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wg. lungenentzündung in künstl koma

 
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slee
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 21.09.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 21.09.05, 08:18    Titel: wg. lungenentzündung in künstl koma Antworten mit Zitat

Guten Morgen!
Bin mr momentan total durcheinander und hoffe hier ein bisschen Beruhigung zu finden... Meine Mutter ist seit 6 Wochen sehr krank, Anfang August kam sie in unser KKH wegen einer leichten Lungenentzündung, dort wurde sie 1 Woche stationär behandelt mit 3x tgl oral Antibiotika. Nach div. U-Schalls, Bronchoskopie, Blutbild,etc wurd sie als "geheilt" entlassen (sie hatte im KKH und davor sehr viel Gewicht verloren, war extrem schwach, etc. daher Verdacht auf Krebs - dieser wurde aber nicht bestätigt). Man sagte ihr, sie solle sich noch etw schonen u mehr essen, dann wird es schon wieder... Nach 3 Wochen Nichtstun zuhause (sie wurde immer schwächer u dünner und litt unter extremer Atemnot) wieder stationäre Aufnahme (diesmal in München), nach vielen Untersuchungen wurde ein Lupus erythematodes festgestellt u ausserdem eine schwere bakterielle beidseitige Lungenentzündung. Nach 1 Woche Verlegung auf die ITS, dort nach 2 Tagen ins künstl Koma, damit sich ihr Körper erholen kann. Das war letzten Donnerstag, am Samstag waren die Werte so gut, dass man sie aufwachen lassen wollte, am Sonntag war sie ohne Narkosemittel und begann sich fürchterlich "aufzuregen", HF 130, Blutdruck 160/100, Hechelatmung,etc. Die Ärzte beschlossen, sie wieder tiefer schlafen zu lassen, seit MO bekommt sie nun Dormicum 4,0 ml/h, doch jetzt hat sie leider seit DI Fieber und alles stagniert. Arzt sagt, Antibiotika müssen nun greifen u Fieber runter, sonst kann man nix mehr tun!!! Ich bin total verzweifelt, das gibts doch alles nicht! Sie atmet mit der Maschine 15 Atemzüge selbständig mit, hat eine SpO2 von 94 %, HF 121, Blutdruck 116/58 u kriegt Calzium, Kalium, ein Pilzmittel (mittlerweile hat sie auch nen Pilz in der Lunge..."...comycin"), 2,0 ml/h Fentanyl und 6,0 Insulin. Besteht denn noch Hoffnung, dass sie auf das Antibiotika anspricht und der erste Aufwachversuch einfach verfrüht war und daher das Fieber kommt (38,5 Grad).? Wie lange kann sie denn noch künstl beatmet werden ohne Probleme? Kreislaufmittel kriegt sie keine, das scheint alles i.O. zu sein. Gibt es das, das Antibiotika erst nach einigen Tagen zu wirken beginnen? Fragen über Fragen, sorry!!
Vielen DAnk trotzdem für schnelle Antworten!!
Eine verzweifelte Sabine (zu allem Überfluss im 6. MOnat schwanger mit dem 1.Kind, das soo gern seine Oma kennenlernen möchte)
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TinaK
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.09.2005
Beiträge: 42

BeitragVerfasst am: 21.09.05, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sabine
Also Hoffnung besteht noch! Antibiotika brauchen etwas Zeit um zu wirken.
Dass der erste Aufwachversuch verfrüht war, kann ich so nicht sagen.
Leider klappt ein Entwöhnen vom Beatmungsgerät nicht immer im ersten Anlauf, so dass man u.U. die Sedierung - wie bei Ihrer Mutter - wieder vertiefen muss, damit der Patient den Tubus (und die Beatmung) weiter toleriert. Wichtig ist, dass die Lunge ausreichend belüftet wird.
In der Regel reduziert man den Anteil an Atemzügen, den die Maschine übernimmt Schritt für Schritt und sieht dann was der Patient macht. Dabei muss man auf Anzeichen achten, die darauf hinweisen, dass sich der Patient erschöpft.
Dabei spielen Laborwerte (Blutgasanalyse) sowie die Atemfrequuenz, -tiefe, Herzfrequenz, Blutdruck und die Unruhe... eine Rolle. Da Sie eine Hechelatmung beschreiben, scheint sich ihre Mutter während dem Entwöhnen doch sehr erschöpft zu haben (was dann auch die Unruhe erklären könnte). Atmen ist in ihrem Zustand sehr anstrengend. Deshalb ist es wichtig, ihr noch etwas Zeit zum Erholen und Kraft sammeln zu geben. Wie sie beschreiben, scheint sie selbstständig am Gerät zu atmen. Das heisst, nicht das Gerät beatmet, sondern sie alleine - mit dem Unterschied, dass wahrscheinlich jeder Atemzug noch mit einem Extrastoß Luft unterstützt wird. Mit der Zeit wird man diese Unterstützung auch reduzieren und schauen, ob sie selbst tief genug uns ausreichend atmet.
Solange sie nun Fieber hat, wird man vermutlich nicht versuchen, die Beatmung abzusetzen. Sie sollte alle Kraft zum Atmen haben und Fieber schwächt bekanntlich. Haben Sie etwas Geduld.
Ist Ihre Mutter fieberfrei und hat sie ausreichend tiefe Atemstöße wird sicher ein neuer Versuch gestartet, die Maschine zu entfernen.
Eine künstliche Beamung ist generell wochen- und monatelang möglich, wenn das denn notwendig sein sollte. Natürlich steigen dabei auch die Risiken und die Infektionsgefahr. Man wird also niemals länger künstlich beatmen als es sein muss! Aber ich hoffe, dass bei Ihrer Mutter das Ende ja absehbar ist.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Mutter alles Gute.

Liebe Grüße TinaK
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