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Verfasst am: 18.01.07, 22:36 Titel: Lagerschaden nach gefuschter OP
Hallo,
ich bin 21 Jahre alt und mir wurde im März 2006 die Gallenblase entfernt.
Leider war die ganze Op ein Disaster. Was ein "einfacher Routineeingriff" werden sollte, wurde eine Op von 3 1/2 Std (statt 1 Std). Da die Ärzte (wie sich nach 4 Monaten weiterhin Schmerzen herausstellte) 1/3 der enzündeten Gallenblase + 2cm Durchmesser Stein bei der 1. Op aus unerklärlichen Gründen nicht herausgenommen haben, musste ich 4 Monate später im Juli ein zweites mal operiert werden (in einem anderen Krankenhaus) wo mir das vergessene drittel + Stein entfernt wurde. Da ich dazu auch noch an Morbus Werlhof leide (umgangssprachlich Bluter) ist jede Op mit einem hohen Risiko verbunden. Das jedoch nicht genug.
Mal zum Hauptthema:
Nach meiner ersten OP bin ich aufgewacht und habe meinen gesamten linken Oberschenkel (bis zum Knie) nicht mehr gespührt. Ich teilte dies den Ärzten direkt mit. Es wurde leider nicht wirklich darauf reagiert. Zwei Tage vergingen und mein linker Oberschenkel (nicht der ganze, es handelt sich hierbei nur um die Hälfte des Aussenschenkels!!!) kribbelte ganz arg. Es tat weh und war extrem unangenehm. Ich teilte dies den Ärzten mit und man sagte mir, dass nach 1-2 Wochen auch dieses Kribbeln vorrübergehen würde. Nach Entlassung aus dem Krankenhaus, welches mich 'falsch' operierte ging das Kribbeln nicht weg. Meine Ader und Venen treten nicht hervor, sind aber arg blau und schimmern sozusagen durch die Haut durch. Ich gewöhnte mich immer mehr an das Kribbeln, aber nach und nach wurde der Oberschenkel total schmerzempfindlich. Es reichte schon, wenn mich jemand an dem Oberschenkel anfasste und ich hab fast geschrieen vor Schmerzen. Daraufhin ging ich nach meiner zweiten OP zu einem Neurologen. Dieser teilte mir mit, dass mein Nerv ganz hin sei und dieser eigentlich lahmgelegt werden müsse, damit ich keine Schmerzen mehr habe. Ich bin 21 Jahre alt und soll für den Rest meines Lebens kein Gefühl und keine Berührungen mehr in meinem linken (aussen)Oberschenkel spühren? Das ist mir doch zu riskant, da ich die Hoffnung habe/hatte, dass mein Oberschenkel sich mit der Zeit regeneriert. Leider ist nun fast 1 Jahr vergangen. Meine Schmerzen werden zunehmend größer. Allein die Berührung (leichtes streicheln) tut so weh, als würde man mit tausend Nadeln in den Oberschenkel stoßen. Eine Theorie der Ärzte ist auch, dass mir das Krankenhaus (in dem ich die 1.OP hatte) Trombose-Spritzen gab obwohl ich Bluter bin.
Kann mir jemand sagen, wie eine einfach RoutineOp so einen großen Lagerungsschaden anrichten kann??? Das kann doch nicht sein, oder?
Alle meine Ärzte sind ratlos, weil durch diese 3 1/2 std OP mein ganzer Nerv kaputt ist.
(Die Ärzte meinten, dass man es nachvollziehen könnte, wenn die Op mehr als 7 Std gedauert hätte, weil da die Wahrscheinlichkeit, dass man sich den Nerv einklemmt viel größer sei.) Hat jemand vielleicht so etwas ähnliches erlebt? Wenn ja, habt ihr das wegbekommen? Wie habt ihr die Schmerzen gelindert? Ich bin am verzweifeln. An sich habe ich eine recht hohe Schmerzensgrenze, aber mittlerweile ist diese tatsächlich erreicht und der Gedanke meinen Oberschenkel ganz lahmzulegen macht mich alles andere als glücklich. Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir in irgendeiner Form Tipps und Ratschläge geben könntet.
Hallo,
hier sind jetzt sicher Schmerztherapeuten gefragt. Aber auch Bewegung ist gut zur möglichen Unterstützung einer eventuellen Regenerierung der Nerven und zur Minderung der Schmerzen. Vielleicht wäre eine Reha-Klinik für Schmerztherapie erst einmal anzuraten.
Liebe Grüße
Johanna Seeländer
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