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Unterzucker und Insulin

 
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hubbelbubbel
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Anmeldungsdatum: 06.01.2007
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 08.03.07, 15:53    Titel: Unterzucker und Insulin Antworten mit Zitat

Hallo,

Was passiert, wenn man einen Zuckerwert von 90 hat, und man 30 einheiten
Insulin (Insuman comp 50) spritzt. Danach weder was isst nocht trinkt.
Wie würden die Symptome aussehen?

bye hubbelbubbel
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Hans Reuter
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Anmeldungsdatum: 11.08.2006
Beiträge: 652
Wohnort: Rhld.-Pfalz

BeitragVerfasst am: 08.03.07, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Insulin senkt den Blutzucker individuell unterschiedlich, beispielsweise 1 IE 20 mg/dl
oder auch 60 mg/dl, wenn keine blutzuckerwirksame Nahrung zugeführt wird.
Diabetiker können dies bei sich durch mehrere Blutzuckertests und Insulingaben herausfinden.

In dem von dir angegebenen Beispiel könnte die Blutzuckersenkung rasch zu einer Hypoglykämie(Unterzuckerung, Werte < 50 mg/dl ) führen. Es können, müssen aber nicht alle, folgende Unterzuckerungssymptome auftreten, jedoch ebenfalls individuell sehr unterschiedlich in Intensität, Kombination und Reihenfolge:

Schweißausbruch,
Herzklopfen,
Wackerlknie,
Muskelzittern,
Heißhunger,
Sehstörungen,
Konzentrationsschwäche,
psychischwe verstimmtheit,
aggressives Verhalten,
Verwirrtheitszustände,
Gleichgewichtsstörungen
u. a..

Ohne Gegenmaßnahmen kann Unterzucker bewusstlos machen und Bewusstlosigkeit ist lebensgefährlich. Akute Stoffwechselentgleisung!
_________________
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
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hjt
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 438

BeitragVerfasst am: 08.03.07, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Hans,

die oben beschriebene Situation tritt gar nicht mal so selten ein, wenn der Pflegedienst morgens nach der Spritze das Frühstück zwar hin stellt, aber keine Zeit hat zu bleiben und darauf zu achten, dass es auch gegessen wird. Meistens wird dann die Unterzuckerung verschlafen, weil die Betroffenen eh in ihrem Stuhl sitzen oder noch im Bett liegen.

Mies ist natürlich, wenn sie rumtapern und fallen, womöglich noch auf einer Treppe. Aber vom Rettungsdienst einer größeren Stadt hier in der Nachbarschaft weiß ich, dass solche Unfälle sehr selten sind. Häufiger kommt vor, dass ein Nachbar, der tagsüber zwischendurch mal nach so einem Menschen sieht, den dann bewusstlos vorfindet und den Rettungsdienst ruft. Und der muss dann den Zugang legen und den schnellen Zucker einfüllen, auch wenn das Ausschlafen und von selbst Aufwachen für den Betroffenen meistens weniger unangenehm wäre.

Von einer Stoffwechselentgleisung habe ich in dem Zusammenhang bei Dir zum ersten Mal gelesen. Normal bezeichnet man doch damit den Zustand der Ketoazidose, und die hat mit einer Unterzuckerung und zu viel Insulin absolut nichts zu tun, oder?

Bisdann, Jürgen

edit: meistens reicht die Spritzmenge allerdings ohne Essen wohl nicht bis zur Bewusstlosigkeit, häufig nicht einmal bis zum Tatterich, denn die Wirkung verteilt sich ja auf wenigstens 8 Stunden.
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hubbelbubbel
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 06.01.2007
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 08.03.07, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,

würde es hier einen unterschied machen, ob die Person sonst gesund ist,
oder ob sie Gallen- und Leberkrebs hat und schon geschwächt ist?


bye hubbelbubbel
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hjt
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 438

BeitragVerfasst am: 08.03.07, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

tja hubbelbubbel,

Du beschreibst eine Situation, von der man sich wünscht, dass man sie nicht miterleben muss. Wer darin steckt, kann nur versuchen, alles dafür zu tun, dass der betroffene Mensch seinen Weg bis zum Ende mit möglichst wenigen zusätzlichen Beschwerden gehen kann. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre der Mensch, um den Du dich sorgst und mein Zucker wäre normal eingestellt, kann ich Dir versichern, dass 30 Einheiten Insuman comp 50 mir bei 90 gespritzt nach etwa 2-3 Stunden vielleicht einen leichten Unterzucker machen könnten. Ich würde Hunger bekommen und gerne etwas essen wollen. Das bedeutet nicht, dass jemand anderes das nicht beschwerlicher erleben könnte, und noch jemand anderes würde vielleicht überhaupt nichts merken.

Will sagen, dass ich keine Möglichkeit für eine Beurteilung sehe, wie Du sie vielleicht erwartest.

Bisdann, Jürgen
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hubbelbubbel
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Anmeldungsdatum: 06.01.2007
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 08.03.07, 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

so, hier der ware fall.....

meiner Mutter ist genau das obenerwähnte in einem Krankenhaus passiert.

Die folge der Insulininjektion war der nach ca.3Std. eintretende Tod.


bye hubbelbubbel
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hjt
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 438

BeitragVerfasst am: 09.03.07, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

das tut mir leid - und auch wenn es Dir im Moment unangebracht erscheinen mag, aber meine Mutter hat sich Zeit ihrer restlichen Jahre Vorwürfe gemacht, weil sie meinem Vater zuletzt eine Banane gegeben hatte. Denn sie hat dann irgendwo gelesen, dass bei Diabetikern hoher Blutzucker eine besonders hohe Kreislaufbelastung macht. Es hat auch nichts genützt, dass ihre Ärztin ihr dann zu erklären versucht hat, dass sie damit den Tod im schlimmsten Fall um Augenblicke beschleunigt hat.
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Hans Reuter
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Anmeldungsdatum: 11.08.2006
Beiträge: 652
Wohnort: Rhld.-Pfalz

BeitragVerfasst am: 10.03.07, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo huppelbubbel,

jeder Todesfall im diabetischen Koma, verursacht durch Hyperglykämie oder Hypoglykämie ist einer zu viel. Bei der Entgleisung des Blutzuckers „nach unten“ mit Bewusstlosigkeit kann es in Extremfällen zu Gehirnleistungsstörungen mit Todesfolge kommen. Obwohl geringfügige Hypoglykämien harmlos sind, dürfen sie bei mit Insulin oder insulinotropen Medikamenten behandelten Diabetikern nicht allgemein verniedlicht werden. Bei hoher Insulinempfindlichkeit und entsprechender Neigung zu Hypoglykämien, können auch kleine Insulinmengen zu schweren Unterzuckerungen führen. Bei mir beispielsweise senkt 1 IE Insulin den Blutzucker um 60-70 mg/dl.

Der Tod will immer eine Ursache haben. Ob andere bestehende Erkrankungen oder ein bereits geschwächter Organismus zu lebensgefährlichen Unterzuckerungen beitragen können, entzieht sich meiner Kenntnis.
_________________
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
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