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ich bin's schon wieder - habe eine Frage: ich habe plötzlich einen unheimlichen "Druck" auf den Augen und kann sie schlecht bewegen, als ob die Muskeln zu träge wären.
Der Arzt heute hatte nach Augenbeschwerden gefragt, aber heute vormittag war diesbezüglich alles paletti.
Bei M. Basedow kann es ja eine Augenproblematik geben, muss ich mir Sorgen machen?
es ist durchaus möglich, das sich jetzt eine Reihe von unschönen "Nebenwirkungen" addieren.
Wie waren denn jetzt die letzten Werte ? Höher ?
Haben Sie noch Fieber ?
Welche Dosierungen nehmen Sie von welchen Medikamenten ?
Geht es Ihnen insgesamt denn schon besser ?
Wie ist man in der Klinik mit Ihrer 160er Herzfrequenz umgegangen ?
Im Zweifel rate ich - auch kurzfristig - zu einer erneuten Vorstellung in der Uni-Klinik, falls Sie das Gefühl haben, es verschlechtert sich etwas...
Ich wünsche Ihnen weiter gute Besserung
Gruß
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Guten Abend Steffi,
hmmm das ist nicht schön dass jetzt Probleme mit den Augen dazu kommen... Haben Sie noch Fieber ? Wie ist denn der restliche Allgemeinzustand ? Wenn ja würde ich an Ihrer Stelle auch Abend/Nachts in die Klinik gehen (evtl. vorher die Notfallnummer der NUK anrufen, die man Ihnen gegeben hat) und wenn Sie nicht selbst fahren können auch ruhig einen Sanka rufen.
Ich hoffe es ist nicht nötig, aber wie gesagt lieber einmal zu viel, als einmal zu spät zum Doc !!!
Ich versuche mal, Ihre Fragen so gut es geht zu beantworten:
Das Ergebnis des aktuellsten Bluttests liegt erst morgen vor.
Temperatur ist 37,6 Grad.
Ich habe 3 x 10mg Carbimazol und 2x40mg Propranolol verordnet bekommen,
genommen habe ich heute bis jetzt 10mg Carbimazol und 40mg Propranolol eingenommen. Es geht mir gleichbleibend, eigentlich keine Veränderung - aber zumindest auch nicht schlechter, abgesehen von den Augen
Der hohe Puls war für den Arzt heute zweitrangig, die anderen extrem hohen Werte standen im Vordergrund. Er meinte lediglich, der Puls sei zu hoch und dafür bzw. dagegen solle ich den Beta-Blocker nehmen. Der Wert hat mich ehrlich gesagt etwas erschreckt, ich hatte dort auch keinen Stress, von dem der Puls zusätzlich in die Höhe hätte gehen können. Der Zustand meines Herzens ist noch gänzlich ungeklärt.
Bin ehrlich gesagt ziemlich überfordert mit der momentanen Situation, bin bislang immer kerngesund gewesen, und jetzt das...
Aber ich hätte da noch ein paar Fragen: hängt der Wert der alkalischen Phosphatase auch mit der Autoimmunsituation zusammen? Warum ist meine Leukozytenzahl so gering?
Ich bedanke mich hier noch einmal ausdrücklich für Ihre Unterstützung, auch für die unbequeme Stellungnahme, ohne die ich vernutlich nicht in die Uniklinik gegangen wäre.
Die Laborwerte AP und Leukozyten ( letztere waren ja nur diskret unter der Norm ) würde ich jetzt erstmal ignorieren. Das macht mir keine Sorgen und da Ihr Hormonhaushalt jetzt ohnehin Achterbahn fährt, kann man das- in gewissen Grenzen - gelassen beobachten.
Ganz im Vordergrund steht jetzt die Akut-Behandlung Ihrer Hyperthyreose. Dazu gehören:
- Kontrolle der Herzfrequenz
- engmaschige Beobachtung der Schilddrüsenwerte
- Beobachtung der Körpertemperatur
Es scheint aber, als seien Sie jetzt auf einem guten Weg.
Nun brauchen Sie Geduld, bis die Symptome sich bessern - das kann schon etwas Zeit in Anspruch nehmen. Es sollte nur nicht schlimmer werden.
Falls Sie etwas als "schlimmer" empfinden (z.B. Muskelschwäche, steigende Temperatur, erneutes Herzrasen ) dann zögern Sie bitte nicht, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Im übrigen ist es völlig klar, dass Sie solch´ eine Situation überfordert. Deswegen gibt´s ja unser Forum, um Ihnen mit Sachaufklärung und ( gutgemeinten ) Ratschlägen zu helfen.
Ich hoffe, bei Ihrem nächsten Bericht werden Sie schon das Wort "Besserung" verwenden können. Alles Gute!
