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larvierte Depressionen

 
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lilith01
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 13.01.2008
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 13.01.08, 00:47    Titel: larvierte Depressionen Antworten mit Zitat

Guten Abend, ihr Lieben.
Habe mich hier im Forum neu angemeldet und direkt einmal bei der Suchfunktion nach "lavierten Depressionen" gesucht, leider keine erfolgreichen bzw. hilfreichen Ergebnisse.
Aufgrund dessen eröffne ich jetzt diesen Thread und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.

Es geht um meine Mutter. Ihr wurde damals diagnostiziert, dass die unter Depressionen leidet, obwohl sie u.a. starke körpliche Beschwerden, etc. hatte. Habe mich dann ausführlich informiert und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich wahrscheinlich um larvierte Depressionen handelt; auch die Symptome stimmten überein.
Ich bin mir selbstverständlich darüber bewusst, dass diese Vermutung untersucht werden muss und genau da liegt mein Problem:
Meiner Mutter geht es sehr schlecht und ich möchte ihr unbedingt helfen (sie hat diese Krankheit schon mehrere Jahre und es wird immer schlimmer Weinen ). Aus diesem Grund
frage ich mich, an wen ich mich da wenden muss bzw. ob es Kliniken gibt, in denen so etwas behandelt wird / werden kann!? Oder ob es genauso möglich bzw. sinnvoll ist, Ärzte eines Krankenhauses aufzusuchen. Ich weiß einfach nicht, wen ich nun kontaktieren muss, um weiter vorzugehen...

Ich hoffe, dass meine Erklärungen und Fragen erlaubt sind und dass mir jemand
helfen kann. Ich wäre euch sehr dankbar...

Viele liebe Grüße,
lilith01


Zuletzt bearbeitet von lilith01 am 13.01.08, 14:42, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Chandra
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 515
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: 13.01.08, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo lilith01,

wenn ihre Symptome von der Depression herrühren, wäre es wichtig, die Depression zu behandeln, am besten bei einem Psychiater. Hast Du den Eindruck, dass ein ambulanter Besuch bei einem Psychiater oder einer psychiatrischen Tagesklinik nicht mehr ausreicht, kann auch der Weg in eine Fachklinik für Psychiatrie und/ oder Psychosomatik hilfreich sein. Da Deine Mutter hier allerdings aus ihrer gewohnten Umgebung und ihrem Sozialfeld vollkommen herausgerissen wird, können sich die Symptome zunächst verschlimmern. Darum gilt auch hier immer der Grundsatz: Ambulant vor stationär.

Ich weiß nicht, mit welchen körperlichen Symptomen sie zu tun hat, aber je nach Bedrohlichkeit und Art der Beschwerden ist es vielleicht auch empfehlenswert, zunächst eine somatische Klinik aufzusuchen, um nach deren Besserung dann auf jeden Fall zumindest einen Psychiater zu konsultieren und somit eine erneute "Eskalation" zu vermeiden.

Letztlich müsst Ihr das also abwägen, welcher Weg hier der richtige ist. Bei starken Unsicherheiten ist es aber in einigen Kliniken möglich, in der Psychiatrie anzurufen oder Deine Mutter persönlich vorzustellen und sich nach der Symptombeschreibung beraten zu lassen.

Liebe Grüße und alles Gute
Chandra
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lilith01
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 13.01.2008
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 13.01.08, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo.
Also, vielen vielen Dank erstmal für deine schnelle Antwort.
Es ist also auch möglich, dass ich zunächst eine Klinik aufsuche, in der ich mich von einem
Arzt (muss das ein bestimmer Facharzt sein?) nach dieser Symptombeschreibung beraten lasse, sodass anschließend weitere Schritte in die Wege geleitet werden?
Ich greife diesen Punkt jetzt noch einmal auf, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich das richtig verstanden habe Winken

Natürlich kann ich nicht nachempfinden, was für Schmerzen sie hat, aber nachdem ich
die körperliche Symptomatik herausgesucht habe, bin ich jeden Punkt mit ihr durchgegangen und folgende Symptome ließen sich aus ihrer Sicht bei ihr feststellen:

Die körperliche Symptomatik bei "larvierten" Depressionen
chronische Kopfschmerzen
Gelenk-, Muskel- und Nervenschmerzen
Herzsymptome, Angstattacken und brennendem Druckgefühl, Herzjagen
Druck- und Beklemmungsgefühle im Bereich des Halses und der Atmungsorgane, beengte Atmung
Mundtrockenheit, Magenbeschwerden, Magendruck, Blähungen, Verstopfungen, Durchfälle
Schlafrhythmusstörungen, Neigung zu Schweißausbrüchen, besonders nachts und schon bei geringer Belastung, morgendliche Erschöpfungs- und Versagenszustände
Unterleibsbeschwerden, Fluor, beständiger schmerzhafter Harn- und Stuhldrang

