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Depressiv? Suizid-Gefahr? Erkennungsmerkmale?

 
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lady111
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.06.2007
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 26.05.08, 20:00    Titel: Depressiv? Suizid-Gefahr? Erkennungsmerkmale? Antworten mit Zitat

Hallo,
ich habe etwas entdeckt, womit ich nicht weiss, wie ich damit umgehen soll. Ich habe im pc entdeckt, dass mein Freund nach folgenden Worten gegoogelt hat: keine Lust mehr zu leben und umbringen.
Den Internetverlauf hat er danach gelöscht. Wenn es ein Hilferuf hätte sein sollen, dann hätte er doch alles stehen lassen, damit ich das entdecke, oder nicht?
Er ist relativ sensibel, zur Zeit ist er gerade "beleidigt", so nenne ich das und eigentlich beziehe ich das immer auf mich. Ich bin dann ständig am überlegen, was ich falsch gemacht haben könnte, dass er wieder beleidigt ist. Dann bekommt man von ihm keine gescheiten Antworten und er verhält sich total abweisend! Ich frage dann zwar ob irgendwas ist, aber dann bekomme ich ein motziges "nein". Dann bin ich natürlich auch motzig, schließlich will ich für ihn immer nur das beste und er behandelt mich so.

Da ich da erstmal nicht weiss mit wem ich darüber sprechen könnte, hoffe ich, dass Ihr mir weiterhelfen könnt, denn ich weiss nicht was ich davon halten soll oder was, bzw ob ich irgendwas machen soll????

LG
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Renate02
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 28.04.2008
Beiträge: 1094

BeitragVerfasst am: 03.06.08, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Du (noch) nicht mit einem Psychotherapeuten sprechen möchtest, kannst Du Dich auch an die Seelsorger der Kirchen an Deinem Wohnort wenden (auch wenn Du nicht religiös sein solltest).

Das - scheinbare - "Beleidigt-Sein", hat unter Umständen gar nichts mit Dir zu tun, er ist mit sich selbst unzufrieden, kann es aber nicht in Worte fassen. Bei Depressionen (falls es sich darum handelt) wäre ein "sozialer Rückzug" nichts Ungewöhnliches.
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jinkazama
Interessierter


Anmeldungsdatum: 25.05.2008
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 06.06.08, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

solange er redet ist es gut.
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AlexOrange
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 25.02.2006
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 07.06.08, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Renate02 hat folgendes geschrieben::
Wenn Du (noch) nicht mit einem Psychotherapeuten sprechen möchtest, kannst Du Dich auch an die Seelsorger der Kirchen an Deinem Wohnort wenden (auch wenn Du nicht religiös sein solltest).



Religionen sind immer nur Instanzen zur sozialen Kontrolle, selbst wenn man nicht glaubt sind hierzulande christliche Werte oft internalisiert - zumal sich an der religiösen Front schon lange wieder viel tut, ist aber eine andere Diskussion bzw. würde zu weit führen - frage ich mich, was ein religiöser Seelsorger ("schön, dass Sie das mit mir ge - teilt haben ...") ausser ein etwas professionelleres Zuhören, einem da mitgeben kann, dass man jemanden erreicht, der in einer suizidalen Kriese(?) steckt?

Renate02 hat folgendes geschrieben::

Das - scheinbare - "Beleidigt-Sein", hat unter Umständen gar nichts mit Dir zu tun, er ist mit sich selbst unzufrieden, kann es aber nicht in Worte fassen. Bei Depressionen (falls es sich darum handelt) wäre ein "sozialer Rückzug" nichts Ungewöhnliches.


