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Schmerzfragebögen - werden die wirklich komplett gelesen ?

 
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freeport
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 16.02.2007
Beiträge: 25

BeitragVerfasst am: 28.02.07, 14:35    Titel: Schmerzfragebögen - werden die wirklich komplett gelesen ? Antworten mit Zitat

Eigentlich hätte ich fragen sollen " hat ein Arzt Zeit die ganzen 15-20 Seiten zu lesen ?".
Ich habe den Fragebogen jetzt schon 4 x ausgefüllt und kenne die Fragen fast auswendig, sie sind von Arzt zu Arzt ja ziemlich gleich.
Einmal habe ich ihn zwar ausgefüllt aber vergessen abzugeben, das hat aber keiner gemerkt, ich wurde jedenfalls hinterher nicht darauf angesprochen.
Manche Ärzte schicken die Fragebogen nach Hause, das ist ganz praktisch, dann kann man alles in Ruhe ausfüllen. Bei manchen muß man den Fragebogen auch vor dem Termin schon zurückschicken.
Beim letzten Termin gab es im Wartezimmer einen Pocket-PC und man konnte die Fragen auf dem Bildschirm ankreuzen. Das fand ich ganz interessant, aber ich könnte mir vorstellen daß einige Patienten , die sich nicht mit PCs auskennen, damit Probleme haben, besonders wenn man etwas hineinschreiben soll und mit dem Stift die kleine eingeblendete Tastatur bedienen muss. Für den Arzt hat das sicher den Vorteil, daß die Sprechstundenhilfe das nicht nochmal selbst in den PC übertragen muss, sondern es wird über ein Kabel eingelesen. Aber wie gesagt, man muß sich als Patient etwas damit auskennen.
Sicher ist der Schmerzfragebogen wichtig , aber er könnte ruhig kürzer ausfallen, denn für sein individuelles Schmerzproblem muß man meistens sowieso ein Zusatzblatt beifügen.

jo freeport
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lolle2006
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 05.10.2006
Beiträge: 355

BeitragVerfasst am: 28.02.07, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ja die lieben Fragebögen. Haufenweise in der Klinik. Ich habe sie aber gern ausgefüllt. Mir soll ja geholfen werden. Nach dem Aufenthalt haben wir den Bericht nach Hause geschickt bekommen. Da stand auch die Auswertung in wieweit sich z. B. die Stimmung verbessert hat oder die Schmerzstärke. Auch die Ergotherapeuten haben so eine Auswertung vorgenommen und diese uns für mich zu ausführlich erklärt.....Ich weis von den Mitpatienten dass die teilweise gar keine Lust hatten den Bogen auszufüllen. Die haben dann irgendetwas angekreuzt.
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Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 28.02.07, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo freeport,

wenn ich die Fragebögen nicht durcharbeiten würde, wäre es doch eine arge Zumutung, die Patienten damit zu belästigen.
Der Inhalt vieler Fragebögen ist sicher sehr ähnlich, da diese zum einen gewisse standardisierte Tests/Skores enthalten. Z.B. zu Beeinträchtigung durch Schmerzen, zur Chronifizierung, zu Hinweisen auf neruopathische Schmerzen etc.. Diese sind ja auch im sog. "Deutschen Schmerzfragebogen" aufgenommen.
Die Auswertung dieser Fragen erfolgt nach standardisierten Schemata und endet häufig in einem sog. Index.
Ein anderer Teil sind offenen Fragen, die der Pat. frei beantworten kann. Gerade diesen Teil lese ich sehr aufmerksam, weil er viel mehr über den Pat. aussagt.

Wir versenden den Fragebogen vor dem ersten Termin immer, damit der Pat. Zeit und Ruhe hat, ihn zu Hause zu beantworten.
Die Idee mit einem Pocket-PC ist aus meiner Sicht ganz nett, aber gerade ältere Menschen sind damit völlig überfordert. daher verwenden wir diese nicht.

MfG W.Gahbler
----------------------

Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
_________________
aus der Gemeinschaftspraxis
E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
http://www.schmerzkreis.net
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Wanda13
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 77

BeitragVerfasst am: 01.03.07, 15:52    Titel: meine Meinung zu den Fragebögen Antworten mit Zitat

Also ich habe bei 2 verschiedenen Schmerztherapeuten die gleiche negative Erfahrung gemacht, nämlich, dass ich mir die doch recht aufwendige Arbeit (1x im Wartezimmer umständlich mit dem Laptop und wenig überzeugender Oberfläche ... und 1x in Papierform) glatt hätte sparen können. Die beiden Ärzte haben weder jemals auf meine Angaben Bezug genommen, noch irgendwelche Informationen kommentiert oder in die Therapie einfließen lassen. Ich habe nach Schema F Tabletten bekommen (bei atyp. Gesichtsschmerz die üblichen Antidepressiva und Pregabalin usw.) und das wars. Auf einen bestimmten wesentlichen Sachverhalt habe ich noch mehrmals mündlich hingewiesen. Mir ist klar, dass der Behandler die Angaben nicht auswendig lernt und immer im Gespräch parat hat, das wäre auch nicht nötig. Aber von diesen beiden Ärzten wurden die Fragebögen als Ersatz für jegliche direkte Beschäftigung mit dem Patienten verwendet und das auch noch äußerst lückenhaft.
So kam ich mir jedenfalls etwas veralbert vor. Eher vermute ich, die Bögen + sog. Auswertung bringen Geld bei der Kassenabrechung!?
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micro
Interessierter


