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Kalli
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Anmeldungsdatum: 15.01.2007
Beiträge: 218
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: 10.11.07, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
ist eine privatvertragliche Regelung von Leuten untereinander, die dasselbe Ziel erreichen wollen, z.B. das Abgeben der Kassenzulassung. Sie verpflichten sich, dies gemneinsam und gleichzeitig zu tun, sobald ein bestimmtes Quorum erreicht ist, meinetwegen drei Viertel der XYZ-Fachärzte einer Region. Dann ist diese Region nicht mehr per Kasse versorgt. Wie die Kassen dann reagieren, wird man sehen. Jedenfalls ist ein funktionierendes Korbmodell etwas, was die immens fürchten müssen, und wogegen es eine rechtliche Handhabe erst mal nicht gibt und, meine ich, auch nicht geben kann.


Erinnert mich fatal an den Lokführerstreik, eine kleine Gruppe von Interessenten, die Ihre Bedingungen durchsetzen wollen, streiken (oder gehen in einen Korb...), Opfer sind die popeligen Normalbürger. Eigentlich Schade, unsere angebeteten Halbgötter in weiß purzeln vom Podest. Na ja, ab in´s Körbchen.....aber mag sein, das ist mal wieder PR!

Schöne Grüsse, Kalli

Lachen
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PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 10.11.07, 20:26    Titel: Podest Antworten mit Zitat

hab ich noch nie gebraucht, liebe/r Kalli, einfache Größe reicht.

Könnte allerdings sein, dass sich allmählich die Niedertracht rächt, mit der Deutschland mit manchen seiner Fachleute umzugehen pflegte. Die einst allmächtigen Gewerkschaften eingeschlossen, was die angestellten Ärzte angeht.

PR
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Von Fremdinteressen freie an Patienteninteresse orientierte eigene Meinung.
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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 10.11.07, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ärzte, die sowas ernsthaft verfolgen (woran nicht ernsthaft zu glauben ist), haben da wohl in Sachen Berufsethos was nicht ganz richtig verstanden, immerhin sind 90% der Bevölkerung gesetzlich versichert. Aber was interessieren uns die 90%, wir kriegen den Hals eben nie voll genug, dann nutzen wir eben die von den 90% sowie vom Steuerzahler angeschaffte Infrastruktur (einschliesslich der vollfinanzierten Medizinerausbildung) nur noch für unsere Luxusbehandlungen. Ekelhaft.
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Susanne.Reuter
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Anmeldungsdatum: 21.05.2005
Beiträge: 3513

BeitragVerfasst am: 10.11.07, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Es waren die Kieferorthopäden in Niedersachsen, die vor einigen Jahren schon mal aus Protest ihre Kassenzulassung zurückgeben haben. (Ich hatte es weiter oben schon mal angesprochen.) Die haben dann weiter Kassenpatienten behandelt und wollten die Kosten trotzdem von den Kassen übernommen haben. Sie sind mit diesem Ansinnen aber gescheitert und die Kassen brauchen nicht zu zahlen. Dazu gab es jetzt wohl erst ein Urteil. (Ich habe zu dem Thema ein bisschen im Netz gesucht nachdem ich mich erst nicht mehr genau erinnern konnte. )

Wenn die Ärzte "gut dastehen" und ohne Geld von den Krankenkassen klarkommen, ist das eventuell eine Art Denkzettel für die Kassen. (Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es die Kassen wirklich trifft.) Wahrscheinlich werden die Dummen in erster Linie die Patienten sein. Und vielleicht ist es für manche Ärzte auch ein Eigentor. Denn es besteht ja auch die Gefahr so zu enden wie in dem vom Herrn Horlbeck beschriebenen Beispiel.

Es zahlt immer irgendwer irgendwo die Zeche. Und jeder Normalbürger wird doch auch irgendwann irgendwo irgendwie mal seine Interessen durchsetzen wollen... Warum sollten Ärzte das nicht auch machen?

Susanne
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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 10.11.07, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Susanne,

Ärzte sind in der Regel mit die Privilegiertesten der Gesellschaft (Ansehen, Einkommen, Macht).
Insoweit ist es schon beschämend, dass sie überhaupt solche Methoden gebrauchen, um ihre Interessen durchzusetzen.
Und kein Mensch hat für diese Interessen Verständnis. Im Gegensatz zu denen des S-Bahn-Fahrers, der 1500 im Monat verdient. Der darf gerne streiken oder seinen Führerschein abgeben. Bei Leuten mit 10.000 Monatsumsatz und exzellenter und teurer Ausbildung auf Kosten der Allgemeinheit und mit besonderer ethischer Verantwortung und und und sehe ich das etwas anders.