Es gab noch andere, die aber (bisher) noch keinen Einfluss auf sie genommen haben...
Sie hat einen Teil dieser Schmerzen dauerhaft (z.B. die chronischen Kopfschmerzen, Gelenk-, Muskel- und Nervenschmerzen, Atemprobleme, starke Schlafstörungen)

Meine Idee war es ja nun, einen Arzt aufzusuchen, um ihm alle Symptome und die ganze Entwicklung (ihrer Schmerzen) über die Jahre hinweg zu schildern, damit dieser mir
entweder durch sein Wissen weiterhelfen kann oder mir Ratschläge geben kann, an wen ich mich weiterhin wenden muss oder gar selbst weitere Maßnahmen ergreift.
Für mich selbst ist es ziemlich schwer, da ich noch gar keine Erfahrungen habe, was diese Krankheit betrifft, da ich mich noch nicht sonderlich damit auseinandergesetzt habe...Erst seit einem guten Jahr begreife ich immer mehr die Situation meiner Mutter...(bin "erst" 18 Jahre..) .. Hoffe auf weitere Hilfe und danke dir für deinen ersten Tip:)

Viele liebe Grüße,
lilith01
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Chandra
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 515
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: 13.01.08, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo lilith01,

lilith01 hat folgendes geschrieben::

Es ist also auch möglich, dass ich zunächst eine Klinik aufsuche, in der ich mich von einem
Arzt (muss das ein bestimmer Facharzt sein?) nach dieser Symptombeschreibung beraten lasse, sodass anschließend weitere Schritte in die Wege geleitet werden?
Ich greife diesen Punkt jetzt noch einmal auf, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich das richtig verstanden habe Winken

Ich glaube, da hast Du mich halb richtig verstanden. In meiner Umgebung weiß ich von psychiatrischen Einrichtungen (z.B. eine Tagesklinik), in der derartige Beratungsgespräche stattfinden - allerdings meist unter Anwesenheit des Patienten, da sich die entsprechenden Therapeuten von Deiner Mutter ja auch ein Bild machen möchten. Da müsstest Du Dich erkundigen, wo so etwas in Deiner Nähe möglich ist...

Wenn die Symptome von Deiner Mutter zur Zeit aber auch nicht so ausgeprägt sind, dass sie unbedingt stationäre Hilfe in Anspruch nehmen muss, ist es sicherlich sogar besser, sich ambulant bei einem niedergelassenen Psychiater oder Psychotherapeuten in der Praxis vorzustellen, ähnlich, wie Du es ja auch meintest:

lilith01 hat folgendes geschrieben::

Meine Idee war es ja nun, einen Arzt aufzusuchen, um ihm alle Symptome und die ganze Entwicklung (ihrer Schmerzen) über die Jahre hinweg zu schildern, damit dieser mir
entweder durch sein Wissen weiterhelfen kann oder mir Ratschläge geben kann, an wen ich mich weiterhin wenden muss oder gar selbst weitere Maßnahmen ergreift.

Aber auch dabei wäre es hilfreich, wenn Deine Mutter mitkommen würde. Ist sie denn einsichtig, was ihre Situation betrifft?

Liebe Grüße
Chandra
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lilith01
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 13.01.2008
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 13.01.08, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend...
Achso, ja jetzt ist mir schonmal alles klar, dankeschön!=)

Ja, also einsichtig ist sie auf jeden Fall...Das Problem ist jetzt "einfach" nur, dass sie einfach keine Kraft (seelisch und körperlich) mehr hat und die Hoffnung selbst schon quasi aufgegeben hat...
Ich habe ihr gesagt, dass man da was machen kann, jedoch müssen wir die richtigen Fachärzte kontaktieren... Es ist ja so, dass sie von Arzt zu Arzt geschickt wurde und bis
heute (es geht seit ganzen 15 Jahren nun so...) keinen Erfolg hatte...Traurig
Ich habe ihr gesagt, dass wir das jetzt gemeinsam schaffen werden und dass sie mir
vertrauen soll...sie hat gesagt, sie hat sowieso nichts zu verlieren und "macht mit"...
Habe eine Praxis ausfindig machen können in unserer Nähe und werde morgen einen Gersprächstermin (wenn möglich) vereinbaren, ihm dann alles schildern und dann einen erneuten Termin ausmachen, bei dem meine Mutter dann mitkommt...
Meine ältere Schwester und ich werden zum ersten Termin zusammen hinfahren...
Ich denke, dass es vielleicht besser ist, dass wir uns zunächst allein mit dem Arzt unterhalten, denn irgendwie habe ich Angst davor, dass er uns auch nicht helfen kann und meine Mutter dann die Hoffnung VÖLLIG aufgibt...
Sollte sich jedoch aus dem Gespräch ergeben, dass der Arzt erst Untersuchungen, die unsere Schilderungen & Vermutungen bestätigen sollen, durchführen möchte, dann hole ich sie selbstverständlich hinzu oder zu einem neuen Termin, denn so kommt für sie wieder ein Fünkchen Hoffnung auf Smilie
...ist nur meine Theorie...^^

Gruß, lilith01
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Stefan4242
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 13.01.2007
Beiträge: 337

BeitragVerfasst am: 17.01.08, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

lilith01 hat folgendes geschrieben::
Ja, also einsichtig ist sie auf jeden Fall...Das Problem ist jetzt "einfach" nur, dass sie einfach keine Kraft (seelisch und körperlich) mehr hat und die Hoffnung selbst schon quasi aufgegeben hat...

