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Anmeldungsdatum: 01.11.2007 Beiträge: 297 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 18.04.08, 15:02 Titel: Die Gehälter der Ärzte - zu niedrig?
Arzt
Durchschnittsgehalt in Euro (Brutto):
Anfangsgehalt für einen Assistenzarzt (29 Jahre, unverheiratet, ohne Kinder, BAT IIa): 2523,62 Euro, plus 565,28 Euro Ortszuschlag, plus 114,60 Euro allgemeine Zulage.
Überstunden und Bereitschaftsdienst werden extra bezahlt.
Ein Assistenzarzt, 36 Jahre, verheiratet, BAT IIa, verdient monatlich ca. 3490,89 Euro brutto.
Ein Oberarzt, 40 Jahre, verheiratet, 1 Kind, BAT Ib, verdient monatlich ca. 4068,06 Euro brutto.
Niedergelassene Ärzte verdienen (netto) zwischen 2000 und 5300 Euro monatlich.
Quelle: Marburger Bund 2005 / Zentralinstitut der kassenärztlichen Vereinigung 2003
Zum Vergleich:
Rechtsanwalt
Junge Rechtsanwälte verdienen mitunter sehr wenig, internationale Großkanzleien zahlen dagegen Top-Gehälter.
Laut Bundesagentur für Arbeit beschäftigten kleinere und mittlere Kanzleien Berufsanfänger oft auf Honorarbasis ab 15 Euro pro Stunde.
Bei Festeinstellungen liegen die Jahresgehälter teils deutlich unter 20.000 Euro.
Auch unbezahlte Praktika kommen vor.
Quelle: BA 2005
Architekt
Durchschnittsgehalt in Euro (Brutto):
Nach einer unverbindlichen Gehaltsempfehlung des Arbeitgeberverbands deutscher Architekten und Ingenieure liegen die Einstiegsgehälter bei 2400 Euro.
Laut einer Umfrage der Architektenkammer Baden-Württemberg verdienen Architekten im Praktikum im Schnitt 2329 Euro.
Der BA zufolge werden Absolventen häufig auch unbezahlte Praktika angeboten.
Nach fünf Jahren liegt das Gehalt bei etwa 3000 Euro.
Quelle: Bundesarchitektenkammer 2005, BA 2005
Tierarzt
Durchschnittsgehalt in Euro (Brutto):
Einstiegsgehälter von 1000 Euro monatlich für Assistenten in Tierarztpraxen sind "keine Ausnahme". Nach einer Empfehlung der Bundestierärztekammer sollten Assistenten nicht unter 1500 Euro pro Monat einsteigen.
Im Öffentlichen Dienst kommt ein 30jähriger Tierarzt auf rund 3000 Euro brutto im Monat (berechnet für Familienstand "ledig".)
Quelle: BA 2004/ Bundestierärztekammer 2005
2. Würde ich gern um ein Beispiel aus der Praxis (=persönlich bekannt!, Jahr 2008) ergänzen:
Lehrer, Beamtenstatus, 35 Jahre, fünf Jahre Berufserfahrung, 1 Kind, jede Menge Ferien , 3.100 Euro netto.
Ihre Mitteilungen stammen aus Mitteilungen offizieller Stellen. Papier ist geduldig. Können Sie auch praktische Beispiele aus dem Jahr 2008 nennen ? Vor allem bei den Anwälten...
Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Anmeldungsdatum: 15.02.2006 Beiträge: 1790 Wohnort: 49377 OM
Verfasst am: 18.04.08, 19:57 Titel:
Da muß ich meinem Kollegen zustimmen. Ich glaube allerdings, daß diese Diskussion längst überholt ist.
Tatsache ist, daß der angekünigte (Fach-)Ärztemangel so langsam kommt. Damit wird dann die gute Versorgung schlechter. Ursache sind schlechte Arbeitsbedingungen und frustrierte Absolventen, die sich alternative Beschäftigungsfelder suchen.
Die Konsequenzen kann sich jeder selber ausmalen.....
