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seit einiger Zeit beobachte ich an verschiedenen Fingern, meist ist es die rechte Hand, lästige, wiederkehrende Bläschen unterschiedlicher Größe, meist nicht größer als zwei Millimeter im Durchmesser, die mal solitär, mal gruppiert (bis zu fünf Bläschen) auftreten.
Die Bläschen sind prall mit einer gelblich-klaren Flüssigkeit gefüllt, die der Viskosität von Wasser entspricht. Zudem verursachen die Bläschen einen relativ schwachen Juckreiz, der, wenn man sie aufkratzt und sich so das Sekret entleert, auch relativ lange anhält.
Ein, zwei Tage nach dem Aufkratzen wird die Stelle und die umliegende Haut spröde und kann als größere Teile abgezogen werden, sodass das darunter liegende Gewebe rötlich hindruchschimmern kann (offensichtlich ist aber noch junge Haut da, denn die Stellen brennen nicht). Wieder ein, zwei Tage darauf werden diese Areale von neuen Bläschen durchsetzt, die jetzt an Zahl zugenommen haben und damit der Haut ein "hügeliges" Aussehen verleihen. Wenn dann eine Stelle einmal verheilt ist, dauert es gut drei, vier Wochen, bis dort wieder erste Bläschen erscheinen.
Weitere Symptome bestehen nicht.
Bemerkenswert ist auch, dass diese Bläschen zunächst nur an wenigen Stellen auftraten, aber nach und nach auch weitere Finger betroffen waren und so abwechselnd die Herde aufkeimen. Das legt für mich schon die Vermutung nahe, dass es sich um eine infektiöse Genese handeln könnte, zumal ich bis vor kurzem noch in einem Krankenhaus gearbeitet habe und man ja nie so ganz weiß, wieviele Keime trotz Händedesinfektion - ob gründlich oder nicht - übrdauern.
Ich habe bisher keinen Arzt konsultiert, weil mir die Sache bisher nicht allzu schlimm erschien, aber seitdem die Bläschen die halbe Innenseite meines Ringfingers befallen haben, mache ich mir schon Gedanken. Zunächst haben Bekannte die Vermutung aufgestellt, es könne sich um kleine Warzen handeln, und so habe ich mehrfach unbekümmert WarzAb draufgepinselt, aber das hat keine Wirkung gezeigt, obgleich die Vermutung gar nicht so dumm war, wie ich denke.
Nunja, was meint ihr, könnte hinter diesen Beschwerden stecken? Soll ich deswegen gleich zum Arzt gehen? Schließlich sind Sprechstunden hier brechend voll...
Du schilderst typische Symptome einer Dyshidrose bzw. eines dyshidrosiformen Hand-Ekzems. Ursache können Allergie, Neurodermitis, Psoriasis, und einiges mehr sein.
Eine tatsächliche Diagnose und vor allem eine Ursachenabklärung der Symptome gibt es beim Dermatologen.
Ich empfehle Dir die Abklärung machen zu lassen, ein Handekzem kann nicht nur lästig sein, sondern auch immer schlimmer werden und Dir große Probleme privat und beruflich machen.
Viele Grüße,
docwilde69 _________________ Wichtig: Ein Rat übers Internet ist schön, ersetzt aber in keinem Fall den Gang zum (Fach-)-Arzt!
Ja, wird wohl besser sein. Was vor allem das Berufliche angeht: als werdender Arzt macht man keinen Eindruck am Krankenbett, wenn man den Patienten mit solchen Ekzemen auskultiert...
Aber vielen Dank für diese erste Vermutung, ich werde mal ein wenig dazu recherchieren.
EDIT: Na super, laut Klinik für Dermatologie und Dermatologische Allergologie am Klinikum der
Friedrich-Schiller-Universität Jena kann es sich um eine Reaktion auf häufiges Tragen von Handschuhen (etwa aus Latex, Vinyl) handeln... -.-
EDIT 2: Und so wie es ausschaut ist von einer vorsorglichen Eigentherapie mit cortisonhaltigen Salben wohl auch abzuraten. Dabei hätte ich sogar was vorrätig...
Eine Allergie kann man wie gesagt beim Hautarzt abklären, bevor Du Dir irgendwas andichtest und selbst irgendwie behandelst, lass es vernünftig austesten und wenn die Diagnose steht gibts auch ne Therapie!
Ob es wirklich eine Latexallergie ist steht völlig offen, viele Ärzte haben Probleme mit den Händen wegen der vielen Feuchtkontakte, dem Desinfektionsmittel und dem okklusiven Milieu im Handschuh. Das ist dann oft keine Allergie sondern ein kumulativ-toxisches Ekzem durch die vielen unspezifischen Reize. Dagegen hilftt vor allem der richtige Umgang mit den Dingen und Hautpflege. Du solltest Dich da beim Facharzt schlau machen, ist wichtig für die Zukunft.
Viele Grüße,
docwilde69 _________________ Wichtig: Ein Rat übers Internet ist schön, ersetzt aber in keinem Fall den Gang zum (Fach-)-Arzt!
dieses Problem habe ich schon seit nahezu 20 Jahren! War damit auch schon beim Hautarzt in Behandlung, es wurde eine schwache Form von Neurodermitis vermutet. Geholfen hat einzig eine mehrwöchige Tabletten-Einnahme, den Wirkstoff weiß ich aber leider nicht, ist zu lange her. Sämtliche sonst empfohlenen Cortisonsalben oder Pflegeprodukte usw. brachten kaum einen Effekt. Auch ohne Behandlung verschwinden die Probleme nach einiger Zeit (ca. 4 Wochen).