Das ist nur zu verständlich, wenn sie schon so lange leidet, ohne die richtige Hilfe bekommen zu haben Traurig

Generell würde ich sagen: kümmere dich erstmal nicht um die "offizielle" Diagnose. Ob die Depression nun larviert ist oder nicht - deiner Mutter geht es schlecht, sie braucht Hilfe, und du bist bereit, ihr zu helfen! Das ist schonmal eine sehr gute Voraussetzung!

Was ihre körperlichen Symptome betrifft, so können sicher viele davon eine Folge der Depression sein - sie müssen es aber nicht. Genau deswegen ist der Gang zu einem guten Facharzt unabdingbar. Weil der nämlich eine umfangreiche Diagnostik durchführen wird. Und sich dabei (in den meisten Fällen) herausstellen wird, welche Symptome physisch und welche psychisch bedingt sind.

Aus meiner Erfahrung - ich kenne Depris mit endlosen Behandlungen seit über 25 Jahren, meine Frau fast ebenso lange - kann ich dir nur raten: tue alles, was du tust, _mit_ deiner Mutter, nicht stellvertretend für sie! Du kannst sie, wenn sie keine Kraft mehr hat, gerne bei der Hand nehmen und sie begleiten - das scheint mir bei euch sehr notwendig. Aber lasse sie bitte nicht aussen vor! Soll heissen: wenn du "im Alleingang" Ärzte / Kliniken aufsuchst und für deine Mutter "das Richtige" "aussuchst", dann wird das IMHO kaum Erfolg haben.

Du kannst und solltest IMHO nicht _über_ sie entscheiden, sondern immer _mit_ ihr. Einfach, weil der Behandlungserfolg wesentlich davon abhängt, dass sie versteht und damit einverstanden ist, was mit ihr geschieht. "Neudeutsch" nennt sich das gerne "compliance".

Ich denke, ihr seid da auf einem guten Weg. Und wenn ihr einen guten Psychiater gefunden habt (was leider manchmal langwierig sein kann), dann wird der nach gründlicher Diagnostik wahrscheinlich erstmal eine ambulante medikamentöse Therapie einleiten. Die sehr oft erfolgreich ist. So, dass ihr euch um Kliniken / stationäre Behandlung erstmal keinen Kopf machen müsst. Das kommt im schlimmen Fall später, wenn anderes nicht hilft. Damit solltet ihr aber erstmal nicht rechnen.

Insgesamt kann ich nur sagen: DON'T PANIC ! Depressionen sind gut behandelbar, auch schwere. Ich verdanke mein Leben seit langer Zeit der täglichen Dosis Venlafaxinhydrochlorid. Und es ist ein _gutes_ Leben, so wie ich es vorher zig Jahre nicht gekannt hatte. Als ich endlich das richtige Medikament gefunden hatte, ging für mich die Sonne auf. Das war von der Stimmung und vom Lebensgefühl her wie eine "Neugeburt". Plötzlich habe ich gemerkt: He, es ist ja gar nicht "normal", dass ich seit ewigen Zeiten so depressiv durch's Leben schleiche. "Normal" ist das, was ich jetzt erlebe - nämlich Freude und Teilnahme am Leben!

Und das ist es bis heute. Ich darf das Medikament nur nicht absetzen. Wenn ich das tue (habe ich blöderweise scchon probiert), dauert es 3-6 Wochen, bis ich wegen akuter Suizidalität in die Klapsmühle eingewiesen werden muss. Das ist nicht schön, aber es ist eben so. Scheint's brauche ich wegen einer Störung im Hirnstoffwechsel dauerhaft ein Medikament, so wie es andere dauerhaft wegen einer Störung in einem anderen Körperorgan brauchen.

OK, dann gibt es halt Leute, die sowas brauchen. Und wenn deine Mutter dazu gehört und man für sie das Passende findet, dann wird auch ihr Leben wieder lebenswert werden!

Viele Grüße,
Stefan
_________________
Ich glaube nicht (an einen persönlichen Gott), aber ich kenne eine persönliche Kraft, deren Wirkung kein Widerstand entgegengesetzt werden kann. Ich nenne sie Gott. (C.G.Jung)
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