Anmeldungsdatum: 01.11.2007 Beiträge: 297 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 18.04.08, 22:34 Titel:
Überholt sind die Zahlen insofern, als sie bei den Ärzten heute noch deutlich höher ausfallen als 2005.
Überholt ist allerdings nicht, dass einige hier immer wieder fälschlicherweise schreiben, Ärzte müssten permanente Gehaltskürzungen hinnehmen.
Und absolut überholt ist das Gerede vom Ärztemangel, denn den gibt es nicht. Problematisch ist nur die Verteilung, aber diese Aufgabe kommt den Ärzten selbst zu (Kassenärztliche Vereinigungen), und offenbar sind sie nicht fähig, diese Aufgabe sachgerecht wahrzunehmen.
Einmal mehr beantworten Sie Fragen mit konkretem Inhalt nicht:
Zitat:
Können Sie auch praktische Beispiele aus dem Jahr 2008 nennen ? Vor allem bei den Anwälten...
Stattdessen kommen weitere Inhalte, die Sie nicht belegen können:
Zitat:
Und absolut überholt ist das Gerede vom Ärztemangel, denn den gibt es nicht.
Soll ich Ihnen mal die letzen drei Ausgaben von Deutschen Ärzteblatt schicken ?
Sehr konkret sind auch Aussagen von Kollegen (Stand April 2008, persönliches Gespräch) mit Personalverantwortung, die mir bestätigt haben, daß selbst Universitätskliniken ihre Stellen nicht mehr nachbesetzen können.
Zitat:
Problematisch ist nur die Verteilung, aber diese Aufgabe kommt den Ärzten selbst zu (Kassenärztliche Vereinigungen), und offenbar sind sie nicht fähig, diese Aufgabe sachgerecht wahrzunehmen.
Auch diese Aussage ist durch nichts belegt. Schon jetzt werden lange Wartezeiten in Arztpraxen beklagt. Selbst wenn man Kassenpatienten und Private gleichlang warten ließe, würde sich daran nur wenig ändern.
Und mit Perspektive gedacht: Woher soll der "Nachwuchs" kommen, wenn die Kliniken nicht mehr ausbilden können ?
Lieber gesundbrunnen, werden Sie mal konkret.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
hallo,
ich sehe die diskussion hier als absolut unnötig an. verdienen ärzte zu wenig zu viel? im vergleich zu wem? ich selbst bin exam. krankenschwester und was man bei der arbeit den überstunden und der belastung verdient!!! dazu kommt noch die ganze verantwortung. im gegensatz zu meinem beruf verdienen müllmänner sogar mehr. und diese haben im gegensatz zu der pflege nicht besonders große verantwortung.
und mal nebenbei: es kommt immer auf den lebensstandart einer person an klar ist das gehalt der ärzte zu wenig wenn man 5 autos hat 5 mal in urlaub will ne villa hat etc. mein ha z.b. ist mit seinem gehalt vollstens zufrieden und versteht gar nicht wieso sich alle beschweren. er kann sehr gut damit leben. und der ganze bürokratische aufwand nimmt überall zu nicht nur bei den ärzten.
und mal nebenbei ich arbiete für 5.36 BRUTTO in der stunde.
klar ist das gehalt der ärzte zu wenig wenn man 5 autos hat 5 mal in urlaub will ne villa hat etc.
Wer redet denn davon ? Wieviele Ärzte kennen Sie persönlich, auf die das zutrifft ?
Ich dachte, hier geht es um die Diskussion, welche Bezahlung für einen Arzt gerechtfertigt ist. Und damit man überhaupt mal eine Vorstellung hat, worüber wir hier reden, macht es Sinn konkrete Zahlen auf den Tisch zu legen.
Ich bin auch durchaus zufrieden mit meinem Lebensstandard. Und dennoch muß es erlaubt sein, über gerechte Bezahlung zu reden, statt sich immer in die "Raffzahn-Ecke" stellen zu lassen.
