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Was bei schmerzen nach opiatabhängigkeit?

 
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Piper
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 08.10.2007
Beiträge: 88

BeitragVerfasst am: 05.04.08, 19:51    Titel: Was bei schmerzen nach opiatabhängigkeit? Antworten mit Zitat

Hallo,

ich leide seit jahren unter teils starken rückenschmerzen, es gibt Tage, an denen kann ich nicht mal aufrecht laufen. diclofenac und metamizol werden verschrieben, helfen aber nur teilweise. Ein stechender schmerz ist eigentlich permanent vorhanden und macht mich teilweise verrückt.
Physiotherapie wurde ausgreitzt, ohne großen erfolg.

Das problem ist, dass ich vor einiger Zeit opiat (Heroin-)abhängig war, so dass diese gruppe der schmerzmittel wohl nicht mehr in frage kommt/kommen sollte.

Was gibt es noch für möglichkeiten zur schmerzreduktion? Ich trage bereits seit über 10 jahren einlagen, da ein bein etwas kürzer ist. Therapeutisches schwimmen wurde deswegen abgelehnt.

Bringen da sachen wie akupunktur und co etwas? Oder ganz andere sachen?
wäre über jede anregung dankbar!

piper
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Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 06.04.08, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo piper,

sicher ist Akupunktur und auch die anderen Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) eine gute Alternative.
Bei Schmerzen des Bewegungsapparates ist auch TENS (transkutane Elektro-Nerven-Stimulation) einen Versuch wert.
Medikamentös gibt es neben den NSAID und Metamizol noch Tolperson (bei Muskelschmerzen) oder Flupirtin. Auch damit hätte ich keine Probleme, wenn man Opioide aus nachvollziehbaren gründen nicht geben will.
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
----------------------

Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
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aus der Gemeinschaftspraxis
E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
http://www.schmerzkreis.net
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AlexOrange
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 25.02.2006
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 23.05.08, 03:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ist es eigentlich erlaubt, ehm. Drogenabhängigen Menschen bei starken chronischen Schmerzen unterschiedlicher Ursache, Btm - Medikamente zu verschreiben?

Oder ist das eine medizinische Grauzone in der sich Arzt wie Patient befindet?

Da ich auch unter sehr starken Rückenschmerzen leide, die gegen alle peripheren Analgetika resistent sind, bekam ich auch ein TENS - Gerät. Es hilft ein wenig, jedoch nur, wenn es - bei sehr starken Schmerzen (zusätzlich) über Stunden läuft.

NSAID, Metamizol ... letztlich alle peripheren Analgetika haben sich als resistent gegen meine Schmerzen erwiesen.

Neben den Rückenschmerzen (frühzeitiger Verschleiss, mglw. genetisch bedingt und degenerative Veränderung der BWS durch einem Unfall mit ca. 8 Jahren) habe ich sehr starke Kopfschmerzen rechtsseitig nach einem Unfall, neurologisch bedingte sehr starke und chronische Schmerzen kommen dazu (Gabapentin und Carbamarzepin - ein dritter Wirkstoff fällt mir gerade nicht ein den ich auch bekam, bereiteten mir schwere psychische Nebenwirkungen bis zu Dissoziationen)

So wurde ich dann auf Oxycodon - Retard als Basisanalgetikum und Morphin - nicht retadiert - gegen Schmerzspitzen eingestellt.

Ein psychisches Verlangen nach diesen Opiaten / Opioiden verspüre ich nicht, ich empfinde die NW - v.a. die Müdigkeit - als sehr störend, ein "high" in dem Sinne nehme ich eher unangenehm / dysphorisch - wenn überhaupt - wahr.

Völlig anders als damals Heroin und v.a. DHC. Methadon ... lassen wir das ...

Ich fühle mich nicht gefährdet, wieder Heroin zu konsumieren, konnte nach einigem ausprobieren dann auch von der Höchstdosis auf die Hälfte des Oxycodons reduzieren.

Trotzdem weiss ich, dass es ein Höllentanz ist und ich verdammt aufpassen muss. Andere Drogen aka Alkohol konsumiere ich natürlich nicht mehr, dass einzigste was geblieben ist, ist Nikotin, welchem ich allerdings auch den Kampf angesagt habe.

Ob Opiate für Dich in Frage kommen musst und kannst Du nur ganz ehrlich für Dich selbst beantworten (es sei denn, der Schmerztherapeut beantwortet sie für Dich und sagt direkt nein).
Viele Überlegungen spielen da eine Rolle und was bei mir funktioniert geht bei einem anderen gar nicht oder ich werde unaufmerksam und verliere selbst.

Z.Zt. komme ich gut klar, auch wenn ich mir unter Schmerzfreiheit etwas anderes vorgestellt habe, es ist ein Unterschied, ob Schmerzen nur erträglicher werden oder ganz verschwinden (was sie nie tun) ich bin - mittlerweile - zu 50% Schwerstbehindert.

Alles gute

Alexander
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Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 24.05.08, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo AlexOrange,

es gibt kein "Verbot" einem Patienten mit starken Schmerzen ein BTM-pflichtiges Medikament zu verordnen, nur weil er früher Drogen genommen hat.
Es ist immer zu klären, ob eine Indikation für ein starkes Schmerzmittel (z.B. Opioid) besteht und es ist zu klären, ob Kontraindikationen die Verordnung verbieten. Die Entscheidung kann der behandelnde Arzt immer nur individuell treffen.

MfG W.Gahbler
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AlexOrange
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Anmeldungsdatum: 25.02.2006
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 25.05.08, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Herr Gahbler,

danke für die Information, ich war mir da recht unsicher, obwohl bei einem Verbot meine Ärztin mir ja nicht helfen dürfte.

Insofern hätte sich meine Frage eigentlich erübrigt, wenn ich nicht durch andere Aussagen verunsichert wäre,obwohl meine Ärztin über meinen früheren Drogenkonum informiert ist.

Die Indikationen bestehen natürlich, ich war froh, nach einer langen Zeit ohne diese Hilfe - auch die Angst vor einen Rückfall, die ich heute anders bewerte, spielte dabei eine grosse Rolle - nun mit meinen Schmerzen ein halbwegs(!) normales Leben führen zu können.


MfG

Alexander
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