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Normale Weisheitszahn-Op wurde zum G A U

 
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cosara
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 12.10.05, 23:16    Titel: Normale Weisheitszahn-Op wurde zum G A U Antworten mit Zitat

Hallo,
Meine Mutter (68 Jahre alt) fuhr zum Kiefernchirurgen um sich den 7er, der über einem schmerzenden Weisheitszahn saß und eben diesen entfernen zu lassen. Während der Operation stellte sich heraus, dass der Weisheitszahn mit dem Kiefernknochen schon stark "verbacken"war. Der bei meiner Mutter extrem groß ausgebildetete Nervenkanal, der im Kieferknochen verläuft, der nach hinten verkippte und fest verbackene WZ, plus Osteoporose waren die Ursache für einen Kieferbruch während der Operation.
Meine Mutter wurde von den Chirurgen persönlich in eine MKG Klinik gefahren, wo sie auch sofort operiert wurde. Diese Operation sollte ca.2 Stunden dauern, nach 5 Stunden kam sie aus dem OP auf die Operative Intensivstation. (Während der Operation kam es zu Beatmungsschwierigkeiten.) Auf dieser Station lag sie dann 11 Tage im künstlichen Koma. Nach dem dritten Tag wurde eine Tracheotomie vorgenommen, damit die Stimmbänder durch den Tubus nicht geschädigt werden. Die Situation wurde so kritisch, dass wir gedacht haben, sie überlebt es nicht. Sie musste in Bauchlage gedreht werden, damit die Lunge beser belüftet werden konnte. Weil die Beatmungsdrücke nicht aufrechtzuhalten waren. Es war durch die Langzeitbeatmung zu einer extremen Lungenentzündung gekommen. Dann wurde die Sedierung langsam wieder runtergefahren, 2 Tage war sie richtig wach. Sie wurde von der Beatmung abtrainiert und atmet durch die Trachealkanüle selbständig. Nun wurde sie gestern auf die Zwischenintensiv (IMC) verlegt. Seitdem "schläft" sie wieder. Ich verstehe nicht warum. Es steht nichts in den Akten, die Stationsärzte sagen sie bekommt keine Beruhigungsmittel. Ich kenne meine Mutter sehr gut und da die Entzündungsparameter alle wieder normal sind, das Fieber ebenfalls abgeklungen ist, frage ich mich und insbesondere Euch alle was es sein könnte ???? Sie ist normal lebhaft und temperamentvoll, auch in den letzten Tagen auf der OI kam ihr Naturell schon durch.
Jetzt soll alles plötzlich wieder weg sein?
Liebe Grüße
Nadja
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Gunnar Piltz
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 17.09.2004
Beiträge: 1766
Wohnort: Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst am: 13.10.05, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nadja !!!

cosara hat folgendes geschrieben::
...Seitdem "schläft" sie wieder. Ich verstehe nicht warum. Es steht nichts in den Akten, die Stationsärzte sagen sie bekommt keine Beruhigungsmittel. ...

Ist Ihre Muttter den nun auf der IMC nicht mehr erweckbar (gar bewußtlos) oder wie äußert sich dieses "Seitdem schläft sie wieder"? Was sagen denn die Ärzte sonst zu diesem Zustand? Atmet Ihre Mutter weiterhin selbstständig oder wird sie wieder über die liegende Trachealkanüle mit einem Beatmungsgerät in Ihrer Atmung unterstützt?

Herzliche Grüße
_________________
Gunnar Piltz
DMF-Moderator
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cosara
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 13.10.05, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Gunnar,

