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[dieterdanger]

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich schreibe, weil ich mir Sorgen um meine Freundin mache. Zum Thema:
Meine Freundin ist 24 Jahre alt, wiegt bei 1.68m Größe so ca. 75 Kilo, und war vor gut einem Monat wegen erhöhtem Blutdruck bei einem Kardiologen. Nach einer Langzeit-Blutdruckmessung, bei der ein durchschnittlicher Blutdruck von 145/80 festgestellt wurde, wurde Ihr ein Betablocker verschrieben, weil der Kardiologe der Meinung war, dass es bei Ihr am innerlichen Stress läge, und dieser sich dadurch bekämpfen ließe.

Meine Freundin würde gerne ohne groß Nachzudenken sofort mit der Einnahme des Medikaments anfangen, weil Sie sagt, sie nimmt lieber jeden Tag eine Tablette, als mit 35 Jahren einen Herzinfarkt zu bekommen. Ich kann Sie da verstehen, da ihre Mutter auch mit 35 Jahren einen Herzinfarkt hatte, welchen Sie zum Glück überlebt hat.

Ich hingegen kann und will erstmal nicht verstehen, warum ein Kardiologe, der eine Langzeit-Blutdruckmessung macht und zu dem Ergebnis kommt, das der erhöhte Blutdruck am Stress liegt, ohne andere Therapiemaßnahmen (Ernährung, Sport, Psychotherapie) vorzuschlagen direkt einen Betablocker verschreibt.

Wenn die Ursache der Stress ist und gleichzeitig weder eine gesunde Ernährung noch regelmäßige sportliche Betätigung gegeben ist bei ihr, dann würde ich vom Gefühl her erstmal versuchen, auf diesen Ebenen die Ursachen zu bekämpfen. Also habe ich ihr gesagt, sie solle vielleicht noch zusätzlich die Meinung eines anderen Kardiologen oder Internisten einholen und gleichzeitig Ihre ungesunden Gewohnheiten langsam umzustellen. In einem halben Jahr könnte sie dann wieder eine Langzeitmessung machen und dann weiter sehen.

Wie sehen Sie das?

Ansonsten würde mich noch interessieren:

Kann man Betablocker in ihrer kleinsten Dosierung wieder absetzen oder betritt man mit der initialen Einnahme einen Teufelskreis?
Kann ein Kardiologe ausschließen, dass ein erhöhter Blutdruck vererbt wurde?

Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen
Dennis

[jaeckel]

Lieber Dennis,

leider zeigt die Erfahrung, dass das Umstellen von Lebensgewohnheiten und Umständen nicht sehr oft gelingt. Ansonsten haben Sie vollkommen Recht mit Ihren Einwänden/Überlegungen - insbesondere bei einer so jungen Patientin.