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Zielrichtung Psychosomatik

 
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Helmes63
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 294
Wohnort: Nörvenich

BeitragVerfasst am: 30.11.07, 10:22    Titel: Zielrichtung Psychosomatik Antworten mit Zitat

Sehr geehrte Fachforenteilnehmer,

... wenn eine organische Krankheit auch zu seelischen Leiden führt stellt sich für mich immer wieder die Frage weshalb man die ärztliche Hilfe nicht schwerpunktmäßig auf die körperliche Behandlung konzentriert. VOm logischen Zusammenhang her wäre dies m. E. der deutlich intelligentere Ansatz, wenn der Zusammenhang hier zw. Ursache & Wirkung unstrittig ist.
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HappyBirth
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 16.08.2007
Beiträge: 83

BeitragVerfasst am: 30.11.07, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Wahrscheinlich werden die vielen Dir bekannten Schlaumeier, die sich in solchem Fall schwerpunktmäßig auf eine Behandlung der psychischen Symptomatik konzentrieren, zuvor die Diagnose "Unheilbar" (in Bezug auf die somatische Ursache des Leidens) erstellt haben? Schließlich ist überdurchschnittliche Intelligenz ja ein Auslesekriterium zur Erlangung des Ärztestatus...
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Stefan4242
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Anmeldungsdatum: 13.01.2007
Beiträge: 337

BeitragVerfasst am: 30.11.07, 15:39    Titel: Re: Zielrichtung Psychosomatik Antworten mit Zitat

Hallo,

Schuhl hat folgendes geschrieben::
... wenn eine organische Krankheit auch zu seelischen Leiden führt stellt sich für mich immer wieder die Frage weshalb man die ärztliche Hilfe nicht schwerpunktmäßig auf die körperliche Behandlung konzentriert.

Benenne doch bitte ein Beispiel, wo sie das nicht tut. Damit man sich etwas darunter vorstellen kann. Die Abklärung und Behandlung organischer Krankheiten sollte in jedem Fall immer vor der "psychosomatischen" Behandlung stehen.

Das wird heute in D IMHO auch ganz überwiegend so gehandhabt. Zwar gibt es leider immer noch die Fälle, in denen x Fachärzte für ein Leiden keine organische Ursache finden und der Patient deshalb als "Psychosomatiker" abgeschoben wird... Aber heute längst nicht mher so schlimm wie vor xx Jahren, als (grob pauschalisiert) grundsätzlich fast jedes Magenleiden unter Psychosomatik 'veraktet' wurde.

Viele Grüße,
Stefan
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Ich glaube nicht (an einen persönlichen Gott), aber ich kenne eine persönliche Kraft, deren Wirkung kein Widerstand entgegengesetzt werden kann. Ich nenne sie Gott. (C.G.Jung)
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Helmes63
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 294
Wohnort: Nörvenich

BeitragVerfasst am: 05.12.07, 14:08    Titel: die Mitte der Wahrheit Antworten mit Zitat

Ich gehe aus den bisherigen Ausführungen zu urteilen davon aus, daß es durchaus 2 Krankheitstypen gibt. Offenkundig ist es nicht ganz richtig stets von e. Kausalkette auszugehen, wonach ein körperliches Leiden ein seelisches Leiden hervorruft.

Es kann durchaus sein, daß sich bei einem Menschen 2 Krankheiten herausbilden, die nichts direkt miteinander zu tun haben. Aber gerade dies festzustellen sollte eigentlich ein Facharzt können. Mit Enttäuschung höre ich nun, daß man häufig von e. ungeschriebenen Gesetz ausgeht: Nämlich dass es sich grds. um ein psychosomatisches leiden handelt.

Das hat aber mehr mit zu viel Routine zu tun als mit einer fallbezogenen Diagnose - solllte es wirklich so sein, daß hier mit Pauschalurteilen gearbeitet wird ist auch verständlich, weshalb bei vielen Psychosomatischen Krankheiten so lange loboriert wird. Meines Erachtens wäre das ein Indiz für fachliche Inkompetenz sollte sich dieses Diagnoseverhalten wirklich verfestigt haben.
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Brigitte Goretzky
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 26.08.2006
Beiträge: 1947
Wohnort: Keighley, West Yorkshire

BeitragVerfasst am: 05.12.07, 22:17    Titel: Re: die Mitte der Wahrheit Antworten mit Zitat

Schuhl hat folgendes geschrieben::
Mit Enttäuschung höre ich nun, daß man häufig von e. ungeschriebenen Gesetz ausgeht: Nämlich dass es sich grds. um ein psychosomatisches leiden handelt.

Das hat aber mehr mit zu viel Routine zu tun als mit einer fallbezogenen Diagnose - solllte es wirklich so sein, daß hier mit Pauschalurteilen gearbeitet wird ist auch verständlich, weshalb bei vielen Psychosomatischen Krankheiten so lange loboriert wird. Meines Erachtens wäre das ein Indiz für fachliche Inkompetenz sollte sich dieses Diagnoseverhalten wirklich verfestigt haben.


Hallo Schuhl,

Sie nehmen hier eine ganz ordentliche Generalverurteilung eines ganzen Berufsstandes vor. Leider bleiben Sie trotz der Nachfrage von Stefan4242 beim unpersoenlichen "man".

Haben Sie denn irgendwelche konkreten Beispiele, die Sie zu Ihrer Ueberzeugung kommen lassen? Haben Sie Nachweise oder Indizien fuer das, was Sie als fachliche Inkompetenz halten?

Viele Gruesse,
B. Goretzky
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Stefan4242
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 13.01.2007
Beiträge: 337

BeitragVerfasst am: 07.12.07, 13:11    Titel: Re: die Mitte der Wahrheit Antworten mit Zitat

Schuhl hat folgendes geschrieben::
Mit Enttäuschung höre ich nun, daß man häufig von e. ungeschriebenen Gesetz ausgeht: Nämlich dass es sich grds. um ein psychosomatisches leiden handelt.

