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Hallo Ihr Lieben,
wie sind eure Meinungen zu folgendem Fall:
Ein Mann ( 59) zeigt folgende Symptome, die schleichend über 2 Jahre lang nun deutlich herauskristalliesieren:
- ein eigentlich fröhlicher Mann, der mittlerweile zum Einsiedler geworden ist. Wenige gesellschaftliche Kontakte ( zu Freunden und Familie) im Vergleich zu vor 2 Jahren.
- Wesenveränderung:wenig Gefühlsregung, d.h. keine Trauer, Fröhlichkeit,ABER er ist sehr schnell gereizt und meckert ständig an allem herum.Er ist der Meinung, alle um ihn rum hätten sich verändert, nur er wäre der Alte geblieben!!! Es ist, als würde er in seiner eigenen Welt leben. Möchte man ihn in ein Gespräch verwickeln gibt es als Antwort nur ein "Ja" oder "Nein".
- leichte Sprachstörung, man merkt er will was sagen ,aber er hat Schwierigkeiten seine Sätze zu formulieren
- Gleichgewichtssörung, deswegen zur Kernspin, alles okay, ohne Befund...
Depressionen? Oder habt ihr andere Ideen?
Ich bin dankbar um jede Anregung!
So richtig nach einer Depression klingt das M.E. nicht bzw. nur teilweise. Gibt es auch Antriebslosigkeit, unangemessene Selbstschuldgefühle? _________________ Im Schlechten Gutes finden
Hallo,
Antriebslosigkeit schon, Selbstschuldgefühle nein.
Antreibslosigkeit insofern, dass er gar nicht mehr zu begeistern ist für Dinge, die er früher sehr gerne gemacht hat! Z.B. Freunde treffen, Ausgehen, ins Kino gehen etc...das gibt es jetzt überhaupt nicht mehr...Alles hat plötzlich seinen geregelten Gang, den man nicht verändern darf...! Zu schaffen macht einem, dass er nicht mal in der Lage mehr ist ein gutes Gespräch mit einem zu führen..er ist sozusagen gar nicht mehr "anwesend".
Er selber zeigt gar keine Gefühle mehr und nimmt auch Gefühle Anwesender gar nicht mehr wahr...Es wird ziemlich schwierig in letzter Zeit...
Er schläft sehr viel, er legt sich nachmittags hin und geht abends meist schon um 21.30 wieder ins Bett.
Nochmal was zu den Sprachstörungen: es merken sogar Leute, die ihn gar icht kennen, dass er Sprachstörungen hat. Er war beim Chiropraktiker wegen einer anderen Geschichte und der sprach ihn darauf an, seit wann er denn Sprachstörungen hätte! Er selber behauptet natürlich er hätte keine!
Könnte es denn auch irgendetwas anderes sein?
Sprachstörungen können auch ein Symptom der Depression sein. Ich kenne das von mir auch. Viel schlafen passt natürlich auch, aber wichtig wären noch Infos über die Schlafqualität.
Depressionen können auch durch einige organische Ursachen ausgelöst werden, z.B. Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes, Fruktoseunverträglichkeit...
sämtliche Test und Blutabnahme, Untersuchung des Blutbildes sind alle ohne Befund. Er ist körperlich total gesund.
Als nächstes steht ein Termin bei einem Psychotherapeuten an, wogegen er sich total streubt...er wüßte nicht wieso er dahin sollte...er würde ja nicht spinnen oder so...Es ist sehr schwer ihn davon zu überzeugen, dass es ihm vielleicht helfen würde. Was ich ja auch nachvollziehen kann, wenn man selber das Gefühl hat das mit einem alles stimmt.
Zur Schlafqualität: meinst du damit ob er durchschläft und ob er gut schläft? Durchschlafen tut er schon und ich würde sagen, dass er auch gut schläft.
Psychotherapeut ist schon mal ganz gut, wenn die körperlichen Dinge abgeklärt sind. Aber insbesondere Männer tun sich mit diesem Schritt oft schwer, weil so etwas doch sehr mit Vorurteilen behaftet ist. Ob er wohl bereit wäre, einen Depressionstest aus dem Internet zu machen? Google doch mal nach "Goldberg-Test".
