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Angstzustände bei körperlichem Missempfinden

 
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Hella.karren
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 27.12.2007
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 27.12.07, 21:18    Titel: Angstzustände bei körperlichem Missempfinden Antworten mit Zitat

Hallo und guten Tag,


ich habe seit meinem 18. Lebensjahr eine Agoraphobie ( bin heute 49 Jahre alt, weiblich), die ich aber im Jahre 2001 durch ein langjährige Therapie sehr gut im Griff hatte, so daß ich wieder ganz gut und normal leben konnte. Urlaube, Freizeitvergnügungen, stundenweise arbeiten gegangen usw.

Im Jahre 2003 wurde mir dann ab und ab ganz komisch, so mit Schwindel und Kreislaufstörungen und die Angst kam sachte wieder und mein Vermeidungsverhalten auch.
Nach und nach stellte ich dann fest, daß es mir nach bestimmten Speisen und Getränken so seltsam wurde. Insgesammt hat es über 2 Jahre gedauert, bis ich dahinter kam, daß ich eine Histaminintoleranz habe.
Durch eine Magenspiegelung stellte man auch fest, daß ich eine chronische Gastritis habe und ich erhielt ein Magenmittel (Pantozol) welches mir gut hilft.
Außerdem habe ich einen Helicobacter, der aber aufgrund meiner Antibiotikaallergie nicht zu therapieren ist:-( Zwei Versuche sind kläglich gescheitert und mein Hausarzt und der Gastro meinte, es hätte keinen Zweck, ich muss damit leben.

Nun habe ich aber seit 2003 -zeitgleich mit der Histaminunv.)wieder mit Angstzuständen zu kämpfen und bis heute hat es sich ziemlich hochgeschaukelt.
Die eigentlich Agoraphobie ist nicht so schlimm, wenn es mir körperlich gut geht, aber wenn mich nur irgendein "Zipperlein" quält, ist die Angst sofort wieder da, wenn ich außerhäusliche Dinge zu erledigen habe.
Mit "Zipperlein" meine ich nun, wenn ich was histmainhaltiges gegessen habe, oder wenn sich wieder eine Gastritis anbahnt. Die Magenmittel muss ist mittlerweile jeden 2. Tag einnehmen, sonst habe ich heftigste Magenbeschwerden!
Nun ist es aber so, daß schon ein Anflug von Erkältung, oder zu wenig Schlaf, Muskelkater, oder Kopfweh bei mir diese Angst vor der Angst auslösen und ich mich zu Hause zurückziehe.

Meine Therapeutin sagte, ich MUSS trotzdem raus gehen und mir sagen, daß es eben "nur" z.B. Magenschmerzen, oder halt Muskelkater ist. Einfach gesagt, aber ich scheitere immer wieder daran.
Da ich auch noch unter Fibromyalgie leide, also chronische Fastdauerschmerzen habe, komme ich so gut wie nicht mehr vor die Türe.
An arbeiten gehen ist gar nicht zu denken, beziehungsfördernd ist das Ganze auch nicht, obwohl mein Partner Verständnis hat und mich auch immer wieder aufmuntert und mich motiviert, niemals aufzugeben!

Im Internet habe ich nach Menschen gesucht, die auch solch eine Geschichte haben, aber ich bin leider nicht fündig geworden.

Vielleicht habt Ihr einige Tipps für mich, wo ich vielleicht ein Forum finden kann, indem ich mich mit Gleichgesinnten austauschen kann. In einem Angstforum bin ich schon, aber dort ist niemand mit solchen Problemen.
Oder einen Rat, wie ich mit dem ganzen Schlamassel umgehen kann, oder sogar wieder einen Ausweg finde.
Ich weiss, mein Anliegen ist ziemlich vermessen, aber ich bin arg verzweifelt, zumal ich ja schon mal aus dieser Angstkiste rausgefunden habe und weiss wie die Freiheit sich anfühlt...


Liebe Grüße
Hella
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Psyfly
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 16
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: 28.12.07, 18:12    Titel: kenn ich gut... Antworten mit Zitat

mir geht es genauso wie dir, ausser dass ich momentan zumindest noch nichts diagnostiziert habe aber ich werde wohl bald mal ne magen-spiegelung machen lassen weil ich öfter probleme damit hab und vermute auch helicobacter.
ich hatte meine angststörung auch sehr lange relativ gut im griff bis ich dann im märz diesen jahres ne gehirnerschütterung hatte und dann gings wieder von vorne los. ich werds zwar bestimmt wieder in griff bekommen aber ich vermute dass es jetzt jedesmal wenn wieder was halbwegs ernstes kommt, die angst wieder voll ausbricht Traurig!
hast du schon was hilfreiches gefunden bzw. weißt du was neues?

