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Meine Oma ist 94 Jahre alt und hat Alzheimer. 1994 mußten wir sie zu ihrem eigenen Schutz (wegrennen ect.) in die geschlossene Abteilung eines Altenheimes geben-ich war damals Pfleger des Verfahrens und habe mir die Zustimmung nicht leicht gemacht.Ob ich heute bei Entscheidungen gefragt werde weiß ich nicht.Ich kann es nur hoffen.
Nun ist Oma seit 7 Jahren bettlägerig,bekommt von der Umwelt nichts mehr mit-hilflos wie ein Neugeborenes. Der Schluckrefelx ließ schon vor 7-8 Jahren nach und ist mittlerweile völlig zum erliegen gekommen. Sie steht kurz vor der Austrockung.
Mein Vater (der ihr Vormund ist) muß nun auf Anweisung des Heimes mit dem Arzt sprechen,um eine künstliche Ernährung durchführen zu können.
Aber er meint,es wäre besser wenn sie stirbt.Sicher-es wäre besser,es ist menschenunwürdig wie sie dort liegen muß.Aber ich kann einen Menschen doch nicht verhungern und verdursten lassen!!!!!
Ich führe hier seit gestern schon heiße Diskussionen mit meinen Eltern und meinem Mann. Ich bin für Sterbehilfe.Und ich bin in bestimmten Situationen auch dafür,dass keine Lebensverlängerden Maßnahmen durchführt werden. Aber da gibt es doch andere Möglichkeiten-wenn auch nicht ganz legal.
Verhungern und verdursten lassen ist meiner Meinung nach das grausamste,was einem Menschen passieren kann!
Mir dreht sich der Magen um-und wenn mein Vater wirklich drauf besteht,dass keine Lebensvelängerden Maßnahmen durchgeführt werden,dann werde ich alles dran setzten,das zu verhindern.
Und ich hoffe inständig,dass ich Bescheid bekomme,wenn meine Oma im Sterben liegt----sie war immer eine Oma wie aus dem Bilderbuch.Sie hat sowas einfach nicht verdient....ich möchte,dass sie ganz normal ruhig einschlafen darf und nicht vertrocknen muß.
Wie handhaben Ärzte das in solch einer Situation? Wäre es möglich,dass sie der Arzt darauf einläßt,sie nicht künstlich zu ernähren? Mein Vater möchte es auf keinen Fall-weil er s nur als Lebenverlängernde Maßnahme sieht. _________________ Gruß
Simone
Hallo Simone,
hat deine Oma bis kürzlich selbst getrunken und gegessen?
Sie ist also schon 11Jahre am vegetieren im Heim, in einer geschlossenen Abteilung ..völlig hilflos und desorientiert...bekommt nichts mehr von der Umwelt mit...
Sie hat ihr Leben lang für ihre Kinder ,Enkel und Familie gesorgt ; jetzt ist es an denen ,ihr einen letzten Dienst zu erweisen und sie würdig sterben zu lassen.
Warum willst du das Sterben mit Leiden verlängern?
94 ist ein schönes Alter..nimm Abschied ..lass sie los ..lass sie gehen.
Wüdig leben und Würdig sterben.
Wenn einmal die Künstliche Ernährung angefangen wurde darf sie nicht mehr gestoppt werden; dan ist es eben eine Frage ob sie an einer fatalen Lungeninfektion stirbt, oder eben das Herz es nicht mehr schafft .
Das kann dauern.
Wenn deine Oma natürlich das sie trinken will, bekommt sie natürlich etwas.
Anders würde ich in de natürlichen Strebeprozess nicht eingreifen und sie lieber besuchen und sehen, das die letzten Tage jemand bei ihr ..ist..das sie nicht alleine ist, wenn es soweit ist...
Das ist der letzte Liebesdienst den du ihr erweisen kannst.
Ich wünsche dir viel Stärke in der nächste Zeit,
Jicé
p.s. bekommt deine Oma keine Schmerztherapie?
Man sollte in der letzten Lebensphase die Schmerztherapie maximal ausreitzen;auch wenn dies manchmal zu einem etwas früheren Ableben führt.
Es werden keine Lebensverlängernden Maßnahmen eingeleitet.Sie hatte letzten Monat schon eine Lungenentzündung,da hat der Arzt schon lange überlegt,ob er ihr noch AB geben soll. Er tat es noch mal. Er meinte zu uns,sie möchte einfach nicht mehr,daher verweigert sie die Flüssigkeits-und Nahrungsaufnahme.Sie möchte einfach nicht mehr vegetieren.Und das kann ich zu gut verstehen.Leider hat sie keine Patientenverfügung,so dass mein Vater und ich entscheiden mußten.Zum Glück ist ihr Arzt in diesen Sachen sehr zugänglich und kam von sich aus auf uns zu.
Sie bekommt nun Schmerzmittel,damit sie den Organausfall,der ja zwangsläufig eintreten wird,nicht spürt.Das war mir das wichtigste.
Es ging mir nicht darum,sie weiter am Leben zu halten,sondern darum,dass sie friedlich gehen darf,ohne Schmerzen.
Ich weiß nun nicht,wie lange sie so noch leben wird.Innerlich nehme ich schon Abschied.Ist schwer zu erklären-aber wir beide hatten immer ein sehr sehr enges Verhältnis zueinander.Mir hat dabei der Text von "Niemals geht man so ganz" sehr geholfen. Es wird ihr endlich nach so langer Zeit wieder gut gehen und wir sehen uns irgendwann,irgendwo wieder.Davon bin ich überzeugt.Ich gehöre zwar keiner Kirche an,bin auch nicht gläubig-aber ich glaube an ein Leben nach dem Tod. Deshalb finde ich auch,man sollte es den Menschen ermöglichen,in Frieden zu gehen,ohne Schmerzen und Qual
Ich möchte hier dazu nicht mehr schreiben,ich habe ihr statt dessen auf meiner Homepage eine Seite gewidmet,die -wie ich glaube-all das ausdrückt,was zwischen uns bestand / besteht.Und dieses Band wird nie zerreißen.Sie wird in mir immer weiterleben.
Aber es tut schon unsagbar weh,wenn man zum ersten mal einen Menschen verliert,der einem soviel bedeutet hat. _________________ Gruß
Simone
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