Nun, ich habe selber 2 Fachärzte in der Familie und bin mit deren Lebensumständen vertraut. Die arbeiten hart und verdienen spitze. Das ist, was sie wollen, und es reicht auch. Wem es nicht reicht, hat definitiv den Beruf verfehlt.
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Kalli
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Anmeldungsdatum: 15.01.2007
Beiträge: 218
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: 10.11.07, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Könnte allerdings sein, dass sich allmählich die Niedertracht rächt, mit der Deutschland mit manchen seiner Fachleute umzugehen pflegte. Die einst allmächtigen Gewerkschaften eingeschlossen, was die angestellten Ärzte angeht.


Ich hab so was ähnliches schon einmal geschrieben, so ziemlich alle Fachkräfte sind in den letzten Jahren unglaublich schlecht behandelt worden, Sie stehen da durchaus nicht alleine!

Viel zu viele unserer Abgänger in Biologie landeten als Pharma Vertreter, ich kann da ein Lied von singen...und glauben Sie nur nicht, die hätten sich nichts besseres vorstellen können!

Außerdem die Rentner, die Sozialberufe, (haben Sie sich mal darüber informiert, was ein diplomierter Sozialarbeiter verdient? Sie würden weinen!) usw.

Allerdings, wenn Sie sich als Arzt ebenso für Ihre Patienten einsetzen, wie hier im Forum für Ihre Standesgenossen, Hut ab. Smilie
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PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 10.11.07, 22:50    Titel: Um mal noch eben auf die Lokführer zurückzukommen Antworten mit Zitat

wäre ich gesundbrunnen doch für die Mitteilung dankbar, welche objektiven Merkmale "der Ärzte" die Aussage rechtfertigen, sie seien "in der Regel mit die Privilegiertesten der Gesellschaft". Und zwar objektive Merkmale verstanden als etwas, was über die zwei endlos privilegierten exzellent verdienenden Fachärzten in gesundbrunnens Familie ein wenig hinausgeht. Fürs Übernhaufenreden einer Ortsvereinsversammlung mag das reichen. Aber wenn unsereiner mit derlei selbst erstellter Kasuistik an 2 (zwei) Fällen daherkäme und wollte, damit begründet, Geld ausgeben, was sagten uns da die Politiker und die ihnen zugehörigen Ökonoclowns ?? Sie sagten uns: nicht evidence based, diese Kasuistik, vollkommen wertlos. Und hätten Recht.

Mache ja nicht erst seit Schmidt Ulla Medizin und nicht bloß in Mitteleuropa. Hab demnach Erfahrung mit mehr als einem Gesundheitsminister. Zwei Jahre lang war mal der Staatssekretär im Gesundheitsminierium einer marxistisch-leninistischen Volksrepublik mein administrativer Vorgesetzter. Weiß also, wo auf der Welt wie mit Ärzten umgegangen wird und kann vergleichen. Und sage klipp und klar: schofeliger als bei uns gehts auf der Welt nicht. Gaaanz vorsichtig ausgedrückt.

Damits endlich wahr wird: die Lokführer. Dümmer kann man nicht vergleichen, pflegen doch Lokführer ihren Arbeitsplatz nicht von zuhause mitzubringen.

PR
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jaeckel
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Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 4711
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 11.11.07, 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe gesundbrunnen,

mich würde auch interessieren, womit Sie das
gesundbrunnen hat folgendes geschrieben::
Ärzte sind in der Regel mit die Privilegiertesten der Gesellschaft (Ansehen, Einkommen, Macht).

belegen können. Wie sollte es z.B. nach außen transparent sein, was (und ob überhaupt) das Kleinunternehmen Arztpraxis nach Abzug aller Kosten schließlich als Gewinn (Einkommen) erwirtschaftet. Ist es nicht umgekehrt so, dass eine Arztpraxis bei all den ständigen Reformen unmöglich einen Businessplan für 3 Jahre schreiben könnte? Hier wird ein ganzer Berufsstand durch ständige Umfeldveränderungen so verunsichert, dass jegliche Planungen, die man z.B. für Investitionen oder Kredite braucht, unmöglich werden?

