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Depression?

 
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anonym
Gast





BeitragVerfasst am: 14.12.04, 12:14    Titel: Depression? Antworten mit Zitat

Also, ich bin sonst eigentlich ein mitteilungsfreudiger Mensch, jedoch fällt es mir im Moment sehr schwer, darüber zu schreiben.
Es ist nicht erst seit einigen Wochen so, sondern zieht sich mindestens schon ein Jahr oder länger hin, zur Zeit ziemlich ausgeprägt.
Morgens stehe ich auf ohne mich auf den Tag freuen zu können, es macht mir Mühe etwas anzupacken, und wenn ich dann dabei bin, finde ich immer "Lücken" , dann sitze ich mal ne halbe Std. vor dem PC oder "muss mal schnell was nachlesen" etc. Der ganze Tag ist trübe, ich komme einfach nicht vom Fleck.
Ja, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich fange mal mit den körperlichen Sachen an. Ich habe seit langer Zeit Rückenprobleme, HWS, BWS und LWS. Am Wochenende dachte ich, ich hätte einen Herzinfarkt, aber das EKG war in Ordnung. Kommt wahrscheinlich vom Rücken, sagt man. Gestern beim Hausarzt meinte er, mit dem Magen sei etwas nicht in Ordnung, ich muss nun eine Gastroskopie machen lassen.
Nachts wache ich regelmäßig auf, schlafe aber relativ schnell wieder ein. Ich träume jedoch z.Zt. solch einen Schmarrn....vor 3 Wochen ist im Traum mein Sohn gestorben, oder meine Frau verlässt mich, vor 2 Wochen wurde ich in einem weißgekachelten Raum voller Blut hingerichtet.....das hängt mir dann immer tagelang nach.
Ich habe eine wirklich liebe Familie, zwei liebe Jungs und eine wunderbare Frau. Ich hätte also keinen Grund, irgendwelchen schlechten Gedanken nachzuhängen. Nun ja, meine Holde schimpft zur Zeit oft mit mir, ich würde nichts mehr anpacken und geregelt kriegen.
Dennoch denke ich sehr oft über den Tod nach, z.Zt. täglich. Manchmal sitze ich da und könnte einfach heulen, ohne Grund. Früher habe ich mich immer auf Events gefreut, also eine Feier oder schön Essen gehen oder mit den Kindern einen Ausflug machen etc. Es ist nicht so, daß ich das nicht mehr machen würde, aber da ist nix mehr mit Vorfreude oder "war das mal ein schöner Abend"
In letzter Zeit habe ich dann abends wohl ein paar Bier zu viel getrunken. So jeden Abend drei bis vier Bier. Das hat die trüben Gedanken verscheucht, da war ich dann wieder putzmunter und hätte Bäume ausreißen können. Es war mir klar, daß die Tage nun wieder gut werden. Pustekuchen.
Wenn ich unter Leuten bin, geht es auch ganz gut. Es ist nicht so, daß ich dann Trübsal blasen würde. Aber es fehlt dennoch etwas in mir, nur die anderen lasse ich es nicht merken.
Einerseits habe ich panische Angst vor dem Tod. Ich habe als 6-jähriger meinen Vater verloren, ich möchte nicht, daß eines meiner Kinder das mitmachen muss.
Andererseits denke ich oft, für mich selbst wäre es ja gar nicht so schlimm. Schalter umgelegt, Ende. Dann überlege ich, wie ich es am besten machen würde.
Hinterher greife ich mir an den Kopf, bekomme Angst vor meinen eigenen Gedanken und schäme mich. Das Leben ist ein kostbares Geschenk, das kann man nicht einfach wegwerfen. Vor allem geht es mir doch prächtig. Ich habe doch alles, was man braucht. Eine liebe Familie, ein Häuschen mit Garten, Arbeit, die Kinder sind gesund, wir haben Essen und Trinken und können uns jedes Jahr einen Urlaub leisten. Wir haben sehr nette Freunde...was will der Mensch mehr??
Trotzdem komme ich mir vor, als sitze ich in einem Loch. Es ist immer ein Schatten in den Gedanken. Manchmal bekomme ich auch einfach Angst, und weiß nicht, wovor. Richtig Angst.
Meinem Hausarzt habe ich gestern auch gesagt, daß ich mich nicht wohlfühle. Er hat nach Problemen gefragt, aber außer den üblichen "Problemchen", die ja jeder hat, konnte ich ihm nichts sagen. Ich soll an die frische Luft, das Rauchen aufhören, mehr Sport treiben.
Dabei gehe ich ja zweimal die Woche wegen meines Rückens ins Sportstudio.
Vielleicht liegt es ja wirklich am Rauchen. Wenn der Körper wieder mehr ins Lot kommt, so auch der Kopf. Damit sollte ich mal anfangen.
Ich möchte aber nicht zu einem Psychiater, das wäre mir ein Graus.
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Gast






BeitragVerfasst am: 15.12.04, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

hallo
ich war vor einiger zeit in einer ähnlichen situation wie du. nichts machte mehr sinn und es wär einfacher gewesen nicht mehr da zu sein. irgendwie fehlte der natürliche lebenstrieb. ich habe mit hilfe einer therapeutin gelernt, dass diese phase vorbei geht. auch wenn es dir davor graust würde ich dir raten mit einem therapeuten zu sprechen, manchmal hilft es schon sich seinen ganzen frust bei einer außenstehenden person von der seele zu reden und wenn du merkst, dass es dir nicht hilft oder unangenehm ist, kann dich keiner zwingen weiter hinzugehen. mir persönlich hat es sehr!! geholfen und auch ich hatte hemmungen den ersten schritt zu machen.
ich wünsche dir alles gute
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Gast






BeitragVerfasst am: 15.12.04, 23:08    Titel: gast Antworten mit Zitat

Hallo du,

ich würde dir auch empfehlen eine Psychotherapie zu machen. So wie du schreibst, hast du irgendwelche unbewusten Ängste und ich denke, dass diese sogar deinen verstorbenen Vater betreffen. Oder den Tod von ihm.
Tue es für deine Kinder. Sie brauchen einen starken Vater, der für sie da ist und sie im Arm halten kann wenn sie Sorgen haben.
Und so wie ich das heraushöre, bist du ein toller Vater und Mann.
Also beweg dich und verändere dein Leben positiv. Sehr glücklich
Du wirst das wieder in den Griff bekommen. Ich hatte 3 Jahre Psychotherapie und fühl mich wieder fit.
Viel Glück und Kraft
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