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[kaque]

Hallo,

bedingt durch eine Krebserkrankung bekomme ich im Zyklus von 3 Wochen die Chemotherapie. 2 Chemos habe ich bereits überstanden, die 3. von insgesamt 6 ist in der nächsten Woche.

Leider muss ich jetzt feststellen, dass sich bei mir in dieser Zeit der BZ doch deutlich verschlechtert hat. Ich bin darüber in Sorge, obgleich wohl die Krebsbekämpfung per Chemotherapie wohl Vorrang hat.

Wer hat hier Erfahrungen oder weiß darüber Bescheid, ob sich der BZ nach den 6 Chemos wieder normalisiert oder ich zukünftig auch noch darüber in Sorge sein muss, dass durch die Chemo ein lebenslanger Schaden entsteht ?

Viele Grüße von
Karin

[hjt]

Moin Karin,

Der gesunde Blutzucker beschreibt über den Tag eine flache Kurve mit drei kleinen sanften Hügeln. Dein Blutzucker beschreibt über den Tag eine Berg-und-Tal-Kurve mit 3 oder 4 mehr oder weniger hohen Bergen und dazwischen entsprechend mehr oder weniger tiefen Tälern. Von den sanften Hügeln bis zu den Bergen hat es schon Jahre gedauert, in denen Du die Entwicklung gar nicht beachtet hast. Sie war deswegen nicht weniger ungesund. -

Will realistisch sagen: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kippt mit Deinem Zucker nichts deswegen entscheidend weiter um, weil Du dich jetzt "ein paar Tage" nicht kümmern kannst.

Im Verhältnis zu dieser langen Zeit ist die jetzt mit der Chemo nur ein Klacks, und die Chemo ist viiiiiiiiii...el wichtiger. Also geht jetzt Dein Krebs-Projekt absolut vor!

Und wenn Du das in ein paar Wochen überstanden hast, dann kannst Du dich wieder voll Deinem Zucker-Projekt zuwenden und aus der Gebirgskurve Deines alltäglichen Blutzucker-Verlaufs mit etwas System gezielt wieder so eine flache mit sanften kleinen Hügeln machen

Ist übrigens im Vergleich zur Chemo sehr viel konkreter und damit für viele auch um den entscheidenden Punkt motivierender. Denn was wir gerade richtig gemacht haben und was wir noch verbessern können, können wir beim Blutzucker direkt messen und uns dann praktisch sofort danach richten. D.h. wir haben beim Zucker unseren Erfolg ermutigend direkt selbst in der Hand

Daumendrück, Jürgen

[Hans Reuter]

Hallo Karin,

wie du hier vor deiner OP gepostet hast, behandelst du deinen Diabetes Typ2 mit OAD (Tabletten). Wegen der Verschlechterung deines Stoffwechselverlaufs unter der Chemotherapie sprichst du am besten mit deinem Diabetologen.
Vielleicht kann eine Änderung der Medikation nötig sein, u.U. auch nur vorübergehend für die Dauer der Chemotherapie.
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Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter

[Elfe]

Liebe Karin
Ja, es ist durchaus möglich, dass Du während der Chemo einen höheren Insulinbedarf hast.
Ich hatte 12mal FEC-Chemo und brauchte 33% mehr Insulin, um die Werte einigermaßen im Griff zu haben.
Auch bei einer z.B. Anti-Hormontherapie sollte der BZ kontrolliert und ggf. die Dosis angepaßt werden.
Unter z.B. Anastrozol hatte ich ständig schwere Unterzuckerungen, so dass ich auf ein anderes Medikament umgestiegen bin/ umsteigen mußte
Alles Gute und liebe Grüße Elfe