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Verfasst am: 12.12.07, 12:57 Titel: Wie schnell gehen KH ins Blut?
Hallo, ich habe immer noch nicht verstanden, wie schnell Kohlenhydrate aus unterschiedlichen Nahrungsmitteln den BZ ansteigen lassen . Beispiele:
1) Hoher glykämische Index (GI) und hoher KH-Anteil wie Zucker, Honig, süße Brötchen;
2) mittlerer bis hoher GI und eher niedriger KH-Anteil (z.B. Äpfel, Pudding, Obstsaft);
3) eher hoher GI und mittlerer KH-Anteil wie Halbbitterschokolade, Kartoffeln;
4) niedriger GI und niedriger KH-Anteil (viele Gemüsesorten, Haselnüsse).
Gibt es Richtgrößen, wieviel Zeit nach dem Essen die Kohlenhydrate im Blut eine spürbare Wirkung bekommen? Unter spürbarer Wirkung verstehe ich einen bemerkbaren Anstieg der BZ-Konzentration, so dass z.B. eine hungrige Person satter wird. _________________ Im Schlechten Gutes finden
Du missverstehst da was: der Blutzucker hat mit einer Ausnahme nichts damit zu tun, ob sich jemand hungrig fühlt, oder nicht. Die eine Ausnahme betrifft den Zustand des zu niedrigen Blutzuckers, der im stoffwechselgesunden Leben allenfalls als seltene Begleiterscheinung von extremer sportlicher Belastung vorkommt.
Stoffwechselgesund bewegt sich der Blutzucker die meiste Zeit des Tages um 80 (bei manchen auch irgendwo um eine andere Größe zwischen 70 und 90) und schwankt kaum um mehr als plusminus 5 mg/dl. Lediglich nach dem Essen von Stärke=Zucker steigt er im Zeitrahmen von etwa 30-60 Minuten darüber hinaus an, meistens für ein paar Minuten bis an 120 oder kurz darüber, und ist nach anderthalb bis zwei Stunden wieder auf seinem Ausgangsniveau von vor dem Essen.
Wie schnell wie hoch und wie lange ist völlig individuell verschieden. Das gilt bei Diabetikern ja auch für die BZ-senkenden Medis, so dass da 2 individuelle Prozesse zu koordinieren sind, was die so genannte Einstellung ja so kompliziert macht.
Für wie schnell wie hoch und wie lange gibt es auch keine Gesund-Definition, sondern da wird häufig fälschlich angenommen, dass alles unterhalb der offiziellen Diabetes-Diagnoseschwellen gesund sei. Nur haben schon etwa 50% aller zeitnahen (nicht verschleppten!) Typ2-Diagnosen voll ausgebildete diabetische Folgekrankheiten, was logisch sagt, dass schon noch nicht diagnosereife Blutzuckerverläufe krank machen.
Zurück zum Hunger: das Hungergefühl im Zusammenhang mit einer Unterzuckerung ist eine Art Notfallgefühl, das zum Beheben eines unmittelbaren Mangels anreizt. Es gibt auch Hunger infolge auffälliger Ausgabe von Verdauungssekreten u.ä. Störungen und selbstverständlich infolge echten Nahrungsmangels, etwa bei ner richtigen Fastenkur.
In den bei uns alltäglich normalen Fällen ist Hunger dagegen eher Resultat von Essgewohnheit.
Anmeldungsdatum: 01.10.2004 Beiträge: 5288 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 12.12.07, 19:34 Titel:
Hallo I-user
Ich schließe mich Jürgen an, der schon viel erklärt hat.
Der GI kann ebenfalls damit zusammenhängen, wie hoch z.B. der Fettgehalt des Lebensmittels ist:
z.B.
Haselnüsse (hoher Fettanteil) bzw.
wie hoch der tatsächliche Anteil an Mono- bzw. Disacchariden = Einfach- und Zweifachzuckern (z.B. bei Marmelade, Zucker, Honig, Limos etc. auch bei verschiedenene Fruchtsorten bzw. den Fruchtsäften ist .
wie sich der Ballaststoffgehalt auf den GI auswirkt Gemüsesorten wie z.B. Kohl
Daher ist es immer abhängig, was Du in welcher Menge zu Dir nimmst.
Fruchtsaft läßt den BZ schneller ansteigen, als wenn Du einen Apfel essen würdest
Die "resorptive Sättigung" beginnt erst im Darm.
Allerdings, wenn Du viel gegessen hast und Dein Magen gefüllt ist, "bist du auch schon "satt" der erste Schritt, der Deinem Gehirn (Hypothalamus) , dem Sättigungszentrum "mitteilt" "der Magen ist voll, ich bin satt".
Liebe Grüße Elfe
ich habe immer noch nicht verstanden, wie schnell Kohlenhydrate aus unterschiedlichen Nahrungsmitteln den BZ ansteigen lassen
eigentlich lässt sich dein "Nichtverständnis" ganz simpel beantworten:
Die Glykämische Last = erweiterter Glykämischer Index bestimmt - freilich ohne Berücksichtigung individueller Unterschiede - die Geschwindigkeit des Blutzuckeranstiegs. Die KH-Verstoffwechslung beginnt frühestens nach 10 Minuten und dauert ca. 2 Stunden. Jedoch können Ballaststoffe sowie die Fett/Eiweißbremse in der Kost den Zeitraum verlängern.
Gesunde haben eine Nüchternblutglukose zwischen 60 und 100 mg/dl.
Bei einer hohen Glykämischen Last kann bei ihnen der Blutzucker kurzzeitig bis 140 mg/dl steigen. Eine pathologische Glukoseintoleranz besteht bei 2-h-Werten über 140 mg/dl.
Diabetes >= 200 mg/dl. _________________ Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Die KH-Verstoffwechslung beginnt frühestens nach 10 Minuten
Na, das ist schon mal was konkretes, was ich wollte .
Danke für die Antworten.
Ich meinte natürlich nicht diese Gehirn-Reaktionen auf vollen Magen oder so, sondern solche Fälle, wie ich mal öfter, sonst seltener (gehabt) habe. Also man hat unangenehmen Hunger, isst etwas KH-haltiges und fühlt sich danach besser. Ihr wisst ja: Nicht jeder Nicht-Diabetiker hat einen voll gesunden Zuckerstoffwechsel. _________________ Im Schlechten Gutes finden
hast Du gegen Dein Hungergefühl auch schon mal anderes als KHs probiert?
Äh.. ich glaube, nein. Das einzige, was ich probiert habe, ist nichts zu tun . Das ist nicht lange her und das Gefühl war nicht so stark. Da ich nichts dabei hatte, konnte ich nichts essen und bin nach Hause gefahren.
Aber ich verstehe nicht so richtig, worauf Du hinaus willst. Was kann man sonst probieren, um Hunger zu stillen, außer essen oder abwarten?
Und da es hier um einen "besonderen" Hunger geht (mit Schwäche), will ich und wahrscheinlich auch andere Leute in solchen Fällen nicht irgendwas essen, sondern etwas passendes . Aber wenn man seine Ernährung einigermaßen passend zum Organismus hinkriegt, bekommt man weniger Unannehmlichkeiten wie diesen Hunger. _________________ Im Schlechten Gutes finden
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