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Von den Privilegien der Ärzte
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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 16.11.07, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Susanne.Reuter hat folgendes geschrieben::
Beim Arzt ist es genau andersrum: Da muss ich befürchten, dass nicht alle sinnvollen Untersuchungen vorgenommen werden. Der Arzt bekommt nämlich weniger wenn er mehr macht.


Gut beobachtet. Stichwort auch die legendären Doppel- und Mehrfachuntersuchungen.

Das wird auch mit allen Mitteln verteidigt. Beispiel: Der Sachverständigenausschuss "Verschreibungspflicht" des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte ist dafür, die sog. Pille danach freizugeben (wie in unseren Nachbarländern schon längst geschehen). Die Gynäkologen haben aber erreicht, dass einige Bundesländer blockieren, sodass die Aufhebung der Rezeptpflicht am Bundesrat scheitert, und können somit bei Verschreibung der 'Pille danach' munter weiter untersuchen (obwohl medizinisch nicht indiziert) und abrechnen.
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Susanne.Reuter
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Anmeldungsdatum: 21.05.2005
Beiträge: 3513

BeitragVerfasst am: 17.11.07, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

So war das nicht gemeint. Dass nur dieser eine Satz von mir zitiert wird, finde ich missverständlich.

Ich wollte darauf hinaus, dass Ärzte ja eher "abgestraft" werden, wenn sie zuviel machen. Und dass man deshalb manchmal die Befürchtung haben könnte, dass aus dem Grund nicht alle sinnvollen Untersuchungen/Test gemacht werden.

Susanne
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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 17.11.07, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ahaa. Aber dann sollte man nicht

Susanne.Reuter hat folgendes geschrieben::
Ironie-Smilie


über den ganzen Beitrag schreiben.

Man könnte es aber in der Tat für blanke Ironie halten.

Ach ja, bei Privatpatienten werden n a c h w e i s l i c h mehr (überflüssige) Untersuchungen gemacht als auf Kasse.
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GS
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Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 17.11.07, 22:57    Titel: Kleiner Dialektiker ... Antworten mit Zitat

unser Gesundbrunnen hier im Forum.

Vorsicht, Susanne Reuter, ihm ist einer kaum gewachsen. Versucht er Sie doch hier, glatt aufs Eis zu führen.
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PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 18.11.07, 19:23    Titel: Doppel- und Mehrfachuntersuchungen Antworten mit Zitat

sind tatsächlich reine unfromme Legenden.

Erstens kosten sie das System von außen betrachtet (also die Geldrumschieber in den Kassen) nix, zweitens macht keiner was doppelt, wenns dazu keinen Grund gibt. Entweder gehts um Verlaufskontrolle, oder eine Zweitmeinung ist unumgänglich. Für eingreifende / gefährliche Dinge holen wir übrigens Zweitmeinungen schon seit vielen Jahre ein, nicht erst seitdem "Patientenbeauftragte" auf den glorreichen Trichter "Zweitmeinung auf Patientenwunsch" kamen.

Das Gleiche gilt für die Episiotomien. Die werden schon ewig nicht mehr "routinemässig" gemacht. Da werden Statistiken von Vorvorgestern bemüht.

Die "zweite Facharztschiene" ist auch so eine immer wieder gern aufgewärmte Ente. Das Vorhandensein von Fachärzten sowohl in (immer schwerer erreichbaren weil immer zentraleren) Kliniken als auch in (noch immer leicht erreichbaren, aber das wird grad von oben herab geändert) peripheren Praxen ist eben n i c h t wie immer gern behauptet unwirtschaftlich, sondern ganz im Gegenteil. Es folgt nämlich der Einsicht, dass man jedes Problem dann am wirtschaftlichsten löst, wenn man es auf der Ebene abhandelt, die dafür kompetent eingerichtet ist.