"Man" geht da erstmal von gar nichts aus. Das aus meiner Aussage zu pauschalisieren (und ich sagte nur, dass es sowas mitunter leider immer noch gibt, auch wenn es nicht mehr Stand der Praxis ist), ist - freundlich gesagt - unredlich.

Mir ist nach deiner Antwort immer noch nicht (bzw. noch viel weniger) klar, worauf du eigentlich hinaus willst. Wenn du ein Beispiel für deine Hyptothese nennen könntest, anstatt dich in Vorurteilen zu ergehen, wäre das der Diskussion sicherlich dienlich. Wenn du das nicht kannst oder willst, gibt es dazu von meiner Seite aus nichts mehr zu sagen.

Viele Grüße,
Stefan
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tobias4
Interessierter


Anmeldungsdatum: 11.11.2007
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 08.12.07, 23:22    Titel: Re: die Mitte der Wahrheit Antworten mit Zitat

Brigitte Goretzky hat folgendes geschrieben::
Haben Sie denn irgendwelche konkreten Beispiele, die Sie zu Ihrer Ueberzeugung kommen lassen?


Die hat jeder, dem es selbst passiert ist. Diesbezüglich in einem Forum eine Beweisführung anzutreten ist per se zum Scheitern verurteilt. Sind wohl nur "bedauerliche" Einzelfälle (wobei sich da immer die Frage stellt, wer sie eigentlich bedauert), aber es gibt sie. Allgemeine Aussagen über einen Berufsstand lassen sich damit bestimmt nicht treffen, aber die Eigenwahrnehmung ändert sich.
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Beitragszahler
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 27.12.2006
Beiträge: 939

BeitragVerfasst am: 09.12.07, 19:58    Titel: Re: Zielrichtung Psychosomatik Antworten mit Zitat

Schuhl hat folgendes geschrieben::
... wenn eine organische Krankheit auch zu seelischen Leiden führt stellt sich für mich immer wieder die Frage weshalb man die ärztliche Hilfe nicht schwerpunktmäßig auf die körperliche Behandlung konzentriert. VOm logischen Zusammenhang her wäre dies m. E. der deutlich intelligentere Ansatz, wenn der Zusammenhang hier zw. Ursache & Wirkung unstrittig ist.

Ich möchte da noch einmal bei dem Auftaktbeitrag beginnen, weil es wohl noch nicht gelungen ist die Richtung zu finden.

Vielleicht dazu aus eigener Betroffenheit diese These betrachtet, also dann auch nicht mit "man" geschrieben, so sehe ich es heute ganz anders.

Zuvor möchte ich den so genannt logischen Zusammenhang entkräften, denn Logik ist erst einmal mehr die Beschreibung gegensätzlicher Zustände, und diese liegen in der Psychosomatik so nicht vor.
Vielmehr ist es doch die Bemühung das verlorene Gedankengut und vor allem selbst zu erfahrene Gefühl zur Einheit von Körper, Geist und Seele neu zu entdecken.

Ich bin mit so genannt milden Fehlbildungen zur Welt gekommen, kenne seit der Kindheit körperliche Schmerzen, Operationen, etc.
Ich kenne mein Leben aber auch mit seelischen Schmerzen, bin früher so genannt schwer traumatisiert worden, gleich mehrmals, auch in der Kindheit war es darum nicht immer schön, aber auch sehr schön.

Nun komme ich langsam zurück:
Ich hatte sehr viel verdrängt, ich hatte das auch zu verdrängen, damit es weitergehen konnte.
Ein Bewusstsein dazu gab es bis vor etwa sieben Jahren nicht.
Körperliche Krankheit war für mich vom Körper ausgehend.
Psychische Krankheit, eine kranke Seele gab es nicht, durfte es nicht geben.

Und dann kam ein körperlich begründbarer Krankheitsschub mit bleibenden so genannten Schäden, wurde auch erst nicht erkannt.
Ich war zu dem Zeitpunkt immer noch auf dem Dampfer, dass der Arzt ein unbedingter Erfüllungsgehilfe der totalen Genesung zu sein hat.
Einen eigenen Anteil hatte ich bis dahin auch abgelehnt.
Nur hatte sich alles so verschlimmert, dass sich auch meine Psyche abnorm veränderte, alte Traumen sehr präsent wurden, damit ein sehr großes Chaos herrschte und überhaupt nicht mehr zu trennen war, wo noch der körperliche oder der seelische Anteil war und mit welchen Wechselwirkungen, weder für mich, noch für Ärzte.

Ich hatte es aus diesem Loch geschafft, durch einen Mix aus alt bewährter eigener Antriebskraft und aus neu gewonnener Einsichtigkeit.

Die Suche nach Schuld, nach Inkompetenz, nach verzweifelter Hilfe, nach dem auch hier gelesenen Verurteilungsprinzip von Ärzten, gehört dies alles nach immer mehr Verblassung heute der Vergangenheit an.

Es haben mir schlussendlich jetzt schon mehrfach die geholfen, die es früher niemals geschafft hätten, die von mir unterschätzten Neurologen und die von mir verurteilten Psychotherapeuten.

Gewisse Krankheiten und Verläufe kann niemand verhindern, aber zu lernen den Weg begleiten zu lassen, gerade wenn es mal wieder nicht so allein geht, seinen Anteil an Gesundheit in sich zu finden, diesem den Überhang für das tägliche Leben zu gestatten, führt ganz einfach zu Freude und Befreitheit, trotz Leiden und Einschränkungen.

Ein Beitragszahler
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