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Verfasst am: 11.11.08, 09:11 Titel: Hashimoto und Tschernobyl
Ich bin Hashimoto-Patient und hatte gestern Gelegenheit, mich mit einer anderen Betroffenen zu unterhalten. Deren Arzt hat gesagt, während seines Medizinstudiums sei Hashimoto nur grob gestreift worden, weil die Krankheit zu selten war, um sich intensiv damit zu beschäftigen. Aber seit Tschernobyl habe die Anzahl an betroffenen Frauen in Mitteleuropa schlagartig zugenommen.
Ist das nur ein subjektiver Eindruck von ihm oder gibt es da wirklich einen Zusammenhang?
Wenn ja, weiß man, warum? Und warum überwiegend Frauen betroffen sind?
Nun ist Hashimoto sicherlich nicht die schlimmste Krankheit - man nimmt seine Schilddrüsenhormone, lässt regelmäßig die Blutwerte checken und gut ist.
Verfasst am: 11.11.08, 13:07 Titel: Re: Hashimoto und Tschernobyl
Liebe Renate,
Renate02 hat folgendes geschrieben::
Nun ist Hashimoto sicherlich nicht die schlimmste Krankheit - man nimmt seine Schilddrüsenhormone, lässt regelmäßig die Blutwerte checken und gut ist.
besser hätte ich es nicht zusammenfassen können!
Ob es einen Zusammenhang zwischen Hashimoto und Tschernobyl gibt, weiß ich nicht, entsprechende Statistiken kenne ich nicht. Immerhin könnten man mal die zwei Begriffe bei Google eingeben, wobei dann immer ncoh die Frage bleibt, wie Zuverlässig die gefundenen Seiten sind - leider ist dies gerade beim Thema Schilddrüse oft leider nicht so.
Rein gefühlsmäßig (sprich: aufgrund meiner Erfahrung) würde ich nach Tschernobyl eher eine Zunahme an Schilddrüsenkrebs (und anderen bösartigen Erkrankungen) erwarten statt Autoimmunerkrankungen. _________________ Alles Gute
Ralf Tillenburg
Arzt für Allgemeinmedizin
www.praxis-tillenburg.de
Verfasst am: 11.11.08, 15:07 Titel: Re: Hashimoto und Tschernobyl
Hallo Herr Dr.Tillenburg, Renate und andere,
Ralf Tillenburg hat folgendes geschrieben::
Rein gefühlsmäßig (sprich: aufgrund meiner Erfahrung) würde ich nach Tschernobyl eher eine Zunahme an Schilddrüsenkrebs (und anderen bösartigen Erkrankungen) erwarten statt Autoimmunerkrankungen.
zur Frage nach den gestiegenen Autoimmunerkrankungen im Zusammenhang mit Tschernobyl kann ich nichts sagen.
Allerdings, im SD-Krebsforum wird sehr oft gefragt, ob das SD-Carcinom eventuell durch 'Tschernobyl' verursacht sein könnte. (Man sucht ja schließlich immer nach einem Schuldigen) Tschernobyl scheint aber nur in den wenigsten Fällen höchstens eine geringe Mit-Schuld zu haben. Allgemein zu Krebs steht hier (Quelle http://www.energie-fakten.de/pdf/kernenergie_tschernobyl.pdf ) "Theoretisch könnte sich das Risiko eines Bundesbürgers, an Krebs zu sterben, durch Tschernobyl von 20 % auf 20,01 % erhöht haben, wenn man annimmt, dass auch kleinste Strahlendosen Krebs auslösen (eine wissenschaftlich umstrittene Frage)."
Bei einem Patienten-Symposium am 01.07.06 in der MHH in Hannover wurde gesagt, dass die SD-Krebszahlen prozentual seit Tschernobyl NICHT gestiegen sind. http://sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?t=5548&highlight=tschernobyl&search_id=833796226&r_search_keywords=tschernobyl&r_search_author=&r_start=0
Es gibt auch Beiträge über die ganz besondere Form des SD-Krebses bei "Tschernobyl-Kindern" (aus der direkten Umgebung!). Diese Form ist wohl ganz anders als der 'normale' SD-Krebs, vor allem sehr viel schneller wachsend und die Zellen verhalten sich ganz anders. Das weiß man von Untersuchungen an tausenden von Gewebeproben aus der "Chernobyl tissue bank" ( http://www.chernobyltissuebank.com/ ) Dieses Argument wird benutzt, um zu unterstreichen, dass 'unser' SD-Krebs NICHT mit Tschernobyl zusammenhängt.
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