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Hätte so gern eine Diagnose!
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anja16061981
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 22.07.2008
Beiträge: 21
Wohnort: 48739 Legden

BeitragVerfasst am: 22.07.08, 22:03    Titel: Hätte so gern eine Diagnose! Antworten mit Zitat

Also ich war vor 2 Jahren mal ziemlich krank und leider konnte mir nie jemand sagen was mir fehlte. Interessiere mich sehr für Medizin und wüßte daher sehr gerne was das war, auch falls es noch einmal auftritt. Ich schreib einfach mal meine Geschichte stichwortartig auf, ansonsten könnte ich auch gleich ein Buch veröffentlichen.

1. Nachtschweiß
2. Fieber bis 38,5
3. Interkostalneuralgien im Brustkorbbereich
4. geschwollene und schmerzhafte Fesseln (konnte kaum laufen)
5. Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme
6. kleine Knötchen an Beinen und an den Armen

Untersuchungen und Befunde
1. CT: Leber und Milz geschwollen ; Lymphknoten im Lungengewebe
2. Leber-PE: Granulome
3. Lymphknotenextirpation (hatte zahlreiche am Hals, Achsel, Leiste....): Granulome
4. Bronchoskopie: Granulome
5. Entfernung eines Knotens: Trombose
6. Magensaft (nüchtern): kein Befund

Das ganze ist jetzt bereits über 2 Jahre her (war damals 25) und ich möchte so gern wissen was das war. Oder ob es eine Krankheit ist die nur ruht und vielleicht wieder auftritt.

Ausgeschlossen werden konnten: Hodgin-Lymphom ; Sarkoidose ; Borreliose ; Eppstein - Barr-Virus ; Katzenkratzkrankheit ; Tuberkulose

Kann mir vielleicht jemand helfen oder hat sogar das gleiche erlebt?????
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BeitragVerfasst am: 23.07.08, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hätte da auch an den Epstein-B-Virus gedacht...ist das 100 % ausgeschlossen?
Bei Laborwerten unterlaufen mit Unter ja auch Fehler.

Wie sieht es mit der Schilddrüse aus, Hashimotoschübe würden einen Teil deiner Beschwerden erklären.

Dann würde ich auch an Zahnprobleme denken, z.B. eine Amalgambelastung.

LG von Adriane
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anja16061981
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 22.07.2008
Beiträge: 21
Wohnort: 48739 Legden

BeitragVerfasst am: 23.07.08, 20:03    Titel: Danke für deine antwort Antworten mit Zitat

Hey! Danke für deine Antwort! Also hatte noch vergessen das Brucellose auch ausgeschlossen ist. Eppstein-Barr-Virus hab ich zwar, aber das war ein inaktiver Virus. Entlassen worden bin ich mit dem Verdacht auf ein atypisches Mycobacterium avis....... hat mich nicht gerade beruhigt. Die Schilddrüse war auch in Ordnung. Das mit den Zähnen haben wir nie beachtet. Könnte man das denn irgendwie feststellen?
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Ralf Tillenburg
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 11295
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BeitragVerfasst am: 23.07.08, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Anja,

es dürfte nahezu unmöglich sein, jetzt noch eine Diagnose aus dem Ärmel zu ziehen, wenn damals keine eindeutige Diagnose möglich war. Allerdings würde ich hier zuerst an eine grnulomatöse Erkrankung der Lunge, wie z. B. Sarkoidose denken.

Zwar schreiben Sie, dass diese ausgeschlossen sei, jedoch erlaube ich mir mal die kritische Frage, wie das denn ausgeschlossen wurde - dies ist nämlich gar nicht so einfach.

Adriane hat folgendes geschrieben::
Hashimotoschübe würden einen Teil deiner Beschwerden erklären....


Nö, das seh ich komplett anders. Nicht eines der beschriebenen Symptome ist typisch für Hashimoto, und Amalgam macht auch keine Granulome.
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Alles Gute
Ralf Tillenburg
Arzt für Allgemeinmedizin
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Ralf Tillenburg
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 11295
Wohnort: Raum Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 23.07.08, 20:26    Titel: Re: Danke für deine antwort Antworten mit Zitat

anja16061981 hat folgendes geschrieben::
Verdacht auf ein atypisches Mycobacterium avis.......


