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Seit einiger Zeit habe ich erhöhte Blutfettwerte und keiner hat bisher eine Ursache hierfür finden können.
11.12.03: Cholesterin 237 mg/dl, LDL- Chol. 152 mg/dl, HDL-Chol. 48 mg/dl, Triglyceride 296 mg/dl.5.7.04: Cholesterihn 289 mg/dl, LDL-Chol. 157 mg/dl, HDL-Chol. 46 mg/dl, Triglyceride 429 mg/dl.
14.9.04: Cholesterin 275 mg/dl, LDL-Chol. 157 mg/dl, HDL-Chol. 44 mg/dl, Trigl. 372 mg/dl.
17.11.04: Cholesterin 287 mg/dl, LDL-Chol. 192 mg/dl, HDL-Chol. 51 mg/dl, Triglyceride 382 mg/dl.
Früher waren alle Werte immer normal bis ich wegen einer angeblich vergrößerten Schilddrüse Thyreojod Tabletten einnehmen musste (1988). In den 3 Monaten der Einnahme habe ich über 17 kg auf 75 kg zugenommen. Habe die Tabletten abgesetzt aber immer noch Probleme mit dem Gewicht. MIttlerweile wiege ich 79 kg bei 166 cm Größe. Habe sonst keine schlechten LabWerte, war beim Endokrinologen, der hat auch nichts gefunden. Blutdruck ist auch normal, auch kein Diabetes. Esse nicht fett, nicht zu viel, bewege mich genügend. Habe schon alle möglichen Diäten ausprobiert, aber nichts hilft. Bin schon völlig verzweifelt. Was soll ich tun? Kann mir jemand einen guten Tip geben?
Der Gesamt-Cholesterin-Wert ist stark geschlechts- und altersabhängig sowie von vielen weiteren Faktoren! Der Wert alleine besitzt kaum Bedeutung.
Frauen im Alter bis 40 haben einen durchschnittlichen Referenzbereich von 150 - 240 mg/dl. Frauen zwischen 40 und 60 einen Referenzbereich von 170 - 270 mg/dl.
Diese Normalwerte decken sich aber nicht mit "geforderten" Präventivwerten, welche für das Gesamt-Cholesterin für beide Geschlechter auf etwa 200 mg/dl festgesetzt wurde, für Hochrisikopatienten auf 175. Damit ist nicht automatisch ein erhöhtes Atherosklerose-Risiko verbunden, wenn die Werte altersgerecht über dem Präventivwert liegen! Allerdings bei Bestehen weiterer Risikofaktoren der Atherosklerose und deren Erkrankungen wird eine cholesterinsenkende Therapie empfohlen.
Das LDL-Cholesterin sollte aus präventiver Sicht nicht über 150 mg/dl liegen, bei Hochrisikopatienten nicht über 100.
Bei Ihnen sieht die Bewertung aus präventivmedizinischer Sicht unter Annahme eines geringen Atherosklerose-Risikos bzgl. der Blutfette ungefähr so aus:
- Gesamtcholesterin: mäßig erhöht
- LDL: leicht erhöht
- HDL: im Normbereich
- Triglyceride: mäßig, zuletzt stark erhöht
Zur genaueren Klassifizierung nach Fredrickson einer evtl. vorhandenen primären Fettstoffwechselstörung muß eine Lipoprotein-Elektrophorese durchgeführt werden. Aufgrund der Konstellation der Blutfette ist momentan der Typ III und der Typ V am wahrscheinlichsten. Primäre Formen lassen sich langfristig nicht durch fettarme Ernährung auf Normalwerte verändern. Da müssen dann entsprechende Medikamente genommen werden.
Aber: Medikamente (v. a. "Fettsenker") und diätetische Maßnahmen können zu einem Typenwandel führen bzw. einen anderen Typ vortäuschen!
Außerdem müssen neben einer primären Hyperlipoproteinämie auch mögliche Ursachen einer sekundären Hyperlipoproteinämie abgeklärt werden, u. a.:
Hormonstörungen / hormonelle Einflüsse:
- Diabetes mellitus (Metabolisches Syndrom)
- Hypothyreose
- Cushing-Syndrom, Cortisonzufuhr
- Kontrazeptiva (Östrogene)
- Schwangerschaft
Lebererkrankungen:
- Akute und chronische Hepatitis
- Cholestase, primär biliäre Zirrhose (PBC)
- Zieve-Syndrom
Nierenerkrankungen:
- Niereninsuffizienz
- Z. n. Nierentransplantation
- Nephrotisches Syndrom
- andere Nephropathien
Dysproteinämien:
- Multiples Myelom
- Makroglobulinämie
- verschiedene Amyloidosen
Autoimmunerkrankungen:
- Lupus erythematodes (SLE)
- Autoimmunhyperlipidämie
Stoffwechselerkrankungen:
- Glykogenose Typ I (von Gierke)
- akute intermittierende Porphyrie (AIP)
Exogene Ursachen:
- Alkohol
- verschiedene Diuretika
- ß-Blocker (Lipolysehemmung)
Bei sekundärer Hyperlipoproteinämie Therapie der Grunderkrankung! Dies führt häufig zur ausreichenden Normalisierung der Werte.
Diese Diagnostik sollten Sie bei einem auf Stoffwechselerkrankungen spezialisierten Internisten (meist Gastro-Enterologen) durchführen lassen.
Die Indikation zur medikamentösen Prophylaxe atherosklerose-assoziierter Erkrankungen hängt vom weiteren Risikoprofil ab und sollte ggf. interdisziplinär entschieden werden.
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