"Pille danach" freiverkäuflich
Bittesehr, wenn das BfArM = der Staat die vollumfängliche Verantwortung dafür übernimmt. Zur Abwägung, ob sich der Staat das leisten will, empfiehlt sich das schlichte Überfliegen des Beipackzettels für 1500 µg Levonorgestrel, echtes Verständnis ist gar nicht nötig. Vielleicht erschließt sich dann ja, welche Dinge derjenige im konkreten Fall wissen sollte, der das Präparat ausgibt. Wir haben da im Minimaßstab das gleiche Problem wie bei der Meldung, das BMG wolle demnächst die Zwangszulassung für einen Antikörper in einer Indikation durchsetzen, für die der Hersteller die Zulassung gar nicht beantragt hat (natürlich aus Gewinnstreben, warum denn sonst, dafür sind Konzerne schließlich da, oder nicht ?). Das wird nicht kommen, denn dann wäre die Produkthaftung mit allen Konsequenzen beim Gesetzgeber. Das wär mal was ganz Neues.


Wieder mal ein hübsches Körbchen miese Meldungen - und Zeugnisse überragender Fachkompetenz, nicht wahr ? Ob die Meldungen stimmen oder nicht, ist offenbar ohne Belang. Sie sind jedenfalls schon mal in der Öffentlichkeit, und das war schliesslich das Ziel. Hab übrigens im Leben noch nicht erlebt, dass die Melder solche Meldungen jemals dementiert hätten...

PR
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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 20.11.07, 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

Auszug aus „Unsere Perspektive ist ein einheitlicher Versicherungsmarkt“ – Gesundheitsexperte Franz Knieps über das Gesundheitswesen (GesundheitsNachrichten Nr. 11/2007):

Ärzte ruinieren ihr Image

„Stellen Sie sich mal Juristen vor oder Architekten, denen geht es wesentlich schlechter, aber trotzdem kommen die nicht auf die Idee, ein negatives Berufsimage aufzubauen. … Stellen Sie sich doch mal vor, Daimler oder nur ein Dienstleister würde sagen: ‚Es ist alles schrecklich! Ich kann diese Arbeit nicht mehr tun!’ Ja, wer investiert denn da? Wer kauft denn da?“
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PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 20.11.07, 13:09    Titel: alles schrecklich - kann diese Arbeit nicht mehr tun Antworten mit Zitat

haben Sie bei mir wo genau gelesen ?

Zum Gesundheitsexperten Franz Knieps fällt mir in erster Linie ein, dass er der dienstälteste Perspektivagent des AOK-Bundesverbandes im BMG ist. Mit einem seiner Vorgänger war ich mal im Tropenkurs und später auch ande2rweitig zusammen gesessen. Kenne übrigens sonst keine Kasse, die ihre Agenten so lang und zentral platzieren darf. Gehe ich recht in der Annahme, dass dies eine Maßnahme zur Wettbewerbsstärkung (neuerer Nomenklatur) darstellt ?

PR
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Lerner
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Anmeldungsdatum: 20.11.2007
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 20.11.07, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag Zusammen!

@gesundbrunnen:
Ich habe eine ernstgemeinte Frage an Sie: Glauben Sie die ganzen Dinge, über die Sie hier berichten wirklich?

Zuerst:
Ein niedergelassener Arzt trägt alle Risiken eines Freiberuflers. Er muß für die Gehälter seiner Angestellten aufkommen, Investitionen abzahlen und wirtschaftlich arbeiten in seiner Praxis.

gesundbrunnen hat folgendes geschrieben::

Aber auch eine gesetzestechnische Privilegierung will ich Ihnen gern nennen:

Das Sachleistungsprinzip.

Wie bitte ist das, unter den heutigen Bedingungen, für IRGENDEINEN Freiberufler (oder irgendwen anderen) attraktiv? Ich möchte den Selbstständigen sehen, der sich in Punkten bezahlen läßt, ahnungslos, wieviel ein Punkt in ein paar Monaten(!), wenn er sein Geld bekommt, wert sein wird. Und das Beste an dieser "Währung": Je mehr gearbeitet wird, desto weniger ist der einzelne Punkt wert! Erklären Sie das bitte mal zB einem IG-Metaller, einem GDLer oder sonst irgendwem.

gesundbrunnen hat folgendes geschrieben::

Zwar äußerst intransparent, wie Sie schon zu recht kritisierten, aber es führt dazu, dass Sie zu 99% solvente Schuldner haben (oder haben Sie schonmal was von einer zahlungsunfähigen KV gehört?), während Angehörige anderer freier Berufe nicht unerhebliche Mühe darauf verwenden müssen, ihrem Geld hinterherzurennen...


