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Verfasst am: 30.04.08, 13:18 Titel: Fentanyl bei chronischer Bronchitis?
Hallo,
ich bekomme seit einigen Wochen Matrixpflaster mit dem Wirkstoff Fentanyl in der Stärke 25µ. Diese vertrage ich auch sehr gut. Allerdings ist die Wirkung noch nicht ausreichend, so das mein Arzt mir nun Pflaster mit 50µ verschrieben hat. Allerdings leide ich bereits seit meiner Kindheit an chronischer Bronchitis (was mein Arzt natürlich auch weiß) und Fentanyl kann ja eine Atemdepression verursachen, steht auf dem Beipackzettel. Vor allem bei einer Dosissteigerung ist das Risiko dieser Nebenwirkung wohl erhöht. Nun habe ich doch ein wenig Bammel davor, die neuen Pflaster anzuwenden. Meine Frage ist daher: Gibt es hier vielleicht andere Patienten, die das gleiche Problem haben? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Und: Ich habe das neue Rezept noch nicht eingelöst. Kann ich es, falls ich mich dazu entschließen sollte, doch lieber bei den 25ern zu bleiben, meinem Arzt einfach zurückgeben und gegen ein Rezept für die 25er eintauschen? Oder gibt das irgendwelche Probleme?
Weil - teilen darf man diese Pflaster ja wohl nicht.
Leider ist der Begriff Atemdepression immer wieder mit der Vorstellung verbunden, diese Medikamente (= Opioide) würde den Patienten an der Atmung behindern oder die Atmung erschweren.
Das ist überhaupt nicht der Fall
Atemdepression bedeutet, dass der Antrieb zu atmen vermindert wird, d.h. die Atmung wird langsamer und flacher und bei einer Überdosis "vergisst" der Patient zu atmen, ohne dass er dabei subjektiv Atemnot verspürt. Also wird eine chronische Bronchitis auch nicht negativ durch Opioide beeinflusst.
Wobei man sagen muss, dass die Atemdepression immer bereits eine Überdosierung ist, die man natürlich nicht einfach in Kauf nehmen kann.
Eine chronische Bronchitis ist daher keine Kontraindikation für die Gabe von Opioiden in welcher Applikationsform auch immer.
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
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Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
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aus der Gemeinschaftspraxis
E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
http://www.schmerzkreis.net
vielen Dank für die ausführliche und gut verständliche Erklärung! Damit haben Sie mir meine Angst doch weitestgehend genommen. Ich werde die neuen Pflaster einfach probieren und schauen, wie ich sie vertrage.
Wie sieht es denn aus bei einem chronischem Lungenödem und Oxycodon / Morphin?
Kann man die Analgetika trotzdem nehmen? Ich muss sagen, dass ich oft schon bei den kleinsten Anstrengungen nur schwer Luft bekomme.
Bei einem Lungenfacharzt war ich allerdings leider noch nicht (sorry, aber im Moment kann ich mir nicht vorstellen, wieder zu einem neuen Arzt - zwecks Diagnose - zu gehen, mir reichts und bin mit dem Oxycodon und dem Morphin recht zufrieden, wenn mir die Luft nicht dauernd fehlen würde.)
Bin allerdings krankheitsbedingt oft auch nicht fähig, wirklich viel zu machen, auch wenn noch einiges an Diagnostik aussteht.
LG
Alexander _________________ Der Mensch ist ein hervorragendes Beispiel für den oftmals grimmigen Humor der Evolution!
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