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Verfasst am: 08.04.08, 17:10 Titel: Frage zu Blutsenkung/CRP
Hallo,
wie ist eine erhöhte Blutsenkung (Wert: 40) zu bewerten, wenn das CRP völlig normal ist? (Auch alle anderen Werte des Blutbilds sowie des Differentialblutbilds - 4 Tage später - sind normal)
Ein Laborfehler wurde ausgeschlossen, da das Blutbild 4 Tage später wiederholt wurde und die BSG exakt denselben Wert aufwies.
Lässt das auf eine neu entstehende Sache schließen? Oder etwas chronisches? Oder etwas, das wieder im Abklingen ist? Müsste nicht bei einer Entzündung oder einer Tumorerkrankung das CRP auch entsprechend erhöht sein?
Eine erhöhte Blutsenkung ist ein sehr unspezifisches Diagnostikum. Sie braucht wesentlich länger als das CRP, bis sie sich nach ausgeheilter Infektion wieder normalisiert. In der Diagnostik akuter Erkrankungen ist das CRP ohnehin überlegen, welches bei Ihnen ja unauffällig ist.
Ein isoliert leicht erhöhter Blutsenkungswert (bis 50 mm in der ersten Stunde) kann z. B. folgende Ursachen haben:
Bestimmungsfehler aufgrund von Wärme (Senkungsröhrchen stand in Heizungsnähe oder am Fenster in der Sonne),
hormonelle Verhütungsmittel (Pille, Hormonpflaster) oder Schwangerschaft, erhöhte Blutfette, Blutarmut (zu wenig feste Bestandteile, Erymangel).
Ein Bestimmungsfehler wurde ausgeschlosssen, da ja eine erneute Senkung 4 Tage später denselben Wert hatte. Hormonelle Verhütungsmittel werden nicht genommen, Schwangerschaft besteht auch nicht. Erhöhte Blutfette oder Blutarmut hätte man doch in den Blutbildern sehen müssen, oder?
Könnte es evtl. auch an einer schon länger existierenden entzündeten Zahnwurzel liegen, die jedoch keine Beschwerden macht? Die (kleine) Entzündung ist nach wie vor auf Röntgenbildern zu sehen. Der Zahn ist aber schon wurzelbehandelt und schmerzt schon länger nicht mehr. Aber dann müsste doch das CRP auch erhöht sein?
Nein, nicht wirklich.... Es besteht schon seit längerem eine Entzündung an einer Zahnwurzel, die jedoch schon länger symptomlos ist. Der Zahn wurde vor einem Jahr schon wurzelbehandelt, eine Restentzündung war jedoch auch Ende des Jahres noch auf dem Röntgenbild zu erkennen.
Die Patientin ist 40 Jahre alt und lässt sich regelmäßig (alle 6 Monate) gynäkologisch untersuchen. Bis auf eine kleine Eierstockzyste, die regelmäßig überwacht wird, ist alles in Ordnung.
Meines Erachtens kann die Zahnwurzelentzündung schon für die erhöhte BSG verantwortlich sein. Nur lässt sich schwer beweisen, dass es wirklich so ist. Einen Grund zu großer Sorge sehe ich nicht. Raucht die Patientin? Oder hat sie mal geraucht?
Hallo,
die Patientin ist Nichtraucherin, schon immer gewesen. Ich habe aber vorhin erfahren, dass sich die Blutsenkung bei einer weiteren Kontrolle nun offensichtlich wieder normalisiert hat (8/18 oder so ähnlich...). Da keine Beschwerden bestehen, wird nun wohl auch nicht mehr weiter nachgeforscht.
Vielen Dank für die nette Hilfe hier!
LG Lily
Ich habe aber vorhin erfahren, dass sich die Blutsenkung bei einer weiteren Kontrolle nun offensichtlich wieder normalisiert hat (8/18 oder so ähnlich...). Da keine Beschwerden bestehen, wird nun wohl auch nicht mehr weiter nachgeforscht.
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