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In der Schweiz sind die Ärzte einfach besser
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
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BeitragVerfasst am: 21.12.07, 16:14    Titel: In der Schweiz sind die Ärzte einfach besser Antworten mit Zitat

meinte etwas weiter unten ein „gesundbrunnen“ den Forumslesern unters Hemd jubeln zu müssen.

Klingt ein bisschen ulkig, meine ich, wenn man die Zustände bei den nahen Basler Nachbarn ein bisschen kennt: etliche der bedeutendsten Chef- und Oberarztposten und ein Gutteil der Assistellen dort sind nämlich mit Deutschen besetzt, die ganz froh sind, dem ärztefeindlichen Agitprop ihrer Heimat entronnen zu sein.

Denn dort lässt man sie forschen, lehren, untersuchen und behandeln unter der schlichten Prämisse, dass Gewinnabsicht etwas Ehrenwertes ist und eine sehr ordentliche Grundlage für kundenorientiertes Tun abgibt.

Quelle différence !

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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
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BeitragVerfasst am: 25.12.07, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Sie auch dieser Meinung sind, steht es Ihnen frei,

a) in Ihr Nachbarland auszuwandern
(wo Sie dann allerdings die Mehrheit Ihrer Kundinnen (Pille) nicht mehr alle 3 oder 6 Monate in Ihre Praxis beordern könnten, sondern 1-Jahres-Rezepte auszustellen hätten; wo Sie einen Pap-Abstrich grundsätzlich nur alle 3 Jahre auf Kosten der obligatorischen Grundversicherung durchführen dürften, andernfalls Sie Ihre dann selbstzahlenden Kundinnen vom konkreten Nutzen zu überzeugen hätten usw.)

oder

b) sich dafür einzusetzen, dass das hiesige Gesundheitssystem nach eben jemem Vorbild reformiert wird.

Vom und im hiesigen System (gut) zu leben, aber gleichzeitig gebetsmühlenartig die vorgeblichen Missstände anzuprangern, macht Ihre Beiträge zumindest in meinen Augen nicht gerade überzeugender.
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 25.12.07, 19:45    Titel: Vorsicht Eigentor, Antworten mit Zitat

denn mit der Argumentation „…im hiesigen System (gut) zu leben, aber gleichzeitig gebetsmühlenartig die vorgeblichen Missstände anzuprangern…“ kann man sämtliche deutschen Gesundheizreformpolitiker stante pede übern Bach schicken.

Kundinnen hab ich nicht, was nicht bedeutet, dass ich nicht wüsste, was Kundenorientierung bedeutet. Dazu gehört, dass niemand von mir hierher beordert wird, sondern ich die Zahl derer, die, vom konkreten Nutzen überzeugt, täglich freiwillig hierher kommen, beschränken muss, um mit einiger Regelmäßigkeit vor 22 Uhr zum Mittagessen zuhause zu sein.
Früherkennungsuntersuchungen mach ich so oft wie die Patientinnen ihr Recht darauf in Anspruch nehmen, und Pap-Abstriche (was nicht dasselbe ist, aber für den Unterschied braucht’s Fachwissen) so oft wie sie nötig sind, was zu honorieren auch Schweizer Versicherungen noch n i e m a l s abgelehnt haben. Mein einziger offener Schweizer Posten bezieht sich auf die IV-Stelle Basel Stadt, die sich wegen 49 zugesagter Euronen für ein Gutachten seit neun Monaten taub stellt.
Bis zum 18. Geburtstag gibt’s für Pille bei uns (und sonst nirgendwo auf der Welt, so auch nicht in der Schweiz) Kassenrezepte. Da 1. mir noch niemand auf der Welt verbindlich zusagen konnte, dass die nicht ins Verordnungsbudget gerechnet werden, was mich regresspflichtig machen würde, und da 2. bis zum 18. Geburtstag keine Kassengebühr anfällt, und da 3. Teenies sich die Sache mit der Pille und dem Freund gern öfter mal anders überlegen, gibts bei mir in dem Alter die Pille dreimonatig. Vom 18. bis zum 20. Geburtstag gibt’s die Pille auf Kassenrezept, aber es fällt Kassengebühr an. Sind auch noch Teenies, und die soll man nicht überstrapazieren. Also gibt’s Pille normalerweise sechsmonatig. Über zwanzig ist die Pille Privatvergnügen, da gibt’s das Rezept so wie gewünscht und medizinisch sinnvoll.

Ad a) Eins meiner Kinder arbeitet im Gesundheitswesen und i s t mit höchst erfreulichen persönlichen Konsequenzen ins Nachbarland abgewandert. Dieser Weg steht mir eben n i c h t mehr frei, weil ihn mir niemand finanziert.