Nachtrag: Wie kam der Verdacht denn zustande?
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Ralf Tillenburg
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anja16061981
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Anmeldungsdatum: 22.07.2008
Beiträge: 21
Wohnort: 48739 Legden

BeitragVerfasst am: 23.07.08, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte damals das gefühl das die mich nicht "einfach so" entlassen wollten. Die Ärzte waren sich auch nicht wirklich einig. Mein Problem ist einfach das ich mittlerweile immer wenn ich ein Symptom habe (habe letzte Woche einmal nachts geschwitzt) denke das es wieder los geht. Wenn ich einen Arzt finden würde der den Fall einfach interessant findet und vielleicht noch ´ne idee hat. Ein Lymphom kann doch nicht ruhen oder??? Musste auch nie wieder in´s CT oder so um zu gucken ob die Milz und die Leber wieder eine normale Größe haben. Das hätte mich auch beruhigt.
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anja16061981
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 22.07.2008
Beiträge: 21
Wohnort: 48739 Legden

BeitragVerfasst am: 23.07.08, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja.... beim CT wurden auch noch zahlreiche Lymphknoten am Lungenhilus(??) entdeckt!
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Ralf Tillenburg
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 11295
Wohnort: Raum Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 24.07.08, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Anja,

anja16061981 hat folgendes geschrieben::
Wenn ich einen Arzt finden würde der den Fall einfach interessant findet und vielleicht noch ´ne idee hat.


Versuchen Sie es mal mit mir. Winken Aber ich brauche halt die exakten Befunde. Können Sie die besorgen?

@Adriane:

Ihren Beitrag habe ich gelöscht. Er enthielt einen Werbelink zu einem Internet-Shop. Bitte unterlassen Sie solche Werbelinks.

Hinsichtlich Ihrer Anmerkungen zur Hashimoto empfehle ich Ihnen, sich diesbezüglich seriösen und wissenschaftlich anerkannten Quellen zuzuwenden.
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Ralf Tillenburg
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BeitragVerfasst am: 24.07.08, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Herr Dr. Tillenburg,

zählt meine Erfahrung als Hashimotopatientin nichts.
Ist die Wissenschaft wichtig oder Patient?

Beschwerden von Amalgam können sehr vielfältig sein, deshalb sollte man Patienten bei unerklärlichen und ungeklärten Beschwerden darauf hinweisen, was ist daran falsch.

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/274578

http://www.medrapid.info/expert/cgi-bin/show.py?&id=30177&searchQuery=ulzerierend&secid=1&session_id=FxO0QwbgNc1189169286

LG von Adriane
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docwilde69
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 09.07.2008
Beiträge: 970

BeitragVerfasst am: 24.07.08, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

also wenn es eine granulomatöse Entzündungsreaktion war fällt mir ähnlich wie dem Kollegen Tillenburg nur noch die Sarkoidose zu diesen Symptomen ein. Granulome mit Hautbeteiligung und Allgemeinsymptomen gibt es noch bei Churg-Strauss und bei Morbus Wegener, aber das passt beides schlechter als die Sarkoidose und geht ohne Therapie auch nicht von alleine weg. Bei Lymphomen sehen die Pathologen keine Granulome, passt also auch nicht.

Mich würde auch interessieren, wie man bei dieser Befundlage eine Sarkoidose ausschliessen konnte. Atypische systemische Mykobakteriosen kann man ja eigentlich mittels PCR und Kultur problemlos aus dem gewonnenen Material nachweisen und man würde die Diagnose auch nicht im Raum stehen lassen sondern entsprechend antibiotisch behandeln. Wie wurde eigentlich behandelt?

Viele Grüße,
docwilde69
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Ralf Tillenburg
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Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 11295
Wohnort: Raum Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 25.07.08, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Adriane,

Adriane hat folgendes geschrieben::
zählt meine Erfahrung als Hashimotopatientin nichts.
Ist die Wissenschaft wichtig oder Patient?


