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[Paprika]

Hallo!
Ich war bei einem Psychologen, weils mir lange (körperlich) nicht gut ging und ich eine psychische Ursache ausschließen lassen wollte, dieser meinte ich könnte Depressionen haben, was ich aber nicht glaube. Ich war dann bei 2 Psychiatern um mir Meinungen einzuholen, einer hat eine Depression oder psychische Störung definitiv ausgeschlossen und mich für seelisch völlig gesund erklärt und der andere war sich sehr sicher, dass ich atypische Depressionen habe.
Wie ist das überhaupt möglich, dass 2 Psychiater so ganz unterschiedliche Diagnosen stellen?
Jedenfalls habe ich von dem einen Arzt ein Antidepressiva bekommen, was der andere Arzt aber für völligen Blödsinn gehalten hat.

Nun nehme ich dieses seit 3 Tagen und ich weiss nicht ob es an dem Medikament liegt, aber ich fühle mich sehr fröhlich und glücklich, muss grundlos lachen, nehme das Leben sehr leicht und fühle mich total wohl. Ich spüre zudem einen starken Bewegungs- und Tatendrang.
Nicht das ich vorher irgendwie traurig war oder so, aber da habe ich mich nicht so glücklich gefühlt wie jetzt. Vielleicht habe ich aber auch nur gerade eine Phase, weil in meinem Leben momentan alles super ist.


Der Arzt meinte ja, dass das Medikament erst nach einer Woche wirken kann.

Kann es denn sein, dass es mir so gut geht, weil ich keine Depressionen habe und das Medikament daher wie eine Art Droge wirkt???

Liebe Grüsse Patricia

[I-user]

Gute Nacht Patricia,
Antidepressiva machen m.W. nicht süchtig, obwohl man bei plötzlichem Absetzen Entzugserscheinungen o.ä. haben kann. Das mit der Frist, nach welcher die Wirkung eintreten kann, sowie mit Nebenwirkungen ist bei Leuten sehr unterschiedlich. Der eine nimmt zu, der andere nimmt ab, der eine wird nervös, der andere schläfrig. Und es kommt auch vor, dass eine Wirkung bzw. eine der Wirkungen bei jemandem z.B. am 2. Tag eintritt, obwohl das Medikament laut Arzt/ Packungsbeilage frühestens nach z.B. 2 Wochen wirken kann.
Irgendwo stand, dass "gesunde" Menschen durch Antidepressiva nicht glücklicher werden.
Depression kann unterschiedliche Symptome haben. Die meisten Depressiven haben m.W. oft traurige Stimmung, aber halt nicht alle. Manche haben vielleicht ganz gute Stimmung ohne große Schwankungen, aber dafür Antriebslosigkeit. Und manche beides oder noch etwas.
Trotzdem gibt es gewisse Kriterien, anhand deren man Depressionen diagnostiziert oder von anderen "Gesundheitsmängeln" abgrenzt, so dass es m.E. doch eher selten vorkommen sollte, dass zwei Psychiater bei gleichen Symptomen entgegengesetze Diagnosen stellen (bzw. einer schließt das aus, was der andere diagnostiziert). Wobei es bestimmt untypische Symptome und Symptom-Kombinationen gibt, bei denen auch Fachleute unterschiedlicher Meinung sein können. Konkreter kann ich mich dazu aus verständlichen Gründen nicht äußern.
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