Ad b) Was mach ich denn die ganze Zeit ? Ich machs allerdings in Kenntnis des Eppler’schen Spruchs (den er selber vielleicht auch zitiert hat): in der Politik verhallt kein Wort ungehört, irgend was kriegt man immer dafür, aber nie das, was man wirklich gewollt hat - und mir ergo wenig Illusionen.

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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 30.12.07, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Bei den „Pillenuntersuchungen“ handelt es sich um versicherungsfremde Leistungen, mit denen das sauer verdiente Geld der Zwangs-Beitragszahler verschwendet wird und die ergo im GKV-Leistungskatalog nichts zu suchen haben. Erst recht gilt dies für die „Pille auf Kassenrezept“, auch als reines Verhütungsmittel ohne medizinische Indikation, für die jüngeren Klientinnen. Wo gibt es denn so was? Da könnte man ja auch Kondome auf Kassenrezept ausgeben! Dass Sie das noch rühmen, sagt Einiges über Ihr Verständnis des Gesundheitssystems.

In CH dagegen sind solche Leistungen – ordnungspolitisch korrekt – jedenfalls keine Leistungen der obligatorischen Grundversicherung. Wenn frau, unabhängig vom Selbstbehalt, für eine gynäkologische Untersuchung anlässlich des Pillenrezepts gut 90 Euro hinblättern muss, hinterfragt frau schon mal denn Sinn dieser Untersuchungen und kommt zu erstaunlichen Erkenntnissen:

http://humupd.oxfordjournals.org/cgi/content/full/10/5/449

Auch zur Erweiterung Ihres Fachwissens wärmstens empfohlen.

Im Übrigen gibt es in CH unabhängig von der Altersgruppe das 1-Jahres-Rezept, ein 2-Jahres-Rezept bzw. eine Freigabe der Pille wird diskutiert. Jedenfalls muss sich Frau Schweizerin schon bisher nicht 3- oder 6-monatige Untersuchungen ihrer Intimzonen mit zweifelhaftem medizinischen Nutzen gefallen lassen, wie in D oftmals praktiziert, nur um die Pille kaufen zu dürfen. Auch gynäkologische Früherkennungsuntersuchungen mit dem Pap-Abstrich als zentralem Bestandteil werden ohne wenn und aber nur alle 3 Jahre übernommen, was allein medizinisch sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar ist.

Seien Sie also froh. Denn so viel untersuchen wie in D dürfen Sie wohl nirgends sonst.

P.S.: Die Mortalität hinsichtlich gynäkologischer Krebserkrankungen liegt in CH signifikant unter der in D.
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
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BeitragVerfasst am: 30.12.07, 13:05    Titel: Wo gibt’s denn so was ? Antworten mit Zitat

„Pillenuntersuchungen“ und die „Pille auf Kassenrezept“ gibt’s in Deutschland bis zum zwanzigsten Geburtstag.von der Kasse. Was im GKV-Leistungskatalog etwas zu suchen hat und was nicht, das entscheidet der GemBA, über den der jeweilige Gesundheizminister Aufsicht (und bei vollständiger Abwesenheit medizinischer Kenntnisse leider zunehmend auch Regie) führt. Einer von denen muss das der deutschen Bevölkerung mal zu einer Wahl geschenkt haben. Niemand fragt mich nach meinem Verständnis vom Gesundheitssystem und ob ich das rühme oder nicht.

Anlässlich eines Pillenrezepts muss frau in Deutschland eine Kassenchipkarte vorlegen und über achtzehn entweder hier zehn Euronen Kassengebühr abdrücken oder eine Überweisung abliefern, für die sie woanders zehn Euronen Kassengebühr abgedrückt hat. Das war’s. Auch Frau Deutschländerin muss sich dafür nicht eine drei- bis sechsmonatige Untersuchung ihrer Intimzonen mit zweifelhaftem medizinischem Nutzen gefallen lassen. Ich weiß zwar, wo Sie leben, aber wo Sie Ihre einschlägigen Erfahrungen gesammelt haben, das ist mir ganz schleierhaft.