-lg, Marcel
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Steppenmaus
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Anmeldungsdatum: 29.07.2005
Beiträge: 114
Wohnort: Gotha

BeitragVerfasst am: 02.01.08, 15:29    Titel: Antidepressiva? Antworten mit Zitat

Guten Tag,
nehmen Sie Medikamente gegen Angststörungen? Kennen Sie Doxepin? Mir hat es gut geholfen.
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Psyfly
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 16
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: 02.01.08, 20:16    Titel: Re: Antidepressiva? Antworten mit Zitat

Steppenmaus hat folgendes geschrieben::
Guten Tag,
nehmen Sie Medikamente gegen Angststörungen? Kennen Sie Doxepin? Mir hat es gut geholfen.



hallo,

momentan nur johanniskraut 900mg, da ich damals beim ersten ausbruch der angststörung citalopram genommen habe, aber keine chemischen antidepressiva mehr nehmen will, weil es die symptome nur unterdrückt und mir die nebenwirkungen zu riskant sind und doxepin ist ja sogar ein benzo oder auch nur ein antidepressiva?
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Steppenmaus
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Anmeldungsdatum: 29.07.2005
Beiträge: 114
Wohnort: Gotha

BeitragVerfasst am: 03.01.08, 09:54    Titel: Doxepin Antworten mit Zitat

..ist kein Benzo. Dieses Medikament hilft sehr gut bei Angstzuständen. Ist wesentlich besser verträglich, als zum Beispiel: Fluvoxamin, Sertralin, Paroxetin.
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Psyfly
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 16
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: 03.01.08, 13:55    Titel: Re: Doxepin Antworten mit Zitat

Steppenmaus hat folgendes geschrieben::
..ist kein Benzo. Dieses Medikament hilft sehr gut bei Angstzuständen. Ist wesentlich besser verträglich, als zum Beispiel: Fluvoxamin, Sertralin, Paroxetin.


ok, aber heilen tut einen das medikament auch nicht, das schafft man nur durch eine verhaltens- und konfrontationsstherapie.
und ich bin jetzt schon wieder so weit selbst gekommen (war über silvester alleine mim auto 70km entfernt zu nem kumpel gefahren, in nem fremden haus übernachtet und am nächsten tag wieder zurück) und wenn ich die jetzt nehme, hab ich angst dass es dann irgendwann wenn ich sie nicht mehr nehme wieder schlimmer wird. was machen sie noch zusätzlich als therapie? oder nehmen sie nur das medi?
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Psyfly
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 16
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: 03.01.08, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

hallo hella,

sorry dass ich sie in meinem ersten beitrag geduzt habe *schäm*, ich dachte irgendwie dass sich in foren jeder duzt, was eine fehlannahme war und mir leid tut.

wie geht es ihnen inzwischen mit der angststörung und den anderen symptomen?
was für eine therapie haben sie vor?

mfg,Marcel
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Steppenmaus
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Anmeldungsdatum: 29.07.2005
Beiträge: 114
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BeitragVerfasst am: 04.01.08, 14:06    Titel: Psychotherapie, Klinikaufenthalt Antworten mit Zitat

Hallo, meine Angststörung und Depression hatte ich akut Anfang 2006. Ich habe 8 Wochen auf einer psychosomatischen Station in eine Krankenhaus verbracht, gehe seit 2005 zum Psychologen jede Woche und habe schon unterschiedliche Medikamente eingenommen. Seit Anfang 2007 kann ich wieder arbeiten, allerdings nur 6 Stunden am Tag, bin noch nicht so belastbar, wie vor der Depression. Ich hatte Glück mit den Ärzten, die einfach wussten, was sie tun. Meine Angst habe ich soweit bewältigen können, dass ich im April 2007 eine Flugreise (alleine) unternommen hae, 8 Stunden Flug.
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Psyfly
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 16
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: 04.01.08, 14:57    Titel: Re: Psychotherapie, Klinikaufenthalt Antworten mit Zitat

Steppenmaus hat folgendes geschrieben::
Hallo, meine Angststörung und Depression hatte ich akut Anfang 2006. Ich habe 8 Wochen auf einer psychosomatischen Station in eine Krankenhaus verbracht, gehe seit 2005 zum Psychologen jede Woche und habe schon unterschiedliche Medikamente eingenommen. Seit Anfang 2007 kann ich wieder arbeiten, allerdings nur 6 Stunden am Tag, bin noch nicht so belastbar, wie vor der Depression. Ich hatte Glück mit den Ärzten, die einfach wussten, was sie tun. Meine Angst habe ich soweit bewältigen können, dass ich im April 2007 eine Flugreise (alleine) unternommen hae, 8 Stunden Flug.