Mal abgesehen davon, daß "intransparent" eine Untertreibung darstellt, bringt es dem niedergelassenen Arzt herzlich wenig, wenn die Vergütung zwar kommt, aber einfach zu wenig ist.
Außerdem bekommt der niedergelassene Arzt die Vergütung nicht ohne erheblichen bürokratischen Aufwand, was die paar Mahnungen, die für die privaten Patienten zZ anfallen (prozentual gesehen) in den Schatten stellt.

gesundbrunnen hat folgendes geschrieben::

Bei jeder Gesundheitsreform war es jedoch diese Berufsgruppe, die ungeschoren davon kam oder gar noch profitiert hat. Trifft das auch auf die Versicherten zu?


Ach ja?
Wie erklären Sie sich die 30-50% unbezahlte Arbeit am Ende des Quartals, wenn die Individualbudgets ausgeschöpft sind?
Wie erklären Sie sich, daß Ihr Arzt, sollte er es wagen "zu viel" zu verschreiben, für IHRE Medikamente in die eigene Tasche greifen muß?
Wie nennen Sie denn die Tatsache, daß die Bezahlung eines ganzen Berufstandes politisch festgelegt (und gedeckelt!) wird, aber gleichzeitig voller Einsatz, bei vollem freiberuflichem Risiko verlangt wird?
Wissen Sie, wieviel einem Arzt für einen Hausbesuch bezahlt wird? Vergleichen Sie das mal mit der Rechnung erines Handwerkers, wenn er Ihre Waschmaschine reparieren kommt.

Was Ihre Theorie zur Pille danach angeht: siehe oben. Regresse und unbezahlte Mehrarbeit singen ein anderes Lied, als Sie.

gesundbrunnen hat folgendes geschrieben::

Ach ja, bei Privatpatienten werden n a c h w e i s l i c h mehr (überflüssige) Untersuchungen gemacht als auf Kasse.


Zum Glück haben Sie das "überflüssig" eingeklammert, sonst hätte ich da auch noch ein paar nette Bemerkungen dazu gehabt.
Und angesichts der obigen Tatsachen, ist es nicht verwunderlich, daß ein Arzt Jemandem, der um einiges besser zahlt, als jemand anderes eine umfangreichere Versorgung ermöglicht. Ich rede hier nicht von der Verweigerung lebenswichtiger Maßnahmen, sondern von Service! Privatpatienten zahlen einen Haufen Geld monatlich, um sich diese Art der Versorgung leisten zu können. Und seit dem Inkrafttreten des GKV-WSG steht Ihnen der selbe Weg über eine schicke neue Zusatzversicherung offen!
Von der andauernden Quersubventionierung in Arztpraxen, die eine gesetzliche Krankenversicherung in ihrer heutigen Form finanziell indirekt mitträgt, will ich gar nicht erst anfangen.
Zum einheitlichen Versicherungsmarkt fällt mir nur ein: Noch nie ging es Jemandem besser, blos weil Jemand anderes schlechter gestellt wurde.
Außerdem tragen sich Privatkassen selbst, ohne Steuergelder aufzubrauchen.

Zum G-DRG fällt mir der Begriff anreizinkompatibel ein. Aber bei den Krankenhäusern ist eh einiges im Argen: Entschuldungsbeitrag, Investitionsstau, zunehmende Privatisierung (mein Favorit: die Rhön AG mit dem Doppelmoralisten Karl Lauterbach vorneweg)

Abschließend lege ich Ihnen noch diese Lektüre ans Herz. Der Verfasser ist Jurist.

