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Der tapfere Patient
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heidu
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Anmeldungsdatum: 04.11.2006
Beiträge: 386

BeitragVerfasst am: 05.10.08, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

hallo beitragszahler,

wenn etwas fehlgebildetes nicht reparabel ist, muß die andere seite für ausgleich sorgen, richtig.

nur es ist für laien unmöglich, embryonale fehlentwicklungen und deren auswirkungen zu verstehen.
daher die mißverständnisse.

einzig verständlich dargestellt von ihnen, ist das fehlverhalten ihrer eltern.

viele eltern reagieren so, wenn ihr kind eine angeborene fehlbildung oder andere
entwicklungsprobleme aufweist.
wenn dann noch die einfühlsame betreuung durch einen arzt fehlt, kann es später zu
folgenschweren störungen kommen.

es ist äußerst schwierig ärzte zu finden welche mit ihrem problem vertraut sind.

nur diese sind zu suchen, jedoch keine schuldigen, weder eltern noch ärzte.

selbstbewußtsein stärken, vertrauen wieder aufbauen, dem leben trotz widriger
umstände schöne seiten abgewinnen und nicht aufgeben.

gruss rudi
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Beitragszahler
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Anmeldungsdatum: 27.12.2006
Beiträge: 939

BeitragVerfasst am: 06.10.08, 06:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rudi,

so weit bis zur Schuldfrage alles richtig oder eben auch dumm gelaufen.
Mit der Schuldsuche bei Eltern und Ärzten hatte ich mich bis vor sieben Jahren nicht beschäftigt.

Ausbleibende Behandlungen und falsche Diagnosen haben mich zu einer Beschäftigung mit diesen und auch weiteren Themen gezwungen.
Die Fragestellung, wieso einige Stellen in einer Stadt keine oder total abweichende Diagnosen stellten im Gegensatz zu Stellen in anderen und fernen Städten mit dem gleichen und ergänzenden Bildmaterial, wird gerade mal wieder geklärt, einfach mal, um eine Begründung hören zu wollen.

Nun habe ich in den Jahren ja genug Material gesammelt, vergessen war es nie, vergeben schon lange, trotzdem liegt es gerade bei einer Ärztekammer zur Prüfung.
In Wirklichkeit auch, um mich zu schützen.
Erst seit diesen Zeiten habe ich nach und nach Schuld gesucht und Schuld verziehen, bei allen daran Beteiligten.

Wenn ich heute diese Themen bemühe, so ist es deshalb, weil eben damit doch nicht alles einfach so erledigt war.
Denn wieder muss ich fürchten, wegen des komplexen Sachverhaltes bei mir, Ärzte benennen es ja auch immer wieder so, dass täglich das Murmeltier grüssen wird.

Gerade bin ich dabei, so einen gordischen Knoten aufgelöst zu bekommen, also indem ich mich wegen akuter und wahrscheinlich doch nicht so akuter Symptomatik, wegen der anderen Dinge, frei und offen einer stationären Diagnostik aussetze.
Hierbei bilde ich mir ein, dass es gut bekannte, abgewandte, ärztliche Verhaltensarten gab, als noch nicht mein Selbstzahlerstatus bei der Aufnahmeuntersuchung klar war.
Mit Geld versuche ich dem entgegen zu treten und bis jetzt scheint das ja dann plötzlich ganz gut zu funktionieren.
Ich denke, so sind auch alle zufrieden.

Viele Grüße

Ein Beitragszahler
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heidu
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Anmeldungsdatum: 04.11.2006
Beiträge: 386

BeitragVerfasst am: 08.10.08, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

hallo beitragszahler,

wenn man nicht zum rechten zeitpunkt an den richtigen arzt gerät, kann vieles schieflaufen, versäumnisse sind nachher schwer zu korrigieren.

zum besseren verständnis:
meine schwägerin wurde, nach diffusen diagnosen verschiedener ärzte, vom hausarzt, an die hiesige uniklinik überwiesen.

dort stellte man zwar eine eindeutige diagnose, doch richtig helfen konnte man nicht.

man sollte abwarten wie sich das entwickelt, eine op wäre verfrüht. erfolg zweifelhaft.

darauf wurde die nächste uniklinik in einem anderen bundesland bemüht. gleiche diagnose, gleichen rat, abwarten.

in diesem forum bekam sie von einem arzt den rat, nicht abzuwarten, etwas unternehmen. wo, was, wie, leider wegen werbung nicht möglich.

