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ASS in der Schwangerschaft

 
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LotteH
Interessierter


Anmeldungsdatum: 12.03.2008
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 17.10.08, 08:24    Titel: ASS in der Schwangerschaft Antworten mit Zitat

Hallo Herr Dr. Fischer,

ich habe folgendes Problem, bzw Fragestellung:

Ich hatte in diesem Jahr bereits 2 Missed Abortion , in der 8. und 9. Schwangerschaftswoche. Ich leide an einer Haschimoto Thyreoiditis. Meine Werte waren nach den Fehlgeburten alle gut eingestellt, so dass auf keinen Zusammenhang geschlosen werden konnte.
Dann habe ich mich einer sehr umfangreichen Gerinnungsuntersuchung unterzogen. Man fand hier keine Erkrankung, lediglich die Thrombozyten waren mit 500.000 milde erhöht, das Portein Z war leicht erniedrigt aber noch deutlich über 1000. Zudem wurden auch Rheumafaktoren, Antikörper auf Lupus,ect. abgenommen: alles negativ.
Die Gerinnungsspezialistin sprach sich dennoch für eine prophylaktische Gabe von ASS 100 aus. Nun war ich gestern zur 1. gynäkologischen Untersuchung und die Schwangerschaft ist bislang zeitgerecht entwickelt: 7. Schwangerschaftswoche mit schlagendem Herz. Auch meine Gynäkologin drängte mich zur Einnahme von ASS.

Ich bin mir nun extrem unsicher. Habe mich etwas im Internet belesen und bin auf die Ginsberg-Studie getroffen, bzw. auf einen Bericht der sich darauf bezieht. Hier wird nun von einer 26,1% Rate von Mißbildungen im ersten Trimenion bei Einnahme von oralen Koagulazien berichtet und von weiteren Mißbildungen im 2. Trimenion. Natürlich habe ich nun Angst vor möglichen Schäden des Embryo sehr wohl wissend, dass evtl. eine erneute fehlgeburt ohne ASS resultierend könnte.
Welche Erfahrungen haben Sie denn in Ihrer Praxis gemacht und was würden Sie mir ganz neutral raten??

Zudem hat meine Ärztin mir geraten Utrogest vaginal prphylaktisch zu nehmen. Eine möglich Gelbkörperschwäche wurde jedoch weder untersucht noch nachgewiesen. Wie stehen Sie dazu??

Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre Antworten und möchte nochmal darufhinweisen, dass ich einfach nur nochmal eine weitere fachärztliche Meinung hätte!!

Vielen Dank und viele Grüße, Lotte H!
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Dr.med.Holger Fischer
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 31.01.2007
Beiträge: 5404
Wohnort: 87452 Altusried

BeitragVerfasst am: 18.10.08, 08:39    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag,
bitte verwechseln Sie nicht ASS mit den üblichen oralen Antikoagulantien. Diese sind kontraindiziert und machen ein typisches Mißbildungssyndrom. Zu diesen Medikamenten zählt aber nicht ASS. Sie können es bedenkenlos nehmen-der Nutzen aber ist fraglich, da es eigentlich nur zum Einsatz kommt bei echter nachgewiesener Thrombophilie. Dann wird es meist mit niedermolekularem Heparin kombiniert. Utrogest könen Sie ebenfalls bedenkenlos nehmen-bei rein prophylaktischer Anwendung stellt sich natürlich dennoch die Frage nach dem Nutzen-aber es gibt kein Risiko in der Anwendung.
_________________
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
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LotteH
Interessierter


Anmeldungsdatum: 12.03.2008
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 20.10.08, 07:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Herr Dr. Fischer,

vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort. Ja Sie haben Recht, ASS ist ein Thrombozytenaggregationshemmer und kein Antkoagulantium. Ich war so blockiert als ich die Studie am Freitag gefunden hatte. Wahrscheinlich, weil ich wegen der 2 Fehlgeburten ziemlich angespannt bin.
Ich habe nun begonnen ASS 100 zu nehmen.
Wie würde es denn eigentlich aussehen, wenn ich eine Amniozentese durchführen lassen wollen würde? Ist das mit ASS überhaupt zu empfehlen? Die Nachblutungsgefahr müsste ja doch erhöht sein, oder?
Vielleicht, können Sie mir ja nochmal aus Ihrer Praxiserfahrung berichten??!!

Vielen Dank und viele Grüße, Lotte H
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Dr.med.Holger Fischer
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 31.01.2007
Beiträge: 5404
Wohnort: 87452 Altusried

BeitragVerfasst am: 20.10.08, 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen,
bei einer Amniocentese muß man unter ASS keine erhöhte Blutung befürchten. Allerdimngs besteht ein Anlaß hierfür nur bei Mißbildungsverdacht, erhöhtem aLter etc. Aber zwei missed abortion sind kein grund für eine AC. Allenfalls würe eine humangenetische UNtersuchung sinnvoll-dies widerum wird aber nur bei drei Aborten gemacht.
_________________
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
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LotteH
Interessierter


Anmeldungsdatum: 12.03.2008
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 20.10.08, 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Herr Dr. Fischer,

nochmals vielen Dank für Ihre Antwort.
Also ich bin schon 39 Jahre alt und daher besteht für mich nun auch die Möglichkeit der Amniozentese und daher auch meine Frage.

Ansonsten wollte ich Ihnen mal sagen, dass ich es super finde, dass Sie sich hier in diesem Forum Zeit nehmen, die vielen Anfragen zu beantworten. Eine wirklich tolle Einrichtung und Ihre Mühe muss (finde ich) auch mal honoriert werden!!! Also nochmals vielen Dank!!!!

Viele Grüße, LotteH
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