Wenn ich noch ein (sinngemäßes) Zitat von Ihnen aus dem gelöschten Posting hinzufügen darf:

Zitat:
ich habe Hashimoto, ob Herr Tillenburg das hat, weiß ich nicht


Sie wissen genauso gut wie ich, dass solche Argumente Killerargumente sind. Damit kann man keine ernsthafte Diskussion führen. Genauso gut könnte ich Sie fragen, ob Sie einfach nur Panik und ungezielte Informationen verbreiten wollen, oder ob Sie ernsthaft helfen wollen.

Ich will trotzdem auf Ihre Frage zumindest teilweise eingehen:
Eine optimale Behandlung eines kranken Patienten ist ohne Wissenschaft nicht möglich. Insofern ist die Wissenschaft die Basis einer guten Patientenbetreuung. Oder anders ausgedrückt: Die Wissenschaft ist wichtig, damit der Patient wichtig wird.

Erfahrung heißt noch lange nicht, dass man sich in einer Erkrankung auskennt. Und mit Hashimoto, das muss leider in aller Deutlichkeit gesagt werden, kennen sich nur wenige Laien wirklich aus. Es reicht eben nicht, wenn man alles sammelt, was so an Sinn (ca 25%) und Unsinn (ca 75%) über diese Erkrankung im Internet verbreitet wird, und dies dann wahllos und ungefiltert in Internet-Foren verbreitet.

Und Ihr Argument, dass man nur dann etwas über eine Krankheit weiß, wenn man sie selbst hat, führt doch einfach die ganze Medizin ad absurdum. Sie können doch wohl kaum verlangen, dass jeder Arzt alle Krankheiten selbst durchmachen muss, bevor er dazu Stellung nimmt oder andere behandelt. Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst?

Sie mögen diese Erkrankung haben, und Sie mögen bestimmte Beschwerden haben. Das heißt aber noch lange nicht, dass andere diese Beschwerden auch haben müssen. Es heißt ja nicht einmal, dass Ihre Beschwerden Folge der Hashimoto sind. Und es heißt schon gar nicht, dass andere mit den gleichen Beschwerden auch die gleichen Erkrankungen haben wie Sie. Was also bringt in der Ausgangs-Fragestellung Ihre persönliche Erfahrung? Medizin ist nicht nur schwarz oder weiß.

Adriane hat folgendes geschrieben::
Beschwerden von Amalgam können sehr vielfältig sein, deshalb sollte man Patienten bei unerklärlichen und ungeklärten Beschwerden darauf hinweisen, was ist daran falsch.


Ist das so, dass man von Amalgam Beschwerden bekommt? Wie können Sie das so sicher behaupten?

Als Begründung liefern Sie zwei Links.
Der erste führt bei mir ins Leere, die Seite kann nicht angezeigt werden.
Der zweite Link ist eine Aufzählung von möglichen Beschwerden bei Amalgam. Liest man sich alles durch, und schaut auch mal auf die in dem Zusammenhang aufgeführten Folgelinks, so kommt tatsächlich irgendwann der deutliche Hinweis, dass all dies Möglichkeiten sind, und vieles davon bisher überhaupt nicht zweifelsfrei bewiesen ist.

Sie jedoch stellen das hier so dar, als ob dies alles schon wissenschaftlich anerkannt sei. Das ist das, was mir daran nicht gefällt. Hier werden doch Fragende in die Irre geführt.

Und schauen Sie sich die Liste doch mal an und vegleichen dies mit den oben genannten Symptomen. Welches der Symptome findet sich denn in der Liste wieder? Keins. Und das, obwohl die Liste in dem Link so allgemein gehalten ist, dass nahezu jeder eine Amalgamvergiftung haben könnte.

Mal so am Rande: Mindest die Hälfte der dort aufgeführten Beschwerden findet man im Internet auch, wenn man nach Hashimoto sucht. Macht Sie das nicht stutzig?

