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Psycho-Facharzt ? sind die alle so ?

 
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vwkaefer
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 27.06.2006
Beiträge: 52

BeitragVerfasst am: 26.01.08, 13:24    Titel: Psycho-Facharzt ? sind die alle so ? Antworten mit Zitat

Habe ein Jahr hinter mir, welches ich meinen Feinden nicht wünsche....Angst um diverse schwer erkrankte Familienmitglieder, dazu einen Mann, der auch sehr viel Aufmerksamkeit braucht (vor 3 Jahren Schlaganfall, soweit fit, aber mag nicht alleine sein) selbst ein paar körperliche Macken - dazu bin ich voll erwerbstätig. Ende vom Lied sind Ängste, schlechter Umgang mit neu auftretenden Problemen, schnell am Weinen und Sorgen machen,dazu massive Schlafprobleme. Habe nach langer Wartezeit einen "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie" aufgesucht, der andere in der Praxis ist "Facharzt für Psychologie und Psychotherapie"....
Psychotherapie ??? Pfeifendeckel - genau 5 min konnte ich meine Probleme im Zeitraffer vortragen (Mensch man braucht doch eh Anlaufzeit, um sowas rauszubringen) dann stand ich mit einer Johanniskrautverordnung, einer Baldrianverordnung, natürlich auf Privatrezept - wieder draußen. Nebenbei bekam ich eine schlechte Kopie von Psychotherapeuten "falls ich meine, dass ich sowas brauche..." !!!!!!!!
Hallo gehts noch ? Ist das anderen auch schon so passiert ? Ist das die Hilfe, die ich wirklich sehnlich erwartet habe, weil ich einfach fertig bin ? Habe auch bei einer Frau aus der Liste angerufen, frühester Termin Ende Mai....Ich hab dann gesagt, bis dahin bin ich dann wohl Amok gelaufen oder habe jemand im Affekt erschlagen.....
NOCH hab ich ja meine Gedanken relativ beisammen, aber was macht ein Mensch, der wirklich vollkommen am Ende ist, nach so einer "Behandlung" ? Ich für meinen Teil habe die Nase voll und hätte gute Lust, das der Krankenkasse zu melden, einem solchen gehört nicht noch ein Haufen Geld bezahlt.
Oder ist das normal ??????? Hab hier keine Erfahrung. Ich wollte doch nur ein bißchen "Lebenshilfe" bzw Tips zur Problembewältigung in meiner derzeitigen Lage, vielleicht in 4-5 Behandlungen/Sitzungen.....ich brauche keine Aufarbeitung meiner Kindergartenzeit oder so....
LG vwkaefer
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kaia
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.01.2006
Beiträge: 281

BeitragVerfasst am: 26.01.08, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo vwkaefer,

also, meistens ist es so, dass niedergelassene Psychiater, auch wenn sie als Zusatz Psychotherapie angeben, selbst aber keine Gesprächstherapie machen. Zumindest nicht während der allgemein Praxiszeit. Es sind dann in erster Linie Ärzte, die eben die Zusatzausbildung haben.

Die Aussage "falls sie sowas brauchen" klingt für mich auch nicht so prickelnd.
Dass er aber nicht direkt Hammermedis verschreibt, kann u. U. auch gut sein. Hast du es mit sowas denn schon mal probiert? keine Ahnung, ob es in deinem Fall gerechtfertigt ist.
Hat er geäußert, dass er dich wieder sehen möchte?

Natürlich sind nicht alle Ärzte so. Meine ersten beiden Psychiater haben mir direkt Rezepte in die Hand gedrückt. Beim ersten musste ich später sogar nicht mehr vorsprechen, ich musste nur in die Praxis kommen und habe neue Rezepte bekommen. Bei der zweiten war ich zwar immer kurz drin, aber wirklich gesprochen haben wir gar nicht. Ging eigentlich auch nur um Medis.
Damals war ich froh drüber, wollte ja Medis haben, aber Resultat war eine heftige Medikamentenabhängigkeit.

Aber es gibt auch gute Ärzte.

Meine jetzige ist z.B. klasse. Habe regelmäßig Termine, sie hat immer Zeit für ein kurzes Gespräch, auch nicht ewig, aber sie gibt mir nicht das Gefühl, dass sie unter Zeitdruck ist, und sie weiß, wie es mir geht, was grad los ist bei mir. Und versucht mit mir Lösungen zu finden, halt was in dem Rahmen möglich ist. Und sie verschreibt mir eben auch Medikamente (bin aber zum Glück nicht mehr abhängig und da achtet sie auch mit drauf).

