gesagt, wegen der Gefahr von Netzhautkomplikationen sollten beide Wirkstoffe nur vorübergehend für max. 6 Monate bzw. relativ niedrig dosiert eingesetzt werden. Für Chlororquin sollte eine Tagesdosis von 300 mg, für Hydroxychloroquin eine Tagesdosis von 750 mg über einen längeren Zeitraum nicht überschritten werden.
Bislang kann man Autoimmunkrankheiten nicht heilen, sobald diese sich entwickelt haben. Man kann lediglich zeitlebens symptomatisch behandeln und versuchen, die Beschwerden so gut es geht zu lindern.
Zunächst ist also wichtig, daß weitere Begleit- bzw. Grundkrankheiten erkannt werden, um die Therapieoptionen auszuloten. Erst dann kann, nach ersten Therapieversuchen, auch abgeschätzt werden wie gut das Beschwerdebild behandelbar ist.
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Wolfgang1
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 17.09.2004
Beiträge: 34

BeitragVerfasst am: 27.11.04, 19:04    Titel: Sjögren Syndrom Antworten mit Zitat

Hallo Herr Stadler,

vielen Dank für Ihre ausführlichen Informationen. Ich habe im Dezember wieder einen Termin beim Augenarzt. Werde natürlich mein Augenarzt über die neue Diagnose informieren und eine Kopie des Arztberichtes abgeben.

Kann mein Augenarzt diese begleitende Konjunktivitis (Bindehautentzündung) oder Uveitis (Lederhautentzündung) feststellen ???? Tränenersatzmittel helfen mir leider bisher nicht. Habe diesbezüglich eine große Anzahl an Tränenersatzmittel geteste, jedoch ohne Linderung !!!!

Ich habe jetzt noch eine Untersuchung beim Neurologen (NRT) und wie gesagt beim Gastroenterologe (autoimmunen Hepatitis). Meine Lunge ist nach einer CRT unauffällig !!!

Ich habe auch einen Hautausschlag. Laut Hautprobe: Es zeigt sich ein ekzematoides Bild, welches in erster Linie passend ist zu einem Ekzem der Kopfhaut. Für eine Psoriasis capitis keine sicheren Hinweise. [u][u]Ist eine Hautbeteidigung beim Sjögren Syndrom möglich (eventuell Entzündung der Hautgefäße) ???[/u][/u]

Liebe Grüße

Wolfgang


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Martin Stadler
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.10.2004
Beiträge: 3329

BeitragVerfasst am: 28.11.04, 23:57    Titel: Re: Sjögren Syndrom Antworten mit Zitat

Hallo Wolfgang!

Wolfgang1 hat folgendes geschrieben::
Kann mein Augenarzt diese begleitende Konjunktivitis (Bindehautentzündung) oder Uveitis (Lederhautentzündung) feststellen ????


Eine floride bzw. mit Beschwerden einhergehende Entzündung der Bindehaut bzw. der Lederhaut kann natürlich der Augenarzt feststellen, sollte lokale Symptomatik dazu passen. Natürlich gibt es auch blande Verläufe, die trotz Beschwerden keine deutlichen lokalen Befunde bieten.

Wolfgang1 hat folgendes geschrieben::
Ich habe auch einen Hautausschlag. Laut Hautprobe: Es zeigt sich ein ekzematoides Bild, welches in erster Linie passend ist zu einem Ekzem der Kopfhaut. Für eine Psoriasis capitis keine sicheren Hinweise. [u][u]Ist eine Hautbeteidigung beim Sjögren Syndrom möglich (eventuell Entzündung der Hautgefäße) ???[/u][/u]
Liebe Grüße
Wolfgang


Eine Hautbeteiligung ist nicht Teil eines Sjögren-Syndroms, sondern wenn, dann Teil einer Grundkrankheit (Kollagenose --> Vaskulitis), wie auch ein sekundäres SS Teil dieser Grundkrankheit sein kann.
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Wolfgang1
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 17.09.2004
Beiträge: 34

BeitragVerfasst am: 30.11.04, 09:28    Titel: sjögren syndrom Antworten mit Zitat

Hallo Herr Stadler,

vielen Dank für Ihre Hilfe. Nach den weiteren Untersuchungen (Neurologe, Gastroenterologe, Augenarzt .....) werde ich mich weider melden.

Liebe Grüße

Wolfgang
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