Und schließlich:

Adriane hat folgendes geschrieben::
Beschwerden von Amalgam können sehr vielfältig sein,


Diesen Satz können Sie für jede x-beliebige Krankheit verwenden, das gleiche gilt für Herzinfarkt, Schlaganfall und tausend andere Krankheiten. Bringt das irgendwie weiter? Ich meine, nein!
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Alles Gute
Ralf Tillenburg
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Ralf Tillenburg
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Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 11295
Wohnort: Raum Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 25.07.08, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

docwilde69 hat folgendes geschrieben::
Hallo,

also wenn es eine granulomatöse Entzündungsreaktion war fällt mir ähnlich wie dem Kollegen Tillenburg nur noch die Sarkoidose zu diesen Symptomen ein.


ergänzend müsste man noch die Histiozytose (Langerhans-Zell-Granulomatose) erwähnen. Winken
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docwilde69
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Anmeldungsdatum: 09.07.2008
Beiträge: 970

BeitragVerfasst am: 25.07.08, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Aha!

ein Wettstreit der Gelehrten! OK:

Es gibt noch nen großen Haufen granulomatöse Hauterkrankungen, aber die passen nicht zu den oben beschriebenen Beschwerden, ausser vielleicht:

1. interstitielle granulomatöse Dermatitis mit Arthritis
2. multizentrische Retikulohistiozytose (macht im Spätstadium echte Granulome)
3. rheumatoide neutrophile Dermatitis

bei denen gibts histologisch echte Granulome (im Gegensatz zu den Histiozytosen Winken )und sie machen Gelenkbeschwerden und Fieber im Schub.

Viele kollegiale Grüße!
docwilde69
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BeitragVerfasst am: 25.07.08, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Herr Dr. Tillenburg,

ich fand ihre offenen Worte gut und hoffe, Sie haben im Gegenzug nichts gegen ein paar offene Worte meinerseits.

Zitat:
Ralf Tillenburg hat folgendes geschrieben::
Hallo Adriane,

Adriane hat folgendes geschrieben::
zählt meine Erfahrung als Hashimotopatientin nichts.
-Ist die Wissenschaft wichtig oder Patient?


Wenn ich noch ein (sinngemäßes) Zitat von Ihnen aus dem gelöschten Posting hinzufügen darf:

Zitat:
ich habe Hashimoto, ob Herr Tillenburg das hat, weiß ich nicht


Sie wissen genauso gut wie ich, dass solche Argumente Killerargumente sind. Damit kann man keine ernsthafte Diskussion führen. Genauso gut könnte ich Sie fragen, ob Sie einfach nur Panik und ungezielte Informationen verbreiten wollen, oder ob Sie ernsthaft helfen wollen.

----------Das soll in keinester Weise ein "Killerargument" sein, das war so gemeint wie ich es geschrieben habe, Menschen die unter bestimmten Krankheiten eben nicht leiden, können sich nicht vorstellen wie sich bestimmte Symptome anfühlen und auswirken.
Das weiß ich aus eigener Erfahrung, weil ich es vor Jahren nicht hätte nachvollziehen können, wenn mir ein Patient solche Symptome geschildert hätte.
Erst nachdem ich diese selbst "erfahren" habe, weiß ich wie es ist.

I
Zitat:
ch will trotzdem auf Ihre Frage zumindest teilweise eingehen:
Eine optimale Behandlung eines kranken Patienten ist ohne Wissenschaft nicht möglich. Insofern ist die Wissenschaft die Basis einer guten Patientenbetreuung. Oder anders ausgedrückt: Die Wissenschaft ist wichtig, damit der Patient wichtig wird.

-------------Das bezweifle ich auch nicht, aber man kann die Wissenschaft auch nicht wie eine heilige Kuh behandeln, als wäre Sie unfehlbar. Das war in der Vergangenheit so und wird auch in Zukunft so sein, über vieles was die "Wissenschaft oder Gelehrte" vor 100 oder 200 Jahren gesagt haben, lachen wir heute.

Zitat:
Erfahrung heißt noch lange nicht, dass man sich in einer Erkrankung auskennt. Und mit Hashimoto, das muss leider in aller Deutlichkeit gesagt werden, kennen sich nur wenige Laien wirklich aus. Es reicht eben nicht, wenn man alles sammelt, was so an Sinn (ca 25%) und Unsinn (ca 75%) über diese Erkrankung im Internet verbreitet wird, und dies dann wahllos und ungefiltert in Internet-Foren verbreitet.

-----------Da bin ich anderer Meinung, bloß weil ein Arzt Medizin studiert hat muss er nicht alles wissen und können.

