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Hallo. Ich habe eine Frage. Hat nichts mit mir persönlich zu tun! Und zwar erinnere ich mich an die Aussage meines Hausarztes, oraler Glucosetoleranztest sei eine veraltete Methode, Diabetes zu diagnostizieren bzw. auszuschließen, die nur von älteren Diabetologen angewandt wird. Stimmt das oder ist das falsch bzw. von mir falsch verstanden worden?
P.S. unter so einem Test verstehe ich 3 Messungen innerhalb von 2 Stunden: Anfangs, eine Stunde nachdem man KH getrunken hat und eine weitere Stunde danach. _________________ Im Schlechten Gutes finden
der Zuckerwassertest ist der zuverlässigste und der aufwändigste. Besonders zuverlässig deswegen, weil man daran auch schön ablesen kann, wie weit jemand schon auf seinem Weg zur Diagnose-Reife fortgeschritten ist, auch wenn er die noch länger nicht erreicht. Das brächte einen kaum überschätzbaren Nutzen, wenn die Betroffenen, die damit auf diesem Weg entdeckt werden, sich dann danach richteten und ihren BZ systematisch 1 Stunde nach jedem Essen unter 140 halten würden.
Aber Patienten 2 Stunden in der Praxis halten bedeutet Aufwand und teuer. Viel weniger Aufwand und weniger teuer ist, wenn man die DM-Prüfung mit dem kombiniert, was in den Praxen eh jeden Morgen abgeht, also mit dem Nüchternblut. Dabei war von Anfang an klar, dass damit nicht alle Betroffenen schon früh bei ihrer Diagnosereife erfasst werden, weil in den weitaus meisten Fällen der BZ lange vor dem Nüchternanstieg schon himmelhohe Ausflüge nach den Mahlzeiten macht. Aber diesen Nachteil glaubte man jedenfalls mit der HBA1c Bestimmung ebenfalls aus dem Morgenblut zwar schon teurer, aber immer noch günstig ausgleichen zu können.
Und wo dann Zweifel bleiben, kann man die Zeit die lösen lassen und den Nüchternzucker halt so lange beobachten bis er endlich auch steigt. Das ist sogar oft wenigstens im spontanen Sinne der Betroffenen, die man mit offensichtlichem Prädiabetes häufig gar nicht anzusprechen braucht, eben weil sie ja noch keinen richtigen Diabetes haben und nicht einsehen können oder wollen, dass in diesem Stadium noch am meisten vom gesunden Leben mit dem wenigsten Aufwand erhalten werden kann.
Und wo man die Zeit nicht abwarten will, weil der Patient vielleicht noch sehr jung ist und für die Lebensperspektive halt jedes Jahr zählt, das der früher mit einem möglichst gesund geführten Blutzucker verbringt, oder wo eindeutig geklärt werden soll, ob an einem irgendwie entstandenen Diabetesverdacht überhaupt etwas dran ist, macht der verantwortungsbewusste Arzt halt dieses aufwändige Spiel mit dem oGTT
Morgen hjt und danke für die gute Antwort. Eines verstehe ich nicht: Warum ist es teuer, einen Patienten zwei Stunden in der Praxis zu halten? Er sitzt doch ruhig im Warteraum, liest etwas und wartet auf die nächste Messung, ohne Personal zu beschäftigen... _________________ Im Schlechten Gutes finden
A) Stell dir einfach mal 10 zusätzliche Leute an einem Morgen zur Blutabnahme vor:
+ 5 Personalminuten pro Person.
+ 10 -20 Minuten pro Person im Wartezimmer
+ jeder Vorgang ist abgeschlossen, wenn der Patient einmalig behandelt ist
B) Und jetzt stell dir 10 zusätzliche Leute an einem Morgen zum oGTT vor:
+ 5 Personalminuten für Test1 und Verhaltensinfo mit Nachfrage und Verwaltung
+ 5 Personalminuten für Test2 und Verwaltung
+ 140-150 Minuten pro Person im Wartezimmer - eines für die Zeit also weitgehend belegt von Patienten, die nur so aussehen, als wenn sie noch nicht bedient werden
+ der Patient befindet sich juristisch die ganze Zeit in akuter Behandlung, und es kann ihm z.B. wg nüchtern und nur Zuckerwasser schlecht gehen, und er kann direkt behandlungsbedürftig werden
+ Jeder Vorgang muss mit engem Zeitziel für 2 Stunden durchgeschoben werden: da MUSS nach 2 Stunden jemand für jeweils diesen einen mickerigen Fall da sein, egal wieviel Telefone gehen und andere Patienten oder Notfälle da stehen
+ und auch, wenn's mickerig erscheint, fallen bei B mehr als doppelt so hohe Materialkosten an, wie bei A
Ok, wenn der Test bei so vielen Leuten gleichzeitig durchgeführt wird, stimmt das. Und dass es dem Patienten während des Tests schlecht werden kann, habe ich auch verstanden. Man sollte den Test nicht mit einer Blutabnahme vergleichen, sondern mit drei! _________________ Im Schlechten Gutes finden
„veraltet“ ist sicher nicht die treffende Kritik am oGTT.
Der Nachteil ist eine mäßige Reproduzierbarkeit und fehlende Vorbedingungen:
• zumindest 3 Tage vor dem Test kohlenhydratreiche Kost von etwa 200 g (150- 250 g) Kohlenhydrate pro TAg.
• keine Vorherige Beschränkung der Aktivität; in der Regel ambulante Patienten.
• Auskurierung einer akuten Erkrankung vor mindestens 32 Wochen.
