Navigationspfad: Home
medizin-forum.de :: Thema anzeigen - Herzmuskelentzündung - Vorsicht sehr lang!
Deutsches Medizin Forum
Foren-Archiv von www.medizin-forum.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Herzmuskelentzündung - Vorsicht sehr lang!

 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Kardiologie
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Verunsichert_80
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 23.07.2008
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 23.07.08, 17:50    Titel: Herzmuskelentzündung - Vorsicht sehr lang! Antworten mit Zitat

Hallo,

letztes Jahr im September habe ich (männlich 27, 183cm, 85kg, Nichtraucher, Nichttrinker, Hobbysportler) mir eine Herzmuskelentzündung eingefangen. Kurz zur Vorgeschichte. Ich fühlte mich über einige Wochen schlapp, müde und teilweise auch nervös. Zu der Zeit hatte ich privat und beruflich viel Stress. Diesen versuchte ich mit viel Sport auszugleichen, was offensichtlich nach hinten los ging.

Eines Tages begann mein Herz plötzlich während des Fussballtrainings ganz fies zu stolpern und dann zu rasen. Ich lies sofort einen Notarzt rufen und kam ins Krankenhaus. Dort wurde ich untersucht (Langzeit-EKG, Belastungs-EKG, Herz-Echo, Blut). Die Ärzte konnten nur eine Veränderung des EKGs feststellen und meinten dieses sei nicht ganz "astrein". Letztendlich wurde ich ohne Befund nach Hause geschickt. Die Ärzte meinten es sei eine harmlose Rhythmusstörung gewesen, die sie auf den Stress schoben.

Mir ging es aber die folgenden 2-3 Wochen nicht gut. Ich war sehr müde und hatte ständig Kopfweh. Auch hatte ich so ein diffuses Gefühl in der Brustgegend. Das konnte ich fühlen, wenn ich die Luft anhielt. Es war unangenehm und fühlte sich irgendwie gereizt an.

Um sicher zu gehen machte ich nochmal einen Termin beim Kardiologen, um eine sportmedizinische Untersuchung durchführen zu lassen. Auch dort wurden die üblichen Untersuchungen gemacht (EKG, Belastungs-EKG, Herz-Echo, Blut). Der Kardiologe kam aber zu einem anderen Ergebnis. Er meinte im Belastungs-EKG seien Veränderungen, die auf eine Koronaranomalie hindeuteten (Verengung oder Mißbildung). Das Belastungs-EKG habe ich bis 300 Watt auf dem Fahrrad geschafft und fühlte mich eigentlich gut. Außer, dass der Puls danach lange brauchte, um wieder runter zu gehen. Der Kardiologe schickte mich ins Krankenhaus zum Herzkatheter.

Dieser wurde dann im November gemacht. Gottseidank konnte ein Herzfehler ausgeschlossen werden und die Ärzte tippten auf eine Herzmuskelentzündung. Auch die KHK und Infarkte konnte man ausschließen. Das Herz sei strukturell gesund. Es wurden folgende Untersuchungen gemacht: Langzeit-EKG, Herz-Echo, Herz-MRT, Herzkatheter mit Biopsie. Die Biopsie zeigte eine geringe Belastung mit Rötelviren. Somit konnte man die Diagnose Herzmuskelentzündung als bewiesen sehen.

Die Ärzte meinten aber es sei keine große Entzündung gewesen und entließen mich dann. Medikamente musste ich keine nehmen, nur schonen sollte ich mich. Das habe ich dann auch getan. Im Januar fühlte ich mich dann besser. Die Müdigkeit verschwand. Dafür kamen viele Extrasystolen, die von Woche zu Woche mehr wurden. Im Langzeit-EKG wurden 700/24 Std festgestellt. Anfang Februar waren sie dann von heute auf morgen verschwunden. Heute habe ich sie eigentlich nur noch bei Aufregung. Anfang Februar bekam ich dann auch wieder die Freigabe für Sport (nach einer erneuten Untersuchung) und wurde vom Kardiologen für gesund erklärt.

Seit der ganzen Geschichte habe ich aber auch massiv mit Angst zu kämpfen, die immer wieder auftaucht und Panikattacken auslöst. Ich habe dann im Februar angefangen wieder leicht Sport zu machen. Zwei Mal die Woche eine halbe Stunde Laufen auf dem Laufband (Puls bis 140). Dann gings im März wieder los mit Angst vor Belastung und Panikattacken. Bis Ende Mai konnte ich dann keinen Sport mehr machen. Dann habe ich mich wieder herangetastet mit Walken. Später habe ich dann in das Walken kurze Joggingphasen eingebaut. Irgendwann bekam ich wieder mehr Sicherheit und dann passierte wieder was.

Ich war wieder unterwegs um zu walken. Zwischendurch legte ich immer mal wieder eine kurze Jogginphase ein (ca. 1-2 Minuten; Puls bis 145, flaches Gelände). Nach so einer kurzen Phase schaute ich auf meine Pulsuhr. Die zeigte 155 Schläge und stieg dann im Gehen plötzlich innerhalb weniger Sekunden bis auf 190 Schläge. Ich muss sagen, ich habe schon einen Schreck bekommen, hoffte aber es würde sich wieder beruhigen. Ich setzte mich dann hin und der Puls schwankte dann zwischen 130 und 180 hin und her. Nach ca. 15 MInuten warten rief ich einen Notarzt. Nach insgesamt 45 Minuten kam ich dann ins KH. Dort war der Puls wieder auf 100. Wieder die üblichen Untersuchungen ohne Befund. Außer der EKG-Veränderung, die ich zurück behalten habe. Man diagnostizierte eine Panikstörung bei mir. Meiner Meinung nach erscheint mir das auch schlüssig. Trotzdem habe ich Angst es könnte vielleicht etwas anderes sein, da meine Panikattacken in der Regel nur 1-5 Minuten anhalten und keine 3/4 Stunde.

Nun endlich mal zu meiner Frage. Kann es sein, dass man trotz der vielen Untersuchungen etwas übersehen hat? Ist es wirklich möglich, dass man eine Panikattacke über so einen langen Zeitraum mit solchen Pulsfrequenzen hat? Wie lange dauert es denn ungefähr, bis der Körper mit den Viren fertig geworden ist. Manchmal habe ich Angst, dass die da vielleicht doch noch drin sind.

Über eine Antwort würde ich mich freuen. Vielen Dank auch fürs Lesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Kardiologie Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
© Deutsches Medizin Forum 1995-2019. Ein Dienst der Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim ,HRB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail jaeckel@medizin-forum.de.