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Verfasst am: 19.05.07, 11:21 Titel: Transplantation gegen Spende?
Liebe Forenmitglieder,
Heute Morgen las ich einen Beitrag in der Tageszeitung,wonach sich ein Skandal an einer
Uni-Klinik hier in Nrw entwickelt:Hier wurden eine krebskranke Patientin gegen Spende von 5000 Euro operiert.Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben,im Transplantationszentrum sei dies gang und gäbe.Ich frage mich was ist das für eine Medizin?Hier geht doch das Vertrauen total verloren.Ich bekomme beim Lesen solcher Artikel Angst.Wie seht ihr das?
Ohne dass ich so etwas nun schön reden möchte oder es als normal bezeichen will:
Ich glaube, dass einem solche Vorfälle leider immer wieder und überall begegnen werden. Ob es nun eine schnelle Bearbeitung eines Antrages in einer Behörde ist oder um die Vergabe eines Auftrages an eine bestimmte Firma: Es wird immer Menschen geben, die ihren Vorteil daraus ziehen wollen und dann gegen entsprechendes Schmiergeld dem einen oder anderen "helfen". Da man kriminelle Energien wohl niemals völlig aus der Welt schaffen kann, wird man so etwas auch wohl niemals verhindern können.
ohne jetzt den konkreten Fall zu kennen, stimme ich Susanne.Reuter komplett zu.
Überall da, wo es Geld mit einem Mangel zu verdienen gibt, ruft diese Tatsache raffgierige Menschen auf den Plan. Keineswegs nur in der Medizin, allerdings "bietet" sich das menschliche Leid natürlich "optimal" an (die Betroffenen haben nur noch wenig zu verlieren und geben Ihr letztes Hemd).
Man wird es leider nie vollständig verhindern können, oft ist auch die Differenzierung schwer, ob nun eine einzelne Person davon profitiert hat oder eine Institution damit tatsächlich ihre angefallenen Kosten deckt. Es gibt ja sogar schon Länder, in denen diese Vorgehensweise quasi legalisiert ist (man praktisch das höhere Gut des geretteten Lebens gegen die Geringfügigkeit der "Spenden"annahme abwiegt).
Ich kenne den Fall nicht, aber warum wird ermittelt, wenn jemand etwas spendet? Es würde mich doch schwer wundern, wenn spenden in Deutschland strafbar wäre. Wenn die Klinik Geld bekommt zur eigenen Kostendeckung und der Patient bekommt eine lebensnotwendige Operation, dann profitieren doch beide Seiten.
Wem wurde denn Schaden zugefügt?
Sollten wir etwa aufhören zu spenden, nur weil man uns einen Gefallen tun könnte? Es wird doch bei sowas niemand animiert etwas Illegales zu tun sondern nur etwas, was er sowieso beruflich tut. Wenn diejenigen, die das nötige Kleingeld haben, freiwillig viel mehr Geld als nötig an ein Krankenhaus geben, dann profitieren doch auch die davon, die nichts spenden, weil trotzdem einfach mehr Geld da ist - insgesamt..... zumindest geh ich mal davon aus, dass das Geld nicht als Urlaub vom (Wortsperre: Name) endet, denn dann wäre das Bestechung und keine Spende. _________________ Die Schlauheit des Fuchses resultiert zu 90 % aus der Dummheit der Hühner.
Verwerflich ist m. E., dass "plötzlich" gegen eine entsprechende "Spende" dann doch ein Platz im OP-Plan frei (gemacht) wurde.
Wenn ohne Geld angeblich keine Möglichkeit besteht, warum geht es dann plötzlich gegen Zahlung einer entsprechenden Summe doch?
Es ist ja nicht so, dass z. B. für eine Chefarztbehandlung oder irgendwelcher Sonderleistungen von den Kassenpatienten Geld verlangt wurde. (Das finde ich persönlich ganz ok. )
Also der Fall gestern stand in der rheininschen Post.Klar kann man so etwas nicht vermeiden,aber wenn man durch soetwas bevorzugt wird,und du hast das Geld nicht,was ist dann?Dann muss ich wohl oder übel frühzeitg das Zeitliche segnen.
Wo kann man denn da noch den Ärzten vertrauen?Ich will nicht ausschweifen,aber genauso schlimm finde ich es,wenn sich so gewissenslose Leute falsche Papiere kaufen und sich als Ärzte ausgeben.Die operieren sogar die Leute. Der letzte Fall ist noch gar nicht so lang her!Also mir wird da schon anders bei,das der der mich da behandelt gar kein Arzt sein könnte!Also ich finde schon das man drastisch gegen soetwas vorgehen muss!Wo soll das denn sonst hinführen?
Gruß von Ded
@Susanne Reuter:Habe zu spät deinen Beitrag gesehen:Ja,genau um den Fall geht es!
Es geht ja auch nicht darum, dass man z. B. weil man in einem Krankenhaus sehr gut behandelt wurde und einen entsprechend finanziellen Hintergrund hat eine großzügige Spende leistet.
Für mich persönlich macht es auch keinen Unterschied, dass (wenn es so ist) das Geld für die Forschung verwendet und nicht vom Arzt für private Zwecke verbraucht wurde.