Ansehen und Macht? Aus meiner Sicht ist das "Science Fiction". Ich freue mich auf Ihre Belege/Argumente.
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Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
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Christiane
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Anmeldungsdatum: 20.10.2004
Beiträge: 902

BeitragVerfasst am: 11.11.07, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

@ jäckel:

es gibt nun ausreichend studien, die sich das ansehen vers. berufe in der gesellschaft zur brust nehmen - daher ist dies doch von ihnen lediglich als rhetorische frage zu verstehen, oder? (--> ansonsten google)

auch wenn man keinen zugriff auf steuererklärungen bzw. bilanzen hat, so kann man sich natürlich auch über die zahlen der KBV einen überblick verschaffen. jeder, der selbst mit unternehmenskennzahlen zu tun hat, kann hieraus auch durchschnittliche zahlen - alleinig aus kassenpatienten - berechnen.

das ist keine science-fiction - wer allerdings meint, seinen praxissitz nach mehr oder wenig dreißig jahren mit gewinn zu verkaufen (oder überhaupt verkaufen zu können), sollte vielleicht besser lotto spielen .... dies ginge ja nur unter beibehaltung des bisherigen systems und nicht bei freier wahl des arztsitzes. oder möchte man eine zulassungsbegrenzung, aber gleichzeitig ein reines privatpraxissystem? damit hätten wir ja eine insider-outsider-problematik .....

zumindest in ba-wü gibt es doch eine hohe facharztdichte - was auch heisst, dass ein begrenzter "geldkorb" auf viele teilnehmer aufgeteilt werden muss. daneben ist auch die zahl der erkrankungen nicht unendlich ....

ein MVZ kann man natürlich immer auch als gängelung empfinden (das gefühl scheint ja eine große rolle zu spielen!), aber: eine regelmäßige miete bietet größere planungssicherheit als das kaufen/verkaufen eines kassensitzes, der gerätepark kann gemeinsam genutzt werden, personal ebenso, .... viele einflussfaktoren, die zu einer anscheinend prekären situation führen, können so abgemildert werden. die freie arztwahl kann doch durch ein MVZ unberührt bleiben - zunächst kann man es als arzt auch als kostensenkungsmodell verstehen.

und ich hoffe doch, dass man als arzt insbesondere in einem MVZ darauf achtet, dass die kollegen im haus eine sehr hohe qualität erbringen - denn die eigene reputation wird sicherlich mit der des MVZ im engen zusammenhang stehen.



grundsätzlich muss man aber auch sehen: ein gutes studium ist kein garant für einen guten arbeitsplatz, egal ob man nun medizin, biologie, soz-päd oder sonstwas studiert .... aber vielleicht können studierende sog. randfächer ihre späteren jobchancen realistischer einschätzen? (dass man als biologe ohne promotion ohnehin keine chance hat, weiss man doch schon seit mindestens 15 jahren ...)


ps: und ob jemand unangemessen verdient, glaube ich demjenigen nur, wenn ich einblick in steuererklärung/bilanz sowie ins haushaltsbuch erhalte! Winken
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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 11.11.07, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Richtig.

Die wesentlichen Faktoren habe ich ja -laienhaft- bereits benannt. Geld: Die Umsatz- und Einkommenszahlen kann man sich beschaffen, anschauen und vergleichen. Dass der Arztberuf das höchsten Ansehen geniesst, geht immer wieder und mit schöner Regelmässigkeit aus entsprechenden Umfragen hervor. Und Macht? haben sie auch, sowohl im Kollektiv (13% plus für die Klinikärzte, mal als Beispiel) als auch jeder einzelne von ihnen, auf den jeder von uns, zumindest im Notfall, doch angewiesen ist.