erst in einem anderen selbsthilfeforum bekam sie dann den rat, es gäbe einen spezialisten wieder in einer anderen uniklinik.

dort erfolgreich operiert und zusätzlich hinweise auf eine systemische erkrankung gefunden.
der prof. dieser uniklinik hat ihr dafür einen spezialisten in der schweiz empfohlen, welcher sie jetzt weiterbehandelt.

das alles wurde von ihrer betriebskrankenkasse bezahlt.
inclusiv vierwöchiger rehaaufenthalt in der schweiz.

hatte also rein gar nichts mit selbstzahlerstatus zu tun.

die ärzte haben trotz kassenpatient ihr bestes gegeben.

der versuch zählt eben nicht, nur das ergebnis.

gruss rudi
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Kamillentee
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Anmeldungsdatum: 27.07.2008
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 08.10.08, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

@ heidu

Ich verstehe nicht recht,
"abwarten" kann man doch nicht "als das Beste geben" bezeichnen.

LG
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Beitragszahler
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Anmeldungsdatum: 27.12.2006
Beiträge: 939

BeitragVerfasst am: 09.10.08, 07:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rudi,

ich finde es immer wieder sehr schön hier in diesem Verlauf, wie klar und deutlich du die Zusammenhänge schilderst, wenn ich dieses Kompliment mal so aussprechen darf.

Ich finde den perfekten Gang deiner Schwägerin sehr gut verlaufen.
Nur leider kann ich da im Vergleich nicht so gute Ergebnisse aufweisen.
Also was Empfehlung und die dann auch so gewählte Uni-Klinik angeht.

Ich habe später ohne Empfehlungen, ja sogar jetzt auch wieder mit totalem Widerspruch von Empfehlungen selbst entschieden.
Und seitdem, wenn auch langsam, bekomme ich die Diagnosen.
Auch wenn es erst jetzt beginnt, das davon Therapien abgeleitet werden konnten.

Weitere Diagnosen und Therapien werden noch folgen, da vor ein paar Tagen hier im KH leider noch eine weitere Fehlbildung im ZNS gefunden wurde, sich dadurch evtl. bisher unklare aber dazu passende Symptome erklären könnten.

Dabei war ich doch wegen einer ganz anderen Sache hier.

Tja, leider macht es meine ohnehin schon zu komplexe Sache noch komplizierter, und genau das die größten Probleme bereitet, überhaupt mal Lösungen finden zu können.
Nun ja, habe ich mal weiter meine Hoffnung...

Viele Grüße

Ein Beitragszahler
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heidu
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 04.11.2006
Beiträge: 386

BeitragVerfasst am: 10.10.08, 10:43    Titel: Antworten mit Zitat

@ kamillentee

eine wichtige form der medizinischen behandlung kann darin bestehen, abzuwarten.
die kranken nicht gleich mit überdiagnostik und übertherapie zu belasten.
nicht in jedem kh sind spezialisten für seltene erkrankungen zu finden

gruss rudi

hallo beitragszahler,

mit neuen diagnosemethoden lassen sich krankheiten präziser bestimmen als je zuvor.
dabei werden sich auch bei ihnen lösungsansätze abzeichnen.
immerhin ein lichtblick, wenn sich schon bisher unklare symptome erklären.

viele grüsse rudi
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cerealkiller
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 179
Wohnort: daheim

BeitragVerfasst am: 12.10.08, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
wie gehen Ärzte mit einem lebenslang "tapferen" Patienten um, der dann doch plötzlich nicht mehr so sein kann?
Damit stellt sich die Frage, was können Arzt und Patient machen, damit der Patient für seine Tapferkeit nicht auch noch bestraft wird?


Wenn lebend LEBENSLANG tapfer ist, dann ist er das bis zum Tod. Von außen sieht doch niemand, ob sich jetzt jemand besonders beherrscht hat, oder ob jemand wirklich keine Angst/Schmerzen hat, dh jeder andere kann immer nur raten. Ich denke nicht, dass jemand einen Orden oder eine Strafe für sein Verhalten beim Arzt verdient hat und mir wäre auch noch nie aufgefallen, dass je ein Arzt das eine oder andere verteilt hat, ist ja nicht seine Aufgabe.

Orden kriegt man nur für Tapferkeit im Kriegsfall, aber nicht für Tapferkeit im Behandlungszimmer.

