Navigationspfad: Home
medizin-forum.de :: Thema anzeigen - Häufige Entgleisung be Insulinpflichtiger Diabetes I
Deutsches Medizin Forum
Foren-Archiv von www.medizin-forum.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Häufige Entgleisung be Insulinpflichtiger Diabetes I

 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Diabetes
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
rolli
Interessierter


Anmeldungsdatum: 29.12.2006
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 16.02.07, 21:39    Titel: Häufige Entgleisung be Insulinpflichtiger Diabetes I Antworten mit Zitat

Hallo,

es geht um eine Kollegin (39 J.), Diabetstyp I Insulinpflichtig mit Pumpe: Seit einiger Zeit kommt es häufiger zur Unterzuckerung, meine Kollegin ist dann so schlecht beisammen, dass sie nicht mehr in der Lage ist, bewußt eigenverantwortlich zu handeln. Da ihre Tätigkeit auch Fahrdienst beinhaltete, wurde z.Teil die Abteilung umstrukturiert, damit gar nicht erst die Gefahr besteht, dass sie in unterzuckertem Zustand berufsbedingt Auto fährt. Auch Tipps bei einer Angehörigen zur Nothilfe habe ich mir geben lassen. Leider kenne ich mich trotzdem ungenügend aus und die Tipps funktionieren nicht, denn die Kollegin ist leider renitent und uneinsichtig, wenn es ihr schlecht geht.
Neulich hat sie mir vorgeworfen, wir (die Kollegen) würden ihr nichts zutrauen und zu stark "bemuttern" (ist wohl auch etwas Wahres dran).
Gestern ist sie morgens mit einem Wert von 25 aufgewacht und bei einem Wert von 60 zur Arbeit gefahren (Auto), sie kam schwankend an. (Das ist öfters passiert) Eine Kollegin bereitete ihr einen Kakao zu, gesüßst mit 6 Mokkalöffelchen Zucker (unsere Diabetes-Kollegin hat das selbst auch oft so gehandhabt, z.B. Cola mit Extra-Zucker). Richtig kann das wohl nicht sein.
Wenige Stunden später schrie meine Kollegin die "Kakaomacherin" an: "Du hättest mich fast umgebracht, ich habe einen Wert von 600".
Wir alle waren geschockt, die beschuldigte Kollegin ist mit den Nerven am Ende. Wir haben unsere Kollegin nach Hause gefahren, dort wurde sie weiter betreut.
Cirka alle 3 Wochen gibt es diese Entgleisungen. die Kollegin hantiert häufig an ihrer Pumpe herum. Und Tipps, wie wir ihr helfen können, gibt sie auch nicht, sie hat "alles im Griff".
Mein Anliegen: Wie gehen wir richtig mit der Kollegin um, ohne sie zu bemuttern und wie verhindern wir Fehlhandlungen (Autofahren, Nichtmessen bei offensichtlicher Unterzuckerung, Uneinsichtigkeit usw.)?
Wieweit darf / sollte überhaupt eine Einmischung stattfinden?
Für Ratschläge, Tipps und Meinungen bin ich sehr dankbar.

Herzliche Grüße

Rolli
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kalli
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.01.2007
Beiträge: 218
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: 16.02.07, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Rolli!
Deine Kollegin scheint dringend eine neue Schulung zu benötigen. Normalerweise ist mit der Pumpe eine gute Einstellung möglich, aber wenn man damit nicht umgehen kann, wird´s schwierig.
Mit einem Wert um 60 ist Autofahren gemeingefährlich, da spielt die Dame mit ihrem Führerschein.
Übrigens reicht dann ein Apfel, oder ein Glas Saft, um einen vernünftigen Wert zu erreichen.
Ich finde es nett, das sich die Kollegen so bemühen, aber das ersetzt nicht ein eigenverantwortliches Verhalten. Ich würde der Kollegin raten, sich am besten stationär und am allerbesten bei Name entfernt - B. Goretzky neu einstellen zu lassen.

MfG, Kalli
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hans Reuter
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 11.08.2006
Beiträge: 652
Wohnort: Rhld.-Pfalz

BeitragVerfasst am: 17.02.07, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rolli,

leider können Unterzuckerungen bei insulinpflichtigen DiabetikerInnen zu Zuständen führen, in denen sie nicht mehr eigenverantwortlich zu handeln in der Lage sind und so eine Gefahr für sich und andere darstellen. Oft leiden DiabetikerInnen auch an Hypoglykämiewahrnehmungsstörungen und deuten Symptome wie Zerfahrenheit, Uneinsichtigkeit , Aggressivität usw. nicht mehr rechtzeitig als beginnende Unterzuckerung.

Eine Beeinträchtigung der Wahrnehmung und eine verlängerte Reaktionszeit wurden bereits bei Blutzuckerwerten von 70 mg/dl nachgewiesen. Hypos stellen im Straßenverkehr allemal eine erhebliche Gefahr dar . Deshalb sollten insulinpflichtige Diabetiker sich an folgende Regeln halten:

1. An Tagen, an denen Diabetiker selbst Auto fahren, sollten sie möglichst ihren üblichen Tagesrhythmus bzgl. Nahrungszufuhr und Insulingaben einhalten.
2.In ihrem Fahrzeug sollten sie immer ausreichende Mengen an schnell wirksamen Kohlehydraten griffbereit haben. Über den Aufbewahrungsort sollte auch der Beifahrer informiert sein.
3.Blutzuckertest vor jeder Autofahrt und Dokumentation bei längeren Fahrten.
Der Blutzuckerzielbereich vor einer Mahlzeit sollte erhöht werden, z.B. 110 - 150 mg/dl.
Auf keinen Fall sollte mit einem Blutzuckerwert unter 90 mg/dl die Fahrt begonnen werden.
4.Besondere Vorsicht ist geboten nach körperlichen Belastungen und im Rahmen einer Neueinstellung.

Um Gefahren für die Mitmenschen aufgrund ihres Diabetes auszuschließen und sich selbst zu schützen, medizinisch und juristisch, sollte die Kollegin zu einer normoglykämischen Stoffwechselführung angeregt werden. Am Besten, sie beginnt möglichst bald mit einer Neueinstellung ihrer Blutzuckerführung mit Hilfe einer Diabetolgischen Schwerpunktpraxis oder in einer geeigneten Klinik.
_________________
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
rolli
Interessierter


Anmeldungsdatum: 29.12.2006
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 02.03.07, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hans Reuter,
hallo Kalli,

herzlichen Dank für die Antworten. Ich brauchte einige Zeit, um über die Situation nachzudenken.
Die Entwicklung seit meiner Frage: die Kollegin erhob hefitge Vorwürfe. So war sie angeblich keinesfalls unterzuckert. Und sie hat sich verbeten, dass wir besonders auf sie Rücksicht nehmen, wei sie "alles im Griff" hat.
In einem Zweiergespräch unter Freunden hat sie mir versichert, dass sie bestens eingestellt ist und mit der Pumpe gut zurecht kommt.

Ich bin zu der Meinung gelangt, dass ich akzeptiere, auch wenn ich gewisse Sorgen habe. Sie ist für sich selbst verantwortlich und will sich auch nicht helfen lassen.

Herzliche Grüße

Rolli
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Diabetes Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
© Deutsches Medizin Forum 1995-2019. Ein Dienst der Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim ,HRB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail jaeckel@medizin-forum.de.