Unsere Website verwendet Cookies, um Ihnen eine bestmögliche Funktionaliät zu gewährleisten. Auch unserer Werbepartner Google verwendet Cookies. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Ich stimme zu.
Verfasst am: 04.07.07, 14:38 Titel: Bauchaortenaneurysma: Offene OP oder Stent ?
Hallo !
Mein Problem..Meine Frage:
Mein Vater ( 73 J. ) hat seit ein paar Jahren ein Bauchaortenaneurysma.
Vor ein paar Wochen schickte ich ( ehem. Arzthelferin ) ihn am Wochenende in die Klinik, da er untypische Bauchschmerzen hatte.- Ausstrahlung Arm-Rücken.
Dort wurde ein EKG gemacht, jedoch nichts festgestellt.
Die Hausärztin setzte dann den US an und schickte ihn zum kleinen CT. Ergebnis: Der Durchmesser des Aneurysma war von 4,2 auf 5,3 gestiegen.
Mitlerweile ist ein großes CT angeordnet worden und es muss dann entschieden werden, ob eine offen OP oder ein Stent in Frage kommt.
Die Hausärztin riet eigentlich wegen des Gesundheitszustandes meines Vaters ( KHK, z.n. Vorder und Hinterwandinfarkt, z.n. Lungenembolie; Hypertonie, Hypercholesterinämie ) ab.
Mein Vater tendiert auch zur Stent Implantage.
Meine Frage: Ich habe früher in der Orth. gearbeitet und mit Gefäßchirurgie nun so gar nichts am Hut.. habe deshalb versucht mich im Internet ein wenig schlau zu machen und bin bin nun völlig verunsichert.
Ich laß dort, dass die Sterberate 30 Tage nach OP bei der offenen OP niedriger sei als bei der Stent-OP. Zudem würde das Risiko durch vorherige Gabe eines Beta-Blockers und Statin verringert....
Wie hoch ist das Risiko nun überhaupt ( speziell bei den Vorerkrankungen meines Vaters) ?
Angesichts des Alters und des Risikoprofils Ihres Herrn Vaters kommt aus meiner Sicht in eerster Linie die Aneurysmaausschaltung mit einer Stentprothese in Frage. Allerdings muß dies technisch möglich sein. Es erfordert bestimmte anatomische Vorraussetzungen: Abstand von den Nierenarterien, Form, Schlängelung der Beckenarterien, usw..
Grob gesagt ist das Risiko halb so groß wie bei der offenen großen Bauchoperation. Diese hat den Vorteil, dauerhafter zu sein und keine regelmäßigen Nachuntersuchungen zu erfordern.
Das Risiko ist immer ganz individuell einzuschätzen. Das kann man nur nach Kenntnis aller funktionellen Daten Ihres Herrn Vaters. Sehr grob geschätzt würde ich sagen 8% offene Op, 4 % Stentprothese.
Bei unkomlizierteer Anatomie ist es die Stentprothese ein schnelles und sehr wenig belastendes Verfahren und bei einem wachsenden Aneurysma >5cm anzuraten.
Viele Grüße,
Sommoggy _________________ Prof. Dr.med. Stefan von Sommoggy
Klinik für operative und interventionelle Gefässchirurgie
Schön Klinik Vogtareuth
Krankenhausstr.20
83569 Vogtareuth
Mir fällt Anhand Ihrer geschätzten Prozentzahlen ein wirklich sehr großer Stein vom Herzen !!
Sicherlich weiß ich das dies keine "Bescheinigung " von Ihnen ist, dass alles glatt läuft, aber die Prognosen, die ich mir selbst zusammenreimte, aus den Informationenen die ich so im Internet fand, waren so schlecht, dass ich diese Prozentzahlen fast im umgekehrten Sinne sah...
Vielleicht kennen Sie das ja auch: Bei Arzthelferinenn und deren Verwandten geht immer alles schief... zumindest bildent man sich das ein...
Am 12. 07.07 wird nun ein großes CT gemacht und dann kann entschieden werden ob die Stentprothesenversorgung möglich ist.
Ich hoffe so sehr, dass alles gut geht. Vor allem dieses WARTEN...erst auf den Termin zur Untersuchung, dann auf den Termin für die OP und dann noch der erste Monat danach...das alles ist furchtbar belastend.
Hallo Tina !
Alles gute für die OP Deines Vater´s.
Aus Langeweile las ich gerade hier in dem Medizin Forum. So sah ich Deinen Eintrag.
Ich möchte Dir sagen das meine Oma vor vielen vielen Jahren auch an einem Bauchaortenanyreusma operiert wurde, sie hat aber einen ganz großen Schnitt am Bauch. Meine Oma ist nun 92 Jahre alt und sehr fit.
Du hast geschrieben das das Warten sehr belastend ist, das verstehe ich sehr gut, meine Mutter wurde nämlich vor 20 Monaten am Herz operiert und mußte 5 Wochen auf die OP warten, es war nicht schön das warten. Das war auch sehr belastend, deshalb verstehe ich euch.
Schnell wieder fit war meine Oma nach ihrer Bauchaortenanyreusma Op. D.h wie nach jeder Op am Anfang schlapp, aber sie hat sich schnell erholt.
Alles gute für euch ! LG Claudia
Das mit Deiner Oma hört sich wirklich sehr gut an. Sie scheint eine sehr ZÄHE Person zu sein. Glückwunsch !
Als mein Vater den Hinterwandinfarkt hatte, wartete er auch ziemlich lange auf die Bypass OP. Ich weiß nicht mehr genau wie lange-..Die OP wurde zweimal verschoben und er lag die ganze Zeit stationär...Es kam uns jedenfalls ewig vor....
Die Situation jetzt ( zu Hause ) ist jedoch nicht weniger belastend, das die "Zeitbombe" ja jederzeit "losgehen" kann...
Am Donnerstag nach dem großen CT wissen wir wohl mehr...
Ich muss dazu sagen, ich wohne seit 3 Jahren nicht mehr in der Nähe meiner Eltern, sondern mit Mann und Kind fast 200 km entfernt.. Kann also nicht - mal eben so- rüber wenn irgendwas ist, nicht mal eben so mit den Ärzten vor Ort sprechen... und das ist natürlich auch ein Punkt, der belastet...
Vielleicht geht es ja ohne diesen "ganz grossen Schnitt ".
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.