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Die Hormonskandale von 2002

 
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 15.04.08, 20:27    Titel: Die Hormonskandale von 2002 Antworten mit Zitat

wirken nachhaltig.

Kurz vor der Jahrtausendwende untersuchten US-amerikanische Kardiologen in ihrer WHI-Studie per Telefoninterview 160.000 im Mittel dreiundsechzigjährige Krankenschwestern mit dem Ziel, herauszufinden, ob das in den USA fast ausschließlich verwendete Menopausenpräparat Premarin / Premarin plus plus (CE +/ -MPA) so schützend auf das kardiovaskuläre System wirkt, dass davon Herzinfarkte und Schlaganfälle seltener werden – wofür positive Resultate für das natürliche Estrogen E2 experimentelle Forschungen und klinisch-epidemiologische Studien bereits in großer Zahl vorlagen. 2002 wurde das Zwischenergebnis veröffentlicht mit dem Resultat: wirkt nicht. Der CE+MPA-Arm der Studie wurde (unüblich, die Resultate waren noch insignifikant) abgebrochen, der CE-Arm (estrogene alone) fortgeführt.

Was danach in Deutschland losbrach, war die zu meinen Lebzeiten konzertierteste Volksverdummungsaktion. Am Verrücktesten war, wie gestandene Epidemiologen - wenn sie nur von den Richtigen gekauft waren - sich selber und ihre Statistiken verbogen, mit relativen Risiken hantierten und zu Risikosteigerungen hochrechneten, Letztere gern in Relativprozenten, weil das so schön knallt. Die buntesten Vögel schossen ein Professor (Sponsor: der AOK Bundesverband) und eine Professorin (Sponsor: die Bisphosphonat-Industrie ab (die vordem bloß Wäschewaschmittel gemacht hatte).

Das politisch und kassenfinanziell erwünschte Resultat war jedenfalls erreicht:
Hormone sind vom Teufel, hat sich in deutschen Hirnen festgesetzt.
Das seh ich seitdem wieder arbeitstäglich:
1. Die der menschlichen Prokreation samt Nebenzielen dienenden weiblichen Organe sind nach fünfunddvierzig gutteils knacketrocken.
2. Die sprunghaft häufigeren Klimakterischen mit schweren kürettenpflichtigen akuten und chronischen Blutungsanämien.
3. Auf den Anstieg der Korpuskarzinome wart ich noch.

Ansonsten sehe ich einigermaßen regelmäßig einige im Kopf und auch sonstwo superfitte Mittachtzigerinnen, wenn sie Rezepte holen, um ihre etwas pflegebedürftig gewordenen Ehemänner zuende pflegen zu können.

Und, eiderdaus, betracht ich mir in der Folge so die Pressefotos der Gesundheitsministerin aus unterschiedlichen Jahren, dann denk ich mir insgeheim: ich glaub, ich weiß, was die schluckt.

So isse halt, nicht nur bei den Dienstfahrzeugen.

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