• Zumindest 3 Tage vor dem Test Absetzung oder genaue Protokollierung folgender Medikamente: sämtliche Hormone, orale Antidiabetika, Diuretika vom Thiazidtyp, Salicylate, ggf. Kontrazeptiva.
• Keine Testung 3 Tage vor, während und 3 Tage nach der Menstruation.
• Zumindest 8 - 12 Stunden vor dem Test Verbot von Rauchen, Kaffee und besonderer körperlicher Aktivität.
• Nüchternperiode vor dem Test mindestens 10 bis maximal 14 Stunden.
Nichterfüllung dieser Vorbedingungen bedeutet eine Kontraindikation für den oGTT, ebenso bei bestehendem Diabetes aufgrund der Nüchternblutglukose und klassischen Symptomen oder mehreren zufällig festgestellten Werten >= 200 mg/dl. _________________ Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Zuletzt bearbeitet von Hans Reuter am 31.08.07, 14:14, insgesamt 1-mal bearbeitet
mit JEDEM dieser Punkte lässt sich JEDE Testprozedur aushebeln.
Bleibt dass der oGTT zuerst das Absterben der ersten Phase der gesund zweiphasigen Insulinantwort anzeigt, lange bevor sich das auch in als auffällig anerkannt hohen Nüchternwerten darstellt.
Hallo. Ich habe eine Frage. Hat nichts mit mir persönlich zu tun! Und zwar erinnere ich mich an die Aussage meines Hausarztes, oraler Glucosetoleranztest sei eine veraltete Methode, Diabetes zu diagnostizieren bzw. auszuschließen, die nur von älteren Diabetologen angewandt wird. Stimmt das oder ist das falsch bzw. von mir falsch verstanden worden?
Wann hat Ihr Hausarzt das denn gesagt? Eine Zeit lang war der oGTT nämlich tatsächlich aus der Mode geraten. Durch die neue Diabetesleitlinie der DDG von 2004 ist der Stellenwert des oGTT aber wieder bestätigt worden. Insbesondere, da er jetzt bei jedem Nüchternglucosewert im Plasma zwischen 100 und 125 mg/dl empfohlen wird.
>>so einen test könnte ich vermutlich nicht durchstehen<<
warum??
der test wird nicht über einem nüchternglucose von 125 mg/dl durchgeführt.
also kann der wert nicht so hoch ansteigen, dass man das nicht durchstehen würde.
viele haben ständig einen nüchternwert von über 200 mg/dl und wissen nichts von ihrem diabetes.
da wird dann nach erkennung kein test mehr gemacht, sondern eine therapie eingeleitet.
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 499 Wohnort: Bad Vilbel
Verfasst am: 01.09.07, 18:27 Titel: ...
hallo
Habe interessiert mitgelesen
Ich wollte nur einmal anmerken, das der OGTT wirklich nichts schlimmes ist.
Man bekommt den Bz gemessen, Trinkt das wirklich kleine Fläschchen Saft(schmeckt einfach wie sehr süsser Saft) und setzt sich gemütlich ins Wartezimmer und darf ruhen...da ist wirklich nichts dabei.
Wenn man es aber nu gar nicht im Wartezimmer aushalten kann, KÖNNTE man den behandelnden Arzt auch fragen, ob man nach Hause darf....dazu müsste man aber zumindest gefahren werden, oder selber fahren, denn der BZ-Spiegel soll sich ja von alleine im Körper abbauen...und man müsste natürlich auch zuhause strickt sitzen(was aber einigen zuhause leichter fällt, zB in einem gemütlichen Sessel o.ä.).
Natürlich ist dies vielleicht stressig, da man ja nach einer Stunde schon wieder dort hin müsste, zum zweiten BZ messen...das ist dann eben eine Ermessensfrage-auch vom Arzt!
Aber wenn an nicht gar so weit weg wohnt vom Arzt und man keine PArkplatzprobleme hat könnte man das ja mal als Option erfragen....... _________________ Alles Gute
Viele Grüsse, Imzadi
Die Science Fiction von heute wird oft zu den wissenschaftlichen Fakten von morgen
*Stephen Hawking*
Hallo Imzadi und heidu,
ich habe selten Parkplatzprobleme, weil ich nur mit dem Fahrrad fahren kann . Als ich zur Nüchternmessung fuhr, hatte ich wahrscheinlich 50-60 Watt und an einer kleinen Steigung 5-10% musste ich sogar schieben, was ich an dieser Steigung sonst nie mache. Nachdem das Blut genommen wurde und ich trinken durfte, habe ich aktiv getrunken, aber erst nach 2 Stunden war ich normal leistungsfähig.
Als ich "zu falsch" Süßigkeiten gegessen hatte, war ich nicht in der Lage, länger aufrecht zu sitzen, sondern musste mich anlehnen. Und das, obwohl ich normal Wasser trank!
75 Gramm Glucose ist sehr viel, viel mehr als mir genügt, um mich in diesen miesen Zustand zu versetzen. Wenn ich das einnehme und auch noch kein Wasser trinke, kann man mich wahrscheinlich gleich ins Krankenhaus einliefern. Und ein Schlafmittel geben, damit ich nicht leiden muss.
Aber eigentlich gehört das in einen anderen (bereits vorhandenen) Thread, denn hier sollte es ja nicht um mich gehen . Übrigens, auch vor einigen Jahren hat man bei mir eine Nüchternmessung gemacht und die Ärztin meinte, das Blut sei etwas zu dick und ich solle mehr trinken. Das fand ich lustig: Erst verbietet man mir, vor der Blutabnahme zu trinken, dann heißt es, ich trinke nicht genug . Wenn ich an den damaligen Zuckerwert komme, werde ich ihn Euch mitteilen. Damals war ich ja anders. _________________ Im Schlechten Gutes finden
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