Bei aller Schwierigkeit des Vergleichens: schauen Sie sich an, unter welchen Bedingungen Mediziner in unseren beiden östlichen EU-Nachbarländern arbeiten. Das würde Sie vermutlich nicht eine Woche lang machen.
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PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 11.11.07, 14:38    Titel: Dass man Privilegierung an Steuerbescheiden erkennen kann Antworten mit Zitat

ist mir zwar neu, aber bittschön:
Jahr 2006, zwei Erwachsene Mitte 50, zwei auswärtige Studenten Anfang 20
Bescheid vereidigt in Ordnung geprüft

Einkünfte aus selbständiger Arbeit: 92.657 €
Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit abzgl. Pauschbetrag: 45.168 €
Einkünfte aus Kapitalvermögen abzgl. Frei- und Pauschbeträge: 0 €
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung: 3.787 €
abzüglich Sonderausgaben, Kirchensteuer, Zuwendungen, Vorsorgeaufwendungen
bleibt als Steuergrundlage für die Anwendung der Tabelle 130.283 € für einen 50- und einen eher 70- als 60-Wochenstundenjob.
Brauchen Sie noch die Steuernummer ?

Macht aus vielerlei Gründen, nicht zuletzt der wundersamen EBM-Änderung sowie Abwanderung von Patientinnen bei Kollegen im Jahr 2006, für 2007 eine Steuernachzahlung von 11.432,00 € im kommenden Dezember, von denen ich noch nicht weiß wie finanzieren, denn der Mehrertrag 2006 steckt längstens in
(Nachtrag: der Schuldentilgung (Stand heute abzgl. Liquidität -290.830,92 €) sowie Nachtrag Ende)
der eigenhändig eingebauten Isolierung des Wohnhauses, der Nach- und Aufrüstung der Praxis-EDV und im Ersatz der 40 Jahre alten Lichtanlage der Praxis. Schon den unumgänglichen Ersatz der 15 Jahre alten Sonomaschine wollte mir meine Genossenschaftsbank nicht mehr finanzieren. Business-Plan, vergessen Sie's, Liquiditätsplanung über den Monat hinaus ist nicht. Privilegiert, was ?

MVZs: prima Idee. Mach ich sofort mit dem, der zum Einstieg meine Geschäftsschulden komplett übernimmt und dann den Verwaltungswasserkopf schmal hält. Macht aber keiner.
Umbau: gern, aber bitte die Umbaukosten nicht zulasten meiner Alterssicherung, denn die steckt nun mal wie bei all denen, die nichts zu erben hatten, in der Praxis. Auf dieses Finanzierungsmodell stützt sich die ambulante ärztliche Versorgung der deutschen Bevölkerung seit Jahrzehnten. Wer dieses Modell bloß ersatzlos umstößt, enteignet.

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Zuletzt bearbeitet von PR am 11.11.07, 15:34, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Kalli
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Anmeldungsdatum: 15.01.2007
Beiträge: 218
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: 11.11.07, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Damits endlich wahr wird: die Lokführer. Dümmer kann man nicht vergleichen, pflegen doch Lokführer ihren Arbeitsplatz nicht von zuhause mitzubringen.


...können den dann auch logischerweise auch nicht bei der Steuer anrechnen. Aber glauben Sie im ernst, das Ihr Körbchen etwas anderes ist als Streik? Fragen Sie doch mal die Patienten, die die Opfer dieses Machtkampfes werden.

Dummerweise ignorieren Sie, das es allen deutlich schlechter gegangen ist, außer unseren unseligen Managern und allenfalls noch einigen Sternchen und Sportlern.

Und wenn Sie schon gar nicht mit den Lokführern verglichen werden wollen, sind Sie halt Kleinunternehmer, der unsere miese Wirtschaft zu spüren bekommen hat, auch da sind Sie nicht allein. Die Anzahl der Insolvenzen sagt uns da was ganz anderes. Wie viele Handwerker sind pleite gegangen, weil sie überhaupt kein Entgeld für ihre Arbeit bekommen haben? Da sind Ärzte doch besser dran, die unseligen Kassen bezahlen immerhin, wenn für Sie auch nicht genug.

Übrigens, hier sind in der letzten Zeit sehr viele Ärzte aus dem slawischen Raum eingetroffen, es scheint also doch noch Gegenden zu geben, in denen es Ärzten schlechter geht als hier in Dland. Oder aber es sind alles Masochisten...

Kalli
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PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 11.11.07, 15:43    Titel: Mich können Sie eigentlich nicht gemeint haben, Antworten mit Zitat

oder Sie haben nicht richtig gelesen.
Ich hab keinerlei Konjunkturproblem sondern warne davor, so umzubauen, dass dabei enteignet wird.
Übrigens kann niemand Tilgungszahlungen auf die Steuer anrechnen.

Jaja, die slawischen Ärzte. Mal schauen, wieviel Kapital die mitbringen, und wie lange sie's hier aushalten.