Wie oft Pap-Abstriche abgenommen – und honoriert – werden, darüber entscheidet auch in der Schweiz der jeweilige Arzt nach medizinischer Erfordernis im Einvernehmen mit der Patientin. Nicht ganz nette Geschichte am Rande: der einzige Fall, bei dem ich wiederholt Dysplasien gefunden hab, der zur Zweitmeinung gefragte Kollege aber wiederholt nicht, betraf eine in der Schweiz Versicherte. Erst nachdem der bei der x-ten (und jedesmal erstatteten) Untersuchung so vorgegangen ist wie das bei uns längst Standard ist, kam er zum gleichen Resultat. Verschleppung der Diagnose und erforderlichen Therapie um mittlerweile drei Jahre…

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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
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BeitragVerfasst am: 30.12.07, 22:49    Titel: PS Antworten mit Zitat

Bis zur Nennung und Prüfung von Daten und Quelle halte ich den Satz "P.S.: Die Mortalität hinsichtlich gynäkologischer Krebserkrankungen liegt in CH signifikant unter der in D" für den notorischen Mundtot-Schnellschuß.

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Corry
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Anmeldungsdatum: 06.02.2005
Beiträge: 2436
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BeitragVerfasst am: 30.12.07, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Auch gynäkologische Früherkennungsuntersuchungen mit dem Pap-Abstrich als zentralem Bestandteil werden ohne wenn und aber nur alle 3 Jahre übernommen, was allein medizinisch sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar ist.


In der Schweiz wird der Pap-Abstrich jährlich durchgeführt und die Kosten selbstverständlich von den Kassen übernommen.

LG
Corry
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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
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BeitragVerfasst am: 31.12.07, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Corry,

das ist falsch. Alle 3 Jahre, wie bereits gesagt:

http://search.parlament.ch/cv-geschaefte?gesch_id=19993322

PR,

vergleichen Sie doch selbst:

http://data.euro.who.int/hfadb/

Kommen von Ihnen jetzt auch mal Nachweise für Ihre Behauptungen?
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Corry
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Anmeldungsdatum: 06.02.2005
Beiträge: 2436
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 31.12.07, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Corry,

das ist falsch. Alle 3 Jahre, wie bereits gesagt:


Ich lebe seit 30 Jahren in der Schweiz.
Seit 28 Jahren lasse ich den Pap-Abstrich jährlich durchführen.
Der grösste Teil meines weiblichen Bekanntenkreises genau das selbe und dies jedes Mal zu Lasten der Kasse.
Also werde ich dies wohl besser wissen, als Sie!


LG
Corry
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 31.12.07, 16:13    Titel: Offenbar zwei verschiedene Welten Antworten mit Zitat

die eine ist die der Menschen
die andere ist die der Schriftgelehrten

Wie gesehen will die eine Welt mit der anderen öfter mal nix zu tun haben.

Wenn es sich bei den Schriftgelehrten um Politiker handelt, so nennt man dieses Verhalten Faktenresistenz.

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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 31.12.07, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Corry,

da sind Sie nicht die einzige. Gleichwohl, ich habe Ihnen einen Nachweis in Form eines Links gebracht, Sie sind das bisher noch schuldig geblieben. Wahrscheinlich haben Sie eine Zusatzversicherung abgeschlossen, die 1x jährlich übernimmt; die obligatorische zahlt alle 3 Jahre und basta.

Viele Grüsse, derzeit übrigens aus der Schweiz.
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jaeckel
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Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 4711
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 31.12.07, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Also werde ich dies wohl besser wissen, als Sie!


Zitat:
...und basta.


Liebe DMF-Mitglieder,

bitte bewahren Sie weiterhin einen höflichen und wertschätzenden Umgangston.

Ihnen allen einen Guten Rutsch!
_________________
Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.medizin-forum.de
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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 31.12.07, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Herr Jaeckel,

meine Aussage, die zuletzt von Ihnen zitiert wird, ist nicht als Aussage gegenüber den anderen Forumsteilnehmern zu verstehen, sondern als das, was von den dortigen Krankenkassen kommt, wenn man die entsprechenden Rechnungen zur Erstattung einreicht (es gilt kein Sachleistungsprinzip), was ich Ihnen aus eigener Anschuung zu berichten vermag.

Bitte messen Sie aber die Beiträge nicht mit zweierlei Mass! Die Kommentare von PR sind mir nämlich in dieser Hinsicht schon oft als beanstandungswürdig aufgefallen (ohne dass ich zu diesen Griffen in die untersten verbalen Schubladen etwas gesagt hätte), sei es hinsichtlich meiner Person (Inkompetenz, "wusste ich doch, dass Sie keine Ahnung haben", mangelndes Fachwissen) oder hinsichtlich dritter Personen ("Schmulla" für Frau Bundesministerin Schmidt, "Karlchen von und zu Propeller Lauterbach" oder anderer Unfug).

Ihnen auch alles Gute!

---------------------------------------

Ebenfalls sehr zweifelhaft finde ich hingegen den Versuch, seine Behauptung mit eigenem "besseren Wissen" zu untermauern, statt Nachweise zu bringen, so wie ich dies getan habe, um meine "Behauptung" zu belegen.

