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[susanneh]

Hallo,
habe schon einige Eurer Beiträge zum Thema Unterzucker gelesen und es waren auch interessante Antworten dabei. vielleicht kann mir ja auch jemand einen Ratschlag geben. Ich denke, ich leide unter einem schwankendem Blutzuckerspiegel. Mehrmals am Tag habe ich das Gefühl, ich werde gleich ohnmaächtig, wenn nicht sofort etwas esse. meine Hände fangen an zu zittern und werden feucht, mein Herz rast, ich kann nicht mehr klar denken, kann mich nicht konzentrieren und meine Gedanken kreisen nur darum, möglichst schnell etwas (süßes) zu essen.
Eigentlich habe ich diesen Zustand schon sehr lange aber mittlerweile schränkt mich dieses Auf- und Ab in meinem Tagesablauf so sehr ein, daß ich schon depressiv werde. ich empfinde kaum noch Lust, etwas zu unternehmen. ich bin nur noch schlapp, müde und gereizt und fange ständig an zu weinen. Bei meinem Hausartzt war ich vorletzte Woche, er hat mir Blut abgenommen und es auf Diabetes getestet. Ist aber nichts bei rumgekommen. Meine Blutwerte seien perfekt- mein Nüchternblutzucker wär völlig normal.
Wie kann es denn sein, daß mein Nüchternblutzuckerwert normal ist, ich aber bei der Blutabnahme bereits die Symptome der Unterzuckerung gespürt habe? ich mußte sofort, noch in der Praxis, etwas essen, sonst wäre ich umgekippt. Heißt das nicht eigentlich, daß mein Körper eigentlich sonst an einen höheren Blutzuckerwert gewöhnt ist und ich schon bei normalen Nüchternwerten die Symptome der Unterzuckerung bekomme? ich bin völlig verzweifelt, ich habe Angst, daß ich irgendwas Stoffwechseltechnisches habe und es Ewigkeiten dauert (wenn überhaupt), bis man etwas findet, was diese Unterzucker-Symptome auslöst? habe bereits ein wenig recherchiert: Nebennierenrinden-Funktion? Leber? Schilddrüse? Kaliummangel? nahrungsbedingte Hypoglykämie? oder einfach durch Stress? habe in den letzten Jahren ein immenses Stressaufkommen gehabt und habe es auch immer noch. hatte schon manches Mal das Gefühl, daß mir alles entgleitet und ich das nicht schaffe. Habe mich mit meinem Lebensgefährten selbständig gemacht und finanziell ist es nicht gerade angenehm. ich habe schon oft mit ihm darüber gesprochen, aber es ändert sich nichts.
Ich würde mich so sehr über eine Antwort freuen. lange halt ich das nicht mehr aus. diese Symptome nerven mich einfach nur und mir ist deswegen ständig zum heulen.

danke schon mal, allein schon für's Lesen dieses Beitrags,

Susanne

[Chandra]

Hallo Susanne,

also, wenn Du oft Symptome einer Hypoglykäme hast, kannst Du Diabetes eigentlich schon fast ausschließen. Dibetiker haben wegen ihres Insulinmangels nämlich eigentlich ständig zu hohen Blutzucker und der einzige Zeitpunkt, wann ein Diabetiker in den Unterzucker fallen kann, ist, wenn er zusätzlich Insulin gespritzt hat, dann aber seine Broteinheiten nicht isst. Daher: Diabetes ist unwahrscheinlich

Wie Du schon richtig geschrieben hast, kann es sehr viele andere Ursachen für eine ständige Unterzuckerung geben. Dazu gehören viel Stress oder allgemein die Veranlagung zu einem schnellen Stoffwechsel bzw. Stoffwechsellagen nach Operationen oder schweren Verletzungen, "falsche" Ernährung (viel kurzkettige Kohlenhydrate), Überfunktion der Schilddrüse, NNR oder der Bauchspeicheldrüse, ein Insulinom, Fehlfunktionen des vegetativen Nervensystems, der Darmschleimhaut und und und. Der beste Weg herauszufinden, woher die Symtome kommen, besteht meiner Meinung nach in einer gründlichen hausärztlichen Untersuchung. Eine ausführliche Blutuntersuchung kann da z.B. schon einiges ausschließen.

Ich weiß, diese Antwort wird nicht befriedigend sein, aber mehr lässt sich über ein Forum leider wirklich nicht sagen - alles andere wäre pure Raterei...

Gute Besserung und liebe Grüße
Chandra
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[Hans Reuter]

Hallo Susanne,

ja, Diabetes ist eher unwahrscheinlich als Ursache deiner Wahrnehmungen.

Es gibt allerdings eine sogenannte reaktive Hypoglykämie, die nicht auf Fehler im Diabetesmanagement zurückzuführen ist. Insbesondere im Vorstadium eines Typ2-Diabetes kann es zu Insulinsekretionsstörungen kommen, so dass unmittelbar nach dem Essen ungenügend Insulin von der BSD ausgeschüttet wird. Der Blutzucker steigt zunächst. Deutlich zu spät infolge der Sekretionsstarre wird Insulin in einer Menge zur Verfügung gestellt, die den Blutzucker nun steil abstürzen lässt: Reaktive Hypoglykämie.
Ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT)könnte hierzu vieleicht Aufklärung bringen.

Ansonsten bedarf es weiterer ärztlicher Abklärung.
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Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter

[Sir Henry]

[susanneh]

vielen Dank für eure Antworten. habe morgen einen Termin bei einer Heilpraktikerin. als ich meine Symptome am Telefon geschildert habe, kam sie schon von ganz alleine auf reaktive Hypoglykämie, wollte sich da aber logischerweise nicht drauf festlegen. also werde ich das morgen mal mit ihr probieren.
werde berichten, sobald ich was erfahren habe. das kann ja auch anderen Menschen nutzen.

vielen Dank nochmal!

[Brigitte Goretzky]

susanneh, ohne Ihrer Heilpraktikerin zu nahe treten zu wollen, aber fuer die Diagnostik oder den Ausschluss von Diabetes ist sie nicht die richtige Person. Sie hat weder die Ausbildung noch die noetigen Untersuchungsmoeglichkeiten, um eine derartige Diagnostik durchzufuehren.

Sie sollten im eigenen Interesse einen Schulmediziner aufsuchen.

Viele Gruesse,
B. Goretzky