Lassen Sie uns doch - ganz feei von Emotionen - über Fakten diskutieren:
Was ist der Arzt wert, der rund um die Uhr für die Volksgesundheit zur Verfügung steht ? Wieviel Stundenlohn dürfte er Ihnen wohl in Rechnung stellen, wenn er Ihnen nachts um drei das Leben rettet, weil es Ihr verstopftes Herzkranzgefäß wieder eröffnet ? Und wenn Sie um Mitternacht den ärztlichen Notdienst rufen, weil die Migräne mal wieder unerträglich ist, dann kommt der Arzt ebenso zu Ihnen und sorgt - hoffentlich - für Linderung.
Was darf das kosten ?
Was würde Ihnen ein Handwerker in Rechnung stellen ? (Sofort kommen und Fehler vor Ort beseitigen)
Gruß
A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Anmeldungsdatum: 01.11.2007 Beiträge: 297 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 19.04.08, 15:13 Titel:
Hallo Herr Dr. Flaccus,
ich bin für eine leistungsgerechte Bezahlung und finde überhaupt nicht, dass die Klinikärzte zu viel verdienen. Vor allem vor Ihrem Fachgebiet habe ich durchaus Respekt. Es gibt aber auch Facharztrichtungen, oder denken Sie z.B. auch an Zahnärzte, wo das Einkommen in keinem rationalen Verhältnis mehr zu den Arbeitsbedingungen steht, wenn man es mal mit Notfallmedizinern z.B. vergleicht. Das sind aber komischerweise die, die (auch hier) am lautesten, und damit eben zu Unrecht jammern.
Ich finde auch, dass es in der Bezahlung einen Unterschied machen sollte, ob man sich zu 70% mit Gesunden beschäftigt oder zu 70% Unfallopfer operiert.
hallo
wieviele ärzte ich kenne auf die das zutrifft? glauben sie mir sehr viele.
was denken sie denn was gerechtfertigt ist nennen sie doch mal eine zahl was für sie persönlich gerechtfertig ist.
und wenn wir schon von leistungsgerecher bezahlung sprechen... was genau beinhaltet diese leistung. an was soll diese gemessen werden?
wieviele ärzte ich kenne auf die das zutrifft? glauben sie mir sehr viele.
O.k. - ich nehm´s mal so hin, melde aber ernste Zweifel an, zumindest was die Zahl fünf angeht... Wieviele Arztpraxen haben wohl 5 x /Jahr wegen Urlaub geschlossen ? Ich kenne keine!
Zitat:
was denken sie denn was gerechtfertigt ist nennen sie doch mal eine zahl was für sie persönlich gerechtfertig ist.
Warum denn so herum ? Sie haben doch sicher eigene Wertvorstellungen, gemessen an Ihrem Erfahrungsschatz aus dem täglichen Leben.
Wo liegt der Arzt im Gehaltsgefüge zwischen Müllmann, Krankenschwester, Lehrer, Anwalt, Fußballstar oder Bankmanager ?
Zitat:
und wenn wir schon von leistungsgerecher bezahlung sprechen... was genau beinhaltet diese leistung. an was soll diese gemessen werden?
Ich schrieb es schon in einem anderen Thread: Gehen wir von 60 Std. Arbeit/Woche aus, dabei 4 x 24-Std.-Dienste werktags und zwei weitere am Wochende.
Woran messen ? Ganz klar: "Allzeit bereit", d.h.: Leistungserbringung notfalls von einer Minute auf die andere.
Also: Wieviel darf´s kosten ? Pro Monat ? Pro Jahr ? Brutto ? Netto ?
Freundliche Grüße
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Verfasst am: 19.04.08, 19:07 Titel: Es gibt keine Facharztrichtungen im Land,
die sich mit anderen / anders beschäftigen, als der Gesetzgeber seinen Wählern versprochen hat und durch seine ausführenden Organe vorschreiben lässt.
Keine Sorge, auch ich hab mich mal siebzehn Jahr lang ausschließlich mit schwer Kranken beschäftigt, davon zwei in einem LLDC. Aber jede dritte Nacht zum Schlafen zuhaus und sonst in der Klinik, das geht auf Dauer nicht. Reich geworden bin ich dabei übrigens auch nicht.