Anmeldungsdatum: 19.03.2006
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 01.03.07, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Wanda13,

ich kann Dir da völlig recht geben. Habe mehrmals die gleiche Erfahrung gemacht mit den Fragebögen. Jedesmal die gleichen Medis bekommen, obwohl man ja schon im Fragebogen angegeben hat, welche Medis genommen wurden/werden und dazu geschrieben hat, ob sie helfen oder eben nicht. Und immer wieder das ganze "Spiel" von vorne. Weinen
Oder man wird eben nicht erst ernst genommen. Das macht mich, zumindest mit den Schmerzen dazu, manchmal wahnsinnig.
Der einzige Doc, der meine Beschwerden ernst nimmt, ist meine HÄ.

MfG
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Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 01.03.07, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

natürlich kann ich nicht beurteilen, wie andere Kollegen die Informationen aus den Fragebögen "verwerten". Aber ich kann Ihnen versichern, dass wir nicht dafür bezahlt werden, dass sie als Patienten diese Fragebögen ausfüllen. Dafür gibt es keine Vergütung.

Ihren Frust kann ich gut verstehen und den Ärger darüber teile ich durchaus. Dann ist das ganze ohne Sinn und für die Patenten eine echte Zumutung. Schade!

MfG W.Gahbler
----------------------

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1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
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E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
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falco1996
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.02.2005
Beiträge: 174

BeitragVerfasst am: 01.03.07, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe positive Erfahrungen gemacht.

Ich konnte die Fragen bequem zuhause beantworten, der Fragebogen wurde in die Schmerzamb. geschickt. Erst nach Auswertung bekam ich einen ersten Vorstellungstermin, wobei sich die Ärztin zwei Stunden Zeit für eine gründliche Anamnese und Untersuchung genommen hat.

Dabei hatte sie die Auswertung der Fragen vorliegen und fragte auch gezielt nach. Das spricht dafür, daß man sich wohl vorher gründlich mit der Auswertung befasst hatte.

Freundl. Grüße
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schmerzzentrum usedom
Interessierter


Anmeldungsdatum: 15.02.2007
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 13.03.07, 19:51    Titel: Schmerzfragebögen und Schmerztagebücher ... Antworten mit Zitat

... werden bei uns grundsätzlich elektronisch mit einem beidseitig lesbaren OCR-Scanner eingelesen, elektronisch verarbeitet und ausgedruckt (Gemeinsame Schmerzfragebögen und -tagebücher der DGS und DGSS).

Nach jedem Einlesen eines Schmerztagebuchs werden u.a. die Parameter

- Schmerzintensität
- Individuelles Behandlungsziel
- Lebensqualität
- Beeinträchtigung durch Schmerz
- Depressivität
- Angst

mit dem Patienten am PC-Monitor (als graphische Darstellung) oder im Papierausdruck besprochen und ihm auch bei seiner Entlassung mitgegeben, so dass der niedergelassene Schmerztherapeut mit den gleichen Tagebüchern an jener Stelle "weitermachen" kann, wo wir aufgehört haben. Die Werte sind damit vergleichbar.

Ernsthafte Schmerztherapie verwendet übrigens immer Schmerzfragebögen und -tagebücher, da wir nicht nur dem Patienten gegenüber, sondern auch dem Kostenträgern gegenüber zur Rechenschaft über den Verlauf und die Ergebnisse der Schmerztherapie schriftlich Rechenschaft ablegen müssen.

Kollege Dr. Gahbler hat deshalb völlig Recht, dass diese Fragebögen die Grundlage jeglicher Schmerztherapie darstellen, nicht nur Schikane für unsere Patienten darstellen (obowhl sie natürlich schon einiges an aktiver Mitarbeit vom Patienten verlangen) und auch kein Honorar erbringen.

Wir senden sie auch im Vorfeld vor der stationären Aufnahme oder dem ersten Termin in unserer Schmerzambulanz dem Patienten zu, damit er in aller Ruhe, ggf. auch in mehreren Etappen oder mit Hilfe eines Verwandten oder Bekannten, diese Bögen ausfüllen kann.
_________________
Mit freundlichen Grüssen von der Insel,

Dr. Claudius Böck
Schmerzzentrum Usedom
www.schmerzzentrum-usedom.de
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