MfG - Lerner.
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PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
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BeitragVerfasst am: 20.11.07, 18:03    Titel: Dieser Jurist Antworten mit Zitat

ist w i r k l i c h brilliant. Mal im Net suchen: "Lenin und der Kassenarzt". Vielleicht ist der Aufsatz noch irgendwo zu finden. Ich hab mich jedenfalls geringelt vor purem intellektuellem Vergnügen. Was mir bei Juristen nicht leicht passiert.

Ansonsten wag ich mal die Prognose, dass eine Antwort, wenn eine kommt, so lauten wird:
1. es ist genug Geld im System
2. es ist genug Geld im System
3. es ist nur falsch verteilt
4. es sind die Ärzte selbst (Ihre Körperschaften), die das alles falsch machen
5. denn die Politik macht sowieso alles richtig

denn das hör ich mir schon seit 1992 an, von stark wechselnden Besetzungen, die mit ein- und derselben Begründung einander perfekt widersprechende Gesetze gemacht haben.

PR
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Zuletzt bearbeitet von PR am 20.11.07, 18:12, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Reblein67
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Anmeldungsdatum: 24.03.2006
Beiträge: 57
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BeitragVerfasst am: 20.11.07, 18:08    Titel: ich Antworten mit Zitat

muss sowohl PR als auch Lerner zustimmen.
@PR... der Aufsatz ist genial
@Lerner... nicht zu vergessen den Tarifvertrag "ZUSI" - was soviel heißt wie "Zukunftssicherung der Krankenhäuser" - hier tragen die Beschäftigten einen nicht unerheblichen Anteil von bis zu 7 % wenn ihr KH fast Pleite ist. Und ob die die Kohle wieder bekommen ist fraglich... hängt NATÜRLICH von der Wirtschaftskraft nach 7 Jahren ab Mit den Augen rollen

Und wenn jetzt noch einer behauptet, die Ärzte würden mit der "Muschelwährung" gut verdienen.... naja.... ich möchte den sehen - jetzt abgesehen vom Niedergelassenen, der seine Abrechnung abgibt und erst nach 2- 3 Monaten weiß, was er verdient hat *kopfschüttel* Dieses System hat leider noch niemand versucht zu ändern.... was sicher nicht einfach ist, aber es ist auch sicher nicht mehr lange tragbar Geschockt

LG Reblein

edit: Der Aufsatz ist hier zu finden: http://www.make-love-not-law.com/aufsaetze/lenin.html
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
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BeitragVerfasst am: 20.11.07, 18:22    Titel: kleine Korrektur am Rande Antworten mit Zitat

es sind auf den Tag 6 Monate plus 2 Wochen, nicht 2 oder 3 Monate

So lang gehts halt, bis die von uns bezahlte Körperschaft mit dem Verteilen der Budgets fertig und alles so lang hin und her geschoben und kontrolliert ist, dass allen ungefähr gleich weh getan wird.

PR
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Reblein67
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Anmeldungsdatum: 24.03.2006
Beiträge: 57
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BeitragVerfasst am: 20.11.07, 18:37    Titel: ups Antworten mit Zitat

sorry @PR Verlegen
Ja, diese Körperschaft wird von Ihnen bezahlt und darf leider zum überwiegenden Teil nur staatlich verwalten....... Aber auch hier denke ich, es kommt immer auf den/diejenige drauf an, den man am Telefon bzw. als Sachbearbeiter dort hat Idee

Und glauben Sie mir, nicht jedem dort gefällt dieses System, welches aber leider derzeit nicht zu ändern ist, es sei denn, Sie steigen aus und machen Ihre Verträge allein Verlegen
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PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 20.11.07, 18:53    Titel: Innerhalb des Wahns Antworten mit Zitat

folgt der Irrsinn einer überaus strengen Logik
(mit freundlicher Genehmigung: Dr. Fritz Lenz, Schopfheim)

Der neuere Gebauer ist natürlich ein Plädoyer zur Abschaffung der KVen.
Das zu wollen haben Politiker unterschiedlichster Färbung auch immer wieder behauptet. Überwiegend mit glatt gelogenen Argumenten ("Ärztelobby..." etc.)
Der Pferdefuß: danach gäb's nichts Anderes als tausende von Klein-KVen, in denen sich dann garnix mehr ausmittelt. Weshalb ich für meine Person von der Abschaffung der KVen nichts halte. Nicht mal dann, wenn sie über Jahrzehnte hinweg zu einem Drittel pleite gehalten werden.