Zitat:
Und Ihr Argument, dass man nur dann etwas über eine Krankheit weiß, wenn man sie selbst hat, führt doch einfach die ganze Medizin ad absurdum. Sie können doch wohl kaum verlangen, dass jeder Arzt alle Krankheiten selbst durchmachen muss, bevor er dazu Stellung nimmt oder andere behandelt. Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst?

------------Natürlich kann ein Arzt nicht alle Krankheiten "erleben", aber er sammelt doch anhand der Krankheiten der Patienten an Erfahrung.

Zitat:
Sie mögen diese Erkrankung haben, und Sie mögen bestimmte Beschwerden haben. Das heißt aber noch lange nicht, dass andere diese Beschwerden auch haben müssen. Es heißt ja nicht einmal, dass Ihre Beschwerden Folge der Hashimoto sind. Und es heißt schon gar nicht, dass andere mit den gleichen Beschwerden auch die gleichen Erkrankungen haben wie Sie. Was also bringt in der Ausgangs-Fragestellung Ihre persönliche Erfahrung? Medizin ist nicht nur schwarz oder weiß.

-------------Es muss nicht sein, aber es kann sein........genau Medizin ist nicht nur schwarz oder weiß, deshalb sollte man auch über die Tellerrand blicken.

Zitat:
Adriane hat folgendes geschrieben::
Beschwerden von Amalgam können sehr vielfältig sein, deshalb sollte man Patienten bei unerklärlichen und ungeklärten Beschwerden darauf hinweisen, was ist daran falsch.


Ist das so, dass man von Amalgam Beschwerden bekommt? Wie können Sie das so sicher behaupten?

Als Begründung liefern Sie zwei Links.
Der erste führt bei mir ins Leere, die Seite kann nicht angezeigt werden.
Der zweite Link ist eine Aufzählung von möglichen Beschwerden bei Amalgam. Liest man sich alles durch, und schaut auch mal auf die in dem Zusammenhang aufgeführten Folgelinks, so kommt tatsächlich irgendwann der deutliche Hinweis, dass all dies Möglichkeiten sind, und vieles davon bisher überhaupt nicht zweifelsfrei bewiesen ist.

--------Ich hatte und habe selbst Probleme durch Amalgam und bloß weil es nicht bewiesen ist, muss das noch lange nichts heißen, wenn die Medizin nicht so weit ist und noch nicht die Fähigkeit besitzt das zu beweisen ist es eben traurig, die Menschen die es jetzt betrifft, denen nützen neue Erkenntnisse die man in 100 Jahren hat herzlich wenig.

Zitat:
Sie jedoch stellen das hier so dar, als ob dies alles schon wissenschaftlich anerkannt sei. Das ist das, was mir daran nicht gefällt. Hier werden doch Fragende in die Irre geführt.

----------Das sehe ich nicht so, lieber einmal zuviel gewarnt als zuwenig.

Zitat:
Und schauen Sie sich die Liste doch mal an und vegleichen dies mit den oben genannten Symptomen. Welches der Symptome findet sich denn in der Liste wieder? Keins. Und das, obwohl die Liste in dem Link so allgemein gehalten ist, dass nahezu jeder eine Amalgamvergiftung haben könnte.

............Quecksilber und andere Schwermetalle können nun mal alle Funktionen im Körper beeinflussen, deshalb gibt es auch so vielefältige Beschwerden.
Beim einen werden die Hormone geschädigt, beim Anderen eben Enzyme oder Nerven.

Zitat:
Mal so am Rande: Mindest die Hälfte der dort aufgeführten Beschwerden findet man im Internet auch, wenn man nach Hashimoto sucht. Macht Sie das nicht stutzig?

..................Das macht mich nicht stutzig, das ist sogar logisch, weil dort durchaus Überschneidungen entstehen.

Und schließlich:

Adriane hat folgendes geschrieben::
Beschwerden von Amalgam können sehr vielfältig sein,


Diesen Satz können Sie für jede x-beliebige Krankheit verwenden, das gleiche gilt für Herzinfarkt, Schlaganfall und tausend andere Krankheiten. Bringt das irgendwie weiter? Ich meine, nein!


