Navigationspfad: Home
medizin-forum.de :: Thema anzeigen - Dissoziative Identitätsstörung
Deutsches Medizin Forum
Foren-Archiv von www.medizin-forum.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Dissoziative Identitätsstörung

 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Psychotherapie
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Hanna19870
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 26.11.07, 19:58    Titel: Dissoziative Identitätsstörung Antworten mit Zitat

Hallo!

Auf einer Internetseite habe ich vor kurzem Folgendes über die Ursächlichkeit der dissoziativen Identitätsproblematik gefunden: "Ein FREMDHEITSGEFÜHL mag immer dann auftreten, auch in den Träumen, wenn man neue Wege beschreitet, Schuldgefühle einen bedrücken, das Neue nur unter Angst und Schuldgefühlen begangen werden kann. Aus diesem SCHULDHAFTEN ERLEBEN, das auch und vor allem bei Auflösung der Symbiose vorkommt, mache ich jedoch keine eigenständige psychiatrische Störung. Ich halte das für übertrieben. Es dient einigen Forschern. Typisch ist, dass die ehemals als "hysterisch bezeichneten psychiatrischen Krankheitsbilder in der modernen Nosologie und Klassifikation psychischer Störungen in die Gruppe der dissoziativen und somatoformen Störungen aufgeteilt worden sind"(1). Wofür?" (Quelle: http://www.beepworld.de/members/mareile1987/apps/guestbook?userid=3975881).

Meine Frage hierzu ist, ob diese beschriebene Genese tatsächlich zutreffend ist, dass also die dissoziative Identitätsstörung durch die "Flucht in eine andere Rolle" ein ausweichendes Abwehren von während des Individuationsprozesses auftretenden Symptomen und durch Lockerung der Abwehrstrukturen hervortretenden Emotionen sein kann?

Für Antworten wäre ich sehr dankbar!

Liebe Grüße,

Hanna19870
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
HappyBirth
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 16.08.2007
Beiträge: 83

BeitragVerfasst am: 27.11.07, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hanna.

Das kann zutreffend sein. Was mir der Autor des zitierten Textes jedoch zu kritisieren scheint, stellt den Umstand dar, dass aus der Untersuchung einer mehr oder wenigen großen Zahl von Patienten mit annähernd ähnlichen Schwierigkeiten eine statistische Schublade ("Krankheitsbild") hergestellt wird, die sich leicht handhabbar publizieren, verkaufen, vertreten, von mit der Mode wechselnden neuen Namen verkleiden läßt, und ebenso einfach dafür verwenden oder mißbrauchen, weitere Patienten hineinzustecken, sofern diese unkritisch / autoritätshörig genug sind, nicht jedes Detail einer ihnen vom 'Fachmann' mitgeteilten Diagnose ihrer Problematik zu hinterfragen. Ein guter Psychoanalytiker etwa, sollte nach einer gewissen Zeit in der Lage sein, es Dir anhand Deiner eigenen Träume + Berichten aus dem Alltag nachvollziehbar zu machen, welcher Art Deine hauptsächlichen Schwierigkeiten sind und welches ihre immer und notwendig ebenso höchst individuelle Entstehungsgeschichte. Er würde Dir seinen diagnostischen Versuch auch nicht überstülpen, sondern - mit der Bereitschaft, ihn gegebenenfalls zu vertiefen oder zu revidieren - zur Diskussion stellen, und zwar auf Deinem eigenen intellektuellen Niveau, egal ob mit oder ohne akademische Ausbildung.

Anders gesagt: Es ist zwar wichtig für den Entwurf einer allgemeingültigen Psychopathologie, insbesondere die nicht störungsfrei verlaufene Mutter-Säuglings-Symbiose als ursächlich etwa des SCHULDHAFTEN ERLEBENS (z.B. von therapeutischen Änderungsversuchen) und überhaupt der meisten aller Schwierigkeiten erkannt zu haben, die die "Normalität" der erwachsenen Menschen in unserer Gesellschaft kennzeichnen. Jedoch - es ist entscheidend für den Erfolg einer Therapie, dies dem einzelnen Patienten in möglichst allen Aspekten anhand seiner eigenen Symptomatik (einschl. Symbolsprache der Träume) nachvollziehbar machen zu können. Davon darf nicht automatisch ausgegangen werden, da statistisch gewonnene Modelle ('Schubladen'; kulturkreisspezifische Krankheitsbilder) und der einzelne Mensch zweierlei vollkommen verschiedene Sachen sind.

Kannst Du mit dieser Stellungnahme etwas anfangen? Ich bin mir nicht ganz sicher, in die richtige Richtung überlegt zu haben...

Grüßle,

Happy
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
cat-at-night
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 01.10.2007
Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 27.12.07, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

ehrlich gesagt ist das allgemein eine so flach gehaltene und undetailierte aussage, dass man sie meiner meinung nach wegschmeißen sollte.

Die dissoziative identitätsstörung ist ein so kompliziertes thema, das bis zum erscheinen multipler persönlichkeiten geht. ein stinknormales fremdheitsgefühl, was jeder mensch ma hat, damit zu vergleichen, ist absolut nicht machbar, zumindest nicht, wenn man ein gewisses verantwortlichkeitsgefühl hat.

nebenbei sollte man nicht vergessen, dass gerade diese autorin zarte 20 jahre alt ist. mit einem papa, der in dem psychatrischen bereich arbeitet (was sich allein logisch betrachtet damit kaum auseinandersetzten wird). sorry, aber bei so einer "ausbildung" sollte man nicht über ein so kompliziertes thema urteilen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Psychotherapie Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
© Deutsches Medizin Forum 1995-2019. Ein Dienst der Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim ,HRB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail jaeckel@medizin-forum.de.