Wahrscheinlich ist sogar nicht mal das Sachleistungsprinzip samt Budget abschaffbar und muss beides weiter ertragen werden.
Bloß möcht ich es bittesehr nicht - auch hier nicht - ausgerechnet als "Privileg" aufs Brot geschmiert kriegen sondern auch von offizieller Seite als das gewürdigt, was es ist: ein jederzeit quantifizierbarer Beweis für die Solidarität der Ärzte mit ihren Patienten.

PR
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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 21.11.07, 10:35    Titel: Re: Doppel- und Mehrfachuntersuchungen Antworten mit Zitat

Für heute nur soviel:

PR hat folgendes geschrieben::
"Pille danach" freiverkäuflich
Bittesehr, wenn das BfArM = der Staat die vollumfängliche Verantwortung dafür übernimmt.PR


In dem hier empfohlenen Aufsatz von Gebauer, der viel Wahres enthält, in mancher Hinsicht aber auch etwas überzogen ist, kann man folgendes schönes Zitat von Tucholsky lesen:

„Auf nichts ist der Anstaltsleiter so erpicht wie auf die Ausdehnung seines Betriebes. Er verträgt alles: Kritik, die ihm ja meist nicht viel anhaben kann, Kontrollen, Revisionen, Besichtigungen – nur eines verträgt er nicht, daß man ihm die Anzahl der von ihm beherrschten Menschen oder Sachen mindert.“

Genau daswegen bleibt die "Pille danach" rezeptpflichtig.

Denn warum ist sie in fast allen Ländern, sogar in der Schweiz, freigegeben? Wie kommen Sie darauf, dass dann der Staat haftet? Wie wäre es denn mal mit Eigenverantwortung, die auch die Entscheidungsfreiheit beinhaltet, ob man ärztliche Untersuchungen in Anspruch nimmt oder nicht? Und die Haftung der Hersteller haben Sie mal ganz elegant unterschlagen. Mit der von Ihnen gebrauchten Argumentation könnte man alles und jeden unter Rezeptpflicht stellen. Glauben Sie im Ernst, dass jemand in einer solchen Notsituation die Pille danach doch nicht nimmt, weil er irgendwelche Risiken scheut? Und warum schreibt selbst die Fachliteraur, dass eine Untersuchung hierfür nicht indiziert ist?

Der Arzt verträgt eben nicht, daß man ihm die Anzahl der von ihm beherrschten Menschen oder Sachen mindert.... Zu Ihrem Glück hinterfragen das aber nur die wenigsten Versicherten.

Ich glaube übrigens nicht, dass Sie tatsächlich so welt- und lebensfremd sind, wie Sie hier argumentieren.
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Lerner
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Anmeldungsdatum: 20.11.2007
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 21.11.07, 11:09    Titel: Re: Doppel- und Mehrfachuntersuchungen Antworten mit Zitat

gesundbrunnen hat folgendes geschrieben::
Für heute nur soviel:

PR hat folgendes geschrieben::
"Pille danach" freiverkäuflich
Bittesehr, wenn das BfArM = der Staat die vollumfängliche Verantwortung dafür übernimmt.PR


In dem hier empfohlenen Aufsatz von Gebauer, der viel Wahres enthält, in mancher Hinsicht aber auch etwas überzogen ist, kann man folgendes schönes Zitat von Tucholsky lesen:

„Auf nichts ist der Anstaltsleiter so erpicht wie auf die Ausdehnung seines Betriebes. Er verträgt alles: Kritik, die ihm ja meist nicht viel anhaben kann, Kontrollen, Revisionen, Besichtigungen – nur eines verträgt er nicht, daß man ihm die Anzahl der von ihm beherrschten Menschen oder Sachen mindert.“

Genau daswegen bleibt die "Pille danach" rezeptpflichtig.