Auch in Kliniken habe ich unterschiedlichste Ärzte kennengelernt.

Manchmal muss man Geduld haben, zumal oft auch einfach die Chemie nicht stimmt, grad bei Psychoproblemen finde ich die wichtig.


Wenn du eine Psychotherapie machen möchtest, kann ich dir nur raten, das nicht so auf die lange Bank zu schieben. Die Therapeutensuche ist leider oft langwierig, viele sind überlaufen, mit manchen kann man einfach nicht reden.
Aber wenn du jemanden gefunden hast, kann dich das nur weiter bringen.

Lass dich nicht so schnell entmutigen.
_________________
lg kaia
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vwkaefer
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 27.06.2006
Beiträge: 52

BeitragVerfasst am: 26.01.08, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Deine Antwort. Ich werde eine etwaige Therapie auf die lange Bank schieben MÜSSEN, denn weit und breit hat niemand Zeit. Deshalb war ich ja so froh, bei diesem Dok NUR 2 Monate gewartet zu haben, und dann so eine Pleite. Nein, Hammermedis wolte er keine verschreiben, hätt ich vielleicht auch nicht gewollt, da hab ich regelrecht Angst davor,das hatte ich auch gesagt. Mir wäre es mehr um etwas "praktische Lebenshilfe" gegangen, wie ich wieder besser werde im Umgang mit mittleren Katastrophen. War immer perfekt darin, bin aber recht ausgelaugt gerade.....deswegen hab ich auch keinen Elan, mich nun versuchsweise in x Praxen zu setzen, im Abstand von einigen Monaten vielleicht, mich wieder von innen nach außen zu kehren, um dann festzustellen, dass mir der Therapeut keinesfalls liegt ? Ist schon recht schwierig alles.
So wie Du es von Deiner Ärztin schreibst, so hätt ich mir das vorgestellt.....aber das wird wohl eine aufwendigere Unternehmung. Geschockt
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Ille68
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 28.05.2006
Beiträge: 40

BeitragVerfasst am: 28.01.08, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Leider ist es tatsächlich eine halbe Katastrophe, einen vernünftigen Psychiater und einen kompetenten Therapeuten zu finden.
Ich glaube, es gibt so einige, die mehr als einen Anlauf für die richtige Stelle benötigten.
Auch ich habe meine erste Therapie bei einer Psychologin abgebrochen, weil ich mich unverstanden gefühlt habe.

Der Psychiater, bei dem du warst, schien mir entweder wenig kompetent, oder eventuell hast du deine Probleme in den 5 Minuten , die du Zeit hattest (und definitiv zu wenig waren) nicht dramatisch genug rüberbringen können. Es ist traurig, wenn man selbst glaubt, am Abgrund zu stehen und der gegenübersitzende Arzt das Ganze so abtut.

Ich möchte dir einfach nur ein wenig Mut machen, dass das, was du erlebt hast, nicht nur dir, sondern auch anderen passiert ist - so traurig das Ganze auch ist.

Wichtig für dich und für die nächsten Wochen ist, dass du dich als allererstes von den Dingen absonderst und für klare Verhältnisse sorgst, die du beeinflussen kannst. Heißt also - schwer erkrankte Familienmitglieder gehören natürlich nicht dazu, ein Mann, der nicht alleine sein will, selbstverständlich doch! Denk an DICH, denn wenn du nur für andere da bist, weil es ihnen dann besser geht, bist du bald gar nichts mehr. Dann kannst du für nichts und niemanden mehr da sein. Wem damit geholfen ist und wer sich dann um dich kümmert, ist fraglich.

Glaub mir - ich selbst habe das miterlebt - ich habe immer gedacht, dass es ohne mich nicht geht. Dass sämtliche Leute meine Hilfe brauchen und sie haben meine Hilfe ständig in Anspruch genommen. Bis es nicht mehr ging und ICH am Ende war. Und, du glaubst es kaum - komischerweise geht es doch ohne mich. Man ist nicht unersetzbar und du selbst bist erst einmal das Allerwichtigste. Selektier, was du machen musst und was du machen SOLLST!