PR, zu den Daten, die die WHO liefert und auf die ich Sie via Link aufmerksam gemacht habe, schweigen Sie leider, nachdem Sie sie zunächst vollmundig als "notorischen Mundtot-Schnellschuss" zurückgewiesen haben. Auch der Artikel aus den Oxford Journals, den ich verlinkt habe, scheint für Sie nicht weiter relevant. Stattdessen: Polemik, die zur Sach-Diskussion nichts beiträgt.
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 01.01.08, 11:26    Titel: Ja no, wer sich die Schuh anzieht... Antworten mit Zitat

Vergebung, aus den links lese ich justament, dass in der Schweiz ähnlich wie in Deutschland
1. die Beteiligungs-Quote am Zervixkarzinom-Screening amtlich als zu niedrig empfunden wird und erhöht werden soll
2. die Bevölkerung an einjährige Untersuchungsintervalle gewöhnt ist
3. die Regierung dies mit welchen Argumenten auch immer ändern will
4. sich dazu ein Ausschuß äußern soll
(...und wenn du nicht mehr weiterweisst, so gründe einen Arbeitskreis...)
Hab ich gründlich genug gelesen ?

Hab auch ein bisschen rumgesucht. Die Schweizer sagen selber, dass ihre Karzinominzidenzen teils höher sind als die der umliegenden Länder, die Mortalitäten aber mit wenigen Ausnahmen etwas niedriger. Von signifikant hab ich nix gelesen. Als
Ursache wird die doch sehr ordentliche kurative Versorgung in der Schweiz angeführt.

Wobei wir wieder bei meiner Überschrift zu diesem thread wären und uns gern erneut fragen können, warum das wohl so ist. Meine Antwort hatte ich allerdings schon geliefert.
Von Carlos Conti vielleicht mal abgesehen gibt es in der Schweiz nicht viele maßgeblichen Leute, die auf die Idee kämen, die Ärzte des Landes in einem fort zu drangsalieren, zu diffamieren, ihnen einen Prügel nach dem anderen zwischen die Beine zu schmeißen, die Patienten gezielt mit ihren Ärzten zu entzweien, die Ärzte untereinander in einem fort gegeneinander auszuspielen, die Ärzteschaft insgesamt fortgesetzt hinters Licht zu führen und auszutricksen.

Zwei Dinge sind mir im Oktober 1997 (Bonn, Baracke, FES-Symposion) als Programm eindrücklich klar geworden:
1. ein Drittel aller Ärzte muß weg
2. die Methoden dazu müssen sich nicht unbedingt von vornherein am geltenden Recht orientieren
In einem der Panels (es moderierte Hermann Schulte-Sasse) sagte ich (einfacher Gast): wenn uns die Politik ein Stück ärztliche Autonomie wegnehmen will, muß sie dies 1. für alle sichtbar tun und 2. im Gegenzug ein Stück ärztliche Verantwortung übernehmen.
Auf beides warte ich bis heute.

PR
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
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BeitragVerfasst am: 01.01.08, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Mortalität (2004) Cervix-Ca:
D: 2,82 p. 100.000
CH: 1,72 p. 100.000
(Quelle: WHO)

Überhaupt nicht signifikant und überhaupt nur ein Mundtot-Schnellschuss, nicht wahr.

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Antwort auf Ihre Frage: Nein, Sie haben offenbar nicht gründlich genug gelesen. Zitat aus dem verlinkten Dokument: „Der Dreijahresrhythmus für die gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen wurde in Artikel 12 der seit 1. Januar 1996 geltenden Krankenpflege-Leistungsverordnung per 1. Januar 1997 präzisiert, nachdem sich die Eidgenössische Kommission für allgemeine Leistungen der Krankenversicherung in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der wichtigsten präventivmedizinischen Expertengruppe in den USA (US Preventive Services Task Force) und der entsprechenden Organisation in Kanada für eine solche Regelung ausgesprochen hatte.“

Der Dreijahresrhythmus gilt also schon längst, daher übernimmt die Grundversicherung nur alle 3 Jahre, die gegenteilige Angabe von Corry (jährlich) ist fehlsam und bisher ja auch noch durch nichts belegt.

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„Über zwanzig ist die Pille Privatvergnügen, da gibt’s das Rezept so wie gewünscht und medizinisch sinnvoll.“ (Zitat PR.) Medizinisch sinnvoll ist die Untersuchung hierfür im Regelfall überhaupt nicht:

http://humupd.oxfordjournals.org/cgi/content/full/10/5/449

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Fragt sich also, wer hier wen – in PR’s Diktion – „fortgesetzt hinters Licht führt“ und „austrickst“.
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