War nun länger nicht mehr beim Hautarzt, der ehemalige hat seine Praxis längst geschlossen. Überhaupt eine neue Praxis zu finden ist kaum möglich, wenn dann mit sehr langfristigen Terminen. Deshalb habe ich, als wieder ein heftiger "Schub" kam, aus Verzweiflung eine Creme mit dem Wirkstoff Clotrimazol verwendet. Es hat gewirkt, nach 2 Tagen waren die Bläschen weg, die Risse schlossen sich. Heißt das nun, das bei mir evtl. ein Hautpilz beteiligt oder ursächlich ist?
Es tritt meist im Herbst u. Frühjahr auf, 2 bis 3 x im Jahr. Mit Chemikalien habe ich, außer normale Haushaltsreiniger, keinen Kontakt, ebenso trage ich sehr selten Gummi-/Latexhandschuhe, konnte da auch keinen Zusammenhang feststellen.
Kann denn ein Hautarzt etwas feststellen, auch wenn aktuell keine Beschwerden vorhanden sind? Das ist nämlich das eigentliche Problem, durch die langen Wartezeiten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass gerade dann nichts zu sehen ist! Was kann ich da machen, evtl. mal fotografieren und das Bild beim Termin vorlegen?
Clotrimazol ist m.E. lediglich ein Fungistatikum, es hemmt Wachstum und Verbreitung einer ganzen Palette von Pilzen, indem es die Zellwandbildung stört und so eine Vermehrung verhindert. Bei höheren Dosen wirkt es auch fungizid.
Hast du denn noch weitere Medikamente zu dem Zeitpunkt genommen?
Als chron. Schmerzpat. nehme ich seit 3 Jahren Hydromorphon, das ist das einzige Medikament, dass ich gleichzeitig (oder überhaupt) nahm. Das dürfte eher keinen Einfluss darauf haben.
Ich hatte den betroffenen Finger vorher einige Tage mit einer Panthenol-Wundcreme behandelt, um die Heilung zu fördern. Als das mal wieder nichts brachte, habe ich eben einfach diese freiverkäuflich Anti-Pilz-Creme versucht. Das war im Frühjahr, bisher ist noch nichts wieder aufgetreten, habe aber über den Sommer damit sowieso keine Probleme.
Vielleicht war es Zufall? Aber dazu ging das Abheilen zu schnell, wie gesagt, 2 Tage je 2 x gecremt, dann noch 3 Tage weiterbehandelt, es war danach nichts mehr zu sehen!
Kann denn ein Hautarzt etwas feststellen, auch wenn aktuell keine Beschwerden vorhanden sind? Das ist nämlich das eigentliche Problem, durch die langen Wartezeiten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass gerade dann nichts zu sehen ist! Was kann ich da machen, evtl. mal fotografieren und das Bild beim Termin vorlegen?
Hallo,
neben der Neurodermitis kommt unter anderem eine Kontakt-Allergie in Frage, die der Dermatologe besonders gut abklären kann, wenn gerade kein Ausschlag besteht. Auch die Neurodermitis kann man ohne vorhandenes Ekzem etwas eingrenzen. Eine Schuppenflechte dagegen, kann man nur Anhand der Hautveränderungen erkennen. Ein möglichst scharfes Bild (Übersicht und von etwas näher) ist für Hautärzte immer eine nützliche Zusatzinfo.
Ob es vllt. nur ein Pilz war das letzte Mal, lässt sich nicht mehr sagen. Wenn das Ekzem wieder auftritt, würde ich im Zweifel unbehandelt zum Dermatologen gehen und ihn/sie eine Diagnose stellen lassen. In der Regel kann man mit AKUTEN Hautveränderungen (d.h. nicht älter als 24-48 Stunden) ohne Termin zum Hautarzt gehen (Wartezeit mitbringen und vorher anrufen!)
Viele Grüße,
docwilde69 _________________ Wichtig: Ein Rat übers Internet ist schön, ersetzt aber in keinem Fall den Gang zum (Fach-)-Arzt!
Werde mich doch nochmals um einen Facharzt-Termin bemühen, aber die Schwierigkeit besteht darin, dass die wenigen entspr. Praxen überhaupt noch neue Patienten annehmen. Auch bei akuten Symptomen wird man weggeschickt, zumindest bei nicht so "dramatischen" Ausprägungen wie z. B. bei mir.
ich habe auch ständig mit diesesn Bläschen zu tun. Mein HA meinte, dass es eine Pilzinfektion ist, weil ich immer sehr schwitzige Hände habe. Er hat mir eine Salbe verschrieben. Eine Kombination aus Fungizid und Cortison. Die hilft mir immer sehr gut. Bereits nach wenigen Tagen ist bei mir alles in Ordnung. Eine Latexallergie kann es bei mir z.B. nicht sein. Ich bin zwar in der Pflege beschäftigt, aber mein Tätigkeitsfeld liegt hier in der Psychiatrie. Ich brauche also so gut wie keine Handschuhe.
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