Ausserdem ist es wohl auch deshalb anders zu bewerten, weil es hier um Menschen ging, die als Krebspatienten in einer Ausnahemsituation stecken. Denn mit dieser Diagnose kommt sicherlich auch noch Todesangst dazu, die die "Spendenwilligkeit" noch mehr beeinflusst hat.
Es ist einfach unmoralisch, wenn man daraus einen Vorteil zieht. Selbst wenn man nicht in die eigene Tasche wirtschaftet.
diese Dinge werden immer wieder passieren. Verbrechen kommen leider immer wieder und überall vor. Dass es dabei um Menschen geht und schwerkranke Patienten betroffen sind, macht es eben nicht besser. Und vielleicht wühlt es deshalb auch noch etwas mehr auf.
Ich glaube aber auch, dass schon entsprechend dagegen vorgegangen wird. Wichtig ist nur, dass es dann auch an die Öffentlichkeit gelangt. Wer weiss, wieviele Patienten in ihrer Verzweiflung stillschweigend Schmiergeld (ich nenne es mal so) gezahlt haben?
zumindest geh ich mal davon aus, dass das Geld nicht als Urlaub vom (Wortsperre: Name) endet, denn dann wäre das Bestechung und keine Spende.
Da glauben Sie wahrscheinlich zu sehr an das Gute im Menschen , denn leider ist es meistens so.
Und selbst wenn das Geld in Forschungszwecke o.ä. geleitet wird, ist zwar die Tatsache, dass Spenden angenommen werden, nicht verwerflich, jedoch unter welchen Umständen das Geld erpresst wurde (wer sagt denn, dass der Patient tatsächlich "das nötige Kleingeld" hat; kann es nichts ein, dass er sich dafür hoch verschuldet hat?), ist schon ein Skandal, der nach harter Bestrafung schreit.
Da glauben Sie wahrscheinlich zu sehr an das Gute im Menschen
Natürlich, erstens kenn ich den "Fall" ja nicht, weil ich keine Deutsche bin und zweitens gilt doch bis zur bewiesenen Schuld die Unschuldsvermutung. Und gerade, wenn es um Spenden geht impliziert das Gutes.
Würde ich etwas spenden, dann ginge ich ehrlich gesagt schon davon aus, dass des dem Haus zu Gute kommt und nicht dem Privatvergnügen einer Einzelperson.
Zitat:
wer sagt denn, dass der Patient tatsächlich "das nötige Kleingeld" hat; kann es nichts ein, dass er sich dafür hoch verschuldet hat?
Es wird doch aber auch niemand gezwungen sich just in genau diesem Krankenhaus operieren zu lassen - oder? Es gibt doch sicher auch noch andere Krankenhäuser, die so eine Operation durchführen können. Bei freier Arztwahl kann man doch niemanden zwingen Geld für etwas zu bezahlen was es anderswo zum Kassentarif gibt. Wie sollte man so jemanden "erpressen"? Es kann sich doch jeder umdrehen und sagen: euch zahl ich keinen Cent - ihr könnt mich mal - ich geh woanders hin.
Es wäre sicher nicht die feine englische Art, wenn man den Platz auf dem OP-Plan mit halbfreiwilligen Spenden erkaufen müsste - aber diese "Skandal"-Schlagzeige finde ich schon etwas überzogen. Ich hab mir den Artikel jetzt durchgelesen - irgendwie kann ich mich darüber nicht aufregen - zumindest dann nicht, wenn Spenden wirklich dort hinfließen, wo sie hinfließen sollen und somit die Allgemeinheit auch davon profitiert. _________________ Die Schlauheit des Fuchses resultiert zu 90 % aus der Dummheit der Hühner.
Es wird doch aber auch niemand gezwungen sich just in genau diesem Krankenhaus operieren zu lassen...
Hallo,
in Anbetracht der Ihnen sicher nicht unbekannten Situation bei der Organspende liest sich diese Formulierung schon fast wie ein Hohn auf die Betroffenen. Man kann mal eben nicht ins nächste Krankenhaus um die Ecke gehen, und sich dann eben dort die benötige Leber, Niere oder Lunge holen. Es wäre wohl auch kaum in Sinne der Organspender und deren Angehörige, dass mit den begehrten Ersatzteilen geschachert wird!
Bei Ihnen anders, aber bei mir jedenfalls implizieren (Geld-)Spenden nur selten Gutes (Sie kommen zwar nicht aus Deutschland, haben vielleicht aber zuhauf von Parteispenden, Politikerspenden, Bankerspenden, Konzernchefspenden und Pharmaspenden gehört, die allesamt wenig mit Gutem zu tun hatten, sondern in der unermeßlichen -und zu allem Überfluß oft auch noch uneinsichtigen- Bereicherung Einzelner bestanden).
in Anbetracht der Ihnen sicher nicht unbekannten Situation bei der Organspende liest sich diese Formulierung schon fast wie ein Hohn auf die Betroffenen. Man kann mal eben nicht ins nächste Krankenhaus um die Ecke gehen, und sich dann eben dort die benötige Leber, Niere oder Lunge holen. Es wäre wohl auch kaum in Sinne der Organspender und deren Angehörige, dass mit den begehrten Ersatzteilen geschachert wird!
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