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
So, jetzt hatte ich endlich mal ein wenig Zeit am Rechner - vor lauter krank sein kommt man ja zu nix mehr...
Dabei habe ich einen Artikel über thyreotoxischen Krisen gelesen und
verstehe jetzt auch, wieso Sie dermaßen auf eine Abklärung bezüglich einer eben solchen gedrängt haben.
Da dort die Diagnose-Kriterien von Burch/Wartkofsky abgebildet ist, habe ich dort mal interessehalber die Punktzahl für meine Werte addiert und komme auf eine Punktzahl von über 45, was lt. Artilkel für eine hohe Diagnose-Wahrscheinlichkeit spricht Jetzt verstehe ich auch, warum ich die Notfallnr. der Uniklinik bekommen habe...
Vielen Dank für die Erklärungen, dann konzentrier ich mich auf die SD-Werte - als Laie haben mich zunächst die beiden Werte (Leuk + alk. Phos.) außerhalb der Norm erschreckt, der TSH sagte mir anfangs gar nichts. Aber man lernt ja dazu
Bezüglich der zu kontrollierenden Werte: was bedeutet engmaschig in dem Zusammenhang? Fieber mess ich zur Zeit einmal am Tag, Puls zähl ich ab und zu mal.
Ich bin wirklich froh, dieses Forum gefunden zu haben, habe bislang wenig Erfahrung mit Krankheiten, Ärzten, Medikamenten etc. und stelle bestimmt viele dumme Fragen - danke für die klugen Antworten darauf!
1. Eine "dumme" Frage habe ich von Ihnen bisher noch nicht entdecken können...
2. "Engmaschig" ist relativ zu verstehen. In der Akut-Phase ist eine Kontrolle der Schilddrüsen-Werte sicher 2 x wöchentlich angezeigt. Wenn sich die Werte eher verschlechtern, auch noch öfter.
Puls und Temperatur würde ich in der Akut-Phase (also jetzt ) 2 - 3 x täglich messen - so erhält man einen ganz guten Überblick über den Verlauf.
Wenn sich alles normalisiert, kann man mit den Abständen grosszügiger werden. Aber jetzt wäre ich erstmal wachsam, damit man nichts Wesentliches verpasst.
Aber mittlerweile wissen Sieja ganz gut, worauf es ankommt, oder ?
Gute Nacht!
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
es geht mir heute nicht gut - habe bis jetzt gebraucht um überhaupt aus dem Bett zu kommen, bin schlapp, beduselt im Kopf, verlangsamte Motorik - ich fürchte ich vertrage die Medikamente nicht so gut, der Arzt hatte gestern gesagt dass man sehr müfde davon wird. Gehe auch heute zum ersten Mal nicht arbeiten.
es ging mir in den letzten Tagen nicht besonders gut, daher habe ich mich zur Ablenkung in Arbeit vergraben, so dass ich kaum eine ruhige Minute hatte, auch wenn ich eigentlich etwas halblang machen sollte.
Es scheint jedoch nicht geschadet zu haben, denn nachdem meine Werte letzten Donnerstag noch gleichbleibend schlecht waren und man in der Uniklinik langsam etwas nervös wurde sind sie lt. des heutigen Befundes fast wieder normal (ich habe das Ergebnis nur via Telephon erfahren, kenne keine genauen Ergebnisse). Bin zwar erstaunt, dass das so schnell ging, erlaube mir aber einfach mal, mich zu freuen.
Ich hoffe, es geht weiter so steil bergauf...
Ich kann den vorherigen Beitrag leider nicht editieren, daher hier noch eine Ergänzung: Die Werte waren Ende letzter Woche noch sehr schlecht, so dass ich telephonisch informiert wurde, mich am Montag umgehend wieder in der Uniklinik vorzustellen - diese Nachricht auf meiner Mailbox hatte ich leider verpasst, da mein Handy gestohlen wurde und ich dummerweise nicht auf die Idee gekommen bin, meine Mailbox abzuhören, hatte iüberhaupt nicht damit gerechnet, dass mich der Prof auf dem Handy anruft...
Und so bin ich dann ganz unbedarft erst am Donnerstag zur Blutkontrolle gegangen -
die Werte von vorgestern sind so deutlich besser, dass die tägliche Dosis Carbimazol schon verringert werden kann.
Man sagte mir in der Uniklinik, dass es etwas länger braucht, bis auch die Symptome entsprechend verringern, da muss ich halt ein wenig Geduld haben - ist leider nicht gerade meine größte Stärke...