Ich wünsche dir viel, viel Glück für den richtigen Therapeuten, den richtigen Arzt und ausreichend Kraft, endlich mal NEIN zu sagen - denn das ist der erste Schritt zur Genesung.
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AnnettLoewe
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 871

BeitragVerfasst am: 29.01.08, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo vwkaefer,
ich kenne Ihre Probleme sehr gut. Ich lebe mit meinem Freund zusammen, der vor jetzt 7 Jahren eine Hirnblutung hatte und auch Betreuung braucht, obwohl er eigentlich gut wiederhergestellt ist.
Als das passiert ist, war ich 30 Jahre alt und voller Energie. Ich hab das lange Zeit alles mitgemacht und daneben voll gearbeitet... bis meine Batterien im letzten Jahr aufgebraucht waren. ich konnte monatelang schlecht schlafen, hab mir um alles viele Gedanken gemacht, war unzufrieden, leicht reizbar... na eben irgendwie am Ende.
Ich hab den Vorteil in Berlin zu wohnen und bin hier bei einer Ärztin für Psychotherapie und danach noch bei drei Psychotherapeuten gewesen. Dort war es jedesmal das Gleiche. Meine Geschichte ist halbwegs lang und ich habe es nicht sofort verstanden, meine aktuellen Probleme auf den Punkt zu bringen.
Der vierte Psychotherapeut hat endlich das Problem erkannt und mir vorgeschlagen, ich solle erst mal eine Kur machen.
Da hab ich nicht schlecht gestaunt. Schließlich dachte ich immer, sowas kriegen nur Leute, die jahrelang richtig krank geschrieben sind.
Ich hatte nicht mal einen Hausarzt und hätte mir sowas wie Krankschreibungen über die Zeit gar nicht leisten können... außerdem sitzt mein "Problem" ja bei mir zu Hause.
Ich dachte auch, ich könnte ihn nicht so lange alleine lassen, aber ich wusste auch, dass es so wie bisher auf keinen Fall mehr lange gehen würde, ohne dass ich oder mein Freund dabei ernsthaften Schaden genommen hätten.
Ich bin also zur Neurologin meines Mannes, um Sie um Mithilfe für eine Kur zu bitten. Sie allein hatte ein Bild davon, was ich über die Jahre so mitgemacht habe.
Wir haben den Antrag ausgefüllt und zur Rentenversicherung geschickt... und siehe da: Es wurde innerhalb von drei Wochen im Eilverfahren eine Kur bewilligt!
Ich konnte für insgesamt 5 Wochen wegfahren und hätte auch eine sechste Woche bleiben können. Dort habe ich Entspannungstechniken gelernt und bin einfach mal auf andere Gedanken gekommen. Außerdem gab es eine psychotherapeutische Begleitung. Manchmal stellt sich dabei doch plötzlich heraus, dass man mal über Dinge "aus der KIndergartenzeit" nachdenken müsste. Bei mir war das jedenfalls so. Noch aus der Kur heraus habe ich einen Termin mit besagtem vierten Psychotherapeuten gemacht.
Heute geht es mir wieder sehr viel besser. Ich habe manche Dinge in meinem eigenen Leben wieder in Ordnung gebracht und einiges umorganisiert.
Vielleicht wäre das auch eine Lösung für Sie?

Ich wünsche Ihnen jedenfalls alles Gute und ein bisschen Hartnäckigkeit bei der Auswahl eines Therapeuten. Vielleicht geht das Ganze auch ohne Psychotherapeuten über Ihren Hausarzt? Versuchen Sie es!

Herzliche Grüße,
Annett Löwe
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bangen
Interessierter


Anmeldungsdatum: 18.02.2008
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 18.02.08, 02:34    Titel: Antworten mit Zitat

Rufe bei der für dich örtlich zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung an. Dort müsste man dir sagen können welche Therapeuten noch freie Plätze haben. In Hamburg haben die extra eine Hotline.
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Ratatouille88
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 04.12.2007
Beiträge: 92

BeitragVerfasst am: 18.02.08, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Na ja. Toll ist die Erfahrung natürlich nicht.
Es gibt Psychiater (medizinische Psychotherapeuten) die hauptsächlich mit Medikamenten arbeiten und die Psychotherapie selbst nicht wirklich praktizieren. Hast du dich schon mal erkundigt, was er mit dir vor hat? Ob es bei den Medikamenten und den fünf Minuten bleiben soll?
Und es gibt natürlich eine ganze Menge guter Psychiater und med. Psychotherapeuten. Wenn du gar keine Medikamente möchtest, wäre es vielleicht auch eine Lösung, nach psychologischen Psychotherapeuten zu suchen. Die haben Psychologie studiert, ihre Ausbildung zum psych. Psychotherapeuten gemacht und dürfen keine Medikamente verschreiben. Ansonsten hilft nur weitersuchen und nicht aufgeben. Es ist nicht einfach, an die "Richtigen" zu gelangen, aber die Mühe lohnt sich!
Alles Gute!
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