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Verfasst am: 14.08.06, 22:20 Titel: Biologische Herzklappen-Haltbarkeit und Reoperation
Sehr geehrte Damen und Herren! Meiner Freundin (18 Jahre)) wurde im Alter von 12 eine biologische Herzklappe (Schweineklappe) eingesetzt (Mitralklappe), da die alte, im Kleinkindsalter eingesetzte Klappe nicht mitwachsend war. Sind diese Klappen wirklich nur bis zu 15 Jahren haltbar?Oder kann es auch sein, dass nie eine Reoperation nötig ist? Wie gefährlich sind Reoperationen und sind diese unbegrenzt oft möglich? Vielen Dank für die Beantwortung!
es ist tatsächlich so, dass biologische Herzklappen nicht unbegrenzt haltbar sind. Sie altern schneller als die gesunden eigenen Klappen. Besonders schnell altern biol. Klappen bei jungen Menschen.
Eine Reoperation muss also irgendwann durchgeführt werden, am besten, bevor es zu Symptomen kommt. Soweit ich weiß, können Re-OPs so oft durchgeführt werden, wie nötig für ein langes Menschenleben
Der Vorteil von biologischen Klappen ist, dass der Körper sie nicht als Fremdkörper wahrnimmt und so keine große Gefahr besteht, dass sich Blutgerinnsel an der Klappe bilden. Bei den "ewig haltbaren" künstlichen Herzklappen ist nämlich deshalb eine (lebenslange!) medikamentöse Blutgerinnungshemmung nötig, die mit Risiken verbunden ist, z.B. bei einer Schwangerschaft.
Evtl. kann bei der nächsten/ übernächsten Re-OP eine künstliche Klappe eingesetzt werden, die "unbegrenzt" hält.
Ich finde die Beschreibung "nur" 15 Jahre recht interessant. Eigentlich ist es erstaunlich, wie weit die Medizin ist und dass das überhaupt möglich ist.
Sicher wird deine Freundin dann eine neue Herzklappe brauchen. Sie wird dann ungefähr mitte 20 sein und wird vor die Entscheidung gestellt werden, welche Art der Klappe sie haben möchte. Beide haben Vor- und Nachteile. Die biologische Klappe hält nur begrenzt, hat aber den Vorteil, dass man ohne eine Langzeitmedikation klar kommt. Bei einer künstlichen Klappe ist es umgekehrt.
Der größte Vorteil einer künstlichen Klappe ist sicherlich der, dass man deswegen nie mehr operiert werden muss. Und so ein Eingriff ist wahrlich nicht ungefährlich.
Es ist auch eine Frage des Kinderwunsches, der mit einer künstlichen Klappe ausgeschlossen wird. Ein Gespräch mit dem behandlenen Arzt ist sicher hilfreich.
Alles Gute! _________________ Gruß, shackle
Also mein Kardiologe hat mir erst vor einigen Tagen gesagt, dass die bei biologischen Herzklappen erforderliche Re-Operation sehr gefährlich ist und dass die Lethalität um 10-15 % höher ist als bei der ersten Klappenoperation. Also würde ich deiner Freundin auf jeden Fall raten, bei einer Re-Operation eine künstliche Herzklappe einsetzen zu lassen. Wie oft will sie sich denn eine neue biologische Klappe einsetzen lassen, wenn die Haltbarkeit auf 10-15 J. begrenzt ist? Das wäre im Laufe ihres Lebens dann vier Re-Operationen!
Ich selbst habe auch eine künstliche Mitralklappe und behaupte jetzt mal, dass es für jüngere Menschen gar nicht so ein großes Problem ist, mit der lebenslangen Blutgerinnungshemmung klar zu kommen. Man gewöhnt sich sehr schnell daran. Und ein evtl. Kinderwunsch kann trotzdem erfüllt werden, auch wenn man bzw. frau sich dann besser in spezielle Hände eines erfahrenen Kardiologen geben sollte.
Gruß
lavida
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