Denn warum ist sie in fast allen Ländern, sogar in der Schweiz, freigegeben? Wie kommen Sie darauf, dass dann der Staat haftet? Wie wäre es denn mal mit Eigenverantwortung, die auch die Entscheidungsfreiheit beinhaltet, ob man ärztliche Untersuchungen in Anspruch nimmt oder nicht? Und die Haftung der Hersteller haben Sie mal ganz elegant unterschlagen. Mit der von Ihnen gebrauchten Argumentation könnte man alles und jeden unter Rezeptpflicht stellen. Glauben Sie im Ernst, dass jemand in einer solchen Notsituation die Pille danach doch nicht nimmt, weil er irgendwelche Risiken scheut? Und warum schreibt selbst die Fachliteraur, dass eine Untersuchung hierfür nicht indiziert ist?

Der Arzt verträgt eben nicht, daß man ihm die Anzahl der von ihm beherrschten Menschen oder Sachen mindert.... Zu Ihrem Glück hinterfragen das aber nur die wenigsten Versicherten.

Ich glaube übrigens nicht, dass Sie tatsächlich so welt- und lebensfremd sind, wie Sie hier argumentieren.


Und mich ignorieren Sie wohl?
Sie haben den trivialsten Punkt dieser Diskussion aufgegriffen und mit Argumenten, auf die ich bereits in meinem letzten Post eingegangen bin, versucht zu belegen. Nochmal:

Ihr Arzt ist überhaupt nicht erpicht darauf Ihnen die Pille danach zu verschreiben, da jedes verschriebene Medikament, welches die Verschreibungsaktivitäten des Arztes über den Fachgruppendurchschnitt bringt, aus seiner eigenen Tasche bezahlt werden muß!
Außerdem ist er, zumindest im letzten Monat des Quartals, froh, wenn Sie gar nicht auftauchen, da die IB bereits voll sind!


Zu Ihrer Frage bzgl. der Haftung des Staates:
Zu wem gehen Sie denn heute zuerst, bzw. wen werden Sie verklagen, wenn ein zugelassenes (also staatlich abgesegnetes) Medikament bei Ihnen aus irgendwelchen Gründen Schaden anrichtet? Richtig. Zum Arzt, der es Ihnen verschrieben hat, da er ja die Fachkenntnis besitzen müßte, Ihnen keine schädlichen Arzneien zu verschreiben.
Wie Sie evtl. aus eigener Erfahrung wissen, ist die Pille danach nicht ohne Nebenwirkungen, die zT sehr unangenehm sein können.
Um die Pille danach rezeptfrei erhältlich zu machen, bedarf es eines einfachen Verwaltungsaktes des BMG, um alles auf den Weg zu bringen. Allerdings ist in Deutschland (zumindest im Gesundheitswesen) der Bürger von der von Ihnen oben angesprochenen Eigenverantwortung generell befreit.
Wie kann dem Bürger als Patienten denn zugemutet werden, selbst die Konsequenzen seines gesundheitlichen Handelns tragen zu müssen? Also müßte nach momentan im System vorherschender Logik Jemand die Verantwortung für die freie Vergabe der Pille danach übernehmen.
Herstellerhaftung ist schön und gut, aber bei unsachgemäßer Verwendung können auch Papierscheren erheblichen Schaden anrichten, für die der Hersteller nicht haftbar zu machen ist. Wer bleibt denn dann übrig?

Und glauben Sie mir bitte, wenn ich Ihnen sage: Ulla Schmid ist keine Ärztefreundin! Sie hat viel gewichtigere Dinge gegen den Willen der (übrigends ziemlich schwachen) ärztlichen Lobby durchgesetzt.

Was Eigenverantwortung angeht, bin ich voll hinter Ihnen! Sehr glücklich
Ich finde das Geld als steuerndes Mittel muß zurück ins Gesundheitswesen, und es müssen anreizkompatible Mechanismen her, die den Patienten dazu veranlassen Doppeluntersuchungen selbst zu vermeiden und einen gesunden Lebensstil zu führen.

@PR: Sie hatten Recht.

MfG - Lerner.
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