Gruß
Leo
es ist so gekommen wie ich es mir gedacht habe, er wollte den Test nicht ausfüllen...
Ich habe dann später den Test so ausgefüllt, wie ich den Eindruck habe. Das Ergebnis war niederschmetternd...
Hat denn jemand Erfahrung, wie man jemanden der wahrscheinlich unter Depressionen leidet, zu einem Besuch bei einem Psychotherapeuten bringen kann? Ich habe die Befürchtung, dass wenn es soweit ist, er einen Rückzieher macht und den Termin absagt...Das ist nämlich schon vorgekommen...
Gruß flasherinc
Wenn der 'Betroffene' sich selbst nicht helfen will bzw. keine professionelle Hilfe holen will, kann das normalerweise niemand für ihn tun. _________________ Im Schlechten Gutes finden
Wenn der 'Betroffene' sich selbst nicht helfen will bzw. keine professionelle Hilfe holen will, kann das normalerweise niemand für ihn tun.
So ist es. Und es hilft überhaupt nicht, so jemanden als Laie von aussen zu "anylisieren" oder gar irgendwelche Depressions-Ankreuz-Tests für ihn auszufüllen.
Wenn der Betroffene nicht mehr anders klar kommt und "Krankheitseinsicht" zeigt - dann wird er sich selbst in Behandlung begeben. Bis dahin ist es aber mitunter ein langer und steiniger Weg (Wer gesteht sich schon selbst gerne ein, dass er psychisch krank ist ?!?!). Aber es ist ein Weg, den der Betroffene selbst gehen muss. Da etwas gegen seinen Willen zu tun, ist verschwendete Energie.
Die geschilderten Symptome können schon bei einer Depression auftreten. Das sollte aber fachärztlich abgeklärt werden. Und fachäztlich meint Arzt. Also Psychiater, nicht Diplom-Psychologe. Was dem Betreffenden im Moment ein Besuch beim Psychotherapeuten nutzen soll, ist mir nicht nachvollziehbar. Sehr nachvollziehbar allerdings, dass er sich dagegen sträubt.
Wenn jemand akut schwere depressive Störungen hat, sollte er IMHO medikamentös und/oder stationär (auch psycho)therapeutisch behandelt werden. Aber nicht mit einem ambulanten Dipl.-Psych. quasseln.
Wenn der Patient, wie beschrieben, "nicht mal in der Lage mehr ist ein gutes Gespräch mit einem zu führen..er ist sozusagen gar nicht mehr "anwesend"." Dann spricht das für sich. Was bitte soll ein Mensch, der in seiner Not kein ernsthaftes Gespräch mehr führen kann, weil er gar nicht mehr "anwesend" ist, bei einem Psychotherapeuten ?!?! Darüber reden, dass er mit niemandem mehr reden will... ???
Viele Grüße,
Stefan _________________ Ich glaube nicht (an einen persönlichen Gott), aber ich kenne eine persönliche Kraft, deren Wirkung kein Widerstand entgegengesetzt werden kann. Ich nenne sie Gott. (C.G.Jung)
Von einigen der Symptome her könnte es eine depressive Erkrankung sein. Gefühlsleere und Rückzug aus sozialen Kontakten knnten dafür sprechen. VielSchlaf spricht für eine atypische Depression (die heute eher die häufigste Form ist).
Stressiger Job? Könnte auch mit dem Burnout-Syndrom zusammenhängen.
Wenn es eine Depression oder Burnout ist, die/der schon 2 Jahre anhält, wäre dringend fachärztliche Behandlung angesagt.
Der Hausarzt sollte das eigentlich erkennen können, sofern der Verdacht begründet erscheint, Und wenn er Depressionen/BO für möglich hält, sollte er zum Facharzt überweisen. Das wäre ein Psychiater.
Ein Psychologe ist der falsche Ansprechpartner, er käme erst ins Spiel, wenn der Hausarzt körperliche Ursachen ausschließt und der Psychiater eine Diagnose mit entsprechender Therapie-Verordnung erstellt hat.
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