Und schließlich, was ich persönlich als Patient schon negativ erlebt habe.
Entweder ich kann mich mit einen Arzt auf "Augenhöhe" unterhalten.......allenfalls ist es für mich persönlich kein guter Arzt.
Gute Ärzte vergeben sich nichts oder verlieren an Kompetenz wenn Sie auch Erfahrungen von Patienten anerkennen.
Bloß weil man nicht Medizin studiert hat ist man doch nicht "minderbemittelter oder unintelligenter" als ein Arzt.
Es ist auch keine Frage, dass ich als Patient nicht das Wissen und die Erfahrung haben kann wie ein Arzt nach jahrelangem Studium und ich bin auch froh wenn ich als Patient von dieser Erfahrung profitiere...........aber in erster Linie ist es mein Körper und nicht der Körper des Arztes.
Ein Patient spürt meistens selbst am Besten, wo was nicht ok ist.

Auch ein Arzt kann aus den Erfahrungen eines Patienten lernen - dabei vergibt er sich nichts.
Dazu eine Erfahrung von mir:
3 Wochen nach einem Kaiserschnitt hatte ich starke Bauchschmerzen und Fieber, mir war sterbenselend. Nach Vorstellung in der Klink, wurde ich wieder nach Hause geschickt, weil "angeblich" nichts auffälliges zu finden war und so todsterbenskrank sähe ich nun auch nicht aus. In der darauffolgenden Nacht, habe ich nur noch geweint vor schmerzen und dachte diese Nacht überlebe ich nicht.
Nächsten Tag bin ich wieder in die Klinik und man wollte mich doch wieder nachhause schicken, daraufhin rief mein Mann den Gynäkologen in der Praxis an, der zum Krankenhaus kam und sagte, es wäre auf jeden Fall besser, wenn ich zur Abklärungen bliebe. Nach einer Woche ständigen Fiebers wurde ich notoperiert und meine ganze Bauchhöhle war vereitert.
Hätte ich mich auf das Urteil der Klinikärzte verlassen, würde ich heute wahrscheinlich nicht mehr leben.
Deshalb plädiere ich auch dafür, die Wissenschaft nicht nur in den Himmel zu heben, sondern auch auf dem Boden zu bleiben und den normalen und gesunden Menschenverstand einsetzen.

Es gibt aber auch Ärzte die durchaus bereit sind einen mündigen und informierten Patienten ernst zu nehmen (oder möchte man das hier nicht).
Wenn ich Hashimoto habe, kann ich mich doch über diese Krankheit informieren? Meine Hausärztin ist darüber sogar froh, weil Sie sagt, ich kann nicht über jede Krankheit alles wissen.
Und Sie haben über Hashimoto mehr Wissen angesammelt als ich.
Kürzlich habe ich auf Verdacht meiner Symptome gebeten das PTH und Kalzium zu untersuchen und promt war es ein Volltreffer.........das PTH war natürlich wie vermutet übermäßig hoch und das Kalzium sehr erniedrigt.
Ich bin jedenfalls sehr dankbar für solch eine Ärztin, die keinerlei Kompetenzängste hat (was für mich Stärke und Selbstbewusstsein voraussetzt) und meine Hinweise als Patient ernst nimmt und akzeptiert.

Zum Abschluss ein kleines simples Beispiel.

Oft repariert ein interessierter Laie ober begeisterter Autoliebhaber ein defektes Auto genauso gut auch ohne diesen Beruf erlernt zu haben. Er kann sich ebenso gut Fachwissen aneignen.
Warum sollte es in der Medizin nicht auch ähnlich sein, kann sich ein interessierter Laie, nicht auch Wissen aneignen.

LG von Adriane
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BeitragVerfasst am: 25.07.08, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Herr Dr. Tillenburg,

noch ein kleiner Nachtrag.

Weil Sie meinten es wäre wissenschaftlich doch nicht bewiesen, dass Amalgam alle möglichen Beschwerden macht.

Vor meiner Amalgamsanierung hatte ich typische Lupus Symptome, wie z.B. das Schmetterlingserythem und Gelenkschwerzen sowie Schwellungen.
Meine ANA - Werte waren mit jeder Untersuchung mehr erhöht.

5 Jahre nach der Amalgamsanierung sind die Symptome verschwunden und die ANA - Werte wieder normal.
Wie würden Sie mir das jetzt wissenschaftlich erklären? Idee Mit den Augen rollen

LG von Adriane
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