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Selbsthilfe noch zeitgemäß in der jetztigen Form?

 
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Adson
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 21.05.2006
Beiträge: 120
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 02.02.08, 13:42    Titel: Selbsthilfe noch zeitgemäß in der jetztigen Form? Antworten mit Zitat

Guten Morgen,

heute ein Thema, das mich schon lange beschäftigt.

Selbsthilfegruppen, Vereine...


Ich merke, wie wenig meine Selbsthilfegruppe die Leute anzieht, die Vereine haben einen Mitgliederschwund, die Fördermittel werden knapper. (meine Gruppe bekommt keine, da ich keine beantrage).

Ist die Selbsthilfe, so wie sie seit Jahrzehnten betrieben wird, überhaupt noch zeitgemäß?

Wie muß man vorgehen, wenn man Menschen motivieren will, sich einzubringen, aktiv zu sein, gemeinsame Standpunkte zu finden und weiterzutragen, etwas für Kranke zu bewegen?

Ist der Begriff "Selbsthilfegruppe" oder "Verein" überhaupt noch zeitgemäß?

Braucht es nicht eher eines Clubs oder einer Lounge für hippe Leute, die weniger pennen und ausgibig diskutieren wollen?

Wie kann man junge Menschen gewinnen?

Fragen über Fragen.

Was meint Ihr dazu?


Danke, Jörg
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AnnettLoewe
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 871

BeitragVerfasst am: 02.02.08, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann was von unserer Selbsthilfegruppe erzähle: vor einigen Jahren wurde sie wie alle anderen dort ansässigen SH-Projekte aus der Berliner Zentrale der SH-Gruppen geworfen und musste sich einen neuen Ort suchen.Das Geld für diese wichtige SH-Zentrale war gestrichen worden.
Der neue Ort war weniger zentral, also blieb schon mal ein Teil der Leute weg.

Zu uns kommen Angehörige von meist schwer pflegebedürftigen Menschen. Sie müssen für diese zwei bis drei Stunden oft dafür sorgen, dass in dieser Zeit jemand anderes bei ihren Angehörigen bleibt.
Wir tauschen uns über neueste Erkenntnisse zur Versorgungsituation von Hirnverletzten aus und geben uns Mühe, neuen Leuten genug Kraft und Wut zum Kämpfen zu geben. Wer Zeit findet, begleitet wen anderes ins KH, ins Heim, zur Sozialstation, zur Krankenkasse, zum Sozialamt....um irgendeinen Kram durchzusetzen, von dem man glaubt, man müsste nicht wie ein Tiger drum kämpfen.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass wir gemeinsam laut Rabatz schlagen und was an der Versorgungslage ändern könnten.
Das geht aber nicht auch noch. Jede/jeder von uns hat genug damit zu tun, sich um sich selber und um "seinen" Betroffenen zu kümmern.
Leider bleibt auf diesem Wege alles, wie es ist.
schade.
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falco1996
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.02.2005
Beiträge: 174

BeitragVerfasst am: 03.02.08, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

hier meine, leider negative, Erfahrung mit einer Selbsthilfe-Gruppe:

In der Fachambulanz lagen Flyer einer SHG aus, in der ich mich gerne informiert und auch mitgewirkt hätte. Die regelmäßigen Treffen sollten an einem bestimmten Tag stattfinden.

Da ich einen längeren Anfahrtsweg habe, fragte ich einen Tag zuvor per Mail an. Die Antwort: Ob das Treffen an dem Tag stattfindet, wüsste man jetzt noch nicht, evtl. mal kurz zuvor versuchen , ob jemand ans Telefon geht - wenn nicht, fällt es eben aus!

So kann meiner Meinung nach keine Selbsthilfe stattfinden. Es wird etwas beworben, was dann nicht realisiert wird. Damit ist keinem geholfen. Seit diesem misslungenem Versuch habe ich das Thema "Selbsthilfe-Gruppen" für mich verworfen. Solche Negativ-Beispiele schaden auch den wirklich engagiert arbeitenden Gruppen.
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H Rupp
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 17.11.2006
Beiträge: 27
Wohnort: Nürnberg

BeitragVerfasst am: 03.02.08, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

seit 3 Jahren bin ich in der Clusterkopfschmerz Selbsthilfe zugange.

Im Clusterforum auf unserer Internetseite und seit Juni 2005 in der örtlichen Gruppe in Nürnberg.
Die Gründung dieser Gruppe habe ich iniitiert und seither regelmäßig zu monatlichen Treffen eingeladen.
Bei unserem ersten Treffen waren wir zu dritt, die größte Teilnehmerzahl war 17.
Insgesamt waren über 50 verschiedene Teilnehmer in unserer Gruppe, etliche nur einmal.
Manche Teilnehmer hatten/haben An- und Abfahrtswege von 200 km oder mehr.

Es kommt halt immer drauf an, daß irgendwer damit anfängt und die Gruppe am laufen hält. Es kommt auch darauf an, wie groß der Leidensdruck der Betroffenen oder auch der Angehörigen ist, oder auch wie groß die Probleme sind, die durch die Krankheit entstehen.

Leider haben viele Menschen Erwartungshaltungen und sind von Anspruchsdenken geprägt.

Jedoch: Selbsthilfe wird nicht konsumiert, sondern praktiziert.

Gerade bei relativ seltenen und weitgehend unbekannten Erkrankungen, wie dem Clusterkopfschmerz Syndrom, ist für viele der persönliche Kontakt zu anderen Betroffen sehr wichtig.
Durch das Internet, mit seinen Foren, der Möglichkeit der E-Mails usw., nicht zuletzt durch Telefon-Flatrate, haben sich die Kommunikationswege in den SHG verändert.

Das Engagement Einzelner kann andere motivieren, aber auch "bequem" machen.
Jeder ist anders, und so auch jede Selbsthilfegruppe.

Alles Gute

Harald Rupp
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