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Hallo erst mal, mein Name ist Philipp, ich bin 21 und hab dieses Jahr die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger begonnen, habe dann auch sogleich eine Frage die mir von unserer Dozentin nicht beantwortet werden konnte:
Und zwar haben wir beim Lagern gelernt, beim umlagern der Beine (Kinästhetik und so) das Knie zu beugen und das Bein dann in einer leichten Rotationsbewegung zu sich zu holen, ich habe nun beim Thema Kontrakturenprophylaxe bei der Abduktion des Beines gefragt ob es nicht Sinn macht auch da diese Beugung/Rotation zu nutzen (gezeigt wurde ein einfaches Anheben, zu sich ziehn), da es ein physiologischerer Bewegungsablauf ist. Bekam keine Antwort darauf.
Die Wirkung müßte doch immer noch die selbe sein, vom Sinn der Prophylaxe her, das Bein wird ja immer noch abduziert... oder liege ich da falsch? _________________ Wenn du denkst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Blaulicht her.
"For some must watch, while some must sleep..." Shakespeare, Richard III.
Anmeldungsdatum: 17.09.2004 Beiträge: 1766 Wohnort: Schleswig-Holstein
Verfasst am: 13.12.04, 00:46 Titel:
Hallo Philipp !
Ich habe Ihr Posting nun das dritte mal gelesen, kann dem aber so leider nicht folgen.
Steinlaus hat folgendes geschrieben::
...beim umlagern der Beine (Kinästhetik und so) das Knie zu beugen und das Bein dann in einer leichten Rotationsbewegung zu sich zu holen
Meinen Sie das Drehen des Patienten zur eigenen Seite, wobei Sie das angestellte Bein in gebeugter Stellung zu sich herumziehen .... oder wie oder was ?
Steinlaus hat folgendes geschrieben::
...ich habe nun beim Thema Kontrakturenprophylaxe bei der Abduktion des Beines gefragt ob es nicht Sinn macht auch da diese Beugung/Rotation zu nutzen (gezeigt wurde ein einfaches Anheben, zu sich ziehn)
Auch hierzu fehlt mir eine bildliche Vorstellung! In welche Richtung erfolgt denn die Abduktion (am liegenden Patienten seitlich oder nach oben)? Und was wollen Sie nun dabei beugen oder rotieren? Schildern Sie am besten noch mal die Bewegung anhand der zu bewegenden Gelenke!
Wie dem auch sei, Sinn der Kontrakturenprophylaxe ist ja die Vermeidung einer dauerhaften Verkürzung von Muskulatur unterschiedlicher Lokalisation! Das erfolgt durch eine entsprechende Lagerung/Umlagerung und durch eine gezielte Mobilisation (also dem Durchbewegen aller Gelenke)! Dem zufolge ist alles, was die Muskulatur beansprucht und physiologischen Bewegungsmustern gleicht auch sinnvoll und so weit vom Patienten (ggf. unter entsprechender Analgesie) toleriert auch zur Kontrakturenprophylaxe geeignet. Wenn das von Ihnen beschriebene (und von mir nicht verstandene ) Bewegungsmuster einen physiologischen Charakter hat und diese Maßnahme aufgrund von Grundleiden oder Zustandsbild nicht kontraindiziert ist, ist das in jedem Fall eine sinnvolle Maßnahme.
Mir stellt sich die Frage, warum Ihnen die Dozentin hierzu keine Angaben gemacht hat. Konnte Sie nicht oder wollte Sie nicht? Das würde ich bei einem Dozenten aber gezielt in Frage stellen wollen! Wozu ist die gute Frau denn sonst da, wenn Sie keine Fragen zu Ihrem Thema beantworten kann oder will?
Herzliche Grüße _________________ Gunnar Piltz
DMF-Moderator
Beim Lagern ging es darum alleine einen Patieten zu einer Seite des Bettes zu bekommen (um dann zB. 30° Lagerung zu vollführen). Dabei wurden beispielsweise die Beine einzeln umgelagert, dabei wurde unter Oberschenkel und Wade gegriffen (Massen fassen...), das Knie angewinkelt und dann in einer Rotation zu sich geholt, mit der Begründung das wäre eine für das Hüftgelenk physiologischere Bewegung als das Bein einfach zu heben und zu sich zu ziehen.