PR
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tobias4
Interessierter


Anmeldungsdatum: 11.11.2007
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 11.11.07, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Die wirklich gut verdienenden Facharztpraxen sind doch rar gesät. Ein Monatsumsatz von 10000 finde ich eigentlich auch nicht so übermäßig gut, wenn ich überlege was dem noch für horrende Ausgaben gegenüberstehen. Die handvoll Ärzte die 10000 cash auf der Kralle haben kann man getrost als nicht signifikant ausklammern. Insofern ist es das gleiche Verteilungsproblem wie beim gesamtgesellschaftlichen Vermögen. Da kommen dann solche Sprüche wie "die Deutschen sind so reich wie niemals zuvor" und "durch Vererben findet im Moment der größte Vermögenstransfer in der Geschichte statt". Deshalb kann es natürlich gut sein dass "gesundbrunnen" zwei Fachärzte im familiären Umkreis, die zu den Topverdienern gehören. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass es den meisten Arztpraxen über kurz oder lang an den Kragen geht weil sie zunächst nicht mehr genug Einkommen haben und schließen müssen, und die übrigen Praxen dann keine Kapazitäten mehr haben, um die "frei gewordenen" Patienten zu versorgen. Der Schritt in Richtung MVZ würde diese Entwicklung noch weiter forcieren. Wenn man viel Kontakt mit Ärzten aus unterschiedlichen Fachrichtungen hat, merkt man, dass sie am Spannungsfeld zwischen dem vielzitierten "Ethos" und nacktem wirtschaftlichen Überleben scheitern (müssen). Von Ethos kann ich mir kein Abendessen kaufen ! Andererseits gibt es nunmal viele Patienten die auf ärztliche Versorgung angewiesen sind und genau die werden natürlich getroffen ("Gesunde" Menschen beschäftigt dieses Thema normalerweise nicht sehr intensiv, die drücken ihren KV Beitrag ab und gehen ab und zu mal wegen ner Grippe zum Hausarzt). Deshalb lehne ich diesen verkappten Streik auch ab.

Trotz allem haben wir in Deutschland (noch) mit das beste Vorsorgungssystem überhaupt, verweise auf Osteuropa sind überhaupt nicht gültig weil die Lebenshaltungskosten erheblich niedriger sind und die Versorgung auch schlichtweg nicht so gut ist. Dass es für einen osteuropäischen Arzt im Normalfall lukrativ ist hier zu arbeiten ist klar, aber ob man unserem Versorgungssystem damit einen Gefallen tut ist die andere Frage.
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Christiane
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Anmeldungsdatum: 20.10.2004
Beiträge: 902

BeitragVerfasst am: 11.11.07, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

hallo pr,

also ich finde ihre zahlen doch ziemlich ok (für einen gyn - sie sind nun mal kein orthopädischer chirurg!) - damit kann man doch zufrieden sein?

die von ihnen ansonsten angesprochenen probleme sind doch eben die probleme, die jeder andere selbständige auch hat (schwankende liquidität, arbeitszeit ...) - inklusive kreditprobleme. (nicht, dass ich es gut finde, wenn kleinbetriebe erschwert kredit erhalten ... könnte es sein, dass das an dem schuldenberg plus grundschuld plus etwas höherem alter liegt?)

ich hoffe doch mal, dass die schulden nicht alleinig aus dem erwerb des kassensitzes herrühren? denn das wäre schon ein hammer ....

richtiggehend müsste das MVZ ihren kassensitz aufkaufen - oder sie den sitz quasi mitbringen, da ja schon vorhanden. die investitionen in die bisherige einrichtung wären dann zwar teilweise verloren, aber so what ....

ansonsten finde ich MVZs finanziell aufgrund höherer planungssicherheit für den arzt sehr viel attraktiver - und für den patienten ist es auch egal, solange er nicht in eine integrierte versorgung gezwungen wird und die jeweilige behandlung in dem MVZ seiner wahl durchführen lassen kann ....

ps: ach, die steuernr. kenne ich doch schon *harhar*

pps: neben sozialer stellung denke ich, dass im akademischen bereich der zugang zu bildung sowie auch deren wertschätzung nicht allein als das mittel, um später geld zu verdienen, treffend sind. was man persönlich als wichtige werte im leben einschätzt, bleibt ja aber nun jedem selbst überlassen ...
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