wow, respekt vor der flugreise! wohin war die und für wie lange? einfach zum urlaub oder aus anderen gründen?
bei was für einem therapeuten sind sie jetzt bzw. welche therapieform machen sie derzeit?
welche medikamente haben sie genommen und welche jeweiligen hatten sie damit?
nehmen sie jetzt auch noch welche oder nur noch die therapie?
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Steppenmaus
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Anmeldungsdatum: 29.07.2005
Beiträge: 114
Wohnort: Gotha

BeitragVerfasst am: 05.01.08, 15:20    Titel: Antworten :-) Antworten mit Zitat

Hallo, ok, ich versuche alles chronologisch zu erzählen. Anfang 2005 habe ich zum ersten Mal brutale Rückenschmerzen bekommen, die bis zum Frühjahr 2006 therapieresistent blieben. In einem anderen Forum (Othopädie) habe ausführlich damals geschrieben, was für Methoden ich ausprobiert habe, damit Rückenschmerzen verschwinden: Physiotherapie, Akkupunktur, Osteopathie etc. Habe mich belesen zum Thema und selber dann im März 2006 die Vermutung geäußert, dass ich eventuell eine Depression habe, die nicht immer in Traurigkeit sich zeigt, sondern sehr oft in körperlichen Symptomen. Dazu kam, dass ich seit Oktober 2005 es vermieden habe, alleine irgendwohin zu gehen: rezidivierende Angststörung.
Im März 2006 hat mich mein Schmerztherapeut in ein Krankenhaus eingewiesen, auf psychosomatische Station. Zuerst wurde ich nur mit Doxeopin behandelt, ich hatte weniger Angst, aber die Schmerzen gingen nicht. Dann habe ich eine Woche lang Cymbalta eingenommen, habe leider das Medikament nicht vertragen. Danach wurde ein Schmerzmittel Arcoxia parallel mit dem Antidepressiva Fluvoxamin eingesetzt. Ende 4.Woche war ich zum ersten Mal seit über einem Jahr schmerzfrei. Ich traute mich nicht, jemandem davon zu erzählen, es war ein Glück.
Die Ärzte dort haben tatsächlich eine gelarvte Depression und eine Angststörung diagnostiziert. Es fanden zahlreiche psychologische Gespräche statt neben Ergotherapie, Körpertherapie, Wassertraining, Gruppengesprächen. Diese Station ist sehr klein, nur 10 Patienten und alle mit dem ähnlichen Krankheitsbild: Schmerzen ohne körperlichen Ursachen. Allen, wirklich allen von uns wurde geholfen. Manche blieben dort 6, manche, wie ich - 8 Wochen. Es hat sich sehr gelohnt.
Fluvoxamin habe ich von Mai bis September 2006 eingenommen, danach hatte ich Hautausschlag, habe das Medikament abgesetzt und wieder auf Doxepin und Johanniskraut (600 mg) umgestiegen. Im Januar konnte ich wieder beginnen zu arbeiten. Jeden Tag habe ich Angstbewältigungsübungen gemacht: mal gin ich alleine Zeitung holen, mal Wäsche runter bringen, dann bis zum nächsten Bäcker, dann noch ein wenig weiter. Seit Frühling 2005 gehe ich zum Psychologen, damals war der Grund ständige Schmerzen, die Angststörung kam dann dazu. Ich kann jedem eine Psychotherapie empfehlen. Ich habe viel über mich selbst gelernt und das Gelernte in meinem Leben umgesetzt, sodass ich ein wesentlich Schöneres Leben habe, als vor 2006.
Allerdings ging die Müdigkeit das ganze Jahr 2007 nicht weg, sodass meine Nervenärztin mir Sertralin verschrieben hat. Johanniskraut absetzen, natürlich. Sie war der Meinung, dass diese ständige Müdigkeit noch die Zeichen von der Depression sind, und die werden wir gemeinsam vertreiben.
Im April bin ich nach Kasachstan geflogen, um meine Eltern zu besichen, ich habe sie seit 2003 nicht mehr gesehen. Dort verbrachte ich eine wunderbare Woche. Angstfrei.
Ich wünsche Ihnen auch alles erdenklich Gute.
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