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ich frage mich, ab wann ein Schmerz als chronisch eingestuft wird und was hat es mit dem Schmerzgedächtnis auf sich?
Ich habe nach einer Op noch starke Schmerzen und bekomme seit ca sieben Wochen Medikamente aus dem BTM-Bereich und bisher ist noch keine Besserung in Sicht. Der Arzt sagte, das eine solche Schmerzsymptomatik durchaus bis zu drei Monaten anhalten könne.
Muß ich mir da Gedanken zum Punkt Schmerzgedächtnis machen?
Und wie funktioniert das Schmerzgedächtnis?
Ich meine, bezieht sich das Schmerzgedächtnis "nur" auf eine bestimmte Region des Körpers und läßt "neu" hinzu kommende Schmerzen erstmal außer acht?
Hm - ich kann es nur schwer erklären, hoffe aber, dass es einigermaßen verständlich ist.
mit "Schmerzgedächtnis" beschreiben wir Veränderungen innerhalb der Nervenzelle und an den Rezeptoren der Zellmembran, die dazu führen, dass Schmerzreize oder auch "Nicht-Schmerzreize" in unphysiologisch vermehrter Weise weiter ans Gehirn geleitet werden. D.h. die Nervenzelle sendet "Schmerz" obwohl eigentlich kein adäquter Reiz ankommt. Solche Veränderungen können in manchen Situationen recht rasch eintreten - innerhalb von Stunden. Aber all diese Untersuchungen sind immer experimentelle Untersuchungen an Nervenzellpräparaten. Es gibt bislang keine Möglichkeit bei einem Menschen festzustellen, ob in seinen Nervenzelle derartige Veränderungen abgelaufen sind. Hierfür haben wir immer nur indirekte Hinweise durch klinische oder elektrophysiologische Untersuchungen.
Wenn nach einer Op ein "Grund" für anhaltende Schmerzen gegeben ist, - z.B. Schwellung, Entzündung etc., ist m.E. zunächst nicht unbedingt mit einer Chronifizierung zu rechnen. Auch die Behandlungsbedürftigkeit mit starken Schmerzmitteln (Opioiden) ist zunächst kein Kriterium. Einen definierten Zeitpunkt nachdem ein Schmerz als "chronisch" an zusehen ist, gibt es von der Physiologie der Zelle nicht. Alle "Zeiträume", die angegeben werden, haben eher einen abrechnungstechnischen Grund oder dienen statistischen Zwecken.
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
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Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
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aus der Gemeinschaftspraxis
E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
http://www.schmerzkreis.net
Ich mache mir in letzter Zeit halt viele Gedanken zu diesem Thema, da ich noch nie über solch einen Zeitraum starke Schmerzen hatte und daher auch noch nie starke Schmerzmittel notwendig waren.
Sorgen macht mir eben "nur", dieser aus meiner Sicht lange Zeitraum, der anhaltenden Schmerzen. Aber aus Sicht des Arztes ist hierfür noch ein Grund vorhanden.
Hm - also wenn ich sie jetzt richtig verstanden habe, dann ist meine Sorge so nicht begründet: Je länger der Schmerz anhält, um so wahrscheinlicher die "Entstehung" eines Schmerzgedächtnisses?
Ich bekomme zwar starke Schmerzmittel, bin damit aber längst nicht schmerzfrei und habe daher durchgehend Schmerzen.
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