Bei der Kontrakturenprophylaxe ging es ebenfalls darum das Bein nach aussen zu abduzieren, man quasi einfach das Bein fasst und zu sich zieht.
Meiner Meinung nach sollte die Wirkung auf den M. sartorius, M. gracilis und M. adductor longus die gleiche sein wenn ich die bei der Lagerung vollzogene Rotation mit einbeziehe, da die Endstellung die gleiche ist, gleichzeitig habe ich von unseren Physiotherapeuten gesagt bekommen das die Bewegung mit der Rotation eine gleichmäßigere Druckverteilung im Articulatio coxae darstellt als wenn man sein Bein einfach gestreckt nach aussen bewegt.
Zu der Dozentin muss ich sagen das sie sowohl bei anderen Kursen als auch beim Klinikpersonel bekannt ist für Floskeln wie "das könnte schon sein" "vielleicht ist das so" "ich würde es ihnen jedenfalls nicht anstreichen wenn sie es so in einer Klausur formulieren".
Lezteres war auch ihre Antwort auf meine Frage, vielleicht kennt sie auch nicht die Inhalte der Dozentin die das Lagern gemacht hat, ich bin jedenfalls schon einmal mit einer Frage bei ihr gescheitert, wobei es dabei jedoch so weit ging das die ganze Klasse verwirrt war und sie sich schließlich einen Studientag später gut informiert und mit einer klaren Antwort vor die Klasse stellte.
Ich scanne zur Not mal die Bilder ein. _________________ Wenn du denkst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Blaulicht her.
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Anmeldungsdatum: 17.09.2004 Beiträge: 1766 Wohnort: Schleswig-Holstein
Verfasst am: 13.12.04, 16:03 Titel:
Hallo Philipp !
Nun kann ich mir davon ein Bild machen und Dir und der Physiotherapeutin recht geben!
Die Wirkung auf den Musculus sartorius ist sogar ausgeprägter, da sowohl Ober- wie Unterschenkel entsprechend bewegt werden und die Dehnung einen wesentlich höheren Grad beinhalten. Für den Musculus gracilis sollte die Wirkung identisch bleiben, da hier keine Innenrotation erfolgt, dem Musculus adductor brevis kommt die Außenrotation im Hüftgelenk sogar zu gute und würde bei der von der Dozentin vorgestellten Bewegungsübung nur eine geringfügige Beteiligung erfahren. Der Musculus adductor longus wird gleichsam beansprucht und der Musculus adductor magnus wird gerade bei der Außenrotation besonders beansprucht! Wie sich nun bei den unterschiedlichen Bewegungen die Druckverhältnisse auf das Hüftgelenk verteilen, kann ich zwar vermuten aber nicht definitiv sagen und würde mich im Zweifelsfall der Meinung Deiner Physiotherapeutin anschließen. Das sah zwar alles ein wenig seltsam aus, was ich hier nun im Selbstversuch auf dem Boden zur Beantwortung Deiner Frage nachgeübt habe und meine Freundin mutmaßte schon leichte Desorientiertheitsphasen (besser gesagt fragte sie mich, ob ich bekloppt sei), aber ein Selbstversuch beantwortet Dir Deine Fragen auf die unterschiedliche Belastung der einzelnen Muskelgruppen.
Zu Deiner Dozentin ist wohl zu sagen, daß sie zur Anleitung und Ausbildung nicht wirklich geeignet ist und das würde ich mal bei Deiner Schulleitung dezent anmerken!
Herzliche Grüße _________________ Gunnar Piltz
DMF-Moderator
Vielen Dank für ausführliche Antwort und den selbstlosen Einsatz *grins*, hat sich mein mitdenken also doch gelohnt. _________________ Wenn du denkst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Blaulicht her.
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