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MEHR SPENDERORGANE FÜR PATIENTEN AUF DER WARTELISTE
Bürokratie vermeiden - Organhandel bekämpfen / Europäisches Parlament
nimmt Bericht zu Organtransplantation an
Bruxelles - Das Europäische Parlament hat am Dienstag mit großer
Mehrheit einen Bericht zur Organtransplantation angenommen. Es nimmt
darin Bezug auf eine Mitteilung der Kommission zu geplanten
Gesetzgebungsinitiativen. In wesentlichen Punkten werden Korrekturen
an den Plänen der Europäischen Kommission verlangt.
Positiv wertet das Europäische Parlament einen Aktionsplan zur
Bereitstellung von mehr Spenderorganen. "Jeden Tag sterben in der EU
zehn Patienten, die auf ein Spenderorgan warten. Niemand kann sich
also zurücklehnen. In Deutschland haben wir zwar eine hoch entwickelte
Transplantationsmedizin, aber viel zu wenig Spenderorgane. Die Zahl
der gespendeten Organe liegt nur etwa halb so hoch wie etwa in
Spanien. Auch innerhalb Deutschlands gibt es riesige Unterschiede", so
Peter Liese, Arzt und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bioethik der
größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-ED).
Besonders empfehlenswert ist nach Ansicht der Abgeordneten die
Einrichtung von Transplantationskoordinatoren an großen Kliniken.
"Wenn sich niemand wirklich zuständig fühlt, besteht die Gefahr, dass
angesichts der allgemeinen Überlastung der Ärzte, Spenderorgane, die
grundsätzlich zur Verfügung stehen, deshalb nicht transplantiert
werden, weil sich niemand um das Thema kümmert", so Liese.
Die Abgeordneten sprechen sich auch grundsätzlich für eine Richtlinie
zu Qualität und Sicherheit von Organen aus. Hiermit sollen beim
grenzüberschreitenden Transfer von Organen die Übertragung von
Krankheiten wie HIV und AIDS vermieden werden. Aber direkt am Anfang
des Berichtes unterstreicht das Parlament, dass keinesfalls übermäßige
bürokratische Belastungen mit der Richtlinie verbunden sein dürften.
"Die Europäische Kommission denkt an die Einführung einer nationalen
Kontrollstelle in allen 27 Mitgliedstaaten. Wir fordern, dass
nationale und regionale Strukturen anerkannt werden. In vielen
Bereichen funktioniert die Überwachung bereits gut durch regionale
Behörden oder wie in Deutschland, durch die Bundesärztekammer. Hier
brauchen wir keine zusätzliche Bürokratie", so Liese.
In scharfer Form verurteilen die Abgeordneten den Organhandel.
Journalisten, Nichtregierungsorganisationen aber auch Organisationen
wie der Europarat und die Weltgesundheitsorganisation haben immer
wieder auf das Problem hingewiesen. Gerade in Entwicklungsländern,
aber auch in ärmeren Ländern der Europäischen Union wie Rumänien und
Bulgarien werden Patienten mit hohen Geldbeträgen dazu veranlasst,
ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen. "In der Charta der Grundrechte
steht, dass die Kommerzialisierung des menschlichen Körpers und seiner
Teile als solche verboten ist. Dieses Prinzip muss die Europäische
Kommission noch energischer als bisher in die Tat umsetzen. In der
Mitteilung der Kommission findet der Organhandel nur am Rande
Erwähnung. Es sind keine konkreten Initiativen geplant. Europol hat
sogar in einer Studie angeblich festgestellt, dass es keine Fälle von
Organhandel in der Europäischen Union gibt", so Liese. Diese
Einschätzung teilen die Abgeordneten nicht. "Europol sollte als
Polizeiorganisation über das Thema eigentlich besser Bescheid wissen
als Journalisten und Abgeordnete. Hier müssen sie sich jetzt endlich
stärker engagieren, um der Organmafia das Handwerk zu legen", so Liese
abschließend.
Kontakt:
Dr. med. Peter Liese
Mitglied des Europäischen Parlaments
Büro Brüssel
Tel. +32-2-28 45981
Fax +32-2-28 49981
Europäisches Parlament ASP 10 E 158
B- 1047 Bruxelles
E-Mail neu: peter.liese@europarl.europa.eu
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