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[Anderson]

Also ich will mal ganz von vorne beginnen, damit man vieleicht besser versteht, wie sich das alles entwickelt hat. Könnte länger dauern, aber ist mir wichtig. (Habe dies alles auch schon meinem Arzt erzählt, aber er weiß auch nicht wirklich was es sein könnte).
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Ich habe von 1999 - 2002 verstärkt Drogen konsumiert, darunter auch Chemische Substanzen, aber kein Heroin, Crack oder ähnliches (Bin aber auch seit 2002 komplett clean).
Die Probleme begannen kurz nach dem ich aufgehört habe. Ich hatte dauernd Stuhlgang. Ich bin morgens aufgestanden, Klo. Ich bin später in die Stadt gefahren, Klo. Und oft dann auch noch ein drittes mal. Und das bis Anfang 2003. Dann ging es wieder und es war alles normal.
Als ich 2004 nach Essen gezogen bin, fing es wieder an. Genau das selbe wieder in grün, was sich aber nach zwei Monaten wieder normalisierte. Doch es kam schlimmer.
Nach kurzer Zeit, hatte ich das Gefühl, dass sich mein Darm von alleine entleert. Ist schwer zu beschreiben. Ich habe nicht wirklich gedrückt....der Darm hat das von selber rausgeschoben...ich weiß hört sich komisch an. 2005 (bin in der Zeit wieder umgezogen) kam die nächste Stufe dazu.
Als der Darm das wieder "Selber" rausgeschoben hat, hat er sich irgendwie dabei "verkrampft", was relativ "schmerzhaft" oder eher unglaublich unangenehm war.
Das kam dann mal alle paar Monate vor. Jetzt (seit Mitte 2007 etwa) wieder eine neue Stufe. Ständiges (schmerzhaftes) stechen, drücken, Blähungen, manchmal laute Darmgeräusche 10-20 Minuten lang. Hört sich auch manchmal wässrig an wenn er wieder tummult macht. Sind aber auch manchmal 1-7 tage dazwischen wo er GAR ncihts macht, wo man glaubt es ist alles in Ordnung, dann fäng er wieder von vorne an.
Was den Stuhlgang anbelangt ist es auch recht komisch. Selten ist es ein normaler fester Stuhlgang. Entweder es ist ein Durchfall oder, das was eigentlich der "Normalfall" ist, ein Mix. Also Stückchenhaft. Nicht fest und auch nicht dünn. Seltsam weich eben. Ich weiß ist etwas eklig, aber somit wisst Ihr ungefähr was ich meine. Stuhlgang habe ich aber jeden Tag. Selten das ich mal 1-3 Tage mal nicht muss. Sehr selten.

Auch muss ich sagen, in der zeit 02.07 - 10.07 war ich in fester Arbeit und da war seltsamer weise nichts. Denn auch wenn ich mal ne halbe Stunde spazieren bin, habe ich weniger Probleme. Denn ich sitze eigentlich täglich manchmal mehr als 10 Stunden vorm Rechner. Also von Bewegung keine Spur.
Trotzdem hat alles angefangen, als ich mit den Drogen aufgehört habe. Und das ohne ärztliche Hilfe. Von einem Tag auf den anderen habe ich gesagt: Und jetzt ist schluss. Und seitdem nie wieder was genommen.
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Ich hoffe Ihr könnt etwas damit anfangen und mir vieleicht einen Tip geben was das sein könnte. Denn mein Arzt weiß auch nicht wirklich einen Rat und hat mir erstmal einen Laktose-Test vorgeschlagen, den ich auch mal durchführen lassen will.
Auch wäre ich bereit für eine Darmspiegelung. Ich hab zwar eine riesen Angst davor, aber was muss das muss.

In diesem Sinne
Anderson

[jaeckel]

Lieber Anderson,

neben der körperlichen Untersuchung, der genauen Anamnese und der Inspektion einer Stuhlprobe könnte eine sinnvolle Stufendiagnostik so aussehen:

• eine Stuhluntersuchung im Labor veranlassen:
  - ev. Nachweis von Leukozyten, Blut, Fett
  - bakteriologische + parasitologische Untersuchung
  - Stuhl auf Elastase/Chymotrypsin zum Ausschluss einer Ursache bzgl. der Bauchspeicheldrüse
  
• allgemeines Laborscreening (BSG, Blutbild, Elektrolyte, Kreatinin, serologische Erregerdiagnostik)
  
• Dickdarmspiegelung (Koloskopie) mit Biopsie (Gewebeproben) zum Ausschluß/Nachweis chronischer Darmerkrankungen
  
• Magenspiegelung mit Dünndarmbiopsie zum Ausschluß/Nachweis einer Sprue
  
• bei V.a. auf Malabsorption oder Maldigestion: Xylose-Toleranztest
  
• bei V.a. auf Laktasemangel: H2-Atemtest
  

Im Zusammenhang mit Ihrer früheren Drogenanamnese sollte, wenn nicht ein aktueller Status vorhanden ist, auch nochmals ein aktueller HIV-Test gemacht werden. Denn es gibt HIV-bedingte Durchfallerkrankungen.

Ein ganz guter allgemeiner Patientenratgeber zu Magen- und Darmerkrankungen einer Krankenkasse unter Mitarbeit der Arzneimittelkommision der Deutschen Ärzteschaft ist:
Magen und Darm. Ratgeber für ein besseres Verständnis

Alles Gute!
Ihr
Dr. med. Achim Jäckel
Facharzt für Innere Medizin
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