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[spiegelberg]

Hallo,
mein 4 1/2 -jähriger Sohn ist seit gut 1 1/2 Jahren an Borreliose erkrankt. Er hat auch schon zwei Antibiotika-Therapien (zuerst oral, dann iv) hinter sich, hat aber weiter (nach zwischenzeitlicher Besserung) Symptome.

Wir haben jetzt eine Kinderärztin gefunden, die auf uns einen sehr kompetenten und bemühten Eindruck macht (sie hatte selbst früher Borreliose und behandelt seit über 15 Jahren an Borreliose erkrankte Kinder).

Für sie ist es (anhand der Symptomatik) eindeutig, dass unser Sohn eine chronische (Neuro-) Borreliose hat. Sie hat auch sofort ein Therapieschema gemacht, und zwar eine gepulste Antibiotikatherapie mit 10 Tagen Antibiotikagabe (oral) und 21 Tagen Ruhephase immer im Wechsel. Macht schon einen sehr durchdachten Eindruck: es werden in jeder 10-Tage-Phase andere Antibiotika (mit anderen Wirkungsweisen) bzw. andere Kombinationen von Antibiotika gegeben als in den vorigen 10-Tage-Phasen, zusätzlich Vitamine, Mittel gegen Pilze, für die Darmflora, spezielle Ernährung usw. Angelehnt ist das ganze an Behandlungsschemata von Dr. Jardin aus Südfafrika.

Ich hab jetzt mal gegoogelt, und musste feststellen, dass man sowohl zu dieser Art von gepulster Therapie (mit solch langen Ruhephasen von jeweils 21 Tagen!) als auch zu Dr. Jardin im Prinzip gar nichts findet. Die üblichen gepulsten Therapien machen ja wohl entweder 4 Tage AB + 3 Tage Pause oder ca. 10 Tage AB und ca. 7-8 Tage Pause, um den Borrelien keine Chance zu geben, sich wieder auszubreiten.

Ich habe jetzt halt Bedenken (gerade weil man halt so gar nichts darüber findet), dass das vielleicht ein sehr umstrittener Therapieansatz ist und dass die Ruhepausen viel zu lang sind, um die Borrelien gut bekämpfen zu können. Unsere Kinderärztin behandelt mit Hilfe dieser gepulsten Therapie auch erst seit Anfang des Jahres (vorher entweder mit länger andauernden AB-Gaben ohne Pausen oder mit gepulster AB-Therapie mit kürzeren AB-Pausen, das weiß ich nicht genau), dh sie persönlich hat mit dieser speziellen gepulsten Therapie nach Dr. Jardin noch wenig Erfahrung (der Kontakt zu Dr. Jardin wurde durch eine betroffene Mutter geknüpft, und über sie läuft auch die Kommunikation, da unsere Kinderärztin selber leider kein Englisch spricht). Andererseits kennt sie sich – wie gesagt - schon sehr gut aus und das ganze macht zumindest einen sehr durchdachten Eindruck (und für den Darm und das Immunsystem sind solch lange Pausen bestimmt auch gut).


Wer kann mir die Theorie dahinter erklären (dh hinter den extrem langen Ruhephasen)? Kann das ausreichen, die Borrelien mit der Zeit alle zu erwischen oder nicht?

War vielleicht jemand bei Dr. Jardin in Behandlung und kann von seinen Erfahrungen/Erfolgen berichten?

Sind auch beim Schema von Dr. Jardin Behandlungspausen von je 3 Wochen eingebaut (oder sind die dort kürzer?)

Was hat Dr. Jardin für einen Ruf? Ist sie anerkannt oder gilt sie eher als Exot?

Ich freue mich auf Eure Antworten!