PR _________________ Von Fremdinteressen freie an Patienteninteresse orientierte eigene Meinung.
also meine gyn doktorin z.b. hat sogar mehr als 5 mal pro jahr urlaub und zwar immer dann wenn ihr kinder ferien haben. jetzt können sie selbst rechnen wieviel die schüler heutzutage ferien haben.
stellen sie doch bitte nicht immer egenfragen. ich fragte sie als arzt was sie gerechtfertigt finden
ich bin der meinung dass es darum geht wieviel verantwortung man hat und nicht wieviel man arbeiten muss in der woche. grad der verantwortung sollte bezahlt werden. manager haben mind. genauso viel wochenstunden wie ärzte wenn nicht noch mehr und trotzdem verdienen diese im gegensatz zu ärzten viel mehr. und was für ne verantwortung haben diese?
was denken sie als anästhesist was für sie gerechtfertigt ist? soll ihre berufsgruppe mehr gehalt bekommen als z.b. ein niedergelassener kardiologe oder ein notarzt?
(und jetzt bitte keine gegenfragen)
ich glaube nicht, daß eine Debatte über angemessene Gehälter hier auch nur einen Punkt weiterbringt.
Statt dessen möchte ich einen oben von Gesundbrunnen angesprochenen Punkt aufgreifen. Im "Spiegel" war vor drei Wochen zu lesen, die absolute Zahl der Ärzte und die der Praxen sei in Deutschland seit Mitte der 90er um 16 % angestiegen. und Mitte der 90er habe man noch allgemein von einer Ärzteschwemme gefaselt, während gestiegene Zahlen nun für Ärztemangel stünden.
Was stimmt denn da oder stimmt nicht?
Der "Spiegel" erklärt das süffisant mit dem Gebaren der KVen, wegen "work-life-balance" wohlweislich dafür zu sorgen, daß in attraktiven Lagen trotz Überversorgung immer noch mehr verdient werde als in weniger attraktiven j.w.d. (janz weit draußen), wo der Bedarf am größten ist. Sprich: in Starnberg erhalten die Ärzte 50 % mehr Honorar für einen Kassenpatienten als anderswo.
Ich als Patientin lebe in der Stadt, da geht es noch halbwegs. Aber im strukturschwachen Umland sieht man jetzt schon, wie in den Dörfern reihum Arztpraxen aus Altersgründen schließen und keine Nachfolger in Sicht sind.
Wo also sind die 16 % mehr? Gibt es sie denn überhaupt?
Daß der "Spiegel" seine Zahlen völlig aus der Luft greift, möge mir aber auch keiner einreden.
Anmeldungsdatum: 01.11.2007 Beiträge: 297 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 20.04.08, 14:38 Titel:
Alba,
der Spiegel hat es doch sehr umfassend und einleuchtend erklärt.
Natürlich lassen sich die Damen und Herren lieber in München und Hamburg nieder oder wo sonst die work-life-balance stimmt, während in Mittelstädten (!) wie Aschersleben oder Bitterfeld viele wichtige Facharztrichtungen gar nicht mehr vertreten sind.
Lösung: Aufschläge für Niederlassungen in solchen Regionen, Abschläge für überversorgte Gebiete. Ganz einfach.
Problem: Föderalismus; KV-Obere meist selbst in work-life-balance-günstigen Gegenden ansässig.
Anmeldungsdatum: 15.02.2006 Beiträge: 1790 Wohnort: 49377 OM
Verfasst am: 20.04.08, 14:40 Titel:
gesundbrunnen hat folgendes geschrieben::
Ich finde auch, dass es in der Bezahlung einen Unterschied machen sollte, ob man sich zu 70% mit Gesunden beschäftigt oder zu 70% Unfallopfer operiert.
Also mal ganz ehrlich, wer soll denn das objektiv bewerten? Sollen Lehrer die mit 70% schwachen Schülern arbeiten, auch mehr verdienen, als Lehrer die starke Schüler unterrichten. Und soll sich das dann von Jahr zu Jahr auch ändern? Dann muß man bitte auch vor dem eigenen Tore kehren!
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