Zitat:
Besonders schlimm, wie in meinem Fall, wenn der Patient schon als Kind dazu gezwungen war so sein zu müssen und dann als Erwachsener nicht mehr diesem das Recht eingeräumt wird, seinen unterdrückten Gefühlen und Schmerzen freien Lauf zu lassen.


Wenn jemand seine Kinder zu etwas zwingt, so kann man es keinem Arzt anlasten, ebensowenig, wie wenn sich jemand selber zu etwas zwingt. Abgesehen davon halte ich die Behauptung für unrichtig, dass man als Erwachsener nicht das Recht hat seine SChmerzen oder Gefühle oder Ängst in Worte zu fassen. Ich habe das schon getan und wurde trotzdem nett und respektvoll behandelt, und meine Ängste wurden ernst genommen und mir auch ein bißchen genommen Überrascht). Ich würde an ihrer Stelle einfach mal versuchen auf NETTE und SACHLICHE Weise das einfach anzuspechen.

Zitat:
Diese Gefühle und Schmerzen als Erwachsener noch einmal unterdrücken zu müssen, durch ärztliche Verhaltensweisen dazu gezwungen zu sein, die dem tapferen Patienten durch noch zusätzliche seelische und körperliche quasi neue Vernachlässigung, nur noch mehr aufgeladen haben.


Wer zwingt sie denn jetzt dazu? Es ist doch ihre Entscheidung ihre Gefühle zu unterdrücken. Wenn mir etwas wehtut, dann sag ich es auch, es ist mir nämlich völlig wurscht, ob mich da jemand für zimperlich oder tapfer hält.

Zitat:
Wie kann ein Arzt richtig damit umgehen, dass ein tapferer Patient durch seine kurze Anamnese im Vergleich zu der lebenslangen Krankengeschichte wirkt, wie als wenn dieser Patient verschollen nach Jahrzehnten aus dem Dschungel in die Zivilisation zurückgekehrt war?


Die Frage sollte doch eher lauten: Wie gehen SIE mit ihren Ängsten um??? Der Arzt kann doch ihren Gefühlszustand nicht durch Gedankenübertragung feststellen. Der Vergleich mit dem Dschungel erscheint mir treffend.

Zitat:
Der tapfere Patient ist somit immer der Verlierer.


Wieso, was verliert er denn? Oder anders gesagt: ich bin nicht besonders tapfer, habe aber noch nie etwas gewonnen.

Zitat:
Als Kind tapfer gewesen zu sein, bedeutet als Erwachsener dafür bestraft zu werden.
Das sind meine Erfahrungen.


Wer sagt, dass man den als Kind eingeschlagenen Kurs lebenslang weiterfahren muß? Wer A gesagt hat muß nicht B sagen, wenn er draufgekommen ist, dass A ein Fehler war. Und wenn doch, dann ist die Frage: Wie steht es um die Lernfähigkeit?

Geht es hier um Psychohygiene oder Schuldzuweisungen oder entgeht mir hier etwas???
_________________
Die Schlauheit des Fuchses resultiert zu 90 % aus der Dummheit der Hühner.
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Beitragszahler
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Anmeldungsdatum: 27.12.2006
Beiträge: 939

BeitragVerfasst am: 12.10.08, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hi cerealkiller,

lange nichts von dir gehört, wie geht es Dir?

Nun ja, prinzipiell sind wir das Thema ja schon durch und Rudi hatte da ja auch so in dieser Richtung ganz gute Gedanken.

Hm, Psychohygiene? Ja, ist vorstellbar.
Schuldzuweisung? Nein, kann bei der Berichterstattung aber so wirken.

Ach, es ging ja hauptsächlich darum, es alles noch einmal durchzuspielen, da ich natürlich immer wieder in diese Situation gerate, dass mich die Vergangenheit in der Form einholt, es Ärzte nicht zum ersten mal nicht glauben konnten, was ich da für ein Vorleben hatte.

Bei der letzten Behandlung jetzt im KH ist es mir aber erfolgreich gelungen, solche Zweifel von Anfang an gleich gar nicht aufkommen zu lassen, wobei jetzt auch nur die Vordiagnostik.von bisher nur einem möglichen und professionellen Ort mir dabei helfen konnte.

Sonst wäre es wieder anders verlaufen, da sich nun einmal für diesen komplexen Fall Mühe gegeben und Zeit genommen werden muss.

Ein Beitragszahler
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