meine Mutter war nicht bewußtlos, sondern in einem wirklich tiefen Schlaf. Mir ist nur nicht klar, wie sie plötzlich einen dermaßen komaähnlichen Schlaf entwickeln konnte. Auch der Hinweis des OA, dass das nach der Narkose normal wäre, ist für mich nicht ausreichend, da sie bereits 2 Tage auf der OI wach war und den Tag/Nacht Rhythmus wieder aufgenommen hatte.
Als wir heute auf die Station kamen, war meine Mutter wach und saß im Stuhl. So wie ich sie das letzte Mal auf der OI gesehen habe und auch erwartet hatte auf der IMC wiederzusehen. Außerdem habe ich festgestellt, dass die Befeuchtung ausgestellt worden war. Sie atmet weiterhin ausschließlicg durch die Trachealkanüle mit O2-Zufuhr und Befeuchtung, aber ohne machinelle Unterstützung.
Vielleicht habe ich gestern im Krankenhaus auch zu viel Wind gemacht, wurde jedenfalls ins OA-Zimmer zitiert. Ich hatte mich auf der OI nach dem letzten Zustand meiner Mutter erkundigt, (nachdem ich vergeblich versucht hatte den OA der IMC zu sprechen!!!) bin aber nicht weiter gekommen als bis zur Sekretärin, die mir sagte die OI wäre nicht mehr zuständig. Danach war ich bei dem MKG-OA (der Operateur meiner Mutter).
Der dann für mich die Sache weiter verfolgt hat.
Nun, ich wurde von dem OA der IMC zurechtgewiesen, aber dafür ist meine Mutter wieder wach und die Therapie kann weiter gehen.

Manchmal ist man plötzlich wieder klein und hilflos...
und hat einfach nur noch Angst.
Das waren jedenfalls meine Empfindungen, als die einen sagten sie hat nichts bekommen, die anderen sie hat die Station wach verlassen, jetzt sind wir nicht mehr zuständig.
Vielen Dank und liebe Grüße
Nadja
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Gunnar Piltz
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 17.09.2004
Beiträge: 1766
Wohnort: Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst am: 14.10.05, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nadja !!!

cosara hat folgendes geschrieben::
meine Mutter war nicht bewußtlos, sondern in einem wirklich tiefen Schlaf. Mir ist nur nicht klar, wie sie plötzlich einen dermaßen komaähnlichen Schlaf entwickeln konnte.

Solche und ähnliche Zustände beobachtet man nach einer Langzeitsedierung und -beatmung häufiger mal. Dieses notwendige "künstliche Koma" hat leider auch viele negative Effekte und so ist eine solche Intensivbehandlung schon auch ein ordentliches Trauma für Körper und Geist. Aus diesem Trauma erholen sich Patienten nur sehr unterschiedlich und so braucht es eben eine gewisse Zeit, bis auch die Körperfunktionen gänzlich wieder hergestellt sind.
Nach Ihren Schilderungen (auch im Forum Anästhesie) könnte es sich bei diesem Tiefschlaf und den beschriebenen Gedächtnislücken um eine leichte Form des sog. Durchgangssyndroms handeln, welches nach einer Langzeitsedierung nicht ungewöhnlich ist. Dabei handelt es sich um eine akute Form der Psychose, die sich nach einer gewissen Zeit (meist Tage/Wochen) von allein wieder zurückbildet und in unterschiedlichem Maße ausgeprägt vorkommen kann. Das Durchgangsyndrom beinhaltet eine Verlangsamung aller psychischer Funktionen mit Antriebsstörungen, Gedächtnis- und Denkstörungen, Halluzinationen die sich häufig in Aggressionen oder Angstzuständen zeigen können und motorischen Ausfällen aller Art.
Darum geben Sie Ihrer Mutter nach dieser langen "Narkose" noch ein wenig Zeit, sich sowohl körperlich als auch geistig zu sortieren. Im Schlaf erholt sich der Körper und dies scheint Ihre Mutter in dieser Zeit einfach zu brauchen.

cosara hat folgendes geschrieben::
...Vielleicht habe ich gestern im Krankenhaus auch zu viel Wind gemacht, wurde jedenfalls ins OA-Zimmer zitiert.

Nun ja - sehen Sie es gelassen. Sie scheinen unter dem Begriff "Problemangehörige" gehandelt zu werden und dann muss eben auch der Oberarzt mal sein Statement dazu abgeben. Winken Aber vergessen Sie bei Ihren ganzen Bemühungen und dem Wirbel nicht, dass auch die Ärzte und Pflegekräfte vor Ort sich sehr intensiv mit Ihrer Mutter beschäftigen und dabei das gleiche Ziel wie Sie verfolgen - nämlich Ihre Mutter schnellst- und bestmöglich wieder "fit" für den Alltag zu machen.

Herzliche Grüße
_________________
Gunnar Piltz
DMF-Moderator
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