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Spitzfußstellung und Muskelschwäche in den Beinen

 
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Denise
Gast





BeitragVerfasst am: 05.10.04, 00:14    Titel: Spitzfußstellung und Muskelschwäche in den Beinen Antworten mit Zitat

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Hallo,

meine Tochter ist jetzt 25 Monate und hat mit 13 Monaten angefangen zu laufen.

Das Problem ist, dass sie sehr unsicher läuft, immerzu mit eingeknickten Beinen (wie ein Storch, nur andersrum) und dazu meist auch noch auf Zehenspitzen. Sie fuchtelt beim Laufen immer mit beiden Armen, so dass es so aussieht, als würde sie jeden Momennt hinfallen. (was sie auch dauernd tut) Sie stösst sich ungewöhnlich oft den Kopf, bzw läuft/fällt gegen Türen Schränke etc. und ist übersäht mit blauen Flecken, besonders im Stirnbereich. Manchmal fällt sie auch einfach so aus dem Stand um.

Sie spricht gut und viel und ist laut Kinderarzt normal entwickelt.

Wir wurden jetzt ins SPZ in die Charite überwiesen und haben in zwei Wochen dort einen Termin.

Nun meine Fragen:
Was erwartet uns dort?
Was genau ist das überhaupt?
Und könnte man durch diese Sympthome jetzt schon auf irgendewtas schliessen?

Spitzfußstellung und Muskelschwäche in den Beinen, ist das, was auf der überweiszung vom Kinderarzt stand.

Was hat das zu bedeuten?

Für einen rat wäre ich sehr Dankbar!

Liebe Grüsse,
Denise
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Gast






BeitragVerfasst am: 05.10.04, 07:48    Titel: Re: Spitzfußstellung und Muskelschwäche in den Beinen Antworten mit Zitat

Sehr geehrte Denise,

ein SPZ ist ein sogenanntes Sozialpädiatrisches Zentrum. Dort werden überwiegend Kinder versorgt mit eher chronischen statt akuten Problemen auf den Gebieten von Muskeln, Nerven, Hirnleistung, Psyche und soziales Umfeld. Eine relativ breite Palette also, aber alles dreaht sich mehr oder weniger um den Kopf. Darum sind im SPZ gewöhnlich ärztlicherseits auch Kinderneurologen aktiv. Daneben arbeiten dort aber auch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Psychologen. Zusammen versuchen sie eine Diagnose zu erstellen, und dann wird eine Therapie geplant, die natürlich relativ häufig zum Beispiel Physiotherapie mit einbezieht; der größte Teil dieser Therapie geschieht gewöhnlich im niedergelassenen Bereich, durch selbstständige Physiotherapeuten, aber in mehr oder weniger großen Abständen gehen die Patienten ins SPZ.
Ihr Kind war wohl ein bisschen ein Grenzfall; man hätte Sie auch erst mal ganz normal zum Kinderneurologen schicken können, und der hätte dann eventuell weitere Anbindung ans SPZ veranlassen können, nachdem er den Grund für die Probleme Ihres Kindes untersucht hat. Aber möglicherweise hat Ihr Kinderarzt ja bereits ein Vermuten über die Diagnose, zum Beispiel dass es doch mit den Umständen rund um die Geburt zu tun haben könnte, und hat Sie darum zu denen (SPZ) geschickt, die relative mehr therapeutisch als diagnostisch orientiert sind. Aber in der Charite haben die natürlich so viel Resourcen, da schicken die vom SPZ Sie schon im eigenen Haus weiter, wenn mehr diagnostische Arbeit zu leisten ist.

"Und könnte man durch diese Sympthome jetzt schon auf irgendewtas schliessen?"
Ein verständliches Begehren, aber es wäre doch sehr unklug, sich jetzt zu spekulationen hinreisen zu lassen. Es ist aber sicher, dass einige Untersuchungen stattfinden müssen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die vom SPZ nicht mindestens ein EEG (Electroenceohalogramm = Ableitung der Hirnströme) und vorallem eine MRT (Magnetresonanztomographie) machen lassen werden; für diese letzte Untersuchung, eine Methode um Bilder vom Gehirn in Scheibchen zu machen, wird Ihr Kind vermutlich in einen tiefen Schlaf gebracht werden müssen, aber Sorgen brauchen Sie sich deswegen nicht zu machen.
Viel Erfolg,

Dr. Nikolaus Lutz-Dettinger
Kinder- und Jugendarzt
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Denise
Gast





BeitragVerfasst am: 06.10.04, 19:54    Titel: Re: Spitzfußstellung und Muskelschwäche in den Beinen Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Dr.Nikolaus Lutz-Dettinger

Vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort.
Nur eines würde mich noch interessieren...
Sie schrieben:

Zitat:
Aber möglicherweise hat Ihr Kinderarzt ja bereits ein Vermuten über die Diagnose, zum Beispiel dass es doch mit den Umständen rund um die Geburt zu tun haben könnte, und hat Sie darum zu denen (SPZ) geschickt, die relative mehr therapeutisch als diagnostisch orientiert sind.


Was meinen sie damit, Umstände rund um die Geburt? Sauerstoffmagel, oder sowas?
Oder was vermuten Sie, was mein Kinderarzt in Betracht ziehen könnte, bzw, an was denken sie selbst?

Liebe Grüsse und vielen Dank Vorraus,
Denise
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Gast






BeitragVerfasst am: 06.10.04, 21:04    Titel: Re: Spitzfußstellung und Muskelschwäche in den Beinen Antworten mit Zitat

Sehr geehrte Denise,

Sauerstoffmangel (im weiteren Sinne) rund um die Geburt ist mit großem Abstand die häufigtse Ursache von motorischen Problemen bei Kindern. Sollte es also so sein, dass Ihr Kind eine entsprechende Vorgeschichte hat, dann wäre es gerechtfertigt, die Suche nach anderen Erklärungsmöglichkeiten / Diagnosen stark einzuschränken; und vorallem dann wäre es logisch, gar nicht erst zum Kinderneurologen (mehr diagnostisch orientiert) sondern gleich ins SPZ (teilweise auch Kinderneurologen, aber mehr therapeutisch orientiert) zu gehen. Aber, in Wirklichkeit, vorallem wenn Sie mit einer so großen vernetzten Einrichtung wie der Charite zu tun haben, ist der Unterschied für Ihre Situation nicht schwerwiegend, Sie werden an beiden Stellen gut bedient (na ja, meistens doch).
Viel Erfolg,

Dr. Nikolaus Lutz-Dettinger
Kinder- und Jugendarzt
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