... ist mit sich selbst unzufrieden ... hat etwas von einer Ferndiagnose und ist sowas von einem Allgemeinplätzchen. Es kann auch Situationen geben die einem das Weiterleben unmöglich erleben lässt - aber das dürfen wir evtl. gar nicht öffentlich ansprechen, denn damit wir uns nicht mit der Realität des Suizides auseinandersetzen müssen / brauchen / dürfen / wollen / können ... wird die Möglichkeit über der Selbstbestimmung des eigenen Lebens und über das Ende des eigenen Lebens, wegorganisiert, pathologisiert ... jedenfalls als für den uns grösstmöglichen individuellen SuperGAU als lösungsuntauglich vermittelt.
Sicherlich steht hinter vielen Suiziden eine Diagnose, "psychisch Krank, meist Depressiv aber auch Schizophren", oft wollen / können diese Menschen nur nicht mehr so weiterleben und es mangelt an Alternativen die wir noch nicht ausgelotet haben und lt. Finzen gibt es auch reichlich Fehldiagnosen. (Finzen: "Suizidprophylaxe)
Wir dürfen nicht zulassen, dass sich ein Mensch - v.a. ein junger Mensch - sich selbst tötet, auch und wohl gerade deshalb weil es anscheinend recht viele Suizide unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen gibt. Wir machen es uns schwer damit, auch wenn diese Diskussion laaaaaangsam enttabuisiet wird, schwerst körperlich erkrankte Menschen die unter unmenschlichen Schmerzen leiden, gehen zu lassen, auch wenn sie uns noch so sehr darum bitten und wir lassen diesen Wunsch - v.a. wenn wir nicht täglich damit konfrontiert sind (Viele Partner von sterbenden Menschen die unter grössten Schmerzen leiden haben sicherlich ein anderes Verhältnis dazu, wobei Kinder und Jugendliche auch dort ausgegrenzt werden) nur langsam in unser Bewusstsein.
Ist aber jemand schwer psychisch erkrankt, verbringt evtl. 6 Monate im Jahr in der Psychiatrie und das seit vielen Jahren, reden wir uns mit Therapien raus, mit Psychopharmaka, in letzter Konsequenz jagen wir Strom durch deren Köpfe, aber weigern uns - denn das ist ja "nur psychisch" - diesen Menschen genauso gehen zu lassen wie wir für einen schwerst somatisch erkrankten Menschen so viel Mitgefühl haben, dass wir langsam sagen "dürfen": Ja, dass ist so, er / sie ist sterbend und leidet Höllenqualen, lassen wir ihn / sie gehen.
Denn wir bleiben ja auch bei der Formel: psychisch krank = nicht "Herr / Frau seiner / ihrer Sinne / Selbst" = wir haben zu entscheiden und entscheiden immer dagegen, die Diskussion über dieses Thema - habe ich den Eindruck - wird selbst pathologisiert.

Doch gebt mal

Zitat:
keine Lust mehr zu leben und umbringen


bei Google ein, wer wirklich so suizidal ist das er wirklich sterben will, weil es für ihn / sie keine psychisch lebenswerte Realität mehr gibt, für diesen Menschen sind solche Aussagen, wie die, die man dort zum grössten Teil bekommt ein Schlag in's Gesicht und wir klopfen uns auf die Schulter und sind auch noch stolz darauf, dass wir geantwortet haben, ja, wir haben geantwortet ... "Du bist doch noch so jung ... was Du nicht alles verpasst ... das Leben hat so viel zu geben (nicht zu nehmen?) ... oder Vorwurfsvoll, um den Menschen noch mehr Schuldgefühle zu machen - auch eine Abwehrhaltung - : "Wie kannst Du nicht an die denken, die Du zurück lässt ... Wie Deine Angehörigen leiden ... Dein/e Mutter / Vater / Bruder / Schwester / Frau / Mann/ Kinder ... Du bist absolut selbstsüchtig ... Hör auf nur an Dich zu denken ...

Haben wir nichts anderes anzubieten, haben wir keine Lösung (und auch der Suizid ist eine Lösung) ... bleiben uns nur Zweifel und hören wir auf uns einzufühlen, Ethik hin oder her, welches Recht auf "Nein" zu sagen habe wir?

Soll nur eine Frage sein.

Alexander
_________________
Der Mensch ist ein hervorragendes Beispiel für den oftmals grimmigen Humor der Evolution!
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