Ich finde es interessant, dass die Werte sich in so kurzer Zeit verbessert haben, damit hätte ich nicht gerechnet, freue mich aber natürlich
Spätestens nächsten Donnerstag muss ich die Blutwerte wieder kontrollieren lassen - ich werde in der Zwischenzeit auch meine Mailbox brav abhören
Liebe Grüße,
Steffi
Ich weiß zwa gar nicht, ob hier noch jemand mitliest, aber da ich explizit gebeten wurde, über den weiteren Verlauf zu berichten, tue ich das hiermit einfach mal:
Da es mir seit dem Wochenende überhaupt nicht gut ging (sehr starkes Muskelzittern, Herzrhythmusstörungen, Schwindel), habe ich mich erneut in der Uniklinik vorgestellt, dort wurde mir Blut abgenommen- es kann wohl sein, dass das Medkament von meinem Körper nicht richtig resobiert wird, wenn dies der Fall ist, müsste ich die Medikamente i.V. bekommen
Bin gespannt auf das Ergebnis...
Ich hätte da noch eine (sorry, vielleicht dumme) Frage:
Bei einer länger zurückliegenden Untersuchung eines Hämatologen wurden in meinem Blut nicht weiter spezifizierte Antikörper gefunden ("Antikörpersuchtest POSITIV" sowie "Enzymphänomen") - war das schon ein Hinweis auf eine mögliche spätere Autoimmunerkrankung?
Sind Sie die gleiche "Steffi", die vorher unter "Litla" schrieb ?
Haben Sie hier 2 Accounts ? Warum ?
Natürlich lese ich noch mit, was denken Sie denn...
Da ich kein Labormediziner bin, kann ich Ihnen zu den speziellen Fragen - inbesondere dem "Enzymphänomen" keine Antwort geben. Ein positiver Antikörpersuchtest kommt häufiger vor - haben Sie schon einmal Blutkonserven erhalten ?
Gruß
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Fein, ich hatte mich fast schon ein bisschen einsam hier gefühlt
Eben kam der Anruf aus der Uniklinik, die Blutwerte sind sogar etwas besser geworden, statt wie befürchtet schlechter - ich soll allerdings weiterhin sofort vorbeikommen, wenn es mir schlechter geht.
Ich bin sehr beeindruckt von der tollen Betreuung in der Uniklinik - als es mir deutlich schlechter ging wurde ich wie versprochen bei eintreffen in der Uniklinik trotz brechend vollem Wartezimmer einfach durchgewunken, ich werde sogar vom Professor persönlich auf dem Handy angerufen, um mir die Blutwerte und den weiteren Verlauf mitzuteilen.
Bin sehr froh, dass ich auf mein Bauchgefühl (und Dr. Flaccus ) gehört und noch einmal den Arzt gewechselt habe...
Liebe Grüße,
Steffi
P.S.
Ja, ich bin es mit zwei accounts- ich hatte leider irgendwann das Passwort für den ersten Account vergessen, nach einem Festplatten-Crash auch keinerlei Zugriff mehr darauf. Irgendwann nach der Neuanmeldung kam dann doch noch der Geistesblitz - auch in meinem Alter lässt das Gedächtnis manchmal zu wünschen übrig...
Zuletzt bearbeitet von litla am 18.09.08, 06:32, insgesamt 1-mal bearbeitet
Ich weiß zwa gar nicht, ob hier noch jemand mitliest, aber da ich explizit gebeten wurde, über den weiteren Verlauf zu berichten, tue ich das hiermit einfach mal:
Vielen Dank - ich lese hier auch noch mit. Bisher sind Sie ja vom Kollegen Flaccus so hervorragend und umfassend betreut worden, dass es für mich keinen Grund gab, dem etwas hinzuzufügen.
Linja hat folgendes geschrieben::
Ich hätte da noch eine (sorry, vielleicht dumme) Frage:
Bei einer länger zurückliegenden Untersuchung eines Hämatologen wurden in meinem Blut nicht weiter spezifizierte Antikörper gefunden ("Antikörpersuchtest POSITIV" sowie "Enzymphänomen") - war das schon ein Hinweis auf eine mögliche spätere Autoimmunerkrankung?
Ein positiver Antikörpersuchtest an sich ist nicht mit einer Autoimmunkrankheit gleichzusetzen. Entscheidend wäre hier, ob auch der direkte Coombstest positiv war. Der Begriff Enzymphänomen ist ungewöhnlich. Damit könnte gemeint sein, dass der Antikörper nur im Enzymmilieu nachweisbar war, nicht jedoch im reinen Coombsmilieu. Dies würde dann eher für eine unspezifische Reaktion sprechen. Das ist aber Spekulation, da ich den genauen Befund nicht kenne. Können Sie diesen posten?
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) Ratschlägen zu helfen.
Jetzt verstehe ich auch, warum ich die Notfallnr. der Uniklinik bekommen habe...
sind sie lt. des heutigen Befundes fast wieder normal (ich habe das Ergebnis nur via Telephon erfahren, kenne keine genauen Ergebnisse). Bin zwar erstaunt, dass das so schnell ging, erlaube mir aber einfach mal, mich zu freuen.
